www.wikidata.de-de.nina.az
Die Schopfheimer Bucht ist eine nach geologischen Gesichtspunkten abgegrenzte Landschaft in der Sudwestecke des Schwarzwalds Im Westen ist sie unscharf durch eine Linie Kandern Lorrach Grenzacher Horn der Rheintalflexur s u folgend begrenzt im Suden durch das Hochrheintal Im Osten endet sie am Steilanstieg des Hotzenwalds im Norden am Steilanstieg des Schwarzwaldes an einer Linie Kandern Hausen Raitbach die der Schwarzwaldsudrand Verwerfung s u entspricht Sie umfasst also das Weitenauer Bergland und den Dinkelberg Die naturraumliche Gliederung der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg LUBW die nicht nur geologische Aspekte berucksichtigt schlagt den Nordteil das Weitenauer Bergland den Vorberg Charakter ausser Acht lassend noch zum Hochschwarzwald Nr 155 den Dinkelberg im Suden Nr 161 zum Hochrheingebiet 1 Sudlich Kandern grenzt die Schwarzwald Vorbergzone nach Osten hin nicht mehr an das Kristallin des Grundgebirges sondern an die Perm Trias Landschaft der Schopfheimer Bucht 2 Verbindendes Scharnier zwischen beiden Landschaften ist die Rheintalflexur eine Nord Sud verlaufende Abbiegezone zwischen Kandern und dem Grenzacher Horn die sich nach Suden ins Birstal fortsetzt In ihr tauchen die Schichten der Perm Trias Landschaft westwarts in die Tiefe des Oberrheingrabens ab Diese Flexur bildet die Westbegrenzung der Schopfheimer Bucht Ihre Nordgrenze ist die Schwarzwaldsudrand Verwerfung Kandern Raitbach die Ostgrenze die Wehratal Bruchzone Das Aufeinandertreffen dieser Storungen in der Nordostecke der Schopfheimer Bucht erfolgt im stark zerstuckelten Bruchschollenfeld von Hasel Die Sudgrenze bildet das Hochrheintal zwischen der Wehramundung und dem Grenzacher Horn Das Gebiet umfasst also das Weitenauer Bergland mit dem Talraum der Kleinen Wiese den Talraum der Wiese und den Dinkelberg Die Schopfheimer Bucht ist als eine sudliche Vorbergzone dem Schwarzwald vorgelagert Gerahmt wird die Bucht in der Sudwest Ecke des Schwarzwaldes von den Schwarzwaldbergen vom Sandel bis zu Hohen Mohr im Norden und im Osten vom vorderen Hotzenwald dem Vorwald Beim Aufsteigen des Schwarzwaldes verharrte die bruchtektonisch vielfach zerlegte Scholle der Schopfheimer Bucht in einer gewissen Hohenlage sodass sich hier in geschutzter Tieflage Schichten des Deckgebirges Perm und Trias erhalten konnten die auf den Hohen des Schwarzwaldes langst der Abtragung zum Opfer gefallen sind Die Schichten Rotliegend Buntsandstein Muschelkalk und Keuper steigen nach Norden zum Schwarzwald hin an was durch eine W O Verwerfung im vorderen Wiesental noch verstarkt wird Deshalb sind nordlich der vorderen Wiese im Weitenauer Bergland bereits alle Schichten abgetragen bis auf den Buntsandstein und wenige Reste von Muschelkalk Auf dem tektonisch tieferen Dinkelberg haben dagegen Muschelkalk Keuper und Relikte von Unterjura uberdauert Sudlich des Hochrheins sind dann im Tafeljura der sudlichen Fortsetzung der Schopfheimer Bucht Scholle zusatzlich die Juraschichten noch nicht der Abtragung anheimgefallen 3 Das Weitenauer Bergland ist charakterisiert durch Buntsandstein Tafelberge uber permischem Rotliegend Weitenau Formation und Zechstein Wiesental Formation Zwischen diesen Tafelbergen Munzenberg Scheinberg Entegast und der Schwarzwaldsudrand Verwerfung erstreckt sich von der Scheideck bis zum Maiberg eine West Ost verlaufende Ausraumungszone in den hier tonig schluffigen Schichten des Rotliegend Eine Nordwest verlaufende Verwerfung die von der Alsbachtalmundung bei Maulburg in Richtung Hafnet zieht tritt markant am nordlichen Wieseufer in Erscheinung Wahrend man das Buntsandsteinplateau des Scheinbergs erst uber steilem Hang in etwas uber 500 m u NN erreicht steht westlich der Verwerfung am viel niedrigeren Hang der Buntsandstein unmittelbar uber dem Flussbett