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Wilhelm Hermann Nopitsch 28 Oktober 1818 in Altona Herzogtum Holstein Danischer Gesamtstaat 11 Oktober 1891 in Nienstedten Deutsches Reich 1 war ein deutscher Kaufmann und Senator der Stadt Altona Wilhelm Hermann Nopitsch um 1880 Fotografie von Emilie Bieber Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Ausbildung 1 2 Weltumsegelung der Galathea 1 3 Altona 2 Schriften Auswahl 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie und Ausbildung Bearbeiten Wilhelm Hermann Nopitsch wurde als Sohn von August Karl Nopitsch 1 November 1781 in Hiltpoltstein 2 2 Juni 1848 in Altona und seiner Frau Johanna Elisabeth Henriette geb von Schott 6 Juni 1789 2 August 1867 neben einem Bruder Konrad Heinrich August 27 Januar 1812 30 Oktober 1868 geboren August Karl aus einer ursprunglich niederosterreichischen Exulantenfamilie stammend emigrierte zu Beginn des 19 Jahrhunderts von Mittelfranken nach Altona und war dort Buchhalter spater Direktoriumsmitglied beim Bankhaus C H Donner heute Donner amp Reuschel Seine Schulausbildung bekam Wilhelm Hermann Nopitsch in der Altonaer Privatschule des Michael Andresen Ab 1834 absolvierte Nopitsch eine Kaufmannslehre im Kontor der Firma M Matthiessen amp Co und war dort anschliessend auch tatig 3 Weltumsegelung der Galathea Bearbeiten 1845 wurde Nopitsch von Konig Christian VIII zum commerciellen Mitgliede der Expeditionsfahrt der danischen Korvette Galathea ernannt Ursprunglich waren fur diese Expedition nur Wissenschaftler und naturlich Seeleute vorgesehen nachdem die Galathea bereits ausgelaufen war ist man jedoch zu dem Entschluss gekommen auch eine Person aus dem Kaufmannsstand teilnehmen zu lassen Die Stadte Kopenhagen Altona und Flensburg konnten beim Konig Personenvorschlage einreichen schlussendlich entschied er sich unter mehreren Mitbewerbern fur Nopitsch Nopitsch hatte den Auftrag alles was fur Handel Industrie und Schiffahrt von Interesse sein konnte aufzuzeichnen und seine Berichte samt Beilagen und Mustern der danischen Regierung zu ubergeben 4 Am 10 Oktober 1845 begann er seine Reise mit Dampfschiffen um die Galathea in Indien einzuholen zunachst von Altona nach Southampton Am 20 Oktober fuhr er von dort mit der Oriental der Oriental Steam Navigation Company nach Alexandria um anschliessend uber Kairo durch die Wuste nach Suez zu gelangen Dort bestieg er die Hindostan welche am 8 Dezember 1845 spater als geplant wegen Monsunen Kalkutta erreichte wo die Galathea bereits lag Anfang Januar traf die Galathea auf den Nicobaren ein wo sie zwei Monate verblieb Der weitere Reiseverlauf ging uber Pinang Singapur Batavia Manila China die Sandwich und Gesellschaftsinseln Lima wo er mit Heinrich Witt zusammentraf Witt war noch aus Altona mit W H Nopitsch Vater bekannt Montevideo Buenos Aires nach Rio de Janeiro im Mai 1847 wo Nopitsch die Galathea verliess um noch die Vereinigten Staaten zu besuchen die dortige Sklaverei bezeichnete Nopitsch als ein Uebel und nicht mit den Principien der Verfassung vereinbar Am 18 November 1847 reiste er von den USA mit dem Dampfschiff Washington wieder zuruck nach Southampton wo er am 3 Dezember landete und wenige Tage spater schlussendlich in Bremerhaven ankam 4 5 An jedem besuchten Ort beziehungsweise fur das jeweilige Land hielt Nopitsch unter anderem die Handelsumsatze Einfuhr Ausfuhr der letzten Jahre am Handel beteiligte Staaten den Schiffahrtsverkehr die Masse bzw Tonnen der ankommenden Schiffe Import und Exportartikel die jeweiligen Zoll und Schifffahrtsbestimmungen fest und notierte auch auslandische Masseinheiten und Wechselkurse Seine Berichte uberreichte er einige Zeit nach seiner Ankunft der Regierung beziehungsweise der zustandigen danischen Kommission Im Jahr 1849 gab Nopitsch gegen den Willen der danischen Regierung fur das