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Driewitz obersorbisch Drewcy ist ein Ortsteil der sachsischen Gemeinde Lohsa im Norden des Landkreises Bautzen In Driewitz markieren eine Linde als Symbol der Sorben sowie ein einmetergrosser Findling den geographischen Mittelpunkt des offiziellen sorbischen Siedlungsgebiets im sachsischen Teil der Oberlausitz Driewitz DrewcyVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde LohsaKoordinaten 51 21 N 14 26 O 51 355555555556 14 433333333333 Koordinaten 51 21 20 N 14 26 0 OHohe 128 133 m u NHNFlache 3 27 km Einwohner 113 31 Dez 2016 Bevolkerungsdichte 35 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1957Eingemeindet nach LitschenPostleitzahl 02999Vorwahl 035724DriewitzDriewitz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Bevolkerungsentwicklung 2 3 Ortsname 3 Vereinsleben 4 Quellen und weiterfuhrende Literatur 4 1 Literatur 4 2 Fussnoten 4 3 WeblinksGeographie BearbeitenDas Gassendorf Driewitz liegt sudlich von Lohsa im Biospharenreservat Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft Der nachste Ort ist Litschen etwa zwei Kilometer entfernt nach Lohsa sind es funf Kilometer Drehna befindet sich drei Kilometer ostlich jenseits der Kreisgrenze Im Norden gab es den Tagebau Lohsa der inzwischen rekultiviert ist Im Suden befindet sich mit den Driewitz Milkeler Heiden ein grosses zusammenhangendes Waldgebiet Driewitz liegt im Binnendelta der Spree das von der Grossen Spree im Osten und der Kleinen Spree im Westen begrenzt wird Nordlich am Ort entlang fuhren die Staatsstrasse 108 sowie die Bahnstrecke Wegliniec Falkenberg Elster die beide Lohsa und Uhyst Spree verbinden Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Im ausgehenden Mittelalter siedelten sich Holzarbeiter an Aus dem Jahr 1509 stammt die erste urkundliche Erwahnung bereits 1536 werden Driewitzer Teiche erwahnt Die Existenz des Rittergutes Driewitz ist fur das Jahr 1604 belegt Das Rittergut wurde 1706 von Rudolph dem Jungeren an Friedrich Wilhelm von Schonberg verkauft Beim Lohsaer Bauernaufstand im Jahr 1794 der durch den Wegfall eines Feiertages ausgelost wurde waren Driewitzer nicht nur beteiligt mit dem Hausler Michael Bartsch sorbisch Michal Barc kam sogar einer der Anfuhrer aus dem Dorf Der Lohsaer Gutsherr Wolf Heinrich von Muschwitz wurde in Mortka aufgegriffen und mit Schlagen und der Androhung franzosisch zu reden infolge der Franzosischen Revolution wurden ab 1789 viele Adlige getotet zu einem schriftlichen Verzicht auf Verfolgung gebracht Dabei gab es zudem Verwustungen an gutsherrlichem Besitz in mehreren Orten des Kirchspiels darunter auch in Driewitz Ein Kommando sachsischer Dragoner entsendet durch die Oberamtsregierung Bautzen beendete den Aufstand Mehrere Einwohner wurden mit Strafen bedacht Bartsch erhielt Festungshaft Infolge des Wiener Kongresses musste 1815 ein Teil Sachsens an Preussen abgegeben werden auch der Teil der Oberlausitz in dem Driewitz lag Durch Bildung des Landkreises Hoyerswerda kam Driewitz 1825 von der Provinz Brandenburg zur Provinz Schlesien Um 1831 wurde sudlich von Driewitz die Ortschaft Neudriewitz gegrundet die aus einem Vorwerk und funf Hauslerstellen bestand Diese wurde 1900 wieder aufgegeben Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde im Raum Uhyst entlang der Spree eine Befestigungsstellung ausgebaut Nach dem Neisseubertritt der Roten Armee am 16 April 1945 ruckte sie am 19 April in Richtung Lohsa und Konigswartha vor so dass der Front bereits wenige Tage spater zwischen Lohsa auf der einen und Driewitz auf der anderen Seite verlief Nach dem Krieg kam Driewitz wieder an das Land Sachsen wurde bei der Verwaltungsreform von 1952 jedoch mit dem verkleinerten Kreis Hoyerswerda dem Bezirk Cottbus zugeschlagen Bis Ende 1956 blieb Driewitz eine eigenstandige Gemeinde danach gehorte es zu Litschen und seit dem 1 Januar 1994 zu Lohsa 1 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1825 1521871 2091885 1971905 1591925 1551939 1381946 1571950 1551971 1411999 2 1642007 3 1462009 1422016 113Die Zahlen zur Bevolkerung stammen aus verschiedenen Quellen und sind wenn nicht anders vermerkt dem Band 67 der Werte der deutschen Heimat 4 sowie dem Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen 5 entnommen Jahr besessene Mann Gartner Hausler1600 2 0 5 0 71657 2 0 5 0 71733 2 0 4 0 71777 12 0 71807 11 19Im Jahr 1600 wirtschafteten in Driewitz zwei besessene Mann funf Gartner und sieben Hausler Ein Jahrzehnt nach dem verheerenden Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 