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Thiergarten ist ein Ortsteil der Gemeinde Beuron im Landkreis Sigmaringen in Baden Wurttemberg ThiergartenGemeinde BeuronKoordinaten 48 5 N 9 6 O 48 089105555556 9 0977888888889 Koordinaten 48 5 21 N 9 5 52 OEinwohner 85 Nov 2011 Eingemeindet nach Gutenstein bad 1890 Vilsingen hhz 1901Postleitzahl 88631Vorwahl 07570Thiergarten links und Kappeler HofThiergarten links und Kappeler Hof Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Geologie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Bauwerke 3 2 Naturdenkmaler 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Bildung 4 2 Verkehr 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten nbsp Das Donautal bei ThiergartenThiergarten liegt im Tal der Oberen Donau rund zehn Kilometer westlich von Sigmaringen Geologie Bearbeiten Westlich von Thiergarten befindet sich zwischen Falkenstein und Mittelberg als Umlaufberg der fruhere Donauverlauf das Buttenloch auf 670 m u NN heutiges Donauniveau 591 m 1 an dessen Ostteil im Anschluss an das Ortsende sich ein offen gelassener Steinbruch aus dem 19 Jahrhundert befindet Dieser wurde spater durch die Karlsruhe Steinwerke und in der Nachfolge durch die Firma Schotterteufel betrieben 2 In den Nachkriegsjahren arbeiteten hier italienische Gastarbeiter 3 Geschichte BearbeitenIn der Falkensteinhohle wurden 1933 durch Eduard Peters aus der mesolithischen Kulturschicht rund 9000 Werkzeuge Gerate und Schmuck sowie die Skelettreste eines etwa 30 bis 40 Jahre alten Mannes mit mehr als 1 70 Meter Korpergrosse aus der Mittelsteinzeit vor etwa 8000 bis 5000 v Chr ausgegraben 4 Im Zuge von Grabungen konnte nachgewiesen werden dass sich die mittelsteinzeitlichen Jager 5 hier auch vom Fischfang ernahrten So fanden sich neben einer Reihe typischer Fischarten der Donau wie Nerfling Aitel Hecht und Huchen auch Perlfische 6 nbsp Ruine FalkensteinDas kleine Dorf tragt seinen Namen von einem Wildgehege das Graf Wilhelm von Zimmern zu Messkirch 1575 bei seiner Burg Falkenstein anlegen liess Der fruhere Ort Weiler er wurde 1138 7 erstmals urkundlich erwahnt aus dem Jahre 1275 liegt ein weiteres Zeugnis vor verschwand bereits vor dem Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 wieder wurde in Thiergarten umbenannt 8 siehe auch Burg UnterfalkensteinNach dem Aussterben der Herren von Zimmern fiel das Gebiet an das Furstenhaus Furstenberg Diese liessen hier 1670 ein Schmelz und Hammerwerk mit einer Arbeiterkolonie errichten deren Hauser zum Teil heute noch stehen Auch die Kohlenscheuer und das Gasthaus zum Hammer von 1789 erinnern noch an die Zeit das Werk wurde 1863 stillgelegt 9 Zur Verhuttung dienten die in der Umgebung gewonnenen Bohnerze eisenhaltige Verwitterungsprodukte des Jurakalks 8 Thiergarten wurde im Jahr 1806 aufgeteilt Der links der Donau gelegene Teil kam zu Hohenzollern Sigmaringen Am 1 April 1901 wurde das Dorf der Gemeinde Vilsingen zugeordnet Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden Wurttemberg wurde Thiergarten zusammen mit Vilsingen am 1 Januar 1975 in die Gemeinde Inzigkofen umgegliedert Der rechts der Donau gelegene Teil kam zu Baden Im Jahr 1890 wurde er der Gemeinde Gutenstein zugeordnet Diese wurde am 1 Juli 1974 in die Kreisstadt Sigmaringen eingegliedert Nach Anhorung der Einwohner wurde Thiergarten beide Gebietsteile am 1 Januar 1977 in die Gemeinde Beuron umgegliedert 10 Siehe auch Die hohenzollerischen Exklaven bei den territorialen Besonderheiten in Sudwestdeutschland Einwohnerentwicklung Bearbeiten In Thiergarten gibt es heute deutlich weniger Einwohner zahlte der Ort 1970 noch 130 Einwohner so sind es heute nur noch 85 Stand November 2011 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten nbsp Kapelle St Georg Kappeler Hof Thiergarten nbsp Kapelle St Georg nbsp Historisches Hammer Gebaude Die St Georgs Basilika von Thiergarten ist die kleinste dreischiffige Basilika nordlich der Alpen Erstmals erwahnt wurde sie im Jahr 1275 Sie durfte aber um das Jahr 1000 errichtet worden sein und gehort zu den altesten Gotteshausern im Donautal zwischen Tuttlingen und Sigmaringen Ursprunglich vom Geschlecht der Falkensteiner erbaut handelt es sich um die uralte Pfarrkirche des Dorfes Weiler nach dem Kirchpatron St Georg benannt Sie beherbergt seit Mai 2010 eine 300 Jahre alte Georgs Statue aus der Schweiz 11 Von 1671 bis 1860 diente sie als Kapelle der Schmiede 8 Die romantisch in einer Donauschleife gelegene Kapelle dient heute noch als Gotteshaus und wird auch als Hochzeitskapelle genutzt Der Gutshof Kappeler geht ebenfalls auf das Dorf Weiler zuruck Das Gebaude des Restaurants sowie die angrenzende St Georgs