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Wittke n ist der Name eines Adelsgeschlechts das zum pommerischen Uradel zahlt und im Gebiet von Lauenburg zum ersten Mal im Jahre 1240 Erwahnung findet Die Stammguter der Familie waren Reckendorf am Zarnowitzer See 1 sowie Goddentow 2 Jezow 3 und Prebendow bei Lauenburg 4 Wappen der Familienzweige derer von Wittken und von WittkeDie Witek Witk Wittke Wittken sind ein weitverzweigtes Geschlecht pommerschen Uradels Als ihre Heimat gilt das fruhere Land Lauenburg an der Leba das etwa das Gebiet des fruheren Kreises Lauenburg in Pommern umfasste unklar ist jedoch ob die Familie ursprunglich aus Pommern oder aus Bohmen stammt wobei fur Letzteres der Name und einzelne Urkunden sprechen Den altesten urkundlich bestatigten Grundbesitz in Pommern erwarb das Geschlecht im Jahre 1284 durch den Verkauf der Guter Beczino auch Bezino am Zarnowitzer See und Godetowo bis 1945 Goddentow an der Leba von Seiten des Herzogs von Pommerellen Mestwin II an Bozey den Sohn des Witko 5 Inhaltsverzeichnis 1 Auftreten des Namens 1 1 Die Beinamen 2 Name und Wappen nach 1553 3 Geografische Herkunft 3 1 Nachkommen der Bohmischen Witigonen 4 Die Wittken auf Jezow Lowitz 4 1 Die Huldigung zu Lauenburg 1658 4 2 Die Teilung der Wittken Linien 5 Die Familie Wittken Wittke in Preussen und Deutschland 6 Gutsbesitz 6 1 Pommern heute Wojewodztwo pomorskie 6 2 Konigliches Preussen Westpreussen 6 3 Grosspolen Grossherzogtum Posen 6 4 Brandenburg 6 5 Schlesien 6 6 Mecklenburg 7 Familienangehorige 8 Weitere Namenstrager 9 Literatur 10 EinzelnachweiseAuftreten des Namens BearbeitenIn der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts kam fur die Angehorigen dieses Geschlechts ein gemeinsamer Geschlechtsname in Gebrauch Er lautete in der ostpommerschen Sprache Witek oder Witk Die Form Witek findet sich urkundlich noch 1570 Der Ubergang von Witek zu Witk erklart sich aus der Eigentumlichkeit der Landessprache ek in k zusammenzuziehen 6 Noch unter dem Deutschen Ritterorden 1310 bis 1466 verwandelte die deutsche Sprache Witek und Witk in Witke In der Mundart des Herzogtums Pommern Stettin 1466 bis 1637 wurde daraus Witken Die bisher bekannte alteste Urkunde die den Geschlechtsnamen als solchen nachweist war der im fruheren Staatsarchiv Danzig aufbewahrte Brief des Danziger Komturs Walrabe von Scharfenberghe gegeben izo Dancke nach der jarizal unseres Cryste im 1390 jare am drynxte tage im mitfasten durch den er den Peter Wytke auf seinem Stamm und Erbgut Boszynn jetzt Brzyn zum erblichen Schulzen einsetzt und seine Rechte bestimmt Die nachstfolgende den Geschlechtsnamen einwandfrei feststellende Urkunde war der im fruheren Staatsarchiv Stettin aufbewahrte Lehensbrief des Herzogs Barnim IX von Pommern uber die Stammguter Gesow Loffze Jezow Lowitz gegeben zu Alten Stettin Donnerstags nach Trinitatis anno 1553 Darin wird der Name Witken und auch Withken geschrieben Wytke 1390 und Witken 1553 sind die noch jetzt bestehenden deutschen Namensformen Wittke und Wittken Daneben blieb die landesubliche Form Witk bis in das 18 Jahrhundert hinein in Gebrauch und von der alteinheimischen Bevolkerung bevorzugt 7 Witka Witki und ahnliche Formen sind letztlich Wandlungen von Witk durch die polnische Sprache Unter solchen Umstanden war die Namensschreibung im Laufe der Jahrhunderte vielgestaltig und dem Wechsel unterworfen Es kommen im Namen vor an 1 Stelle V und W an 2 Stelle i ia y an 3 Stelle t d dt th tt an 4 Stelle c g k ck ch an 5 Stelle o a i y e en auch ow zwischen 3 