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Weissig obersorbisch Wysoka ist ein Ortsteil der sachsischen Gemeinde Lohsa im Landkreis Bautzen Er befindet sich im Biospharenreservat Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft und liegt im nordlichen Teil des sorbischen Siedlungsgebietes der Oberlausitz WeissigWysokaGemeinde LohsaKoordinaten 51 20 N 14 23 O 51 330952777778 14 389883333333 Koordinaten 51 19 51 N 14 23 24 OHohe 137 147 m u NNFlache 3 12 km Einwohner 71 31 Dez 2016 Bevolkerungsdichte 23 Einwohner km Eingemeindung 1 April 1938Eingemeindet nach Hermsdorf SpreePostleitzahl 02999Vorwahl 035724 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Schlacht am Eichberg 2 3 Der Eichberg als geologisches Denkmal 2 4 Bevolkerungsentwicklung 3 Quellen und weiterfuhrende Literatur 3 1 Literatur 3 2 Fussnoten 3 3 WeblinksGeographie BearbeitenWeissig liegt sudlich von Lohsa in Form eines Gassendorfes zwischen Hermsdorf Spree und Steinitz Zwischen Weissig und Caminau im Westen liegt ein Tagebau ostlich der Ortslage fliesst die Kleine Spree in nordlicher Richtung Der Ort ist umgeben von mehreren grossen Waldern Der Ort Weissig liegt am Fusse des 160 m u NN hohen Eichbergs an dessen Spitze sich ein Denkmal befindet Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten nbsp Das Schloss in WeissigAls Weissag wurde der Ort 1419 erstmals urkundlich erwahnt Die beiden im 15 Jahrhundert entstandenen Ritterguter vereinigte Hans Siegmund von Luttitz 1676 Im Mai 1813 war der Eichberg Schauplatz einer Schlacht zwischen dem napoleonischen um den preussischen und russischen Heeren Durch den Wiener Kongress kam das vormals sachsische Dorf 1815 mit dem grosseren Teil der Lausitz zum Konigreich Preussen zwei Grenzsteine an der sudlichen Gemarkungsgrenze markierten fortan die preussisch sachsische Landesgrenze Anders als beispielsweise das spater umgefarrte Dorf Dauban im benachbarten Rothenburger Kreis konnte Weissig im sachsischen Kirchspiel Konigswartha verbleiben 1825 kam Weissig durch Grundung des Landkreises Hoyerswerda von der Provinz Brandenburg zur Provinz Schlesien Im 19 Jahrhundert wurde das Gut Weissig seit 1816 in burgerlichem Besitz mit den nordlich benachbarten Gutern Steinitz und Kolbitz verbunden Das im 17 Jahrhundert errichtete Schloss Weissig diente zeitweilig als Jagdschloss Auf dem Eichberg wurden zwei Steinbruche betrieben und unter Gutsbesitzer Tholuck nach 1870 in zwei Schachten vergeblich nach Steinkohle gesucht Weissig wurde 1938 nach Hermsdorf Spree eingemeindet und 1945 nach Steinitz umgegliedert kam jedoch schon 1948 wieder zur Gemeinde Hermsdorf Spree Nach dem Zweiten Weltkrieg stromten viele Deutsche aus den ehemaligen Ostgebieten in die sorbisch gepragte Region was nach den Repressalien der NS Zeit zu einer weiteren Verdrangung der sorbischen Sprache aus dem Alltag fuhrte Seit dem 1 Januar 1994 gehort Hermsdorf zusammen mit Weissig zur Gemeinde Lohsa 1 Schlacht am Eichberg Bearbeiten Der Eichberg liegt inmitten der Ebene eines Urstromtales weist eine Hohe von 161 m auf und war im Mai 1813 Schlachtort der Kampfe Verbundeter Truppen Preussens und Russlands gegen die Napoleons und seiner Verbundeten darunter das Konigreich Sachsen Napoleons Ruckzug nach der Niederlage in Russland fuhrte seine neu von ihm gesammelten Verbande unter anderem durch die Oberlausitz Daraufhin riefen der russische Oberbefehlshaber General Wittgenstein sowie der preussische General Blucher die sachsischen Jugendlichen auf als Freiwillige den Verbundeten beizutreten Dies geschah massenhaft auch Weissiger waren unter den Freiwilligen Am 19 Mai 1813 ruckte Marschall Ney von Hoyerswerda kommend mit 60 000 Mann gegen preussisch russische Truppenverbande bei Bautzen vor Ziel des preussisch russischen Heeres das unter dem Oberbefehl des Grafen Barclay de Tolly stand war Neys Truppen nicht mit den anderen franzosischen Verbanden die schon vor Bautzen standen zusammenkommen zu lassen Am 19 Mai 1813 um 14 Uhr traf der preussische General Yorck in Hermsdorf ein Die erschopften Truppen sollten dort erst einmal eine Rast einlegen um sich auf die kommende Schlacht vorzubereiten Doch horten diese plotzlich Schlachtenlarm aus Richtung Konigswartha Dort waren die russischen Truppen