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Das Weitenauer Bergland auch Weitenauer Vorberge Weitenauer Berge Weitenauer Vorbergzone Weitenauer BerglandSystematik nach Handbuch der naturraumlichen Gliederung DeutschlandsHaupteinheitengruppe 15 SchwarzwaldUber Haupteinheit 155 SudschwarzwaldRegion 4 Ordnung Haupteinheit 1553 Weitenauer BerglandNaturraum 1553 Weitenauer BerglandBundesland Baden WurttembergStaat DeutschlandDas Weitenauer Bergland ist folgender Teil des Naturraums Sudschwarzwald der Haupteinheitengruppe Schwarzwald zu 15 Schwarzwald 155 Sudschwarzwald 1592 km 1551 Sudlicher Hochflachenschwarzwald 1552 Sudlicher Kammschwarzwald 1553 Weitenauer BerglandInhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung 2 Geologie 3 Landschaft 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAbgrenzung Bearbeiten nbsp Gebiet des Weitenauer BerglandsDie Abgrenzung erfolgt primar nach geologischen Gegebenheiten Das Weitenauer Bergland ist das Perm Buntsandsteingebiet 1 das im Suden und Osten vom Wiesental im Norden durch den Anstieg zum Grundgebirgsschwarzwald Linie Kandern Hausen Raitbach und im Westen unscharf durch die Rheintalflexur s u also etwa durch eine Linie Haagen Nebenau Kandern begrenzt wird Es umfasst neben den Dorfern Schlachtenhaus Hofen 2 Weitenau Wieslet der Dorfkern allerdings bereits im Grundgebirge Enkenstein Langenau Hagelberg eine Anzahl Kleinsiedlungen wie Fahrnbuck 3 und Rechberg 4 Die Wiesentalorte von Hauingen bis Hausen im Wiesental besitzen grossere Gemarkungsteile im Perm Buntsandsteingebiet 5 Geologie BearbeitenSudlich Kandern verbreitert sich die Vorbergzone des Schwarzwaldes nach Osten in die Schopfheimer Bucht Weitenauer Bergland Vorderes Wiesental Dinkelberg In ihr haben sich beim Aufsteigen des Schwarzwaldes in geschutzter Tieflage verharrend Schichten des Deckgebirges erhalten die auf den Hohen des Sudschwarzwaldes weitgehend der Abtragung anheim gefallen sind Das Weitenauer Bergland wird im Norden begrenzt durch die WNW OSO streichende Schwarzwaldsudrand Verwerfung Kandern Raitbach Im O endet es am Talabschnitt der Wiese zwischen Hausen und Schopfheim wobei rein geologisch gesehen die Langenfirstscholle noch mit einbezogen werden konnte Die Sudbegrenzung bildet das vordere Wiesental das vermutlich einer W O Storung folgt Im Westen findet das Weitenauer Bergland sein Ende an der N S verlaufenden Rheintalflexur Kandern Lorrach Birseck einer Abbiegungszone bei der die Schichten des Berglands nach W unter die tertiare Grabenfullung des Oberrheingrabens abtauchen 6 Wahrend in der Schopfheimer Bucht sudlich der Wiese auf dem Dinkelberg Muschelkalk Keuper und sogar noch Reste von Unterjura Lias erhalten sind hat die Erosion im tektonisch hoher gelagerten Weitenauer Bergland die Schichten bis auf den Buntsandstein abgeraumt Nur ober und unterhalb Hagelberg sind noch geringmachtige Muschelkalkauflagen vorhanden Die Buntsandsteinschollen westlich der Heilisau lagern so tief dass zwischen Hauingen und dem Weiler Rechberg ebenso am Westhang des Sormattbaches Muschelkalk ansteht Der Buntsandstein bildet auf Sockeln aus Rotliegend und Zechstein Sedimenten 7 8 ruhend die klassischen leicht nach SO einfallenden Tafelberge von Munzenberg Scheinberg Hornberg und Entegast Dies ist vom Hohe Flum Turm aus gut zu uberblicken 9 Die Rotliegendschichten wurden bereits im Erdaltertum Perm 10 in einem Trogbereich des variszischen Gebirges abgelagert Dieser Abtragungsschutt eines zu jener Zeit schon weitgehend eingerumpften Hochgebirges besteht aus vorwiegend braunroten feldspatreichen Sandsteinen Arkosen verbackenen Schuttstrommassen z T mit Konglomeraten und Brekzien und tonigen Sedimenten Playa Folge die fur die sanft gerundeten Formen der Landschaft um Weitenau und die rote Farbe der Acker verantwortlich sind Man sieht die Rotliegendschichten die neuerdings als Weitenau Formation 11 klassifiziert werden z B unmittelbar ostlich der Maulburger Wiesebrucke und am nordlichen Wiese