und 4 ist mitunter e i oder z eingeschrieben oft fallt 5 zuweilen 3 zuweilen auch 4 fort Die Schreibweise in den alteren Schriftstucken lasst darauf schliessen dass fruher das i des Namens gedehnt ausgesprochen wurde ahnlich wie es im Namen Vitus geschieht Die Namen Witek oder Witk werden in der Namenforschung als slawische Koseform von Vitus Veit tschechisch Vit polnisch Wit angesehen Andere haben an eine Beziehung des Namens zu dem polnischen Worte witka Weidengerte geglaubt Auch an die Ableitung vom niederdeutschen witt weiss ist gedacht worden Aus dem Vorhergesagten geht hervor dass sich tatsachlich entwickelt hat Witken die Witken aus Witke Witke aus Witk und Witck und Witk aus Witek Ende des 19 und Anfang des 20 Jahrhunderts leiteten Namenforscher den Namen Witek aus dem Geschlecht der bohmischen Witigonen ab 8 Allerdings wurde bereits in dieser Zeit auch die Auffassung vertreten dass die Namen Witko oder Witke pommerschen bzw slawischen Ursprungs seien 9 Jedenfalls war schon in fruher Zeit lange bevor die Geschlechtsnamen in Aufnahme kamen Witek Witigo Witko ein christlicher Taufname Als solcher wurde er auch bei dem in der Folge danach benannten deutsch bohmischen Dynastengeschlecht der Witek Witigonen Witkonen usw gebraucht In dieser Weise fuhrt den von seinen Vorfahren ubernommenen Namen auch der Danziger Pfalzgraf Witko Vitico Viteco von dem er sich auf seinen Enkel Witko zu Brzyn nach damaligem Brauch ebenso vererbte Als dann durch den Deutschen Ritterorden in Ostpommern die Geschlechtsnamen allgemein zur Einfuhrung gelangten wurde der althergebrachte dem Geschlecht eigentumlich gewordene Taufname zum Geschlechtsnamen 10 Neben dem Peter Wytke zu Brzyn 1390 trug ihn 1411 1413 auch schon ein franczke Witke der als Soldnerfuhrer des Deutschen Ritterordens einen Absagebrief an den Hochmeister Heinrich von Plauen mitunterschrieben hatte Inwieweit es sich bereits um den Geschlechtsnamen der Wittken handelt bei den um diese Zeit in den Danziger und Kopenhagener Wachstafeln 11 genannten ostpommerschen Edelleuten Wytke Wedige von Koscizkow 1396 1398 1401 Vitzk Wytzke von Damerow 1404 und 1409 Widike Witiche von Lissow 1398 Witiche von Lissow 1412 Vitzke von Pauskonitz 1406 Wiczke von Kossow 1413 Wittchen von Gluckow sowie Wycow von Guewo um 1400 Vyzeke Bronurowiz von Bresen etwa 1404 und Witke von Opparzikow etwa 1410 kann fraglich erscheinen wenn schon bei dem damaligen Stande der Schreibkunst angenommen werden darf dass in den unter dem Deutschen Orden zumeist deutsch gefuhrten Gerichtsverhandlungen uberall der Name Witke gemeint ist auch gehoren die genannten Orte ohne Ausnahme zum Ausbreitungsbereich des Geschlechts der Wittken Die Beinamen Bearbeiten Wie es ublich geworden war den Einzelnamen durch Hinzufugen des Namens des Landbesitzes oder Wohnortes zu erganzen so trat in Ostpommern den adeligen Geschlechtsnamen insoweit sie nicht schon aus einem Ortsnamen entstanden waren in der Regel noch ein dem Landbesitz entlehnter Beiname hinzu Fur die Witk wurden als urkundlich bekannt folgende derartige Beinamen festgestellt Borzyskowski Chosnicki Glinski Jezewski Niepoczolowski Tempski Czarnikowski Poblockie 12 Landesublich erfolgte sodann polnischem Brauch gemass die Benennung zumeist mit dem Vornamen und dem Besitzbeinamen unter Fortlassung des Stammnamens 13 Dadurch erklart es sich wenn um 1400 in den Kopenhagener Wachstafeln erscheinen der her Bartke und Posibke von Jesow 1430 im Danziger Komtureibuch die Bartke und Lorenz von Jesow Vater und Sohn 1590 vor dem