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Degerfelden ist ein westlicher Stadtteil der sudbadischen Stadt Rheinfelden Der 9 9 Quadratkilometer grosse Stadtteil hat 1475 Einwohner 2019 und wurde zum 1 Januar 1972 eingemeindet Der Ort liegt im unteren Talabschnitt wo das Dinkelberg Hugelland ins Hochrheintal ubergeht Die Besiedlung gruppiert sich um den Zusammenfluss zweier Bache die im weiteren Verlauf in den Rhein munden DegerfeldenGrosse Kreisstadt Rheinfelden Baden Wappen der ehemaligen Gemeinde DegerfeldenKoordinaten 47 34 N 7 45 O 47 57164 7 745949 291 Koordinaten 47 34 18 N 7 44 45 OHohe 291 m u NHNFlache 9 9 km Einwohner 1475 2019 1 Bevolkerungsdichte 149 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1972Postleitzahl 79618Vorwahl 07623Karte Lage von Degerfelden in Rheinfelden Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 2 Geologie 3 Geschichte 4 Politik 4 1 Wappen 4 2 Ortschaftsrat 5 Bevolkerung und Religion 5 1 Einwohner 5 2 Religion 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 1 Ortsbild und Sehenswurdigkeiten 6 2 Vereine 7 Infrastruktur 7 1 Verkehr 7 2 Bildung 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Bearbeiten nbsp Luftbild von Degerfelden im Vordergrund von westlicher Richtung im Hintergrund die Stadt RheinfeldenDer westliche Rheinfelder Stadtteil Degerfelden liegt in einem Talausgang des Dinkelberges dessen Hauptstrasse B 316 vom Waidhofpass kommend nach Rheinfelden fuhrt Der Ortskern liegt auf einer Hohe von 291 m u NN Die Besiedlung zieht sich beidseitig der Strasse beziehungsweise des parallel verlaufenden Grossbachs Ein Besiedlungsarm ragt in ein nordliches Seitental das uber die Landesstrasse 139 in den Ortsteil Eichsel fuhrt Historisch teilte sich die Besiedlung in Ober nordlich des Dorfbachs und Unterdorf sudlich des Dorfbachs auf Gegen Sudosten zum offenen Land mit Ackerflachen wuchs die Besiedlung Ausserdorf durch Neubauten weiter Die Teile der unregelmassigen Siedlungsflache sind nahezu komplett zusammengewachsen Die Hugel des Dinkelbergs sind durchweg stark bewaldet Der von Eichsel kommende Waidbach mundet mit dem Hagenbach in den Grossbach und fliesst im Hochrheintal in den Rhein Rund zwei Kilometer westlich vom Ortskern Degerfelden an der B 316 liegt auf dem zum Gemarkungsgebiet Degerfeldens gehorende Hagenbacher Hof auf 340 m u NN Hohe Zwischen dem Hagenbacher Hof und Degerfelden liegt noch der Weiler Auf der Reibmatt 320 m u NN Ostlich vom Besiedlungsgebiet am Fusse der Fliegburg Strenger Felsen liegt der Wohnplatz Riesberg auf einer leichten Anhohe 300 m u NN unweit vom Sudportal des Tunnels Nollinger Berg Die hochsten Erhebungen um den Besiedlungskern Degerfeldens sind der Eichberg 478 m u NN und der Nettenberg 445 m u NN Geologie BearbeitenUm Degerfelden ist die Muschelkalkplatte des Dinkelbergs so weit herausgehoben dass unter ihr an den Hangen nordlich und sudlich des Ortes nicht nur der unterlagernde Buntsandstein sondern unter diesem sogar Sedimente die bereits im Erdaltertum vor 275 269 Mio Jahren abgelagert wurden sog Rotliegendes zu Tage treten Man sieht solche Rotliegendschichten u a nahe der Kreuzung Lorracherstrasse Eichseler Strasse am Fuss des Eichbergs Die Obergrenze des Buntsandsteins am Sudabfall des Dinkelbergs sonst mehr oder weniger tief unter dem Niveau der Talebene liegt am Hirzenleck in etwa 400 m Hohe Nach Westen senken sich die Schichten allmahlich ab sodass die Rotliegendschichten noch vor Herten unter die Schotter der Rheinebene abtauchen nbsp Topographische Karte des DinkelbergsNach Osten enden das Rotliegende und der Buntsandstein des Nettenbergs abrupt am