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Werner II Graf von Homberg oder Hohenberg 1284 21 Marz 1320 bei Genua war ein Schweizer Minnesanger Ritter und Kriegshauptmann im Dienst der deutschen Kaiser Wernher Graf von Homberg Abbildung eines Ritterkampfes Codex Manesse Seite 43v Inhaltsverzeichnis 1 Kurzbiografie 2 In kaiserlichen Diensten 3 Codex Manesse 4 Werner von Homberg in der Literatur 5 Filmdokumentationen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseKurzbiografie BearbeitenWerner II von Homberg gehorte dem Geschlecht der Grafen von Frohburg unweit von Olten an Seine Eltern waren Graf Ludwig I von Homberg erw ab 1268 1289 aus der Linie Frohburg Homberg und Elisabeth von Rapperswil 1 Ab 1314 gehorte er zur Gefolgschaft Konig Friedrichs des Schonen und heiratete im Jahr 1315 Maria von Oettingen 10 Juni 1369 die Witwe seines Stiefvaters Rudolf von Habsburg Laufenburg Zwischen 1317 und 1320 stiftete Werner von Homberg die Liebfrauenkapelle des Klosters Oetenbach in dem seine Schwester Cacilia zur Priorin ernannt worden war 2 In kaiserlichen Diensten BearbeitenDie Mutter Werners Elisabeth von Rapperswil welche nach dem Tod ihres Ehegatten Ludwig von Homberg in zweiter Ehe Rudolf III von Habsburg Laufenburg heiratete teilte den an sie gefallenen Besitz der Herrschaft Rapperswil zwischen ihren Kindern auf Werner erhielt dabei Besitzungen im heutigen Kanton Schwyz darunter die March und das Wagital Konig Albrecht I versuchte um 1302 diesen Besitz Werners streitig zu machen Albrecht und seine Sohne zwangen die Abte von Reichenau Einsiedeln St Gallen und Pfafers von denen Werner zahlreiche Lehen in der March hatte dazu ihm diese aufzukundigen Dieser Versuch scheiterte jedoch daran dass diese Erblehen waren und folglich nicht aufgekundigt werden konnten Das Verhaltnis zwischen Albrecht I und Werner blieb trotz der Verwandtschaft zueinander seitdem gespalten In dessen Folge lehnte sich Werner an die Schwyzer an um mit diesen 1302 ein gegenseitiges Schutzbundnis auf zehn Jahre abzuschliessen 1303 hatte Werner die Streitereien mit Albrecht und seinen Sohnen satt und verkaufte seine Erbgrafschaft Homburg seine Burg und die Stadt Liestal an den Basler Bischof 3 1304 nahm Homberg am Zug der Deutschordensritter nach Litauen teil 1309 wurde er Reichsvogt der Waldstatte Eine Quelle erwahnt dass Heinrich VII den Grafen als Reichsvogt einsetzte und dieser nicht ein Landmann war ein eindeutiger Verstoss gegen den Richterartikel Dieser Verstoss wurde aber durch die Habsburgerfeindliche Stellung des Hombergers erheblich gemildert 4 nbsp Darstellung eines Deutschordensritters nbsp Werner von Homberg im Codex Manesse folio 44r nbsp folio 44vEnde Juni 1309 versammelten sich die Stifter des ewigen Bundes von 1291 Landammann Konrad ab Iberg Rudolf St und Konrad Hunn von Schwyz Landammann Wernher von Attinghusen und Ritter Arnold der Meier von Silenen von Uri mit den angesehensten Unterwaldnern zu Stanz um den Reichsvogt Graf Wernher von Homberg zu einer Art Tagsatzung sowohl um einen Grenzstreit zwischen Uri und dem Stift Engelberg zu schlichten als auch um die Massregeln zu berathen welche die neue Lage der Lander angesichts der Feindseligkeit der osterreichischen Umgebung erforderte 5 Im Konsens mit dem Papst uberschritt Heinrich VII im Oktober 1310 mit einem Heer von 5 000 Mann die Alpen uber den Mont Cenis nach Italien Werner von Homberg begleitete Heinrich VII bis 1313 im sogenannten Italienzug zur Erlangung der Kaiserwurde und wurde Generalleutnant der Lombardei Vom deutschen Kaiser erhielt Graf Werner von Homberg im Jahr 1313 das Zollrecht in Fluelen zugesprochen Das Klosterarchiv Einsiedeln erwahnt ihn im Professbuch der Abte zur Ubergabe der Vogteirechte uber Pfaffikon und der Kastvogtei uber das Kloster Einsiedeln an die Grafschaft Rapperswil Die Vogtei uber Pfaffikon usw gab Abt Johannes 1296 der Grafin Elisabeth von Rapperswil die sich in zweiter Ehe mit Rudolf III von Habsburg Laufenburg vermahlt hatte Doch erhielt ihr Sohn aus erster Ehe Wernher von Homberg einen Teil davon diesem verpfandete Habsburg Osterreich 1319 auch die Vogtei uber Einsiedeln spater gingen alle Lehen vertragsgemass an Habsburg Laufenburg uber 6 Im Jahr 1320 starb Werner von Homberg auf einem Soldnerzug bei der Belagerung von Genua Codex Manesse BearbeitenErwahnt wird Werner von Homberg im Codex Manesse folio 43v Der wohl historisch bedeutendste Minnesanger der Schweiz Graf Werner von Homberg oder Hohenberg Seine Kriegstaten sind auch Gegenstand dieser Miniatur 7 8 Die figurenreichste Miniatur der Liederhandschrift zeigt die Kriegstaten des Schweizer Minnesangers