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Willy Richard Sachse 7 Januar 1896 in Leipzig 21 August 1944 im Zuchthaus Brandenburg war ein deutscher Sozialist und Kommunist der als Matrose im Ersten Weltkrieg politischen Widerstand organisierte und als Schriftsteller gegen den Nationalsozialismus Widerstand leistete Stolperstein am Haus Corker Strasse 29 in Berlin Wedding Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Erinnerung 3 Werke 4 Literatur 5 Film 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSachse war der Sohn des Bottchers Karl Arthur Sachse und dessen Frau Alwine geborene Nather Ab 1918 betrieben seine Eltern dann eine Gastwirtschaft in Thuringen Nach Volksschule und einigen Jahren Realschule in Leipzig erlernte er den Beruf des Feinmechanikers bei der Leipziger Firma Saalbock amp Co und schloss sich wahrend dessen dem Deutschen Metallarbeiterverband und der sozialistischen Jugendbewegung an Wahrend des Ersten Weltkrieges wurde er zum Dienst in der Kaiserlichen Marine eingezogen und erlangte dort den Dienstgrad eines Oberheizers 1917 war er einer der Organisatoren des politischen Widerstandes in der Marine Zusammen mit Max Reichpietsch Albin Kobis und zwei weiteren Matrosen wurde er deshalb zum Tode verurteilt Reichpietsch und Kobis wurden am 5 September 1917 erschossen die anderen zu 15 Jahren Zuchthaus begnadigt Er wurde im Zuge der Novemberrevolution 1918 aus dem Zuchthaus Rendsburg in Holstein befreit und wurde Mitglied der USPD In Leipzig wurde er in den Arbeiter und Soldatenrat gewahlt 1920 ging er mit der Mehrheit der USPD zur VKPD Vom Januar 1924 bis zum Januar 1925 und vom Mai bis zum Oktober 1925 reiste er in die Sowjetunion Die Reisen hatten der Teilnahme an einem Journalistenlehrgang gedient gab er spater als Reisegrund zu Protokoll als er 1925 wegen der Veroffentlichung seiner Erinnerungen an den ersten deutschen Matrosenaufstand erneut inhaftiert wurde Nach der Haft war er bis April 1926 fur die KPD als Organisationssekretar vor allem in Hamburg tatig und ab Mai 1926 als Kultur und Feuilletonredakteur bei der Sachsischen Arbeiterzeitung in Leipzig Vor allem war er ein beliebter Versammlungsredner seine personliche Ausstrahlung und die herausgehobene Position eines dem Todesurteil entkommenen Revolutionars gaben ihm das Flair einer Kultfigur Ende 1928 wurde er als Anhanger des ehemaligen KPD Vorsitzenden August Thalheimer aus der KPD ausgeschlossen Sachse wurde Mitglied der Kommunistischen Partei Opposition KPO und er schloss sich dem Aufbruch Kreis revolutionarer Soldaten und Matrosen um Beppo Romer an 1933 erhielt er fur kurze Zeit eine Anstellung in dem Medien Imperium von Willi Munzenberg Danach arbeitete er uberwiegend als freiberuflicher Schriftsteller ab 1939 auch als technischer Zeichner Sachse verfasste nach 1933 illegale Schriften auch fur die Widerstandsgruppen um Robert Uhrig Am 4 Februar 1942 wurde Willy Sachse festgenommen am 6 Juni 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 21 August 1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet Alexander Graf Stenbock Fermor schrieb uber Willy Sachse in seinen 1973 veroffentlichten Memoiren Der rote Graf Er gefiel mir sofort ein dicker schwerer Mann der wie ein gemutlicher Nachbar wirkte weltoffen und heiter das gute Leben schatzend Doch bei jedem Gesprach spurte man sein grosses politisches Wissen und seine erstaunliche Allgemeinbildung 1 Verheiratet war Sachse mit Johanna Petzold aus Zwickau 1920 wurde sein Sohn Werner geboren Erinnerung BearbeitenDie Stadt Bitterfeld Wolfen wurdigte Willy Sachse indem sie eine Strasse nach ihm benannte Im Gamengrund gibt es seit 1974 einen Gedenkstein der an die Kommunisten Josef Romer Willy Sachse Fritz Riedel und Kurt Ritter erinnert Am 23 Oktober 2012 wurde vor seinem