Lauenburger Gericht Greger Witken nur als Greger von Gesow 1605 bei den Verhandlungen im Lowitzer Erbstreit die Vettern Jurgen und Christoph Witken fast ausschliesslich unter der Bezeichnung die Gesowen Bei vielen Familien trat im Laufe der Zeit der Besitzbeiname derart in den Vordergrund dass er zum eigentlichen Familiennamen wurde wahrend der alte Stammname ausser Gebrauch bei manchen sogar in Vergessenheit kam eine Wandlung die wesentlich begunstigt wurde durch die polnische Geistlichkeit die in zielbewusster Polonisierung aus den Kirchenbuchern des alten Pomerellen nach und nach die deutschen Stammesnamen immer mehr verschwinden liess so dass allein die polnischen Besitzbeinamen in Geltung blieben 14 So erscheinen z B in dem Luteniziner Kirchenbuch die Witk Jezewski fast ausschliesslich nur als Jezewski was den Geschichtsforscher Anton von Mach veranlasste in dem Kirchenbuch Auszuge hinzuzufugen Jezewski sind die Wittken 15 Trotzdem ist bei den Wittken mit bemerkenswerter Haufigkeit an dem Stammnamen festgehalten worden Insbesondere hat bei den Wittken auf Jezow obwohl sie das Gut schon seit fruher Zeit nur fur sich allein und nicht gemeinsam mit anderen Geschlechtern besassen und der davon abgeleitete Name somit nur ihnen zustand der viel fur sich allein gebrauchte Beiname Jezewski den alten Stammnamen Witk doch niemals ganz zuruckzudrangen vermocht Andererseits hat sich der Beiname Jezewski bei einem schon vor 1600 von Jezow nach Polen abgewanderten Geschlechtszweig sowohl im Doppelnamen als auch als Alleinname erhalten Die Wittken der Linie Jezow A fuhrten neben dem Stammnamen an dessen Stellen zuweilen auch den Namen Flotken So ist 1594 und um 1600 Baltzer Witken mehrfach als Baltzer Flotke genannt 1578 erscheint sein Bruder Fabian Witken Burggraf zu Putzig bald als Fabian Jezewski bald als Fabian Flotke Spater wandelte sich Flotke in Wlock Wlodeck und Wlothke sowie Wlottken 1721 heisst es im Lauenburger Grodbuch Michael Witke alias Wlodk Jezewski 1735 im Dzinzelitzer Kirchenbuch Michael Wlotke 1740 ebenda Frau Barbara von Wlottken Gegen 1750 verschwindet der Nebenname Spater gelangte bei der Linie Jezow A lediglich die Namensform v Wittke zur Anwendung Die bedingungslose Zugehorigkeit der Flotken Linie zum Wittken Geschlecht ist dabei niemals fraglich gewesen zumal ihr Wappen mit dem der anderen auf Jezow Lowitz angesessenen Geschlechtsvettern noch 1616 vollig das Gleiche war Name und Wappen nach 1553 BearbeitenDie Lehensbriefe nach 1553 schreiben 1675 Witken 1601 Witken 1605 und 1608 Witken 1618 Viethken 1621 Vitcken In einem koniglich polnischen regestrum contributionum regiarum ist 1570 die Namensform noch Witek 1590 1622 findet sich in den deutsch niedergeschriebenen Verhandlungen des Lauenburger Grodgerichts und des Stargarder Hofgerichts uber den Lowitzer Erbstreit der Name zumeist Witke und Witken geschrieben auch mit tt wiederholt ist er ersetzt durch die Benennung von Gesow und die Gesowe 1616 zeigen die drei zwei Gerichtsvollmachten beigedruckten fast genau gleichen Wappen Stempel des Peter Christopher und Jeremias Witken im deutschen Schilde ohne Helm drei von einem gemeinsam entwurzelten Stangel an kurzen Stielen nach rechts und links sich abzweigende Blatter oder Blumen von Herzform wie sie den Kelchblattern der Heckenrose meist auch den Einzelblattern des Klees eigentumlich ist Diese Stempelabdrucke geben bisher da die nach dem Danziger Komtureibuch dem Vertrag von 1430 durch Bartke und Lorencz von Gesow angehangten Siegel nicht erhalten geblieben sind