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Walter Petersen auch Walther Petersen 6 April 1862 in Burg an der Wupper Rheinprovinz 1950 in Dusseldorf war ein deutscher Portrat Genre und Historienmaler der Dusseldorfer Schule Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPetersen Sohn eines aus Wengern bei Wetter an der Ruhr geburtigen Pfarrers der Mitte des 19 Jahrhunderts fur einige Jahre aus Solingen nach Burg an der Wupper gekommen war besuchte Schulen in Elberfeld Hagen sowie Witten und entschloss sich dann entgegen der Familientradition Kunstmaler zu werden 1 1879 begann er das Studium der Malerei an der Kunstakademie Dusseldorf Dort waren Hugo Crola Heinrich Lauenstein 1879 1881 und vor allem Peter Janssen der Altere 1881 1893 1894 seine Lehrer Fur die Jahre 1879 1880 findet sich in den Schulerlisten der Hinweis dass Petersen oft durch ein Augenleiden behindert bzw verhindert gewesen war Dieses Leiden konnte er uberwinden Durch sein Farbempfinden und seine Virtuositat die er etwa mit dem Aquarell Begrabnis bei Regenwetter an den Tag gelegt hatte fand er bald besondere Aufmerksamkeit 2 Als Schuler in Janssens 1 Klasse fur Figurenmalerei beendete er das Akademiestudium spatesten 1894 3 Als Assistent Crolas blieb er dem Lehrbetrieb der Dusseldorfer Akademie nach dem Studium noch funf Jahre verbunden Petersen gehorte dem Kunstlerverein Malkasten an 4 und stellte dort am 15 und 16 Oktober 1888 zur Feier des 600 jahrigen Bestehens der Stadt Dusseldorf zusammen mit dem Historienmaler Hugo Zieger das Festspiel Ein erster Gruss aus Kurbrandenburg vor 5 In den Jahren 1900 bis 1903 war die Malerin Marie Stein seine Schulerin auch dem Maler Heinz Wever und den Malerinnen Mechthild Buschmann und Elisabeth Meyhofer gab er private Unterweisungen 1903 wurde in Dusseldorf sein Sohn der spatere Portratmaler Oswald Petersen geboren Von seinem Dusseldorfer Wohnsitz aus unternahm er Reisen in Europa und nach Nordamerika Auf der Louisiana Purchase Exposition die 1904 in St Louis stattfand wurde er mit einer Medaille ausgezeichnet nbsp Haus Lindemannstrasse 42 2019 In der Zeit bis zum Ende des Ersten Weltkriegs fand seine Kunst zunachst Wandmalerei dann immer mehr die Bildnismalerei oft in Pastell ausgefuhrt grossen Zuspruch In seinen Bildnissen versuchte er nach dem Beispiel grosser Portratmaler wie Diego Velazquez Anthonis van Dyck Rembrandt van Rijn Frans Hals Joshua Reynolds und Thomas Gainsborough eine vornehme und dekorative Erscheinung einer Person mit der psychologischen Darstellung individueller Eigenschaften zu verbinden 6 Oft waren seine Portrats in der Galerie Eduard Schulte ausgestellt Dort hatte er 1894 mit einer Ausstellung von Bismarck Bildnissen die als Studien in den Jahren 1891 bis 1893 in Varzin und Friedrichsruh entstanden waren Aufsehen erregt Im Februar 1914 veranstaltete der Museumsverein Aachen eine Sonderausstellung seiner Bildnisse 7 Die spatwilhelminische Kritik feierte ihn insbesondere als Damenmaler Zur Zeit der Deutsch nationalen Kunstausstellung Dusseldorf 1902 meinte der Kunsthistoriker Walther Gensel 1870 1910 zu seiner Portratmalerei dass Petersen in diesem Fach den ersten Rang unter den Dusseldorfer Malern einnehme 8 Als gefragter Auftragsmaler der gehobenen Gesellschaft gelangte er bald zu Vermogen Wohlstand und offentlicher Anerkennung 1913 1914 liess sich Petersen in der Lindemannstrasse 42 in Dusseldorf Dusseltal von dem bekannten Architekten Wilhelm Kreis ein elegantes Stadthaus errichten das heute unter Denkmalschutz steht Bereits