deutschsprachige Publikum ein Buch heraus in dem er seine Reise beschrieb handelspolitische Aspekte hervorhob teilweise mit personlichen politischen Kommentaren versah und ebenfalls die gesammelten kaufmannischen Daten veroffentlichte 6 7 Altona Bearbeiten Nopitsch der einen deutschen Nationalstaat befurwortete bot sich 1848 dem Reichsministerium fur Handel Deutsches Reich 1848 1849 zur Verfugung an bekam jedoch mangels passender Verwendung keine Stelle Stattdessen kehrte er in die Firma zuruck in welcher er seine Ausbildung absolviert hatte und wurde 1850 neben Theodor Reincke schliesslich Teilhaber von M Matthiessen amp Co Zusatzlich war er Mitdirektor des Feuer Assecuranz Vereins Altona Versicherung und der Sparkasse des Altonaischen Unterstutzungsinstitus und seit 1864 Dispacheur fur die Herzogtumer Holstein Lauenburg und Schleswig beziehungsweise spater fur die preussische Provinz Schleswig Holstein 3 In den Jahren 1857 und 1858 unternahm Nopitsch eine weitere Reise diesmal durch Norwegen Zusammen mit acht weiteren Altonaer Burgern grundete Nopitsch 1863 eine private Gesellschaft fur den Aufbau des Altonaer Museums wo er ebenfalls im Direktorium tatig und zusammen mit Ernst Dreyer insbesondere fur die volkerkundlichen Bestande verantwortlich war Mehrere hundert Objekte dieser Abteilung hat das Museum Nopitsch zu verdanken darunter eine Musikinstrumentensammlung aus Sudostasien und eine Sammlung geschnitzter norwegischer Holzgerate 8 Des Weiteren war Nopitsch im Museum auch fur die numismatische und antiquarische Sektion zustandig 3 Am 26 Januar 1864 wurde infolge der deutsch danischen Konflikte siehe Novemberverfassung und Bundesexekution Nopitsch mit vier weiteren Personen als Abgesandte im Namen des Holsteinischen Volks und der Schleswiger Bruder zu einer Audienz beim bayerischen Konig Max II empfangen mit der Bitte dass der Konig sich fur diese Landesteile Unabhangigkeit von Danemark etc einsetzen moge Der Monarch sagte seine Unterstutzung zu 9 10 Nachdem Holstein und Schleswig an Preussen gefallen waren und es sich diese neuen Gebiete in das eigene Wirtschafts und Zollgebiet einverleibt hatte wurde 1867 von Altona eine Commission zur Prufung der Freihafen und Zollanschluss Frage einberufen in der unter anderem Nopitsch Mitglied war Die Stadt beziehungsweise Kommission hatte mit ihrer Forderung Erfolg sodass Altona ein Freihafen blieb Die Zollgrenze verlief nun trotz Altonas Zugehorigkeit zum preussischen Staat jenseits der altonaischen Stadtgrenzen 11 Von 1870 bis 1876 war Nopitsch Altonaer Senator 12 Wahrend seiner Zeit als Senator war er auch Vorsitzender des Seemannsamtes Altona 13 Nopitsch war 1839 kurzzeitig Vorsitzender der Altonaer Liedertafel ab 1853 Prases der Altonaer Sing Akademie die er zusammen mit John Boie gestiftet hatte spater Prases des Altonaer Schleswig Holsteinischen Vereins des Burgervereins Altona und ab 1865 Mitglied im Verwaltungsrat der Schleswig Holsteinischen Zeitung Des Weiteren war Nopitsch Mitglied der Geographischen Gesellschaft in Hamburg und der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Arzte Von 1850 an hielt Nopitsch auch Vortrage uber seine Weltreise politische Angelegenheiten uber die Stein und Bronzezeit uber antiquarische Gegenstande oder uber das Alter des Menschengeschlechts 3 14 15 16 Nopitsch war lutherischer Konfession und seit dem 25 September 1852 mit der Kaufmannstochter Clara Thomsen 1 Juni 1829 in Elberfeld 17 Februar 1899 in Altona verheiratet mit der er zwei Sohne und vier Tochter hatte eine davon war die Kunstmalerin Martha Nopitsch 1 Der uruguayische Politiker Frente Amplio und ehemalige Vereinsprasident der Montevideo Wanderers Fernando Nopitsch ist ein Ururenkel von Wilhelm Hermann Nopitsch Die Nopitschstrasse im Bezirk Altona wurde nach Wilhelm Hermann Nopitsch benannt ist jedoch heute