war diese Bevolkerungsstruktur unverandert was den Schluss nahelegt dass Driewitz weniger als andere Orte vom Krieg betroffen war Ein Dreivierteljahrhundert spater war die Zahl der Gartner um einen gesunken ansonsten war die Bevolkerungsgrosse unverandert In dem folgenden halben Jahrhundert hatte sich die Bevolkerungsstruktur hingegen stark verandert Im Jahr 1777 wurden keine Bauern mehr genannt dafur stieg die Zahl der Gartner auf zwolf zudem wurde eine wuste Wirtschaft genannt Die Bevolkerung stieg in den folgenden Jahrzehnten nochmals so dass 1807 elf Gartner und 19 Hausler gezahlt wurden Bei der ersten preussischen Volkszahlung im Jahr 1825 die nicht mehr die Ermittlung der zinspflichtigen Wirtschaften sondern jedes Einwohners zum Ziel hatte wurden 152 Einwohner gezahlt Im folgenden halben Jahrhundert bis zur Reichsgrundung 1871 stieg die Einwohnerzahl auf 209 ging danach jedoch leicht zuruck Anfang der achtziger Jahre hatte Muka 202 Einwohner gezahlt von denen 200 Sorben waren Mitte des Jahrzehnts wurden noch 197 Einwohner gezahlt bis 1905 fiel die Zahl auf 159 ab Mit 155 Einwohnern im Jahr 1925 zeichnete sich ein Stopp des Ruckgangs ab Im hundertjahrigen Vergleich wuchs die Einwohnerzahl zwischen 1825 und 1925 um nur 2 Bis zum Mai 1939 war nochmals ein leichter Ruckgang zu verzeichnen jedoch stieg die Zahl nach Kriegsende durch Fluchtlinge und Vertriebene aus dem Osten auf 157 im Oktober 1946 und auch 1950 war die Zahl mit 155 Einwohnern nahezu unverandert Laut Ernst Tschernik betrug der sorbischsprachige Bevolkerungsanteil in der Gemeinde Driewitz 1956 noch immer 90 7 der Bevolkerung damit war Driewitz einer jener Orte in der Region mit dem hochsten Anteil an Sorbisch Sprechern 6 Zwei Jahrzehnte spater war mit 141 Einwohnern ein leichter Ruckgang zu verzeichnen Fast weitere vier Jahrzehnte spater hat sich die Einwohnerzahl mit 142 im Dezember 2009 wieder in diesem Rahmen eingefunden Ortsname Bearbeiten Urkundlich uberlieferte Formen des Ortsnamens sind Drewitz 1509 Triebiz 1658 Diebitz 1732 Triebitz 1746 und schliesslich Driewitz 1791 Noch spater als beim deutschen Ortsnamen setzt die schriftliche Uberlieferung des sorbischen Ortsnamens ein belegt sind Drjewzy 1800 Drjewcy 1843 und Drewcy 1885 Eichler 7 sieht einen Zusammenhang mit drevo Holz oder dessen Deminutivum drev ce Geholz wobei die spat einsetzende Uberlieferung die Grundform offenlasst Der somit als Siedlung am im Geholz erklarbare Ortsname wird durch das Vorhandensein eines grosseren Waldgebiets gedeckt Vereinsleben BearbeitenDurch den 1999 gegrundeten Heimatverein Driewitz werden jahrlich zwei bis drei Veranstaltungen durchgefuhrt Daneben kummern sich die uber 40 Mitglieder um die Mitgestaltung des kulturellen und sportlichen Lebens in der Ortschaft sowie um den Erhalt und die Verschonerung des Ortsbildes sowie des Biospharenreservates Zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Driewitz wird unter anderem mit Zampern und dem Hexenbrennen die sorbische Kultur gepflegt und aufrechterhalten Im Jahre 2009 beging der Heimatverein sein 10 jahriges Grundungsjubilaum und die Feuerwehr feierte ihren 70 Geburtstag Quellen und weiterfuhrende Literatur BearbeitenLiteratur Bearbeiten Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft Werte der deutschen Heimat Band 67 1 Auflage Bohlau Koln Weimar Wien 2005 ISBN 978 3 412 08903 0 Fussnoten Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Angabe der Website driewitz de Angabe des Einwohnermeldeamts Lohsa mit Stand vom 31 Dezember 2007 Werte der deutschen Heimat Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft Seiten 391 398 Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen Abgerufen am 30 Marz 2009 Ludwig Elle Sprachenpolitik in der Lausitz Domowina Verlag Bautzen 1995 S 249 Ernst Eichler Hans Walther Ortsnamenbuch der Oberlausitz Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen Bischofswerda Gorlitz Hoyerswerda Kamenz Lobau Niesky Senftenberg Weisswasser und Zittau I Namenbuch Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 28 Akademie Verlag Berlin 1975 S 62 f Weblinks Bearbeiten Der Ort DriewitzOrtsteile von Lohsa Dreiweibern Tri Zony Driewitz Drewcy Friedersdorf Bjedrichecy Gross Sarchen Wulke Zdzary Hermsdorf Spree Hermanecy Koblenz Koblicy Lippen Lipiny Litschen Zlycin Lohsa Laz Mortka Mortkow Riegel Roholn Steinitz Scenca Tiegling Tyhelc Weissig Wysoka Weisskollm Bely Cholmc Abgerufen von https de wikipedia 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