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Wilibald von Schulenburg auch Willibald von Schulenburg 6 April 1847 in Charlottenburg 29 April 1934 in Berlin Zehlendorf war ein deutscher Landschaftsmaler und Volkskundler Er ist vor allem fur seine Studien zu Sagen und Brauchtum der Sorben in der Niederlausitz bekannt Wilibald von Schulenburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenWilibald von Schulenburg stammt aus dem altmarkischen Adelsgeschlecht Schulenburg und wurde als Sohn des koniglichen Hofjagdjunkers und Jagdzeugmeisters im Schloss Grunewald Ludwig Anton von Schulenburg 27 April 1809 in Frankfurt am Main 5 Juni 1869 geboren Mit einem alteren Bruder wuchs er ab Marz 1852 im Jagdschloss Grunewald auf Nach Unterricht durch Hauslehrer war er Schuler am Padagogium Charlottenburg der Nachfolgeeinrichtung der von Ludwig Cauer 1792 1834 gegrundeten Cauerschen Anstalt und am Friedrichswerderschen Gymnasium in Berlin Nach dem Abitur im Jahr 1868 trat er als Fahnenjunker in das 2 Garde Regiment zu Fuss Nr 7 ein Er nahm nach seiner Beforderung zum Leutnant am Deutsch Franzosischen Krieg teil Wegen einer schweren Verwundung in der Nahe des Dorfes Sainte Marie aux Chenes beim Sturm auf Saint Privat de la Montagne am 18 August 1870 musste sein linker Arm amputiert werden Er wurde als Adjutant zum Gouverneur von Posen versetzt bis er 1875 als Premierleutnant freiwillig seinen Abschied vom Militar nahm Einen Ruf zum Privatsekretar des spateren Kaisers Friedrich III lehnte er ab Stattdessen nahm er Unterricht in Landschaftsmalerei und liess sich nach seinem Ausscheiden aus dem Militardienst als Marine und Landschaftsmaler in Charlottenburg nieder Er schuf Olbilder und kleinformatige Ansichten aus der Umgebung von Berlin und der Mark Brandenburg Studienreisen fuhrten ihn 1875 nach Norwegen und 1876 nach Hessen Von 1876 bis 1879 lebte er beim Kleinbauern Badarak in Burg Spreewald zeichnete Hauser und Kleidung der einheimischen Bevolkerung erlernte die niedersorbische Sprache und sammelte Sagen und Gebrauche unter anderem vom Fischer Kito Pank die er 1880 in seinem Buch Wendische Volkssagen und Gebrauche aus dem Spreewald veroffentlichte Rudolf Virchow erweckte 1879 sein Interesse fur Vorgeschichte und fuhrte mit ihm Ausgrabungen auf dem Schlossberg bei Burg in Brahmow bei Werben Spreewald und auf Urnenfeldern in der Umgebung durch 1880 organisierte Schulenburg fur den Internationalen Anthropologenkongress in Berlin die Abschlussexkursion in den Spreewald Dann lebte er einige Zeit in Schleife in der preussischen Oberlausitz um sich auch mit der dortigen Sagenwelt bekannt zu machen Die Sagen des Bauern Johann Hantscho Hano veroffentlichte er teilweise in seinem 1882 erschienenen Buch Wendisches Volkstum in Sage Brauch und Sitte zum Teil in den Niederlausitzer Mitteilungen Band 3 S 223 230 und 292 299 sowie Band 14 S 1 72 Neun Monate lang half als freier Mitarbeiter bei der Neuordnung der vorgeschichtlichen Sammlung im Museum fur Volkerkunde in Berlin Seinen vierjahrigen Aufenthalt in Oberbayern und Italien beschrieb er in dem Aufsatz Ein Bauernhaus im Berchtesgadener Landchen 1896 Dann lebte er in Berlin und reiste in den Schwarzwald besuchte Sylt Borkum und Bornholm Nach dem Ersten Weltkrieg zog er nach Oldenburg spater nach Neustrelitz wo am 5 Juli 1929 seine Frau starb was ihn zur Ruckkehr nach Berlin bewegte Er erlebte noch die Neuauflage seiner Wendische Volkssagen und die Vorbereitungen zur zweiten Auflage des Wendischen Volkstums Im Februar 1934 sturzte er infolge eines Schwacheanfalls und zog sich einen Oberschenkelbruch zu von dem er sich nicht mehr erholte Er starb im Hubertus Krankenhaus in Berlin Zehlendorf und wurde auf dem Friedhof Zehlendorf Onkel Tom Strasse bestattet Die Grabstelle wurde inzwischen eingeebnet Schulenburgs Nachlass wird vom Heimatverein fur den Bezirk Zehlendorf e V verwahrt einige Aquarelle gingen an das Teltower Kreismuseum Schon zu Lebzeiten schenkte er seine Sammlung vorgeschichtlicher Funde dem Berliner Volkerkundemuseum nachtraglich erworbene Stucke dem Markischen Museum volkstumliche Sachen dem Museum fur Volkskunde und 29 kleine Olgemalde sowie rund 200 Bleistiftzeichnungen der Niederlausitzer Gesellschaft fur Geschichte und Altertumskunde Schulenburg wurde