die alteste Kunde vom Wappen der Wittken auf Jezow In den Huldigungslisten von 1575 und 1605 lautet der Name Witke doch schreibt Elzow im Pommerschen Adelsspiegel 1693 fur 1575 und 1601 schon Wittken 1618 stellt Eilhard Lubinius auf seiner grossen Karte von Pommern den Namen und das Wappen der Witken dar Das Wappen zeigt im spanischen Schilde sowie als Helmschmuck ein dreiblattriges Kleeblatt fur das zweifellos die unter 1616 beschriebene Pflanzenfigur die Grundlage gebildet hat 1634 zeichnet und beschreibt Dachnowski der Verfasser eines handgeschriebenen Preussischen Wappenbuches das Wappen der pommerellischen Chosnicki gen Witk im deutschen Schilde auf blauem Felde drei Kleeblatter auf gemeinsamem Stangel uber jedem Blattchen ein weisser Pfeil mit der Spitze nach oben gestellt Im Helmschmuck ebenfalls drei solche Pfeile nach W v Ketrzynski Hier wird innerhalb des Wittken Geschlechts zuerst der Helmschmuck der drei Pfeile nachgewiesen der zahlreichen pommerschen Familien eigentumlich ist und der auch von den Wittken zu Jezow sowie Dzinzelitz gefuhrt wird Durch den Zeitpunkt des Erscheinens der Pfeile als Helmschmuck ist nachtraglich vielleicht die sonst noch nicht bestatigte Familienuberlieferung entstanden dass die Pfeile infolge der Teilnahme des Geschlechts an den Turkenkriegen 1620 21 dem Wappen hinzugefugt worden seien Das dreiblattrige Kleeblatt deutet auf einen innigen Zusammenhang mit dem Wappen der Lubinischen Karte hin 1639 fuhrt Wikraelius in dem Werk Altes Pommernland S 445 die Witken als ein Geschlecht der Freyen auf ohne Wappenbeschreibung 1641 findet sich in einer Butower Urkunde des Woywoden Jakob Weyherr die Unterschrift Michael Vietk Cramer II 209 1648 und 1682 ist in konigl polnischen Steuerregistern v Ketrzynski die Benennung Witk 1658 ist bei der Huldigung zu Lauenburg vor Kurfurst Wilhelm von Brandenburg im Catalogus der Lawenburg schen von Adell der Name geschrieben Witcken 1740 bei der Huldigung der Edelleute des Distrikts Lauenburg vor Konig Friedrich II v Witcken 16 1900 weist Zernicki Szeliga in Der Polnische Adel II 520 die Namen Wittken Witka Witke Witken Witk und Wittk nach Die Wappenbeschreibung in Silber drei gesturzte rote Pfeile Helmschmuck drei facherartig nach oben gerichtete Pfeile Doch findet man statt derselben auch Tulpen oder Lilien trifft dagegen nicht vollig das Richtige insofern als wohl im Schilde nie aber auf dem Helm Lilien gefuhrt worden sind 1904 schreibt Zernicki in Die Polnischen Stammwappen S 104 unter Wappen aus Pommerellen Witk Witka Wittk Witke Wyt Wyta und beschreibt das Wappen in Silber drei gesturzte rote Pfeile Helmschmuck drei facherartig gestellte Pfeile gleichfalls wieder bezuglich der Schildfigur nicht einwandfrei Fur die Witk Jezewski d i die vor 1600 abgewanderte Linie gibt er an Schild geteilt unten rot silber gestreift oben in blau ein laufender weisser Hund Helmschmuck drei Straussenfedern Verg nachstehend Fur die Witk Nieporolowski ist das Wappen beschrieben in Blau drei silberne heraldische Lilien zu 1 und 2 gestellt Helmschmuck ebenso Vergl zu 1818 c Fur die Witk Czarnowski ist angegeben Wappen Sas 1905 bringt W v Ketrzynski in den Przydomki Szlachty Pomorskiji S 17 den Namen Witk zuweilen Wyt Wyta und weist die angegebenen Besitzbeinamen der Witk nach 1906 ist im Band IX S 59 der Herbarz Polski von Adam Boniecki das Wappen der Wittk Jezewscy unter der Bezeichnung Herb Sis Jezewscy dargestellt im Schilde uber einem Schach der rechtsschreitende Fuchs Helmschmuck drei Straussenfedern 1907 bekundet die