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Wustenhain niedersorbisch Hustan ist ein zum Ortsteil Laasow gehorender Gemeindeteil der Stadt Vetschau Spreewald im Landkreis Oberspreewald Lausitz in Brandenburg Bis zur Eingemeindung nach Laasow am 1 Januar 1974 war Wustenhain eine eigenstandige Gemeinde Wustenhain HustanVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameStadt Vetschau SpreewaldKoordinaten 51 43 N 14 7 O 51 7175 14 120277777778 67 Koordinaten 51 43 3 N 14 7 13 OHohe 67 m u NHNEingemeindung 1 Januar 1974Eingemeindet nach LaasowPostleitzahl 03226Vorwahl 035604DorfkircheDorfkirche Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenWustenhain liegt acht Kilometer sudostlich von Vetschau und 15 Kilometer sudwestlich von Cottbus in der Niederlausitz Der Ort liegt am Greifenhainer Fliess Umliegende Ortschaften sind Briesen im Norden die Kolkwitzer Ortsteile Wiesendorf im Nordosten und Brodtkowitz im Osten der Drebkauer Ortsteil Casel im Suden sowie Laasow im Westen Wustenhain liegt im aussersten Norden des Lausitzer Seenlandes am Grabendorfer See Nach Wustenhain fuhrt die Kreisstrasse 6623 von Laasow oder von Briesen kommend Die Landesstrasse 524 verlauft jeweils zwei Kilometer westlich und nordlich des Ortes Geschichte Bearbeiten nbsp KriegerdenkmalDer als Sackgassendorf angelegte Ort Wustenhain wurde erstmals am 22 Juli 1377 unter dem Namen Wustenhayn urkundlich erwahnt damals war der Ort im Besitz der Adelsfamilie von Bichow 1 Der deutsche Ortsname Wustenhain lasst auf eine Rodungssiedlung schliessen 2 und ist eine Ubersetzung des ursprunglichen sorbischen Namens des Ortes Pusty Gozd der spater in Hustan geandert wurde 3 Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde Wustenhain vollstandig zerstort Nach dem Prager Frieden kam Wustenhain im Jahr 1635 zum Kurfurstentum Sachsen Von 1655 bis 1663 gehorte das Gut der Familie von Loeben Danach wechselten die Besitzer haufig bis Wustenhain im Jahr 1725 von der Familie von Heynitz erworben wurde Im Jahr 1755 umfasste der Ort 138 Einwohner im Jahr 1810 lebten zehn Kossaten und funf Hausler bzw Budner im Ort 4 Bis 1806 war Wustenhain ein sachsischer Grenzort zur preussischen Herrschaft Cottbus die danach zunachst zu Sachsen kam Bei der auf dem Wiener Kongress beschlossenen Teilung Sachsens kam Wustenhain zum Konigreich Preussen Ab 1816 lag Wustenhain im Kreis Calau in der Provinz Brandenburg Im Jahr 1820 hatte der Ort 123 Einwohner bis 1846 stieg die Zahl auf 160 Einwohner an In der Nacht auf dem 29 Juni 1860 brannte die Kirche in Wustenhain nach einer Brandstiftung vollstandig ab vier Jahre spater wurde der Neubau eingeweiht Im Jahr 1894 liess der Gutsbesitzer Ernst von Heynitz ein neues Herrenhaus errichten vier Jahre spater wurde das neue Schulgebaude in Wustenhain eroffnet 5 Im Jahr 1927 erfolgte der Anschluss des Dorfes an das Stromnetz Der Gutsbezirk Wustenhain wurde 1928 aufgelost und mit der Landgemeinde vereinigt nbsp Spritzenhaus der Feuerwehr WustenhainNach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Familie von Heynitz im Rahmen der Bodenreform enteignet Wustenhain gehorte zunachst zur Sowjetischen Besatzungszone und ab 1949 zur DDR Bei der Gebietsreform am 25 Juli 1952 wurde die Gemeinde dem Kreis Calau im Bezirk Cottbus zugeordnet Am 1 Januar 1974 wurde Wustenhain nach Laasow eingemeindet In den 1980er Jahren war das Dorf in den Planungen zur Fortfuhrung des Braunkohletagebaus Grabendorf zur Devastierung