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Werner Lass eigentlich Werner Lass 20 Mai 1902 in Berlin 6 Februar 1999 in Karlsruhe war ein deutscher Journalist Verleger nationalistischer Jugendfuhrer und Leiter des Amtes Reichspresse in der Reichspressestelle der NSDAP Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Jugendbewegung 2 Aufbau einer nationalistischen Jugendgruppe 3 Grundung der Schill Jugend 4 Nationalrevolutionare Kontakte 5 Kontakte zur NSDAP 6 Trennung von den Eidgenossen und Ende der Freischar Schill 7 Betatigung im NS Pressewesen 8 Nachkriegstatigkeiten 9 Veroffentlichungen 10 Literatur 11 WeblinksJugend und Jugendbewegung BearbeitenDer Sohn eines Stadtobertierarztes besuchte das Gymnasium und fand anschliessend bis 1923 eine Beschaftigung als Volontar in verschiedenen Berliner Buchhandlungen Schon fruh als Schuler wurde er Mitglied in der Vereinigung Alt Wandervogel AWV wobei er sich an der sogenannten Pachantei im Sudosten von Berlin beim Spittelmarkt beteiligte Dem Jungdeutschland Bund trat er 1921 bei Dieser Bund war eine ubergreifende Dachorganisation der vaterlandischen Jugendorganisationen Doch hier scheiterte er mit dem Versuch nationalistische Bestrebungen starker durchzusetzen Uber Sepp Furstenau nahm er Kontakte zu der osterreichischen Gruppe des Jugendbundes Sturmvolk Bund deutscher Jugend auf der seit 1920 bestand Nach diesem Vorbild baute Lass nun aus AWV Gruppen Jugendgruppen auf so dass er 1923 bei einer Bundestagssitzung in Osterreich zum Fuhrer des Gesamtbundes gewahlt wurde Aufbau einer nationalistischen Jugendgruppe BearbeitenBeruflich bildete er sich von 1923 bis 1924 bei der Darmstadter und Nationalbank als Volontar weiter um dann von 1924 bis 1925 als Gehilfe in einer Buchhandlung zu arbeiten Seine Bestrebungen der Propagierung einer proletarischen Freiheitsbewegung liessen sich aber auch in dem Gesamtbund nicht verwirklichen so dass er 1924 seine Gruppen aus dem Gesamtbund Bund deutscher Jugend abtrennte und im Januar 1925 den Gefolgschaftsbund Sturmvolk Deutsche Jungenschaft grundete An der Universitat Berlin nahm er 1925 ein Studium der Nationalokonomie auf Daneben besuchte er ein Seminar fur Zeitungskunde Seine neuen Kenntnisse in diesem Fach vertiefte er 1926 bis 1927 als Volontar und Mitarbeiter bei den Zeitschriften Arminius und Standarte Mit der Teilnahme an den Zusammenkunften der bundischen Jugend bei Weissenstadt im Fichtelgebirge 1923 und der Totengedenkfeier im Sommer 1924 versuchte er einen Hochbund als Zusammenschluss der Jugendverbande zu bilden was aber nicht gelang Grundung der Schill Jugend BearbeitenDer ehemalige Freikorpsfuhrer Gerhard Rossbach hatte ab 1924 in Salzburg damit begonnen eine Jugendorganisation die Schilljugend aufzubauen Lass neigte inzwischen zu der Idee zu einer Wehrjugendbewegung so dass er den Gefolgschaftsbund 1926 an die Schilljugend angliederte Seine Konzeption hatte er im Marz 1926 mit der Schrift Wehrhafte Jugendbewegung dargelegt Lass wurde auf dem Bundestag der Schilljugend der in Friedberg Hessen stattfand von Rossbach zum Zweiten Bundesfuhrer bestimmt Aber auch hier konnte Lass sein Konzept des nationalistischen Jugendbundes nicht realisieren so dass er 1927 zu Pfingsten in Rathenow einen eigenen Bund die Freischar Schill grundete Rekrutierte der Bund seine Mitglieder zunachst aus dem Sturmvolk Bund und der Schilljugend vergrosserte er sich bald reichsweit durch den Beitritt ahnlich gesinnter Gruppen der Jugend und Wehrbewegung Der Bund fuhrte Schulungs Grenz und Auslandsfahrten durch und bildete die Mitglieder nach dem Handbuch Der Reibert vormilitarisch aus Nationalrevolutionare Kontakte BearbeitenAus dieser Entwicklung heraus ergaben sich