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Die Weisse Meerzwiebel Drimia maritima veraltet auch Scilla maritima auch kurz Meerzwiebel von mittelhochdeutsch merzwibolle genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Drimia innerhalb der Familie der Spargelgewachse Asparagaceae Sie ist im Mittelmeerraum heimisch Weisse MeerzwiebelWeisse Meerzwiebel Drimia maritima Illustration aus Koehler 1887SystematikMonokotyledonenOrdnung Spargelartige Asparagales Familie Spargelgewachse Asparagaceae Unterfamilie ScilloideaeGattung DrimiaArt Weisse MeerzwiebelWissenschaftlicher NameDrimia maritima L Stearn Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Okologie 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Vorkommen und Systematik 3 Bilder 4 Inhaltsstoffe 5 Medizinische Bedeutung 5 1 Pharmakologie 5 1 1 Pharmakokinetik 5 1 2 Toxikologie 5 2 Geschichte 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung und Okologie Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen einige Merkmale sind nur marginal oder gar nicht beschrieben Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Vegetative Merkmale Bearbeiten Die Weisse Meerzwiebel ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen nichtbluhend von etwa 50 Zentimetern einschliesslich des Blutenstandes bis zu 150 Zentimetern Ihre nur grundstandigen Laubblatter sind breit lanzettlich bis zu 50 Zentimeter lang uberdauern das Winterhalbjahr und welken im Fruhsommer d h die Pflanze zieht ein Sie ubersteht die sommerliche Trockenzeit als Geophyt im Ruhezustand mit Hilfe einer auffallend machtigen Zwiebel die Anlass zur Namensgebung der ganzen Pflanze war Die Zwiebel kann mehr als 15 Zentimeter im Durchmesser erreichen wird bis zu 3 Kilogramm schwer und ragt oft aus dem Boden heraus Je nach Rasse kann sie von weisser oder roter Farbe sein Generative Merkmale Bearbeiten Im Herbst August bis Oktober bevor die Blatter austreiben erscheint der reichblutige traubige Blutenstand mit bis zu 40 Zentimeter Lange Die zwittrige Blute ist radiarsymmetrisch und dreizahlig Die sechs Blutenhullblatter sind bis 8 Millimeter lang weisslich mit purpurfarbenem oder grunem Mittelnerv Vorkommen und Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte unter dem Namen Basionym Scilla maritima durch Carl von Linne Die Neukombination zu Drimia maritima L Stearn wurde 1978 durch William Thomas Stearn in Ann Mus Goulandris 4 S 204 veroffentlicht Weitere Synonyme fur Drimia maritima L Stearn sind Charybdis maritima L Speta Urginea maritima L Baker Urginea scilla Steinh 1 Die Weisse Meerzwiebel gehort zu einer Artengruppe Drimia maritima agg die untereinander morphologisch schwierig und eher karyologisch zu unterscheiden sind Diese Artengruppe besiedelt den ganzen Mittelmeerraum 2 Die Weisse Meerzwiebel im engeren Sinn Drimia maritima kommt nur in Marokko Portugal Spanien Frankreich und Italien vor 3 Sie gedeiht meist in Kustennahe auf Weiden und Garigues wachst auch auf Sandboden und Felsfluren Vom Weidevieh wird sie gemieden In den USA in Indien und Pakistan wurden Kulturen angelegt Bilder Bearbeiten nbsp Habitus und Laubblatter nbsp Blutenstand nbsp Blutenstande nbsp Radiarsymmetrische BluteInhaltsstoffe BearbeitenDie wichtigsten pharmakologisch wirksamen Substanzen sind circa 12 verschiedene Herzglykoside aus der Gruppe der Bufadienolide