Hang bei Schopfheim 12 dort die obere Schuttfacherfolge auch beim Eingang der Hollschlucht vor der Schrohmuhle Dort die beim Aufsteigen des Schwarzwaldes hochgeschleppte untere Schuttfacherfolge Der vorwiegend rotliche Buntsandstein ist ein in trocken heissem Klima entstandenes Schwemmlandsediment Nach oben hin schliesst er mit roten Tonen ab Seine verkieselten Banke aber auch die feinkornigeren Platten waren als Baumaterial jahrhundertelang von grosser Bedeutung Noch existieren nahe der oberen Talkante die aufgelassenen Steinbruche am Entegast und Scheinberg aber auch in den Talern von Klosterbach Steinenbach Heilisaubach und Soormattbach Auf den Rotliegend Sedimenten haben sich an verschiedenen Stellen alte Gerolle unbestimmten Alters altpleistozan erhalten vom Wanderparkplatz Maiberg bis zum Fohrenbuhl uber den Klosterhofen 13 Es handelt sich um die Hinterlassenschaft eines Flusses der moglicherweise eine bereits im Pliozan existierende W O Rinne benutzte 14 Aber auch uber Hagelberg und nordlich vom Weiler Rechberg sind solche hoch gelegenen Schotter anzutreffen Auf den Buntsandsteinhangen sind da und dort lossfuhrende Fliesserdeflachen auszumachen in grosserem Umfang im Rottlerwald und zwischen Heilisau und Hagelberg 15 Die Scholle der Schopfheimer Bucht ist im Zusammenhang mit der Entstehung des Oberrheingrabens in der Tertiarzeit zerbrochen wobei altere Bruchlinien zum Teil wieder aktiviert wurden 16 Wichtigste Struktur ist die bereits genannte Schwarzwald Sudrandverwerfung Man uberschreitet sie z B beim Einstieg in die Hollschlucht Die Schrohmuhle liegt bereits im Grundgebirge des Schwarzwaldes Schlachtenhausgranit Oder man quert sie nordlich Farnbuck kurz vor dem Steinbruch dunkle ordovizische Schiefer 17 am Lehnackerstrasschen Die Verwerfung versetzt Hofens oberste Hauser auf Granit und damit bereits in den geologischen Schwarzwald Eine weitere Storung tritt landschaftlich markant in Erscheinung eine NW SO streichende Verwerfung die als Fortsetzung der Maulburg Schworstadt Verwerfung von Maulburg in Richtung Hafnet und Klosterbach ziehend die Scholle von Stechpalmen Haglerberg deutlich absenkt gegen die Hochscholle von Scheinberg Hornberg Die Taloberkante des Scheinbergs uber der Wiese liegt uber 500 m hoch westlich der Verwerfung Alsbachtalmundung werden am Wiese Hang nur noch Hohen um die 360 m erreicht das Rotliegend ist in die Tiefe versenkt Den N S Talstrecken konnen Storungen zugrunde liegen Die weichen Tone des Rotliegenden konnten leicht ausgeraumt werden So entstand am Fusse des Schwarzwaldes zwischen Maiberg und Scheideck eine im W und O sich zu Muldentalern verengende Ausraumungszone die im S uberragt wird von den Schichtstirnen der Buntsandsteinberge Entsprechend dem SO Einfallen der Buntsandsteintafeln erfolgt deren Entwasserung zum vorderen Wiesental hin vom Heilisaubach bis zum Alsbach Quellhorizont ist die Grenze Buntsandstein Rotliegend 18 Die aus dem Schwarzwald kommenden Bache haben ihren Weg uber den Klosterbach und seinen Zufluss den Schwammerich zur Wiese gefunden oder den breiten Talraum der Kleinen Wiese erreicht Diese hat nach ihrem Austritt aus dem Grundgebirge sudlich Wieslet in den Rotliegend Tonen kraftig ausgeraumt nachdem sie die widerstandige Buntsandsteintafel und die oberen Sandsteine des Rotliegend durchschnitten hatte Nicht zur Wiese fliesst der Wollbach der die Rotliegendtone und dann die Rheintalflexur uberquert um die Kander zu erreichen Anmerkung Die Schichten unmittelbar uber dem Oberrotliegenden wurden fruher als Unterer Buntsandstein kartiert heute ordnet man sie als Zechstein dem Erdaltertum zu Landschaft Bearbeiten nbsp Weitenau in der Rotliegendmulde Im Hintergrund rechts die Stufenstirn der Scheinberg Buntsandsteinplatte Links vorgelagert die Rotliegendanhohe des Wirtenbergs Einzelhofe am Hummelberg Links ganz im Hintergrund der Grundgebirgsschwarzwald Die markanten Buntsandstein Tafelberge und ihre steilen Hange sind unbesiedeltes Waldgebiet geblieben