Hangfuss im Gewann Franzenacker Eine Verwerfung setzt hier neben den Buntsandstein und das Rotliegende die Banke und Platten des Oberen Muschelkalks die im grossen Steinbruch vor Nollingen zu sehen sind Diese markante Verwerfung setzt bereits bei Lorrach ein und streicht in Sudwest Richtung bis Degerfelden Sie durchschneidet den Eichberg und biegt dann so ab dass auch am Nettenberg neben den vorwiegend rotbraunen Farben der alteren Schichten die Gesteine des Muschelkalks erscheinen Diese Verwerfung in der Literatur als Degerfelder Rheinfelder Verwerfung bezeichnet trennt das hoher liegende westliche Dinkelbergplateau vom tieferen sog Zentralen Dinkelberggraben der im Osten von der Maulburg Schworstadt Verwerfung begrenzt wird Zwischen Waidhof und Hagenbacher Hof lasst sich die entsprechende Hohendifferenz in der Landschaft beobachten Sudlich der Bundesstrasse erreicht das Gelande Hohen um die 500 m Bergkopf Rudishalden nordlich davon im Grabenbereich werden nur noch Hohen zwischen 400 und 450 m erreicht Anders sind die Verhaltnisse am Eichberg der von der Verwerfung in etwa West Ost Richtung durchquert wird Hier liegt der hochste Punkt bereits im Muschelkalk des Grabens was der Tektonik widerspricht Hier hat die Abtragung das Gelande so nivelliert dass die Sprunghohe der Verwerfung nicht in Erscheinung tritt Dasselbe beobachten wir am Nettenberg Fruher wurden die verkieselten Banke des Mittleren Buntsandsteins und die feinkornigeren des Oberen Buntsandsteins am Eichberg und Nettenberg gebrochen Ein grosser Steinbruch am Eichberg gibt Einblick in diese Schichtenfolge Der Gemarkungsteil auf der Hochscholle westlich der Verwerfung ist uber dem Buntsandstein bis zum Ruhrberg Muschelkalklandschaft Hier zeugen zahlreiche Dolinen zwischen Ruhrberg und Kreuzeiche von der Verkarstung des Untergrunds Ostlich bzw nordlich der Verwerfung erscheinen uber dem Muschelkalk an verschiedenen Stellen bis zum Siebenbannstein flachenhaft Keupertone und mergel die im geschutzten Grabenbereich der Abtragung entgangen sind und weitgehend von Wald bedeckt sind Erwahnt werden muss noch das Sudende des Husinger Grabens Es handelt sich um einen der fur den Dinkelberg charakteristischen schmalen mit eingesacktem Keuper gefullten tektonischen Graben der von Husingen her in NS Richtung den Dinkelberg durchzieht und an der Degerfelder Verwerfung oberhalb der Reibematt sein Ende findet Beim Obmannsgrab und am Lettenbuck sind uber dem Keuper noch Reste von Unterjura Lias kalken erhalten Im sudlichsten Teil der Gemarkung hat der Hagenbacher Bach einen grossen Schwemmfacher auf die Niederterrasse des Hochrheintales ausgebreitet Geschichte BearbeitenDie erste Erwahnung erfahrt der Ritter Luitoldus de Tegervelt Tegerfelden im Jahr 1228 2 als Trager des Ortsnamens Der Ort selbst wird in unsicherer Identifizierung 1283 erwahnt zu Beginn des 14 Jahrhunderts haufen sich die Nennungen Der Ortsname durfte als Bestimmungswort vom Rittergeschlecht auf den Ort ubertragen worden sein und auf einen schweren Boden hinweisen Damit konnte die im Sudosten gelegene Gemarkung gemeint sein die als alturbare Ackerflache bekannt war Bodenfunde aus der Merowingerzeit haben bestatigt dass bereits um das Jahr 800 eine Siedlung existierte Mit Franz Ulrich von Degerfelden der 1386 in der Schlacht bei Sempach fiel starb auch das Adelsgeschlecht aus 3 Aufgrund des Gefalles des Hagenbachs war der Ort ein geeigneter Standort fur Wassermuhlen die erste Muhle wurde 1370 erwahnt nbsp Karte Degerfeldens von 1883Die Niedergerichtsbarkeit lag Mitte des 14 Jahrhunderts noch in den Handen des ortlichen Adels wovon ein Drittel 1345 