vor 1914 wurde ihm der Titel Professor verliehen nbsp Portrat von Otto von BismarckZu den Personlichkeiten die Petersen portratierte zahlten beruhmte Zeitgenossen darunter die Industriellentochter Hedwig Thyssen 1889 9 der greise Reichskanzler Otto von Bismarck 1891 1892 1893 10 die kaiserliche Hofdame Therese Grafin von Brockdorff 1892 der sachsische Kriegsminister Paul von der Planitz 1896 der Landschaftsmaler Oswald Achenbach 1899 11 der Dusseldorfer Ehrenburger Heinrich Lueg 1902 12 die Furstin Eleonore Leopoldine Aloysia zu Salm Salm posthum 1904 13 die Prinzessin Franziska Maria von Croy 1907 der Schokoladenfabrikant Carl Russ Suchard 1912 der Generaloberst Erich Ludendorff 1915 1917 1923 14 der Feldmarschall Paul von Hindenburg 1916 1918 15 16 der Grossadmiral Alfred von Tirpitz 1918 17 und die Judaistin Selma Stern um 1919 18 Seine Erinnerungen die Petersen 1937 in Berlin veroffentlichen liess uberschrieb er dementsprechend mit der Zeile Vor grossen Zeitgenossen 19 Im Sommer 1936 begegnete Petersen auf dem Berghof in Obersalzberg seinem Fuhrer Adolf Hitler Das Treffen kam durch Petersens Vetter zustande den Laryngologen Carl Otto von Eicken Dieser hatte Hitler 1935 am Hals operiert und damit dessen Stimme gerettet Aus Dankbarkeit erfullte Hitler seinem Arzt die Bitte sich von Petersen portratieren zu lassen Eine Portratsitzung lehnte Hitler aus Zeitgrunden zwar ab doch liess er zu dass Petersen als einer der wenigen Maler ihn aus nachster Nahe studieren durfte 20 Das Hitler Bildnis Petersens ist nicht erhalten Petersen stand nunmehr in der Gunst Hitlers Dieser erwarb 1939 von ihm fur 5000 RM ein Portrat Hindenburgs 21 1942 ehrte man ihn mit der Goethe Medaille fur Kunst und Wissenschaft Petersen stand 1944 in der Gottbegnadeten Liste des Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda 22 Im Februar 1953 veranstaltete der Kunstverein fur die Rheinlande und Westfalen der damals von Hildebrand Gurlitt geleitet wurde in der Kunsthalle Dusseldorf eine Gedachtnisausstellung fur Petersen die ausserdem der Erinnerung an Franz Kiederich Ernst te Peerdt und Max Stern gewidmet war 23 Den Werknachlass Petersens verwaltet das Archiv des Kunstlervereins Malkasten Das Rheinische Archiv fur Kunstlernachlasse verwaltet seinen schriftlichen Nachlass 24 Literatur BearbeitenPetersen Walter In Friedrich von Boetticher Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts Beitrag zur Kunstgeschichte Dresden 1898 Band 2 S 244 Friedrich Schaarschmidt Zur Geschichte der Dusseldorfer Kunst insbesondere im XIX Jahrhundert Kunstverein fur die Rheinlande und Westfalen Dusseldorf 1902 S 355 365 ff Digitalisat Petersen Walter In Meyers Grosses Konversations Lexikon Band 15 Leipzig 1908 S 657 Digitalisat Petersen Walter In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 26 Olivier Pieris E A Seemann Leipzig 1932 S 487 biblos pk edu pl Petersen Walter In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 3 K P E A Seemann Leipzig 1956 S 575 Allgemeines Kunstlerlexikon Bio bibliographischer Index A Z K G Saur Munchen 2000 ISBN 3 598 23917 3 Band 7 S 708 Weblinks BearbeitenWalter Petersen Datenblatt im Portal rkd nl Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie Walter Petersen Reproduktion eines Fotos aus dem Jahr 1895 im Portal alamy de Walter Petersen Portrat gemalt durch Oswald Petersen im Portal janssenart de Walter Petersen Auktionsresultate im Portal artnet deEinzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Rosenbaum Zum 150 Geburtstag des Malers Walter