die getrennt von Yorck marschierten mit einer italienischen Division in Kampfe verwickelt Daher kam es zu keiner Ruhepause fur die Yorck schen Truppen der General gab sofort den Befehl einzugreifen Ein Bauer der Gegend fuhrte eine Husarenabteilung auf dem kurzesten Weg dorthin Doch am Eichberg bekam Yorck Kontakt zum Feind Bis um 21 Uhr wurde um den strategisch und taktisch wichtigen Punkt gekampft Spat am Abend befahl General Yorck sich wieder auf die Kreckwitzer Hohen zuruckzuziehen Von den 5673 Mann unter seinem Befehl fielen 246 Soldaten und 13 Offiziere 1411 Soldaten und 62 Offiziere wurden verwundet Obwohl die verbundeten russischen und preussischen Armeen die Schlacht verloren konnte der franzosische Vormarsch auf Bautzen um rund sieben Stunden aufgehalten werden Zum 100 Jahrestag wurde auf dem Gipfel des Eichbergs ein Denkmal aus Granit in Form eines Pyramidenstumpfs erbaut Das umfriedete Denkmal tragt alte Kanonenkugeln die schon verwittert sind Den gefallenen Helden steht auf der obersten Gedenktafel Der Eichberg als geologisches Denkmal Bearbeiten Nur wenige Schritte neben dem oben erwahnten Denkmal steigt man in breitflachige Gruben hinab die nicht von der Natur aus entstanden sind Man steht hier auf einem geologischen Denkmal Vor vielen Jahren wurden hier Vorkommen von Alaunschiefer entdeckt von dem man glaubte ihn als Dachschiefer verwenden zu konnen Das graublaue Gestein ist jedoch zu brockelig da es schon vor etwa 500 Millionen Jahren entstand also noch vor Entstehen von Granit und Dachschiefer im Silur entstanden Dieses Gestein wurde durch die kaledonische Gebirgsbildung hochgehoben so finden sich im Alaunschiefer geometrisch geformte Zeichen Millionen Jahre alte Spuren von Lebewesen so genannten Graptolithen Leitfossilien des Silur In diesen Schichten fanden sich auch Kupfervorkommen jedoch nicht in abbauwurdiger Menge So blieb es nur bei Versuchen des Abbaus Die breiten tiefen Gruben sind so auf bergmannische Schurfversuche zuruckzufuhren Am einsamen Berg in der Heide hat sich ein alter sorbischer Volksbrauch erhalten das Oster Bollerschiessen Sorbisch heisst der Eichberg Dubic Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1825 2 1281871 1881885 1311905 1211925 1192007 762009 76Im Jahr 1600 lebten in Weissig drei Gartner und 15 Hausler Knapp 10 Jahre nach Ende des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 waren nur noch die 15 Hauslerstellen besetzt Beim sachsischen Landesrezess 1777 wurden Gartner und eben soviele Hauslerstellen nach Dresden gemeldet doch schon Anfang des 19 Jahrhunderts hatte sich das Verhaltnis auf sechs Gartner und 22 Hauslerstellen verschoben 3 Im Rahmen der ersten preussischen Erhebung wurden 1825 128 Einwohner gezahlt deren Anzahl bis 1871 um beinahe die Halfte auf 188 stieg jedoch schon 1905 den alten Stand unterschritten hatte 1925 gehorten 116 der 119 Einwohner der evangelischen Konfession an Noch im 19 Jahrhundert war die Bevolkerung nahezu ganzlich sorbisch Etwa 1884 ermittelte Arnost Muka unter den 154 Einwohnern nur einen Deutschen 4 Quellen und weiterfuhrende Literatur BearbeitenLiteratur Bearbeiten Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Lohsa Klitten Grossdubrau und Baruth In Werte der deutschen Heimat Band 67 Bohlau Verlag Koln 2005 ISBN 3 412 08903 6 Fussnoten Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Weissig im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Lohsa Klitten Grossdubrau und Baruth S 394 Ernst Tschernik Die Entwicklung der sorbischen Landbevolkerung In Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin Veroffentlichungen des Instituts fur Slawistik Band 4 Akademie Verlag Berlin 1954 S 94 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weissig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde Lohsa Schloss in WeissigOrtsteile von Lohsa Dreiweibern Tri Zony Driewitz Drewcy Friedersdorf Bjedrichecy Gross Sarchen Wulke Zdzary Hermsdorf Spree Hermanecy Koblenz Koblicy Lippen Lipiny Litschen Zlycin Lohsa Laz Mortka Mortkow Riegel Roholn Steinitz Scenca Tiegling Tyhelc Weissig Wysoka Weisskollm Bely Cholmc Normdaten Geografikum GND 4107932 2 lobid OGND AKS VIAF 235517428 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weissig Lohsa amp oldid 236250784