da der wenig fruchtbare Buntsandstein und die wasserlosen auch schwer zuganglichen Plateauflachen eine Besiedlung nicht lohnten Uber die schmalen Waldtaler des Klosterbachs und des Schwammerichs oder aber durch das breite zur Besiedlung einladende Sohlental der Kleinen Wiese erreichten die Siedler nach der Jahrtausendwende 19 die eine Rodung lohnende agrarisch nutzbare Landschaft der Rotliegendtone Neben der dominierenden Grunlandwirtschaft spielt hier auch heute noch der Ackerbau eine bescheidene Rolle Sanfte Gelandeformen teilweise gewasserlose oder stellenweise vernasste Talmulden Geholzreihen langs der Bache oder an Gelandekanten rote Ackerflachen Hofgruppen und Weiler charakterisieren diese Landschaft am Fusse des Schwarzwaldes Eine Landmarke ist die isolierte Kirche bei Hofen von 1891 Ihre Vorgangerin die 1100 erstmals erwahnte Kirche stand im siedlungsungunstigen Tal des Klosterbaches 20 Spater war sie Kloster und Pfarrkirche der von St Blasien gegrundeten Propstei Weitenau die mittelalterliche Bausubstanz wurde im 19 Jahrhundert stark verandert Ein bemerkenswertes Bauwerk ist das Gasthaus zum Hirschen im Weiler Schillighof 21 ausnahmsweise ein Schwarzwaldhaus so wie sie fruher hier sicher starker verbreitet waren Im Allgemeinen unterscheiden sich die Bauernhauser im Weitenauer Bergland Satteldachhaus Wohnteil Scheune Stall in einer Achse nicht von denen im Altsiedelland Verschiedentlich beobachtet man die beim Schwarzwaldhaus ubliche Dacheinfahrt Eine Sonderstellung nimmt die tektonisch tiefer lagernde SW Ecke des Weitenauer Berglands um Rechberg und Hagelberg ein Hagelberg auf seiner Muschelkalkinsel erreicht man ohne Steilansteig uber eine breite Rodegasse auf der relativ flach zur Wiese hin einfallenden Buntsandsteinscholle Beim ebenfalls breit gerodeten Rechberghang bildet schon teilweise der Muschelkalk den Untergrund Aber nordlich der beiden Orte herrscht wieder der Wald auf Buntsandstein nbsp Schillighof Schwarzwaldhaus im Weitenauer Bergland nbsp Dacheinfahrt Bauernhof in Hofen Literatur BearbeitenLandesarchivdirektion Baden Wurttemberg Hrsg Der Landkreis Lorrach Band 1 Sigmaringen 1993 S 30 34 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weitenauer Bergland Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten LGBR Kartenviewer Geologie LGBR Baden Wurttemberg abgerufen am 12 Juni 2021 Wohnplatz Hofen Archivmaterial In LEO BW Landesarchiv Baden Wurttemberg Wohnplatz Farnbuck Archivmaterial In LEO BW Landesarchiv Baden Wurttemberg Wohnplatz Rechberg Archivmaterial In LEO BW Landesarchiv Baden Wurttemberg Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg Hrsg Der Landkreis Lorrach Band 1 Sigmaringen 1993 S 34 O F Geyer u a Die Hochrhein Regionen zwischen Bodensee und Basel In Sammlung geologischer Fuhrer Band 94 Berlin Stuttgart 2003 S 359 366 LGRB Wissen Rotliegend Abgerufen am 5 Marz 2022 LGRB Wissen Zechstein Abgerufen am 5 Marz 2022 O Wittmann F Disch Unteres Wiesental und Dinkelberg In Geographischer Exkursionsfuhrer der Region Basel Band 7 Selbstverlag der Geographisch ethnologischen Gesellschaft Basel S 14 15 LGRB Perm Abgerufen am 28 Februar 2022 E Nitsch H Zedler Oberkarbon und Perm in Baden Wurttemberg LGRB Regierungsprasidium Freiburg abgerufen am 5 Januar 2022 LGBR Kartenviewer LGBR Geologische Generallegendeneinheiten Abgerufen am 12 Juni 2021 LGBR Kartenviewer Geologische Einheiten Abgerufen am 12 Juni 2021 Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg Hrsg Der Landkreis Lorrach Band 1 Sigmaringen 1993 S 34 LGRB Kartenviewer LGRB Baden Wurttemberg abgerufen am 12 Juni 2021 Oberrhein und Hochrheingebiet In LGRB Wissen Abgerufen am 12 Juni 2021 LGRB Kartenviewer Legende Abgerufen am 2 Marz 2022 wie Anm 4 S 14 wie Anm 2 Band 2 S 628 636 wie Anm 2 Band 2 S 628 629 Schillighof Wohnplatz Historisches Ortslexikon Baden Wurttemberg In LEO BW Landesarchiv Baden Wurttemberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weitenauer Bergland amp oldid 233842385