Geschichte der Kreise Neustadt und Putzig den Zusammenhang des Palatin Witko mit dem Edelmann George Wittke auf Brzyn 1635 Die Wittke werden als uralte am Zarnowitzer See angesessene Adelsfamilie bezeichnet 1908 werden im Lauenburger Kreiskalender die Namensformen v Wittke und v Wittken fur gleichberechtigt erklart Ein Wappenbild hergestellt nach der Ehrentafel in der Zinzelitzer Kirche ist beschrieben auf dem von purpurfarbenem Mantel umgebenen Wappenschild in silbernem Felde drei facherformig gestellte purpurfarbene naturliche Lilien die gleichen wie sie das den v Wittken verwandte Geschlecht der Tauentzien als Helmschmuck fuhrt auf dem mit der Edelmannskrone gezierten Helm drei facherformig gestellte silberne Pfeile 1910 verzeichnet das Gothaische Genealogische Handbuch des Briefadels den Namen v Wittke fur den 1793 durch den Konig legalisierten Sohn des Hauptmanns Moritz Heinrich v Wittken 1751 1812 Das ihm zuerkannte vaterliche Wappen wird beschrieben in Silber auf grunem Boden drei naturliche Gartenlilien Tulpen auf dem gekronten Helm mit rot silbernen Decken drei facherformig aufgerichtete Pfeile 1912 werden diese Pfeile als rot bezeichnet 1911 befanden sich in der Siegelsammlung des Geheimen Staatsarchivs Berlin acht Wappen des Geschlechts eines gehort der Linie Gross Perlin 17 zu die anderen sieben haben als Helmschmuck gleichartig die drei aufrechten Pfeile sechs davon haben im Schilde deutlich die drei naturlichen Lilien eins hat anscheinend drei gesturzte Pfeile die mit den Spitzen auf dem Boden stehen doch konnen dies auch misslungene Lilien sein Laut dem Genealogischen Handbuch des Adels nennen sich heute der Stamm A des Geschlechts Wittken 18 und fuhrt das oben beschriebene Wappen in Silber auf grunem Dreiberg 3 rote Lilien an grunen Blattstangeln auf dem Helm mit rot silbernen Decken facherartig 3 beflitschte Pfeile siehe auch etwas abweichend Abbildung Seite 470 19 Die Stamme B und C des Geschlechtes nennen sich Wittke 20 wobei die Linie Prebentow des Stammes B das Wappen mit den Pfeilen statt der Lilien fuhrt 21 fuhrt nbsp Wappen mit gesturzten Lilien 1616 nbsp Wappen mit Kleeblatt 1618 nbsp Wappen der Linie Jezow A nbsp Wappen der Linien Jezow B D und E nbsp Wappen der Linie Jezow B auf Prebentow nbsp Wappen a der Linie Jezow B auf Prebentow nbsp Wappen b der Linie Jezow B auf Prebentow nbsp Wappen der Linie Witk Jezewski nbsp Wappen c der Linie Jezow B auf PrebentowGeografische Herkunft BearbeitenDer Stettiner Staatsarchivar Robert Klempin der in einer gegen 1870 entworfenen Stammtafel auf Grund seiner Forschungen den Wojwoden Palatin Witko seinen Sohn Bozey sowie seinen Enkel Witko an die Spitze des Stammbaums der Familie stellte wies diese als die direkten Vorfahren der 1553 mit Jezow Lowitz belehnten Vettern Baltzer Nikolas und Hans Witken aus 22 Der Ahnherr Witko ist in den Bukower Klosterurkunden Nr 343 und 378 aus den Jahren 1262 und 1265 als Vitico Burggravius Svezensis genannt 23 Spater ist er nachgewiesen im Pommerschen Urkundenbuch 24 in den gleichen Bukower Urkunden sowie unter Nr 987 in einer Bukower Urkunde von 1274 als Vitco Palatinus Gdanensis und unter Nr 1001 in einer Urkunde des Klosters Colbatz 1274 als Witico Palatinus Danensis Uber die Herkunft und Heimat des Witko liegen in den aufgefuhrten Urkunden Angaben nicht vor Aus keiner ist der Name seines Vaters zu ersehen niemals erscheint neben dem Namen ein ortlicher Beiname ein Wappen von ihm ist nicht bekannt Auskunft der Staatsarchive Danzig und Konigsberg 1283 gestorben war Witko