Kontakte zu nationalrevolutionaren Kreisen Ab September 1927 gab Lass die Zeitschrift Der Vormarsch Blatter der nationalistischen Jugend heraus von Oktober 1927 bis April 1928 gemeinsam mit Ernst Junger der auch Schirmherr der Freischar war Als die schleswig holsteinische Landvolkbewegung 1928 in Schleswig Holstein Bombenanschlage verubte wurde Lass zusammen mit seinem Finanzreferenten Hans Gerd Techow verhaftet aber aus Mangel an Beweisen entlassen Die Verhaftung fuhrte zu Schulverboten der Freischar Schill Im gleichen Jahr fand in Ommen Niederlande ein internationaler Jugendkongress mit 31 Nationen statt auf dem ein Weltjugendverband gegrundet werden sollte Mit Hans Ebeling verfasste Lass einen Aufruf Erklarung der Jungnationalisten worin sie dieses Vorhaben ablehnten Kontakte zur NSDAP BearbeitenBereits 1926 und 1927 pflegte Lass Kontakte zur NSDAP Er trat ihr September 1928 bei Mitgliedsnummer 97 154 wurde aber im August 1929 wegen Nichtzahlung seiner Mitgliedsbeitrage ausgeschlossen Er nahm an Fuhrertagungen teil und traf Ernst Rohm Adolf Hitler Rudolf Hess Julius Streicher Joseph Goebbels und Franz Pfeffer von Salomon Baldur von Schirach bot ihm 1929 die Fuhrung der Hitlerjugend an Nach einer Absprache mit Alfred Rosenberg konnte Lass seine Vorstellungen in einem Artikel von Mai 1929 in der Zeitschrift Akademischer Beobachter unter dem Titel Kampf der Jugend oder Kampf um die Jugend darlegen Doch die Kontakte zur NSDAP fuhrten zu keiner Annaherung Immerhin marschierte im August 1929 auf dem Reichsparteitag noch eine Abordnung der Freischar Schill an Adolf Hitler vorbei wobei auch Lass anwesend war Danach wurden die Kontakte zur NSDAP abgebrochen da die Vorstellungen uber die Jugendbewegung sich als unvereinbar erwiesen Um die Bildungsarbeit zu verstarken die grossere Gewichte auf einen neuen Nationalismus und deutschen Sozialismus setzten wurde im September 1929 der Bund der Eidgenossen als Alteren Bund der Freischar Schill gegrundet Lass knupfte ausserdem uber Arno Deutelmoser Kontakte zur KPD und KPO Von Januar 1930 bis Juli 1931 gab er mit Ernst Junger die Wochenzeitschrift Die Kommenden heraus in der Karl Otto Paetel 1906 1975 ab dem 5 April 1931 die Aufgaben des Hauptschriftleiters wahrnahm Trennung von den Eidgenossen und Ende der Freischar Schill BearbeitenVon September 1931 bis Mitte Februar 1933 gab Lass die Zeitschrift Der Umsturz Kampfblatt fur die deutsche sozialistische Revolution heraus als Organ der Freischar Schill Darin sollten die Stimmen der radikalen Nationalisten der revolutionaren Aktivisten und der radikalen Sozialisten aller Richtungen zu Wort kommen So wurden auch Beitrage u a von Otto Bickel Heinz Gollong Erich Muller Gangloff Hans Joachim Firgau Arno Deutelmoser und Hans Gerd Techow veroffentlicht Ausgangspunkt dieser Gruppenbildung war im Dezember 1930 ein Treffen der Fuhrer des Bundes der Eidgenossen und der Freischar Schill bei Northeim in der Jugendherberge Levershausen Das Motto dieser Tagung lautete Neuer Nationalismus und Nationalsozialismus Die Auswertung der Ergebnisse der Beratungen wurde in der Zeitschrift Das junge Volk in der Nummer 1 2 von 1931 veroffentlicht Als Folge dieses Treffens grenzten sich die Eidgenossen und die Freischar Schill mit ihren Aufgabenstellungen gegeneinander ab Im Jahr 1932 ubernahm Erich Holberg die Fuhrung der Freischar Schill Lass nahm noch im Februar 1933 nach der nationalsozialistischen Machtergreifung gegen die NSDAP Stellung worauf die Zeitschrift Der Umsturz beschlagnahmt und verboten wurde Die Freischar Schill wurde aus dem Reichsausschuss der deutschen Jugendverbande ausgeschlossen und von Heinrich Himmler anschliessend bis Mai 1933 verboten Mehrere fuhrende Krafte