Graf Wernher von Homberg Hier ist der Kampf vor den Toren einer Stadt dargestellt der Graf reitet mit seinem Heer von rechts heran links erwartet ihn der Feind im Vordergrund das proportional zu den Rittern viel kleiner gezeigte Fussvolk Von ihm sind nur vier durch ihre kurzen Rocke als nicht adelig gekennzeichnete Krieger zu sehen die vielen kugelformigen Helme deuten auf eine grosse Menge hin die unter dem Schild mit der roten Lilie kampft 9 Werner von Homberg in der Literatur BearbeitenErwahnt wird die Figur des Grafen in Johannes Hadlaubs Die vier Tagelieder aus dem ersten Viertel des 14 Jahrhunderts und in Gottfried Kellers Zuricher Novellen in Hadlaub 1878 Es war der Graf Wernher von Homberg auf Rapperswyl ein junger Mann von ungefahr zwanzig Jahren hoher und prachtiger Gestalt und von Ansehen schon ein vollendeter Ritter fest und gemessen auftretend kuhn und feurig von Blick derselbe der nach Albrechts Tode noch bei jungen Jahren unter Konig Heinrich von Luzelburg Reichsvogt in den drei Landern der Urschweiz dann oberster Reichsfeldhauptmann in Italien und Fuhrer des lombardischen Ghibellinenbundes wurde und durch seine Kriegstaten sich auszeichnete Wenn er in Waffen erschien so war er mehr als sieben Fuss hoch denn uber seinem Helme wolbten sich die weissen Halse des Wandelburger Doppelschwanes empor die funkelnden Rubinringe in den Schnabeln und solche Steine in den Augen wahrend der goldene Schild die Hombergischen Adler von schwarzem Zobel zeigte Mit gleichen Schilden war der lange faltige Waffenrock ubersaet und das Schwert ging ihm nieder auf die Sporen wie einem jungen Siegfried 10 Filmdokumentationen BearbeitenDie Schweizer Werner Stauffacher Die Schlacht am Morgarten vierteilige Dokumentation des Schweizer Fernsehens 2013 Literatur BearbeitenFriedrich Heinrich von der Hagen Minnesinger Deutsche Liederdichter des XII bis XIV Jahrhunderts J A Barth Leipzig 1838 1861 Roger Sablonier Grundungszeit ohne Eidgenossen Politik und Gesellschaft in der Innerschweiz um 1300 3 Auflage Hier Jetzt Verlag fur Kultur und Geschichte Baden 2008 ISBN 978 3 03 919085 0 Max Schiendorfer Die Schweizer Minnesanger Neu hg nach der Ausgabe von Karl Bartsch Bd 1 Texte Tubingen 1990 Wolfgang Schmid Kaiser Heinrichs Romfahrt Zur Inszenierung von Politik in einer Trierer Bilderhandschrift des 14 Jahrhunderts Verlag der Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz Koblenz 2000 ISBN 3 931014 47 9 Mittelrheinische Hefte 21 Georg von Wyss Graf Wernher von Homberg Reichsvogt in den Waldstatten Uri Schwyz und Unterwalden und Reichs Feldhauptmann in der Lombardei zur Zeit Kaiser Heinrichs VII Meyer und Zeller Zurich 1860 Mittheilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zurich 13 2 1 ZDB ID 280134 6 Wilhelm Wilmanns Homberg Graf Wernher von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 13 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 40 Nach Wilmanns handelt es sich bei ihm nicht um den gleichnamigen Minnesanger Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Codex Manesse Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Werner von Homberg Quellen und Volltexte Hans Stadler Homberg Werner von In Historisches Lexikon der Schweiz Website Universitatsbibliothek Heidelberg Vollstandiges digitales Faksimile des Codex Manesse Werke von Wernher von Hohenberg im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten Kocher 1952 Stammtafel 4 Martina Wehrli Johns Oetenbach In Historisches Lexikon der Schweiz Aegidius Tschudi Chronicon Helveticum Band I S 229 Geschichte der Schweiz Die Zeit der aussenpolitischen Erfolge 1231 1515 Wilhelm Oechsli Stauffacher In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 523 527 Klosterarchiv Einsiedeln Professbuch Abte 21 Johannes I von Schwanden Universitat Heidelberg Codex Manesse Graf Wernher von Homberg folio 43v Website Deutsche Liebeslyrik Susse Minne reine Minne Memento vom 16 April 2008 im Internet Archive Werner von Hombergs Minnelied Wohl mir heute und immerfort Ulrich Gerster Regine Helbling Krieg und Frieden in der bildenden Kunst In Zurcher Beitrage zur Sicherheitspolitik und Konfliktforschung Heft Nr 39 ETH Zurich Zurich 1996 Gottfried Keller Zuricher Novellen im Projekt Gutenberg DE Normdaten Person GND 101240872 lobid OGND AKS VIAF 69292633 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Werner von HombergALTERNATIVNAMEN Werner von Hohenberg Wernher von HombergKURZBESCHREIBUNG Schweizer Graf Minnesanger und KriegshauptmannGEBURTSDATUM 1284STERBEDATUM 21 Marz 1320STERBEORT bei Genua Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner von Homberg amp oldid 222993009