vermutlich gegen 1210 geboren Nach der Urkunde von 1284 hatte er neben seiner Witwe nur den einen Sohn Bozey hinterlassen der sich damals noch in jugendlichem Alter befand puer und zunachst noch mit seiner Mutter zusammenleben sollte Nachkommen der Bohmischen Witigonen Bearbeiten Der in Deutschland lebende Zweig der Wittken fuhrte anhand genealogischer Forschungen aus dem 19 Jahrhundert die Herkunft der Familie auf das bohmische Geschlecht der Witigonen und den Bruder des bohmischen Marschalls und steirischen Landeshauptmanns Wok von Rosenberg Witiko von Pribenice zuruck 25 Der erste nachgewiesene Wittken Bozey soll dessen Sohn gewesen sein Er wurde durch Herzog Mestwin II in Pommern ansassig gemacht indem laut einer Urkunde vom 20 Juli 1284 ihm und seiner Mutter die Guter Beschzino spater Brzyn und Kodutow Goddentow bei Lauenburg verkauft wurden Hierfur existieren aber weder eindeutige Nachweise noch lasst ein Vergleich der Familienwappen einen entsprechenden Schluss zu Die Wittken auf Jezow Lowitz BearbeitenEinen guten Kilometer von Kodutow entfernt traten auf Jezow Lowitz bereits vor 1500 die Wittken mit altangestammtem Grundbesitz in Erscheinung und zwar schon in drei gesonderten Vetternlinien Wann die Familie diesen Besitz angetreten hat und wie der Zusammenhang mit den Wittken auf Brzyn und Goddentow des Naheren gestaltet war ist nicht nachweisbar Vielleicht war Jezow gleichzeitig mit Kodutow Goddentow oder bald darauf Familiengut geworden Seit wann das Dorf Jezow schon bestanden hat ist gleichfalls nicht bekannt Ist Jezow Jezewo auch nicht das urkundlich alteste Stammgut der Wittken so ist es doch der Stammsitz desjenigen Geschlechtszweigs der sich bis in das 20 Jahrhundert in seiner Eigenschaft als Adelsfamilie behauptet hat und uber den dank der sicher aufbewahrten Lehnbriefe sowie des fruhen Ubergangs an den brandenburgisch preussischen Staat die zuverlassigsten Nachrichten uberkommen sind Bis zum Jahre 1836 waren die Wittken mit Jezow verbunden Die Huldigung zu Lauenburg 1658 Bearbeiten Nachdem die preussischen Lander des Deutschen Ordens an das Kurfurstentum Brandenburg gelangt waren musste der wetspreussisch pommersche Adel 1658 den Huldigungseid auf den brandenburgischen Kurfursten Friedrich Wilhelm leisten In dem Catalogus der Lawenburg und Butowschen von Adell so am 18 Juni 1658 den Huldigungseid fur den Kurfursten Friedrich Wilhelm von Brandenburg abgestattet haben sind bei den Geschlechtern des Lauenburgischen Distrikts unter Nr 39 verzeichnet Die Witcken Jurgen und Lorentz uff Gesow Greger uff Perlin Jurgen uff Gesow Christopher Sohn Heinrich abwesend 26 Die Teilung der Wittken Linien Bearbeiten Bereits im 16 Jahrhundert teilten sich die Linien der Jezower Wittken auf Die Familiengeschichte der Wittken unterscheidet dabei zwischen den Linien Jezow A E sowie der Linie Gross Perlin Die Familie Wittken Wittke in Preussen und Deutschland BearbeitenInfolge der faktischen Zugehorigkeit Pommern Westpreussens zum 1701 entstandenen Konigreich Preussen wurden die Angehorigen des hinterpommerschen Adels gedrangt ihre Sohne als Offiziersnachwuchs auf die preussischen Kadettenanstalten zu senden Im 18 Jahrhundert finden sich deshalb Angehorige der Familie von Wittken in den preussischen Kadettenanstalten von Stolp und Kulm sowie in den Ranglisten des preussischen Heeres Die Eingliederung der Sohne der einzelnen Wittken Linien in die preussische Armee fuhrte auch dazu dass diese ihre ursprungliche katholische Konfession aufgaben und zum protestantischen Glauben konvertierten