aus dem Bund der Eidgenossen darunter Arno Deutelmoser und Otto Bickel schlossen sich in der Folge der Widerstandsgruppe um Friedrich Hielscher und der damit verbundenen Unabhangigen Freikirche Hielschers an Betatigung im NS Pressewesen BearbeitenLass musste sich nun beruflich neu orientieren und wurde Hauptschriftleiter bei mehreren Zeitungen Dann mit der Konzentration der Presse in den Handen der NSDAP wurde er im Gaudienst bei sogenannten Fuhrerblattern in Dessau Magdeburg Bayreuth Gera und Dresden tatig Ab 1935 war er Leiter des Amtes Reichspresse in der Reichspressestelle der NSDAP Am 29 August 1936 heiratete er Gerda Lennoch Am 1 Mai 1937 wurde er wieder in die NSDAP aufgenommen Mitgliedsnummer 5 410 048 Er war Gauhauptstellenleiter beim Reichsstatthalter von Braunschweig und Anhalt Rudolf Jordan und Bannfuhrer im HJ Gebietsstab Dessau Im Jahr 1938 verlegte er seinen Wohnsitz nach Wien und ubernahm die Leitung des Presseamtes des Gauleiters Josef Burckel Ausserdem war er wahrend des Krieges Hauptschriftleiter der Ostmark Woche und der Frontzeitschrift Stimme der Heimat Lass wurde im Marz 1943 als unabkommlich vom Kriegsdienst befreit Am 1 September 1943 erhielt er das Kriegsverdienstkreuz 1 Klasse Gegen Kriegsende meldete er sich freiwillig zum Volkssturm und wurde in der Schlacht um Berlin leicht verwundet Mitte Mai 1945 gelang ihm die Flucht nach Kabelitz Nachkriegstatigkeiten BearbeitenNach dem Krieg arbeitete Lass in wechselnden Berufen etwa als Waldarbeiter Torfstecher Kuhhirte Leichentrager und Hotelgeschaftsfuhrer Zeitweise leitete er die Nachrichtenstelle der Deutschen Nahmaschinen Industrie und arbeitete als Korrespondent der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung Dann kehrte er in seinen erlernten Beruf zuruck und nahm die Stelle des Vertriebsleiters beim Deutschen Buchverlag an Bis 1969 leitete er den Dettmar Verlag in Essen Bis 1974 beriet er Werbeagenturen und arbeitete als freier Mitarbeiter und als Vermittler im Verlagswesen 1975 trat er in den Ruhestand Zuletzt wohnte er in Grotzingen Veroffentlichungen BearbeitenEin Weg Rundbriefe Hrsg vom Bund Sturmvolk deutsche Jungenschaft Magdeburg Tauentzienstr 8 1925 mit Karl Klaus Krebs Zeltburgen der Jugend Wir belagern und erobern Magdeburg Voggenreiter Potsdam 1937 Hrsg Landser lachen Fronthumor dieses Krieges 8 Auflage Zentralverlag der NSDAP Eher Berlin 1944 Literatur BearbeitenStefan Breuer Ina Schmidt Die Kommenden Eine Zeitschrift der Bundischen Jugend 1926 1933 Wochenschau Verlag Schwalbach Ts 2010 Hinrich Jantzen Namen und Werke Biographien und Beitrage zur Soziologie der Jugendbewegung Band 4 Frankfurt Main 1977 Werner Kindt Hrsg Die deutsche Jugendbewegung 1920 bis 1933 Die bundische Zeit Eugen Diederichs Dusseldorf 1974 Dokumentation der Jugendbewegung III Armin Mohler Die Konservative Revolution in Deutschland 1918 1932 Ares Verlag Graz 1999 ISBN 3 902475 02 1 Ina Schmidt Bundische Jugend zwischen rechts und links Werner Lass die Freischar Schill und die Eidgenossen in der Weimarer Republik Wochenschau Verlag Schwalbach Ts 2017 ISBN 978 3 7344 0477 1 Weblinks BearbeitenGeschichte der Schilljugend 1924 1933 Historisches Lexikon Bayerns Literatur von und uber Werner Lass im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 124728375 lobid OGND AKS VIAF 15712396 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lass WernerALTERNATIVNAMEN Lass WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist Verleger und nationalistischer JugendfuhrerGEBURTSDATUM 20 Mai 1902GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 6 Februar 1999STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Lass amp 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