mit dem Eisernen Kreuz II Klasse der Kriegsteilnehmerdenkmunze 1870 71 und der Zentenarmedaille 1897 ausgezeichnet Er war Mitglied der Berliner Gesellschaft fur Anthropologie Ethnologie und Urgeschichte ab 1880 des Vereins fur Volkskunde in Berlin korrespondierendes Mitglied der Wiener Anthropologischen Gesellschaft und des Fischereivereins fur die Mark Brandenburg Ehrenmitglied der Brandenburgia sowie seit deren Grundung 1884 Ehrenmitglied der Niederlausitzer Gesellschaft fur Anthropologie und Urgeschichte Werke BearbeitenSchulenburg veroffentlichte seine Artikel uber Naturbeobachtungen Sagen Volkstum und vorgeschichtliche Funde im Monatsblatt der Gesellschaft fur Heimatkunde und Heimatschutz in der Mark Brandenburg Brandenburgia in der Zeitschrift fur Ethnologie Verhandlungen der Berliner Gesellschaft fur Anthropologie Ethnologie und Urgeschichte Zeitschrift des Vereins fur Volkskunde sowie den Niederlausitzer Mitteilungen Seine wichtigsten Werke waren mit Rudolf Virchow Der Spreewald und der Schlossberg zu Burg Wiegandt Hempel amp Parey Berlin 1880 Wendische Volkssagen und Gebrauche aus dem Spreewald Brockhaus Leipzig 1880 2 Auflage Heine Cottbus 1930 mit Zeichnungen des Verfassers Nachdruck der 1 Auflage M Sandig Wiesbaden 1969 Wendisches Volkstum in Sage Brauch und Sitte Nicolai Verlag Berlin 1882 2 Auflage Harrassowitz Leipzig 1934 Nachdruck Kraus Nendeln Liechtenstein 1968 Nachdruck Domowina Bautzen 1985 1988 und 1993 ISBN 3 7420 0262 7 Markische Krauterei aus dem Kreise Teltow In Brandenburgia 5 Jahrgang 1896 97 S 137 205 Ein Bauernhaus im Berchtesgadener Landchen In Mittheilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien 26 Band Wien 1896 S 61 86 Das Hirtenwesen in einem markischen Dorfe in der ersten Halfte des vorigen Jahrhunderts In Archiv der Brandenburgia Gesellschaft fur Heimatkunde der Provinz Brandenburg zu Berlin Band 11 1904 S 1 126 Innere Volkskunde In Robert Mielke Wilibald von Schulenburg Heinrich Lohre und Albert Kiekebusch Landeskunde der Provinz Brandenburg Band 3 Die Volkskunde Dietrich Reimer Berlin 1912 S 161 261 Delnjoserbske a namjezne ludowe pesnje Niedersorbische und angrenzende Volkslieder In Casopis Macicy Serbskeje Band 65 1912 S 81 138Literatur BearbeitenRobert Mielke Wilibald von Schulenburg In Brandenburgia Band 43 1934 S 62 65 mit Werkverzeichnis Karl Gander Wilibald von Schulenburg In Niederlausitzer Mitteilungen Band 23 1935 S 162 166 mit Erganzungen zum Werkverzeichnis in der Brandenburgia Otto Lehmann Wilibald von Schulenburg Wendisches Volkstum in Sage Brauch und Sitte In Zeitschrift fur slavische Philologie Band 14 1937 S 216 225 Nachruf und Rezension zur 2 Auflage des Wendischen Volkstums Frido Metsk Schulenburg Wilibald von In Ernst Eichler Hrsg Slawistik in Deutschland von den Anfangen bis 1945 Domowina Verlag Bautzen 1993 ISBN 3 7420 1538 9 S 360 361 Fritz Bonisch Schulenburg Willibald v In Friedrich Beck und Eckart Henning Hrsg Brandenburgisches Biographisches Lexikon Einzelveroffentlichung der Brandenburgischen Historischen Kommission e V Band 5 Verlag fur Berlin Brandenburg Potsdam 2002 ISBN 3 935035 39 X S 359 mit Portrat Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Wilibald von Schulenburg Quellen und Volltexte nbsp Commons Wilibald von Schulenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Brigitte Emmrich Schulenburg Wilibald Willibald von In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Siegfried Kohlschmidt Wilibald von Schulenburg Bodarakojc molar Memento vom 16 Oktober 2007 im Internet Archive In Lausitzer Land und Leute Beilage zur grunen Heimatzeitung Ausgabe 9 Mai 2002 mit Portrat Kurzbiographie und Angaben zum Werk von Wilibald von Schulenburg bei Literaturport mit Portrat Literatur von und uber Wilibald von Schulenburg im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 10122575X lobid OGND AKS LCCN n84177230 VIAF 51712264 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schulenburg Wilibald vonALTERNATIVNAMEN Schulenburg Willibald vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Landschaftsmaler und VolkskundlerGEBURTSDATUM 6 April 1847GEBURTSORT CharlottenburgSTERBEDATUM 29 April 1934STERBEORT Berlin Zehlendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilibald von Schulenburg amp oldid 233644671