Der Zwang die Sohne fur das preussische Militar zur Verfugung zu stellen hatte die Verarmung der Familienguter zur Folge Heute finden sich in Deutschland die Familiennamen von Wittken und von Wittke die den gleichen Ursprung besitzen Daruber hinaus existiert eine Familie der Freiherren oder Barone von Wittken Jungnik ob diesen tatsachlich der Adelstitel eines Freiherrn verliehen wurde oder diese lediglich durch Adoption in die Familie von Wittken aufgenommen wurden ist zweifelhaft zumal die Wittken Wittke zwar dem Uradel angehoren der Familie aber der Freiherrentitel nie verliehen worden ist Gutsbesitz BearbeitenPommern heute Wojewodztwo pomorskie Bearbeiten Powiat SlupskiGmina Glowczyce Dresow Drzezewo Powiat WejherowskiGmina Choczewo Klein Borkow Borkow Male Gmina Gniewino Klein Damerkow Dabrowka Mala Perlin Perlino Gmina Leczyce Aalbeck Wegornia Goddentow Godetowo Gross Damerkow Dabrowka Wielka Jezow Jezewo Dzechen Dzinzelitz GeddeGross Gustkow Jellentsch KarolinenhofLodder Lowitz Nackel ReckendorfPoppow Poplotz Prebendow Neu Vieschen Zabelsdorf ZelasenKonigliches Preussen Westpreussen Bearbeiten Antoniow Brzezyno Dargelau Ebersfelde Elzanowo Gelembokie Gurzno Klein Glomkau Mgowo Sarnowo Salno Topolno Turzno Ostrowitte Prussau Wymyslow ZakrzewoGrosspolen Grossherzogtum Posen Bearbeiten Kromplewo Niepoczlowice Slupowo WtelnoBrandenburg Bearbeiten Beerenbusch Barenbusch Feldgrieben Feld Grieben Wittwien Meerkatzenheide Wittwen ab 1818 offizielle Schreibweise Wittwien Schlesien Bearbeiten RybnickMecklenburg Bearbeiten Kadow TrollenhagenFamilienangehorige BearbeitenVitco 1210 1284 Kanzler des Herzogs Sambor von Pommerellen Burggraf von Schwetz Pfalzgraf von Danzig Herr auf Beschzino und Kodutow Bozey 1284 1334 Mundschenk von Schwetz Ritter und Herr auf Beschzino Reckendorf und Kodutow Goddentow Stefan 1283 Untertruchsess und Jagermeister von Schlawe Witko 1342 Erbherr auf Beschzino Reckendorf am Zarnowitzer See Peter Witke 1390 Erbherr und Schulze auf Beschzino Franczke Witke 1411 Ritter und Soldnerfuhrer des Deutschen Ordens Fabian Witken alias Flotke 1578 Burggraf von Putzig und Herr auf Lowitz Kreis Lauenburg Wojciech von Witke Jezewski Burggraf von Pommern und Truchsess von Wilkomir Mitglied des Sejm und Unterstutzer der Wahl von August II Polen Friedrich Wilhelm von Wittken 1709 1769 preussischer Oberst Ritter des Ordens Pour le Merite Franz von Witke Jezewski 1772 Schatzmeister von Zakroczym und Schoffe von Schwetz Moritz Heinrich von Wittken 1751 1812 preussischer Oberstleutnant Pralat des Domkapitels von Cammin Gutsherr auf Kadow Landkreis Demmin Franz Michael von Wittke 1753 1793 preussischer Hofgerichtsrat zu Bromberg Mathias von Witke Jezewski 1740 1806 Burg Vizeregent und Abgeordneter des Landkreises Culm Gutsherr auf Topolno und Ostrowite in Landkreis Schwetz Jan von Witke Jezewski 1763 Jagermeister von Winnica Gutsherr auf Wymyslow Salno und Antoniow Kreis Graudenz Moritz Heinrich von Wittke 1789 1862 Grossherzoglicher Mecklenburgischer Strelitz scher Reisestallmeister Kanonikus zu St Gangolf in Magdeburg Gutsherr auf Slupowo Kreis Bromberg und Zabelsdorf Kreis Stettin Nikodem von Witke Jezewski 1790 1831 preussischer Kammerherr und Gutsherr auf Topolno Johann Ludwig von Wittke 1760 1832 preussischer Oberst Kommandeur des 4 Garnison Bataillons in Kolberg Ritter des Ordens Pour le Merite Franz von Wittken 1767 1811 preussischer Offizier Ritter des Ordens Pour le Merite Franz Heinrich von Wittke 1791 1843 preussischer Land und Stadtgerichtsrat zu Thorn Karl