an das Kloster Klingental veraussert wurde In einem Vertrag zwischen Rheinfelden und Osterreich 1596 war Degerfelden in die osterreichische Gerichtsbarkeit eingebunden Der Ort selbst gehorte zur Herrschaft Rheinfelden und blieb bis 1805 mit dem Haus Osterreich verbunden Zuletzt gehorte es zur Kameralherrschaft Rheinfelden Rheintal Es fiel dann an das Amt Beuggen und gehorte seit 1809 zum Bezirksamt Lorrach 3 Im Jahr 1810 wurde das Gemarkungsgebiet erweitert und der als der Gelkemer Bann der abgegangenen Siedlung Geitlikon zwischen Eichsel und Degerfelden aufgeteilt Eine eigene Kirche besass Degerfelden nie Die Filialkapelle St Theobald vermutlich im fruhen 14 Jahrhundert gegrundet war der Pfarrei in Herten unterstellt Das Patronatsrecht ubte fruher die Komturei Beuggen aus Uberlegungen in den Jahren 1781 82 in Degerfelden eine eigene Pfarrei zu grunden wurden ergebnislos eingestellt 4 Am 1 Januar 1972 wurde Degerfelden als erster der heute sechs Stadtteile von Rheinfelden eingemeindet Politik BearbeitenWappen Bearbeiten Blasonierung des ehemaligen Gemeindewappens von Degerfelden ist ein silberner Adler mit rotem Schnabel und Zungen auf blauem Schild Die Gemeinde hat das Wappen in dieser Form 1905 auf Vorschlag des Generallandesarchivs Karlsruhe angenommen Ortschaftsrat Bearbeiten Degerfelden verfugt uber einen Ortschaftsrat der von einer Ortsvorsteherin angefuhrt und zwei Stellvertretungen unterstutzt wird Dem Rat gehoren acht Mitglieder an 5 Sitz des Ortschaftsrates ist das Rathaus von Degerfelden in der Lorracher Strasse 18 Bevolkerung und Religion BearbeitenEinwohner Bearbeiten Die Zahl der Einwohner Degerfeldens entwickelte sich wie folgt 6 Jahr Einwohner1852 6331871 6061880 6261890 5861900 5871910 5861925 644 Jahr Einwohner1933 6401939 6251950 7111956 6571961 6631970 8582019 1475 1 Religion Bearbeiten Da Degerfelden keine eigene Kirche hat werden die Katholiken von der St Urban Pfarrei in Herten betreut Die evangelischen Glaubigen gehoren zur Petrus Pfarrei in Herten Die Zugehorigkeit zu den Religionsgemeinschaften verteilte sich in der Vergangenheit wie folgt 7 8 Religionszugehorigkeit in AdelhausenJahr Religionevangelisch katholisch sonstige1858 0 6 99 4 0 0 1925 13 5 84 8 1 7 1950 16 0 76 3 3 1 1961 15 5 83 6 0 9 1970 20 5 76 3 3 1 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenOrtsbild und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Der Ortskern Degerfeldens hat einen dorflichen Charakter Der wasserreiche Ort ist bekannt fur seine Muhlen und Sagewerke An der Peripherie gibt es neuere Wohnbebauungen und einige Gewerbeflachen Die im Ort ansassige Birlin Muhle wurde in der Degerfelder Ortschronik am 29 Mai 1320 erstmals genannt 9 Direkt an der Bundesstrasse ist die Kapelle Ubald gelegen Die Kapelle existierte vermutlich bereits im 13 Jahrhundert und war dem Heiligen Theobald geweiht Die erste schriftliche Erwahnung geht auf das Jahr 1493 zuruck Wann die Umbenennung auf den Heiligen Ubald stattfand ist nicht bekannt vermutlich geht sie auf Ubald von Gubbio zuruck 1678 zerstorten franzosische Soldaten die Kapelle fast vollstandig In den Jahren 1968 bis 69 erfolgte eine komplette Innenrenovierung der Altar aus dem Jahr 1866 wurde herausgenommen Eine Neugestaltung der Kapelle ubernahm der Rheinfelder Kunstler Leonhard Eder er schuf unter anderem an der Aussenwand die Figur des Heiligen Ubald In den Jahren 1974 und 1975 wurde eine umfangreiche Aussenrenovierung durchgefuhrt 2008 gab es eine weitere Renovierung des Aussen und Innenbereichs 10 Oberhalb von Degerfelden auf einem bewaldeten Muschelkalkfelsen gelegen befindet sich die Mauerreste