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Die Tovaria sind die einzige Pflanzengattung der monogenerischen Familie Tovariaceae aus der Ordnung der Kreuzblutlerartigen Brassicales Die nur zwei Arten sind in der Neotropis beheimatet Der Gattungsname Tovaria ehrt einen spanischen Arzt und Botaniker des 16 Jahrhunderts Simon de Tovar 1528 1596 1 TovariaTovaria pendulaSystematikKerneudikotyledonenRosidenEurosiden IIOrdnung Kreuzblutlerartige Brassicales Familie TovariaceaeGattung TovariaWissenschaftlicher Name der FamilieTovariaceaePaxWissenschaftlicher Name der GattungTovariaRuiz amp Pav Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatter 1 2 Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte und Samen 1 4 Chromosomenzahl 2 Systematik und Verbreitung 3 Phytochemie 4 Quellen 4 1 Einzelnachweise 5 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration von Tovaria pendula nbsp Tovaria pendulaErscheinungsbild und Blatter Bearbeiten Tovaria Arten wachsen als einjahrige bis ausdauernde krautige Pflanzen Halbstraucher oder kleinere Straucher Bei Holzbildung fehlen die Jahresringe ganz Die Leitungsgefasse sind nur einfach getupfelt Die Wurzel weist eine dunne Endodermisschicht auf Die wechselstandig angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Ein typisches Merkmal sind die rauen dreiteiligen Blattspreiten mit glatten Blattrand Die Spaltoffnungen sind anomocytisch ohne Nebenzellen und entsprechen dem so genannten Ranunculaceen Typ Die Blattaderung ist einfach bogenformig Die Nebenblatter befinden sich direkt am Stamm oder am Blattgrund oder sie fehlen meist Blutenstande und Bluten Bearbeiten Tovaria Arten bilden endstandige locker aufgebaute und achselstandige traubige Blutenstande mit Tragblattern Die zwittrigen Bluten sind radiarsymmetrisch und meist achtzahlig seltener sechs oder neunzahlig mit doppelter Blutenhulle Innerhalb der Blute kommt es zu Nektarbildung der uber modifizierte Stomata abgegeben wird Alle Blutenbestandteile sind deutlich ausgebildet Die Kelchblatter sind nicht verwachsen Die Kronblatter konnen kurz genagelt sein ihre Farbe variiert zwischen gelb grun und weisslich Es sind ebenfalls acht seltener sechs oder neun fertile Staubblatter vorhanden wobei sie den Kelchblattern gemass der Alternanzregel gegenuberstehen es fehlt also der innere Staubblattkreis sie sind weder untereinander noch mit den Kronblattern verwachsen Ein Gynophor ist vorhanden jedoch relativ kurz ausgebildet Die auf einem kurzen Griffel sitzende sechsteilige Narbe ist zu nastischen Bewegungen fahig und kann sich spreizen Sechs seltener funf oder acht Fruchtblatter sind zu einem oberstandigen Fruchtknoten verwachsen Bei Tovaria diffusa stehen die Fruchtblatter in Alternanz zu den Staubblattern Bei Tovaria pendula konnte dies nicht beobachtet werden hier wurde aber eine Variierung der einzelnen Blutenorgane innerhalb eines Blutenstandes beobachtet 2 Es gibt viele reihenformig angeordnete Samenanlagen pro Fruchtblatt die zuerst anatrop angeordnet sind Nach der Befruchtung werden diese durch die Weiterentwicklung des Exotegmen aber campylotrop 3 Weitere beobachtete Merkmale in den Samenanlagen sind eine gekrummte Mikropyle sowie ein langgestreckter Funiculus Fruchte und Samen Bearbeiten Die Frucht ist eine Beere und enthalt eine grossere Menge von kleinen Samen Die Zellen ausserhalb der Samenanlage konnen vergrossert sein innerhalb der Testa sind sie klein Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomengrundzahl betragt n 14 Systematik und Verbreitung BearbeitenDie