nicht mehr existent da dort der Walter Moller Park angelegt worden ist 17 Schriften Auswahl BearbeitenKaufmannisches Journal an Bord der koniglich danischen Corvette Galathea auf deren Reise um die Welt 1845 47 unterthanigst ubergeben von W H Nopitsch 1847 Kaufmannische Berichte gesammelt auf einer Reise um die Welt mit der Kriegs Corvette Galathea in den Jahren 1845 46 und 47 Besser amp Mauke Hamburg 1849 Berichterstattung der Majoritat der von der Gesellschaft der Commercierenden in Altona zur Prufung der Freihafen und Zollanschluss Frage erwahlten Commission Altona 1867 zusammen mit Theodor Gayen und G H Sieveking Seit 1860 gab Nopitsch die Jahrbucher der Altonaer Singakademie herausEr lieferte des Weiteren Beitrage fur Zeitschriften und Tagesblatter unter anderem diverse politische Artikel und Musikkritiken 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b Sterbe Haupt Register Standesamt Osdorf 1890 1894 Nr 64 Osdorf S 128 vgl Georg Ernst Waldau Verzeichnisse und Lebensbeschreibungen der Nurnbergischen Geistlichen in der Stadt und auf dem Lande Johann Joseph Fleischmann Nurnberg 1780 S 121 123 a b c d e Eduard Alberti Lexikon der Schleswig Holstein Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller von 1829 bis Mitte 1866 Zweite Abtheilung M Z G v Maack Kiel 1868 S 137 f a b Wilhelm Hermann Nopitsch Kaufmannische Berichte gesammelt auf einer Reise um die Welt mit der Kriegs Corvette Galathea in den Jahren 1845 46 und 47 Besser amp Mauke Hamburg 1849 S siehe Vorwort Wilhelm Hermann Nopitsch Kaufmannische Berichte gesammelt auf einer Reise um die Welt mit der Kriegs Corvette Galathea in den Jahren 1845 46 und 47 Besser amp Mauke Hamburg 1849 S 527 vgl W H Nopitsch Kaufmannische Berichte gesammelt auf einer Reise um die Welt mit der Kriegs Corvette Galathea David W Forbes Hawaiian National Bibliography 1780 1900 Volume 2 1831 1850 Hrsg University of Hawai i Press Honolulu 2000 S 557 Gerhard Wietek Das Altonaer Museum in Hamburg Zum 100 Jahrigen Bestehen des Museums Cram de Gruyter amp Co Hamburg 1963 S 8 Stadtmagistrat Lindau Hrsg Lindauer Tagblatt fur Stadt und Land Nr 25 Stoffel amp Wachter Lindau 29 Januar 1864 S 1 Bayerischer Kurier Nr 27 Lentner Munchen 28 Januar 1864 S 1 f Frank M Hinz Planung und Finanzierung der Speicherstadt in Hamburg Gemischtwirtschaftliche Unternehmensgrundungen im 19 Jahrhundert unter besonderer Berucksichtigung der Hamburger Freihafen Lagerhaus Gesellschaft Hrsg Arno Herzig Franklin Kopitzsch Lit Verlag Hamburg 2000 S 253 Eduard Alberti Lexikon der Schleswig Holstein Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller von 1866 1882 Band 2 Karl Biernatzki Kiel 1886 S 97 Reichskanzler Amt Hrsg Alphabetisches Verzeichnis der Deutschen Kauffahrteischiffe fur 1874 Georg Reimer Berlin 1874 S 316 Jahresbericht der Geographischen Gesellschaft in Hamburg 1873 74 L Friederichsen amp Co Hamburg 1874 S 11 J W Spengel Hrsg Tageblatt der 49 Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Hamburg vom 18 bis 24 September 1876 L Friederichsen amp Co Hamburg 1876 S 21 Friedrich Chrysander Hrsg Jahrbucher fur musikalische Wissenschaft Band 2 Breitkopf amp Hartl Leipzig 1867 S 338 Stadterneuerungs und Stadtentwicklungsgesellschaft Hamburg mbH Hrsg Integriertes Entwicklungskonzept Sanierungs und Stadtumbaugebiet Altona Altstadt S5 Grosse Bergstrasse Nobistor Hamburg 2013 S 147 Normdaten Person GND 127780742 lobid OGND AKS VIAF 276470480 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nopitsch Wilhelm HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Kaufmann Senator der Stadt AltonaGEBURTSDATUM 28 Oktober 1818GEBURTSORT Altona Herzogtum Holstein Danischer GesamtstaatSTERBEDATUM 11 Oktober 1891STERBEORT Nienstedten Deutsches Reich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Hermann Nopitsch amp oldid 221035766