einer 1926 wiederentdeckten Fliehburg der Burg Strenger Felsen Die Burg entstand vermutlich in der Zeit zwischen 800 und 900 und durften die Adelsleute von Tegerfelden beherbergt haben Vereine Bearbeiten In Degerfelden gibt es einen am 28 April 1984 gegrundeten Fussballverein der FV Degerfelden e V mit rund 375 Mitgliedern 11 Der SV Degerfelden wurden am 30 Marz 1952 gegrundet Dem Sportverein gehoren rund 330 aktive und passive Mitglieder zu 12 Aus Degerfelden kommen auch zwei Narrenzunfte das 1958 gegrundete Narrennest Degerfelden 13 und die auf das Jahr 1080 zuruckgehenden Klingentalwichtel Degerfelden 14 Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten In Degerfelden kreuzen sich zwei Hauptstrassen die durch den Ort verlaufen Die in West Ost Richtung verlaufende B 316 verbindet Lorrach mit Rheinfelden und mundet wenige hundert Meter ostlich von Degerfelden in die Autobahnanschlussstelle Rheinfelden Mitte der A 861 In Nord Sud Richtung verlauft die Landesstrasse 139 welche den Ortsteil Eichsel und Herten miteinander verbindet Degerfelden wird uber den Offentlicher Personennahverkehr durch eine Buslinie mit Lorrach Linie 7304 und eine mit Steinen Linie 7307 verbunden Bildung Bearbeiten Die Scheffelschule in Herten unterhalt in Degerfelden mit der Fridolinschule eine Aussenstelle die seit dem Schuljahr 2010 11 eine eigene Grundschule ist und einen musisch naturkundlichen Schwerpunkt besitzt 15 Benachbart zur Schule befindet sich der katholische Kindergarten St Katharina 16 Personlichkeiten BearbeitenAnton Winterlin 1805 1894 deutsch schweizerische LandschaftsmalerLiteratur BearbeitenEugen A Meiser Rund um den Baselstab Birkhauser Basel 1978 ISBN 978 3 0348 6462 6 S 29 Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg Landkreis Lorrach Hrsg Der Landkreis Lorrach Band II Kandern bis Zell im Wiesental Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1994 ISBN 3 7995 1354 X S 291 297 Julius Birlin Degerfelden und seine Nachbarschaft auf dem Weg durch die Jahrhunderte Resin Binzen 1994 ISBN 978 3 923066 40 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Degerfelden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien rheinfelden de Informationen zu Degerfelden Degerfelden Archivmaterial In LEO BW Landesarchiv Baden Wurttemberg Einzelnachweise Bearbeiten a b Wissenswertes uber Degerfelden aufgerufen am 13 Februar 2020 Der Landkreis Lorrach Band II S 292 a b Der Landkreis Lorrach Band II S 293 Der Landkreis Lorrach Band II S 295 Ortschaftsrat des Ortsteils Degerfelden zuletzt aufgerufen am 25 September 2020 Einwohnerzahlen Degerfeldens von 1852 bis 1970 aufgerufen am 25 September 2020 Religionszugehorigkeit 1858 und 1925 Degerfelden zuletzt aufgerufen am 25 September 2020 Religionszugehorigkeit Degerfelden zuletzt aufgerufen am 25 September 2020 Chronik der Birlinmuhle aufgerufen am 28 September 2020 Katholische Seelsorgeeinheit Rheinfelden Kapelle St Ubald aufgerufen am 29 September 2020 Historie aufgerufen am 25 September 2020 Historie des SV Degerfelden aufgerufen am 25 September 2020 Website vom Narrennest Degerfelden e V abgerufen am 25 September 2020 Narrenzunfte in Rheinfelden aufgerufen am 25 September 2020 rheinfelden de Uber die Fridolinschule Degerfelden aufgerufen am 28 September 2020 Kath Kindergarten St Katharina aufgerufen am 28 September 2020Stadt und Ortsteile der Stadt Rheinfelden Baden Adelhausen Degerfelden Eichsel Herten Karsau Minseln Nordschwaben Nollingen O Warmbach O Normdaten Geografikum GND 4346073 2 lobid OGND AKS VIAF 237427327 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Degerfelden amp oldid 237572037