Petersen Solinger Tageblatt 27 September 2014 abgerufen am 23 Dezember 2018 Adolf Rosenberg Aus der Dusseldorfer Malerschule Studien und Skizzen Brockhaus Leipzig 1890 S 48 Digitalisat Findbuch 212 01 04 Schulerlisten der Kunstakademie Dusseldorf Memento des Originals vom 11 April 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archive nrw de Webseite im Portal archive nrw de Landesarchiv Nordrhein Westfalen Bestandsliste Memento des Originals vom 12 Juli 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot malkasten org Webseite im Portal malkasten org Volker Frech Lebende Bilder und Musik am Beispiel der Dusseldorfer Kultur Magisterarbeit Universitat Koln 1999 Diplomica Verlag Hamburg 1999 ISBN 978 3 8324 3062 7 S 75 Google Books Walter Petersen Drei Portratmaler In Die Rheinlande Heft 6 Marz 1901 S 22 Digitalisat Hermann Schweitzer Bericht uber die Tatigkeit des Museums Vereins im Jahre 1914 In Aachener Kunstblatter Band 9 10 S 107 Digitalisat Walther Gensel Die Kunstausstellungen 1902 In Jahrbuch fur bildende Kunst 2 Jahrgang 1903 S 3 Digitalisat Johannes Gramlich Die Thyssens als Kunstsammler Investition und symbolisches Kapital 1900 1970 Ferdinand Schoningh Paderborn 2015 ISBN 978 3 506 77981 6 S 71 Google Books Eintrag vom 31 Marz 1915 im Tagebuch Willy Spatz 1914 1919 Stadtarchiv Dusseldorf Andreas Schroyen Dusseldorf Die schonste Stadt am Rhein Handkolorierte Diapositive der Lichtbildanstalt Carl Simon amp Co aus der Zeit um 1930 Sutton Verlag Erfurt 2012 ISBN 978 3 95400 118 7 S 59 Google Books Die Kunst fur alle Malerei Plastik Graphik Architektur Heft 22 15 August 1902 S 523 Digitalisat Adriaan W Vliegenthart Bildersammlung der Fursten zu Salm Salm Walburg Pers Zutphen Rhede 1981 ISBN 90 6011 296 2 S 187 Portrat von Generaloberst Erich Ludendorff Webseite im Portal alamy de abgerufen am 23 Dezember 2018 Wolfram Pyta Hindenburg Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler Siedler Verlag Munchen 2007 S 129 ff Portrat von Feldmarschall Paul von Hindenburg Webseite im Portal alamy de abgerufen am 23 Dezember 2018 Westermanns Monatshefte Verlag Georg Westermann Band 62 1918 S 492 Thalheimer Family fonds Webseite im Portal gallery ca abgerufen am 23 Dezember 2018 Walter Petersen Vor grossen Zeitgenossen Erinnerungen eines Malers Verlag Karl Siegismund Berlin 1937 Tobias Ronge Das Bild des Herrschers in Malerei und Grafik des Nationalsozialismus Eine Untersuchung zur Ikonografie von Fuhrer und Funktionarsbildern im Dritten Reich Dissertation Universitat Tubingen 2009 Lit Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 643 10856 2 S 256 Google Books Generalfeldmarschall von Hindenburg 1915 Die Grossen Deutsche Kunstausstellungen 1937 1944 45 Abgerufen am 13 Juli 2021 Petersen Walter In Theodor Kellenter Die Gottbegnadeten Hitlers Liste unersetzbarer Kunstler Kiel Arndt 2020 ISBN 978 3 88741 290 6 S 141 Thomas Lienkamp Kerstin Fruh Findbuch Depositum 4 159 Kunstverein fur die Rheinlande und Westfalen 1829 1979 2011 und 5 4 6 Plakatsammlung des Kunstvereins Dusseldorf 2010 2011 2013 S XIV und S 131 RAK Bestandsliste Abgerufen am 17 Oktober 2022 Normdaten Person GND 116123419 lobid OGND AKS VIAF 24908718 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Petersen WalterALTERNATIVNAMEN Petersen WaltherKURZBESCHREIBUNG deutscher Portrat Genre und Historienmaler der Dusseldorfer SchuleGEBURTSDATUM 6 April 1862GEBURTSORT Burg an der Wupper RheinprovinzSTERBEDATUM 1950STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Petersen amp oldid 232663832