an Der Dinkelberg ist im Wesentlichen eine Muschelkalktafel zwischen vorderer und unterer Wiese im Norden bzw Westen und dem Hochrhein und der Wehra im Suden bzw Osten Im Nordosten endet er an Verwerfungen zwischen Raitbach und Hasel Die Tafel wird dreigeteilt durch zwei Nordwest streichende Verwerfungen die Degerfelden Verwerfung im Westen und die Maulburg Schworstadt Verwerfung im Osten Sie begrenzen den zentralen Dinkelberggraben in dem sich in grosserem Umfang Keuper erhalten hat der auf den flankierenden Hochschollen bis auf wenige kleine Flachen im tiefer lagernden Suden abgeraumt ist Charakteristisch sind fur den Dinkelberg schmale keilformige N S streichende tektonische Graben in denen sich eingesackter Keuper und stellenweise Unterjurareste erhalten haben Die flankierenden Horste vor allem der ostliche zeigen alle Merkmale einer Karstlandschaft Trockentaler Dolinen Karstwannen Hohlen Bachschwinden und uber dem wasserstauenden Mittleren Muschelkalk Karstquellen Beim episodisch erscheinenden Eichener See spielt u a der Karstwasserspiegel eine gewisse Rolle Um Degerfelden und am Nord west rand ostlich Maulburg erscheinen unter der hier starker herausgehobenen Muschelkalkplatte Buntsandstein und Rotliegend Bei Lorrach sind der Muschelkalktafel in die Flexur gebogene und in Bruchschollen zerlegte Jura Schichten als Hugelkette vorgelagert Im Talraum der Wiese und dem der Kleinen Wiese sind die Schotter ausgebreitet die beide Flusse in der letzten Kaltzeit hierher verfrachtet haben Bedeckt sind sie mit jungem nacheiszeitlichem Auenlehm oder verschiedentlich mit Auensand Zwischen Fahrnau und Hausen lasst sich ein Hochgestade beobachten das den Talboden in zwei Niveaus gliedert Das Tal der vorderen Wiese zwischen Fahrnau und Brombach wird durch eine West Ost Storung vorgezeichnet Die Bruchtektonik der Schopfheimer Bucht ist im Zusammenhang mit der Bildung des Oberrheingrabens im Tertiar zu sehen Bei der Absenkung des Grabens ab dem Eozan wurde dessen Randbereich auch im Gebiet der Schopfheimer Bucht in Mitleidenschaft gezogen und wohl ebenso bei der intensiven tektonischen Aktivitat im Miozan Die im Oligozan spatestens im Miozan pratorton entstandenen Keupergraben 4 des Dinkelbergs zeugen von zerrenden Kraften quer zur Grabenachse Die grosse Schwarzwaldsudrand Verwerfung ist vermutlich schon im Erdaltertum angelegt und im Tertiar reaktiviert worden 5 Am verstarkten Aufstieg des Schwarzwaldes ab dem Pliozan nahm die Schopfheimer Bucht nicht teil Tektonisch besonders stark beansprucht ist die Wehratal Bruchzone in der mehrere Nord Sud verlaufende Verwerfungen den Anstieg zum Hotzenwald vermitteln Noch starker von den Vertikalbewegungen betroffen ist das Bruchschollenfeld von Hasel da sich hier die Schwarzwaldsudrandverwerfung mit der Wehratal Bruchzone vergittert was bei der die Erosion fordernden Zerruttung des Untergrundes zu der bemerkenswerten Dolinenlandschaft um Hasel fuhrte Literatur BearbeitenRolf Stellrecht Uber das Oberrotliegende im Gebiet der Schopfheimer Bucht in Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins Band 45 1963 S 1 11 Siehe auch BearbeitenWeitenauer Bergland Geologie in Langenau Geologie in Schopfheim Geologie in Maulburg und weitere Orte im DinkelbergEinzelnachweise Bearbeiten Naturraume Baden Wurttembergs Landesanstalt fur Umwelt Messungen und Naturschutz Baden Wurttemberg abgerufen am 5 Marz 2022 LGRB Kartenviewer LGRB Regierungsprasidium Freiburg i Br abgerufen am 4 Marz 2022 O F Geyer u a Die Hochrhein Regionen zwischen Bodensee und Basel In Sammlung geologischer Fuhrer Band 94 Berlin Stuttgart 2003 S 199 H Fischer u a Erlauterungen zu Blatt 1047 Basel In Geologischer Atlas der Schweiz 1 25 000 Bern 1971 S 37 wie Anmerkung 2 S 200 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schopfheimer Bucht amp oldid 238502040