mit einem Gehalt von insgesamt 0 2 bis 0 4 besonders Scillaren A 0 06 Proscillaridin A 0 05 und Glucoscillaren A 0 05 4 der Gehalt variiert je nach Herkunft Die rote Zwiebel enthalt vor allem Scillirosid wahrend die weisse Zwiebel hauptsachlich Scillaren A enthalt 5 Weiterhin sei auf den Gehalt von Flavonoiden und Anthocyanen hingewiesen 6 Medizinische Bedeutung BearbeitenDas Deutsche Arzneibuch DAB fuhrt die Meerzwiebel Scillae bulbus als Arzneidroge Bei der Droge handelt es sich um quer und langs geschnittene mittlere fleischige Zwiebelschuppen welche von nach der Blutezeit gesammelten Pflanzen stammen 7 Man bedient sich der weisszwiebeligen Rasse 4 Das DAB fordert einen Gehalt von 0 15 bis 4 0 an Bufadienoliden 7 medizinisch wichtige Vertreter sind dabei Scillaren A 6 und Proscillaridin A Die Droge selbst ist heutzutage kaum mehr im Einsatz stattdessen wird reines Proscillaridin angewendet 7 Das Indikationsgebiet sind leichte Formen der Herzinsuffizienz herzkraftsteigernde Wirkung 6 Pharmakologie Bearbeiten Pharmakokinetik Bearbeiten Die Weisse Meerzwiebel kurz meist Meerzwiebel lateinisch Scilla auch Scylla wirkt zwar ahnlich wie Glykoside aus Fingerhut Digitalis 8 ist jedoch schneller und weniger lang wirksam als diese Zudem tritt der Effekt der Kumulation Anreicherung bei mehrmaliger Anwendung in geringerem Umfang auf als bei Digitalis Die perorale Bioverfugbarkeit liegt bei 25 4 Toxikologie Bearbeiten Die Meerzwiebel ist stark giftig daher sind die Wirkstoffe genau zu dosieren Giftig ist die gesamte Pflanze besonders jedoch die Zwiebel Peroral durch den Mund zugefuhrte Mengen zwischen 0 1 und 1 5 g der Meerzwiebel haben bei Kindern zu Todesfallen gefuhrt Mogliche Symptome einer Intoxikation Vergiftung sind unter anderem Kardialgie Herzschmerzen Dysurie Hamaturie und Storungen im Verdauungstrakt Der Tod kann durch eine Herzlahmung und damit einhergehenden Kreislaufstillstand eintreten Inhalierte Partikel bewirken einen Niesreiz Ausserlich konnen kleingeschnittene Pflanzenteile zu Blasenbildung und Dermatitis fuhren Die Therapie erfolgt symptomatisch 5 Geschichte Bearbeiten Rumor argumentiert dass es sich bei dem akkadischen sikillu sigillu esigillu abgeleitet von sumerisch U SIKIL reine Pflanze um Meerzwiebel handeln konnte 9 Eine Beschreibung findet sich im sammu sikinsu 10 Sikillum wurde gegen Husten und Leibschmerzen eingesetzt Nach einem babylonischen Rezept BAM 515 ii 49 11 konnte die Pflanze auch bestimmte Augenkrankheiten heilen 12 In der Antike wurde die Meerzwiebel als Arzneipflanze genutzt 13 Theophrast und Plinius empfahlen sie wegen ihrer harntreibenden Wirkung Dioskurides verwendete sie bei Wassersucht und Asthma Albertus Magnus nahm eine regelfordernde Wirksamkeit an Im Lorscher Arzneibuch des 8 Jahrhunderts findet sich auf Blatt 31v eine kreislaufstarkende Behandlung mit der scillarenhaltigen Meerzwiebel 14 Im 18 Jahrhundert wurde die direkte Wirkung auf das Herz entdeckt 15 Weiterhin war die Anwendung als Rattengift Rodentizid gebrauchlich 5 Verwendet wurde die Meerzwiebel in frischem oder getrocknetem Zustand sowie als Extrakt Tinktur und Acetum wobei ihre diuretische Wirkung bis ins 20 Jahrhundert im Vordergrund stand 16 Literatur BearbeitenKarl Hiller Matthias F Melzig Hrsg Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin 2003 Directmedia Publishing