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Die Myrosinase auch Sinigrinase oder Thioglucosidase von gr myron Salbe Salbol Balsam und gr sinapi Senf ist ein Enzym pflanzlicher Herkunft das Senfolglycoside in Glucose Traubenzucker und Senfole spaltet Damit wehrt sich die Pflanze gegen Fressfeinde denn Senfole sind generell scharf riechend oder schmeckend Das Senfolglycosid stellt somit die ungefahrliche und somit speicherbare Vorstufe dieser aggressiven Substanzen dar Myrosinase Sinapis alba Masse Lange Primarstruktur 501 AminosaurenSekundar bis Quartarstruktur HomodimerKofaktor Ascorbat ZinkBezeichnerExterne IDs UniProt P29736EnzymklassifikationEC Kategorie 3 2 1 147 GlykosidaseReaktionsart HydrolyseSubstrat Thioglucosid H2OProdukte Zucker ThiolVorkommenUbergeordnetes Taxon PflanzenMyrosinase kommt vorwiegend bei Kreuzblutlern Brassicaceae wie etwa in Senf Rosenkohl und Rettich sowie in Kaperngewachsen Capparaceae wie der Kaper vor die sich wegen der in ihnen vorkommenden Senfolglycoside durch einen scharfen Geschmack auszeichnen 1 In der Pflanze sind Myrosinase und ihre Substrate Senfolglycoside getrennt voneinander in verschiedenen Zellen gespeichert Erst bei Verletzung der Pflanze zum Beispiel durch die Mundwerkzeuge eines Insekts vermischen sich beide Komponenten Die Myrosinase spaltet nun die Senfolglycoside sodass Senfole entstehen Zu den Senfolen gehoren Isothiocyanate etwa Allylsenfol Thiocyanate Nitrile und Epithionitrile Einige dieser Substanzen sind leicht fluchtig und riechen stechend andere sind nicht fluchtig und schmecken scharf Zusammen dienen sie der Abwehr von Frassfeinden wie herbivoren Insekten Einige Pflanzen bspw Kohl beschleunigen die Myrosinase Reaktion durch Einlagerung von Vitamin C Tatsachlich hat Kohl einen hoheren Vitamin C Gehalt als Orangen Die Reaktion der Myrosinase wird vom Menschen zum Wurzen von Speisen verwendet Wird Meerrettich gerieben werden die Speicherzellen von Myrosinase und Senfolglycosid verletzt sodass beide Komponenten zusammentreffen und Senfole entstehen die den charakteristischen scharfen Geschmack hervorrufen Wird hingegen der Meerrettich gekocht tritt keine Gewebeverletzung auf sodass die Scharfe ausbleibt Einzelnachweise Bearbeiten Wissenschaft Online Lexika Eintrag zu Myrosinase im Lexikon der Biologie abgerufen 4 Marz 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Myrosinase amp oldid 234777401