ehemaligen Wohnort Berlin Wedding Corker Strasse 29 ein Stolperstein verlegt 2 Werke BearbeitenUnter dem Pseudonym Anti Nautikus Deutschlands Revolutionare Matrosen Mit einem Vorwort von Ernst Thalmann Hamburg 1925Unter seinem eigenen Namen oder den Pseudonymen Jan Murr und Hein Smut hat Willy Sachse mindestens weitere 12 Bucher veroffentlicht Willi Richard Sachse Rost an Mann und Schiff Ein Bekenntnisroman um Skagerrak Traditionsverlag Berlin 1934 Jan Murr Heizer Jan Erlebnisse und Abenteuer auf See Verlag Junge Generation Berlin 1934 Hein Snut Klaus Timm Der Held von Kamerun Nach seinen eigenen Erlebnissen Verlagshaus Freya Heidenau 1934 Willy Richard Sachse Wettfahrt mit Tod und Teufel Roman Buchmeister Verlag sowie Buchergilde Gutenberg Berlin 1934 Jan Murr Tom Tom Eine Erzahlung aus dem Regenwald Madagaskars Verlag Junge Generation Berlin 1934 Willy Richard Sachse Jonetta Roman einer Seefahrt Verlag Junge Generation Berlin 1934 Willy Richard Sachse Alaska Jim Ein Held der Kanadischen Polizei Verlagshaus Freya Heidenau 1935 Jan Murr Der Admiral Leben und Tod derer von Falkland Verlag Junge Generation Berlin 1935 Jan Murr Robben Roy Verlag von Schmidt und Spring Leipzig o J 1936 Jan Murr Die Sechs vom Brummer Verlag H J Fischer 1936 Stick Bummys Vermachtnis Abenteuer Roman Verlag Das Vaterland Niedersedlitz 1936 Jan Murr Schwarzmesser Roman List Verlag Leipzig 1936 Jan Murr Die Manner der Fortune List Verlag Leipzig 1935Literatur BearbeitenWilhelm Dittmann Die Marine Justizmorde von 1917 und die Admirals Rebellion von 1918 Dargestellt nach den amtlichen Geheimakten im Auftrag des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses uber den Weltkrieg Berlin 1926 Gunther Weisenborn Der lautlose Aufstand Bericht uber eine Widerstandsbewegung des deutschen Volkes 1933 1945 Hamburg 1953 Gert Rosiejka Die Rote Kapelle Hamburg 1986 Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 Dietz Berlin 2004 ISBN 3 320 02044 7 Sachse Willy In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Oswald Bindrich Susanne Romer Beppo Romer Ein Leben zwischen Revolution und Nation Berlin 1991 Susanne Romer Hans Coppi junior Hrsg Aufbruch Dokumentation einer Zeitschrift zwischen den Fronten Koblenz 2001 Leonore Krenzlin Der unbekannte Schriftsteller Willy Sachse Roter Matrose und Widerstandskampfer In Utopie kreativ Schriftenreihe der Rosa Luxemburg Stiftung April 1999 S 47 56 Online als PDF 79 kB Luise Kraushaar u a Deutsche Widerstandskampfer 1933 bis 1945 Berlin 1970 Richard Stumpf Reichpietsch und Kobis mahnen In Illustrierte Reichsbanner Zeitung Band 40 1928 S 626 627 Film BearbeitenMarinemeuterei 1917 ZDF 1969 90 Min Regie Hermann Kugelstadt Drehbuch Michael Mansfeld mit Dieter Wilken Karl Heinz von Hassel Joachim Richert als Willy Sachse Volkert Kraeft Claus Wilcke u a dieser Film schildert dezidiert die Meuterei und den Prozess gegen die Meuterer Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Willy Sachse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Willy Sachse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher WiderstandEinzelnachweise Bearbeiten Alexander Stenbock Fermor Der rote Graf Autobiographie Berlin 1973 S 402 Zitiert bei Krenzlin Matrose PDF 79 kB S 47 Willy Sachse In Stolpersteine in Berlin Abgerufen am 2 April 2022 Normdaten Person GND 129814563 lobid OGND AKS VIAF 35545411 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sachse WillyALTERNATIVNAMEN Anti Nautikus Pseudonym Sachse Willi Richard wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und WiderstandskampferGEBURTSDATUM 7 Januar 1896GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 21 August 1944STERBEORT Zuchthaus Brandenburg Brandenburg an der Havel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willy Sachse amp oldid 221708758