Berlin 2005 ISBN 3 89853 544 4 Digitale Bibliothek 144 Renate Germer Handbuch der altagyptischen Heilpflanzen Philippika Band 21 Harrassowitz Wiesbaden 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weisse Meerzwiebel Drimia maritima Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Datenblatt mit Foto und Verbreitung in Frankreich bei Tela Botanica Thomas Meyer Michael Hassler Datenblatt mit Fotos bei Mittelmeer und Alpenflora Einzelnachweise Bearbeiten Drimia maritima im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 9 September 2021 Peter Schonfelder Ingrid Schonfelder Die neue Kosmos Mittelmeerflora Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 440 10742 3 S 380 Drimia maritima In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 8 September 2021 a b c Stahl amp Schild Pharmazeutische Biologie 4 Drogenanalyse II Inhaltsstoffe und Isolierungen Gustav Fischer Verlag Stuttgart New York 1981 ISBN 3 437 20209 X a b c Roth Daunderer amp Kormann Giftpflanzen Pflanzengifte 5 Auflage NIKOL Verlag 2008 ISBN 3 86820 009 6 a b c de Gruyter Pschyrembel Klinisches Worterbuch 261 Auflage 2007 Walter de Gruyter Berlin New York ISBN 978 3 11 018534 8 a b c Bettina Rahfeld Mikroskopischer Farbatlas pflanzlicher Drogen Spektrum Akademischer Verlag 2009 ISBN 978 3 8274 1951 4 Mannfried Pahlow Das grosse Buch der Heilpflanzen Bechtermunz Verlag Lizenzausgabe fur Weltbild Verlag GmbH Augsburg 2000 ISBN 3 8289 1839 5 Maddalena Rumor Akkadian Sikillu and Greek Skilla in their Medical and Magico ritual Contexts In Marie Lorenz Hrsg Patients and Performative Identities at the Intersection of the Mesopotamian technical Disciplines and their Clients University Park Penn State University Press Eisenbrauns 2020 S 169 192 Stable URL https www jstor org stable 10 5325 j ctv1j2cx1z 11 Maddalena Rumor Akkadian Sikillu and Greek Skilla in their medical and magico ritual Contexts In Marie Lorenz Hrsg Patients and performative Identities at the Intersection of the Mesopotamian technical Disciplines and their Clients University Park Penn State University Press Eisenbrauns 2020 S 171 Franz Kocher Die babylonische und assyrische Medizin in Texten und Untersuchungen De Gruyter Berlin 1963 1980 Maddalena Rumor Akkadian Sikillu and Greek Skilla in their Medical and Magico ritual Contexts In Marie Lorenz Hrsg Patients and performative Identities at the Intersection of the Mesopotamian technical Disciplines and their Clients University Park Penn State University Press Eisenbrauns 2020 S 179 Jerry Stannard Squill in ancient and Medieval materia medica With special reference to its employment for dropsy In Bulletin of the New York Academy of Medicine Neue Folge Band 50 1974 S 684 713 Gundolf Keil Einleitung In Gundolf Keil Hrsg Das Lorscher Arzneibuch Handschrift Msc Med 1 der Staatsbibliothek Bamberg Band 2 Ubersetzung von Ulrich Stoll und Gundolf Keil unter Mitwirkung von Altabt Albert Ohlmeyer Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 1989 S 7 14 hier S 14 Anm 62 Pistoia Le piante della salute Arnoldo Mondadori Editore S p A Milano Wolf Dieter Muller Jahncke Christoph Friedrich Ulrich Meyer Arzneimittelgeschichte 2 uberarb und erw Auflage Wiss Verl Ges Stuttgart 2005 ISBN 978 3 8047 2113 5 S 72 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weisse Meerzwiebel amp oldid 234952265