vorgesehen weshalb die Einwohnerzahl bis 1990 auf etwa 50 zuruckging Die zum Ort gehorende Neue Muhle wurde 1985 in Vorbereitung der Abbaggerung bereits abgerissen Da der Braunkohleabbau im Tagebau Grabendorf knapp zwei Jahre nach der Wiedervereinigung eingestellt wurde blieb Wustenhain erhalten Im Land Brandenburg lag die Gemeinde Laasow mit ihren Ortsteilen zunachst im Landkreis Calau Bei der Kreisreform am 6 Dezember 1993 ging dieser im neuen Landkreis Oberspreewald Lausitz auf Am 26 Oktober 2003 wurde die Gemeinde Laasow mit den Ortsteilen Briesen Tornitz und Wustenhain in die Stadt Vetschau Spreewald eingegliedert Wustenhain ist seitdem ein Gemeindeteil des Ortsteils Laasow ohne eigenen Ortsbeirat Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Wustenhain von 1875 bis 1971 6 Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner1875 132 1925 147 1946 173 1971 1081890 158 1933 132 1950 1761910 129 1939 117 1964 137Nach Auskunft des Volkskundlers Arnost Muka hatte Wustenhain im Jahr 1884 insgesamt 134 Einwohner Davon waren 99 Sorben was einem sorbischsprachigen Bevolkerungsanteil von 73 9 Prozent entspricht Demnach sprachen alle uber 50 jahrigen Einwohner Sorbisch die meisten Kinder jedoch gar nicht 7 Der sorbischsprachige Gottesdienst wurde bereits in den 1830er Jahren eingestellt Bis ins 20 Jahrhundert ging der Gebrauch der sorbischen Sprache im Ort noch weiter zuruck Im Jahr 2018 fand wieder ein sorbischsprachiger Gottesdienst in Wustenhain statt Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Dorfkirche Wustenhain ist eine Saalkirche aus den 1860er Jahren Die Kirchenausstattung stammt im Wesentlichen aus dieser Zeit Literatur BearbeitenRudolf Lehmann Hrsg Historisches Ortslexikon fur die Niederlausitz Band 1 Die Kreise Luckau Lubben und Calau Hessisches Landesamt fur Geschichtliche Landeskunde Marburg 1979 ISBN 3 921254 96 5 Nachdruck Verlag Klaus D Becker Potsdam 2013 ISBN 978 3 941919 89 1 doi 10 35998 9783830542971 Open Access S 399 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wustenhain Hustan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortschronik des Heimatvereins WustenhainEinzelnachweise Bearbeiten Interessantes zu Wustenhain In niederlausitzer kreisel de Archiviert vom Original am 24 Marz 2004 abgerufen am 1 Mai 2019 Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin Alter Herkunft Bedeutung be bra Wissenschaft Berlin 2005 S 186 Arnost Muka Ḿena ds mestow a wsow Bautzen Budysin 1928 Rudolf Lehmann Hrsg Historisches Ortslexikon fur die Niederlausitz Band 1 Die Kreise Luckau Lubben und Calau Verlag Klaus D Becker Potsdam 2013 ISBN 978 3 941919 89 1 S 399 Chronik Wustenhains Heimatverein Wustenhain abgerufen am 1 Mai 2019 Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 PDF 331 kB Landkreis Oberspreewald Lausitz Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg Dezember 2006 abgerufen am 19 September 2023 Arnost Muka Statistik der Lausitzer Sorben Deutsch von Robert Lorenz Domowina Verlag Bautzen 2019 S 55 Orts und Gemeindeteile der Stadt Vetschau Spreewald Ortsteile Goritz Chorice Kosswig Kosojce Laasow Laz Missen Psyne Naundorf Njabozkojce Ogrosen Hogrozna Raddusch Radus Repten Herpna Stradow Tsadow Suschow Zusow Gemeindeteile Belten Belosin Fleissdorf Dlugi Gahlen Golyn Lobendorf Lobozice Markischheide Wusoka Tornitz Tarnojsk Wustenhain Hustan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wustenhain Vetschau Spreewald amp oldid 237492041