Erstveroffentlichung der Gattung Tovaria erfolgte 1794 durch die spanischen Botaniker Hipolito Ruiz Lopez und Jose Antonio Pavon y Jimenez Ruiz amp Pav in der Flora Peruvianae et Chilensis Prodromus 49 Typusart ist Tovaria pendula Ruiz et Pavon Systema Vegetabilium Florae Peruvianae et Chilensis 1798 S 85 Synonyme fur Tovaria Ruiz amp Pav sind Bancroftia Macfad und Cavaria Steud Die Familie Tovariaceae wurde 1891 durch Ferdinand Albin Pax in Engler und Prantl Die Naturlichen Pflanzenfamilien 3 2 Auflage 1936 S 207 aufgestellt 4 Tovaria ist die einzige Gattung der Familie Tovariaceae Durch Umgliederungen nach neueren molekularbiologischen Untersuchungen die noch nicht endgultig zu sein scheinen verbleiben bei der Gattung Tovaria derzeit lediglich zwei Arten in dieser Gattung Das Verbreitungsgebiet der beiden Tovaria Arten ist die Neotropis Die beiden Arten sind von Mexiko uber Zentralamerika und in der Karibik nur Jamaika bis zum nordlichen sowie nordwestlichen Sudamerika verbreitet Es gibt nur zwei Tovaria Arten Tovaria pendula Ruiz amp Pav Syn Bancroftia pendula Ruiz amp Pav Kuntze Fundorte gibt es von Mexiko uber Guatemala Belice Honduras Costa Rica Nicaragua Panama und Jamaika bis Bolivien Kolumbien Venezuela Ecuador und Peru Tovaria diffusa Macfad Fawc amp Rendle Syn Bancroftia diffusa Macfad Fundorte gibt es in Jamaika Guatemala Honduras Costa Rica Venezuela Kolumbien und Peru Das Homonym Tovaria Neck ex Baker ist ein Synonym fur die Gattung Maianthemum und nicht mit der oben genannten Gattung zu verwechseln 5 Phytochemie BearbeitenDie Arten der Familie Tovariaceae gehoren zu den Pflanzen die typischerweise Senfolglykoside auch Glucosinolate sowie das dazugehorende Spaltungsenzym der Glucosinolate Myrosinase aufweisen 6 Dies weist auf die enge Verwandtschaft zu den Kaperngewachsen dort wurde die Gattung Tovaria fruher eingeordnet sowie zu den Brassicaceae hin Die Produktion von Tannin ist ebenfalls nachweisbar Quellen BearbeitenDie Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil den folgenden Quellen O Appel Clemens Bayer Tovariaceae In Klaus Kubitzki Hrsg The Families and Genera of Vascular Plants V Flowering Plants Dicotyledons Malvales Capparales and Non betalain Caryophyllales Springer Verlag Berlin 2002 ISBN 3 540 42873 9 S 397 399 Abschnitte Morphologie und Phytochemie Die Familie Tovariaceae auf der APG Website Abfrage 8 Juli 2007 Die Familie Tovariaceae bei DELTA Abschnitt Beschreibung Abfrage 8 Juli 2007Einzelnachweise Bearbeiten Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 de Lagerheim 1892 F D Boesewinkel Ovule and seed development of Tovaria pendula Ruiz et Pavon In Botanische Jahrbucher fur Systematik Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie Leipzig Volume 111 1990 S 389 401 Tovariaceae bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Tovaria bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 8 Juli 2017 Appel und Bayer 2002 Weiterfuhrende Literatur Peter Goldblatt Chromosome number in two cytologically unknown New World families Tovariaceae and Vivianiaceae In Annals of the Missouri Botanical Garden Volume 65 Issue 2 1978 S 776 777 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tovaria Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien P J M Maas H Maas van de Kamer 2012 Neotropical Tovariaceae In W Milliken Bente Bang Klitgaard A Baracat Neotropikey Interactive key and information resources for flowering plants of the Neotropics 2009 onwards Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tovaria amp oldid 219159991