Ludwig Ferdinand von Wittken 1807 1884 preussischer Geheimer Justizrat Appellationsgerichtsrat zu Breslau Edmund von Wittken 1837 1927 Vorstand des Staatsministeriums in Sachsen Coburg Gotha preussischer Landrat George von Wittken 1852 1934 preussischer Generalleutnant z D Inspekteuer der Fuss Artillerie Arthur von Wittken 1853 1912 deutscher Schriftsteller Alexander Eduard Franz von Wittke 1856 1924 Professor fur neuere Sprachen Dominik von Wittke Jezewski 1862 1944 Prasident des Auktionshauses Art House Hotel de Ventes in Warschau Kunstsammler und Mazen von Kunstlern und Institutionen der Kultur Gutsherr auf Glembokie Kreis Strelno Ritter der franzosischen EhrenlegionWeitere Namenstrager BearbeitenHanns Jungnik Freiherr von Wittken deutscher Antisemit und NationalsozialistLiteratur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XVI Band 137 Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 2005 ISBN 3 7980 0837 X Herbarz Szlachty Kaszubskiej Band 1 Przemyslaw Pragert ISBN 83 919852 6 1 Franz Schultz Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern 1912 Digitalisat Westpreussischer Geschichtsverein Pommerellisches Urkundenbuch Danzig 1881 1916 Scientia Verlag Aalen 1969 George von Wittken Zur Herkunft des Pommerischen Geschlechts v Wittken und v Wittke 1932 Tambach Dietharz Handbuch des preussischen Adels Band 1 Berlin 1892 S 620fEinzelnachweise Bearbeiten heute Brzyno Gmina Krokowa Powiat Pucki Woiwodschaft Pommern heute Godetowo Gmina Leczyce Powiat Wejherowski Woiwodschaft Pommern heute Jezewo Gmina Leczyce Powiat Wejherowski Woiwodschaft Pommern heute Przebedowo Gmina Choczewo Powiat Wejherowski Woiwodschaft Pommern Pommerellisches Urkundenbuch Danzig 1882 Nr 373 v Flaust Familiengeschichte der v Brauneck Berlin 1906 S 14 Lauenburger Grodbuch 1721 1726 Matthias Pangert Archiv fur Osterreichische Geschichte Wien 1873 S 521 Heinrich Sperl Die Heimat der Witigonen In Mitteilungen des Vereins fur Geschichte der Deutschen in Bohmen 38 Jahrgang Prag 1900 S 397 Franz Schultz Geschichte der Kreise Neustadt Putzig Danzig 1907 S 74 Geschichte des Kreises Lauenburg Lauenburg 1912 S 85 87 Kreisgeschichte Lauenburg S 86 87 Zeitschrift des Westpreussischen Geschichtsvereins Hefte 4 11 Danzig 1881 1884 Wojciech von Ketrzynski Pozydomki Szlachty Pomorskiej Lemberg 1905 S 17 Emilian von Zernicki Szeliga Die polnischen Stammwappen Hamburg 1904 S 125 Konigl Preuss Heroldsamt 26 Juli 1904 Nr 3474 I Herold 1885 S 432 Geheimes Staatsarchiv preussischer Kulturbesitz Berlin heute Perlino Gmina Gniewino Powiat Wejherowski Woiwodschaft Pommern Genealogisches Handbuch des Adels Band A XXIX S 435 Genealogisches Handbuch Adelslexikon Band XVI S 296 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XVI Band 137 Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 2005 ISBN 3 7980 0837 X Seite 470 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XVI Band 137 Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 2005 ISBN 3 7980 0837 X S 439 452 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XVI Band 137 Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 2005 ISBN 3 7980 0837 X Abbildung S 448 Staatsarchiv Stettin 1883 Friedrich von Dreger Codex diplomaticus Stettin 1748 Stettin 1868 II Nr 725 781 George von Wittken Zur Herkunft des Pommerischen Geschlechts v Wittken und v Wittke Tambach Dietharz 1932 Festzeitung zum 250jahrigen Jubilaum der Huldigung Lauenburg 1908 Original im Geheimen Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wittken amp oldid 238498467