Basilika sind Zeugen aus jener Zeit Das historische Hammer Gebaude wurde 1789 als Hammerschmiede erbaut und diente als Verwaltungsgebaude fur das hohenzollerische Hammerwerk Seit 1900 wird es als Gasthaus gefuhrt Zuletzt wurde es uber 15 Jahre unter dem Namen Villa Hammerschmiede als Kochschule mit Tagungsraumen betrieben Im Winter 2009 wurde es einem grundlegenden Umbau unterzogen und 2010 als Herberge fur Schulklassen Vereine und andere Gruppen eroffnet 12 Eigentumer ist Maximilian Joachim zu Furstenberg 1962 13 Auf Thiergartener Gemarkung liegt die Ruine Falkenstein Vermutlich bereits im 12 Jahrhundert unterhielten die Falkensteiner die Magenbucher und die Bubenhofer an dieser Stelle eine Wehranlage Spuren reichen zuruck bis in das 13 Jahrhundert Ihr heutiger Baubestand die schiffsformige Kernburg von dem heute noch erhebliche Teile des Mauerwerkes erhalten sind wurde unter Gottfried Werner von Zimmern 1516 bis 1545 erbaut Sie ist frei zuganglich und wurde von der Aktion Ruinenschutz Oberes Donautal restauriert Bekannt ist der Falkensteiner Altar des Meisters von Messkirch 1 Die Neumuhle donauaufwarts von Thiergarten gelegen wurde im 17 Jahrhundert aus Steinen der Burg Falkenstein erbaut 1 In Thiergarten steht ein Eisenluppen der auf die fruhere Hutte hinweist Das Wasserkraftwerk in Thiergarten gehort der Bundeswehr Es versorgt den Bundeswehrstandort Stetten am kalten Markt 14 Naturdenkmaler Bearbeiten Der Thiergartener Broller ist eine fur gewohnlich trockenliegende Quellhohle deren Eingang 1959 freigelegt wurde Wenn der Karstwasserstand ansteigt sprudelt mit starkem Gerausch das Wasser aus dem Portal Sie wurde 1960 von Jochen Hasenmayer betaucht Die Falkensteinwande und Rabenwand sind fur den Klettersport freigegeben und verfugen uber mehrere Routen In unmittelbarer Nahe zum Broller befindet sich der fur Neutouren erlaubte Bad Man Rock Die Falkensteinhohle ist eine Tropfsteinhohle die rund zwei Kilometer von der Ortschaft entfernt liegt 15 Rund 800 Meter nordlich vom Ort liegt die Amandahohle Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenBildung Bearbeiten In Thiergarten bestand eine Dorfschule mit allen Klassen Nach der Trennung der Volksschule in Grund und Hauptschule wurde sie bis 1969 als Grundschule fortgefuhrt 3 Verkehr Bearbeiten Durch den Ort fuhrt die Landesstrasse 277 Donautalstrasse und die Bahnstrecke Tuttlingen Inzigkofen Der ehemalige Bahnhof Thiergarten Hohenz auf dem auch Guter verladen wurden befindet sich heute im Privatbesitz Thiergarten liegt am Donauradweg der von der Donauquelle uber Passau und Budapest bis zur Mundung in das Schwarze Meer fuhrt Personlichkeiten BearbeitenFritz Einwald 1907 1967 Landtagsabgeordneter FDP DVP Literatur BearbeitenJohann Adam Kraus Rund um die St Georgsbasilika beim Thiergartenhof Weiler Vilsingen Gutenstein Pettinwilare in Hohenzollerische Heimat 33 Jg Nr 4 Dezember 1983 S 49 52 P Notker Hiegl OSB Die Pfarrei Thiergarten St Georg in ders Hausen im Tal Burgen und Burger einst und jetzt Engen Druck und Verlag Stahle o D verm 1990 S 178 230 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Von Fels zu Fels S 17 19 In Wanderbar die schonsten Routen Erlebnis Kreis Sigmaringen Landratsamt Sigmaringen Druckerei Schonebeck Messkirch 2004 Laut Aussagen von Wilhelm Rossler Schwabischer Albverein war im August 2008 noch offen ob der aufgegebene Steinbruch renaturiert oder rekultiviert werden soll a b c Hermann Peter Steinmuller hps Das Vermogen Beurons liegt in seinen aktiven und findigen Burgern In Sudkurier Serie Daheim auf dem Heuberg und im Donautal In Sudkurier vom 30 November 2011 Alfred Czarnetzki Die menschlichen Skelettreste aus der mesolithischen Kulturschicht der Falkensteinhohle bei Thiergarten an der oberen Donau In Wolfgang Taute Hrsg Das Mesolithikum in Suddeutschland Teil 2 Naturwissenschaftliche Untersuchungen Tubinger Monographien zur Urgeschichte 5 2 S 169 174 Joachim Boessneck Die Tierknochenfunde aus der mesolithischen Kulturschicht der Falkensteinhohle Markung Thiergarten im oberen Donautal In Wolfgang Taute Hrsg Das Mesolithikum in Suddeutschland Teil 2 Naturwissenschaftliche Untersuchungen Tubinger Monographien zur Urgeschichte 5 2 S 87 99 Johannes Lepiksaar Fischreste aus den mesolithischen Kulturschichten der Falkensteinhohle bei Thiergarten und des Felsdaches Inzigkofen im oberen Donautal In Wolfgang Taute Hrsg Das Mesolithikum in Suddeutschland Teil 2 Naturwissenschaftliche Untersuchungen Tubinger Monographien zur Urgeschichte 5 2 S 153 157 Vgl Das Land Baden Wurttemberg amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band 7 Regierungsbezirk Tubingen Verlag W Kohlhammer 1978 ISBN 3 17 004807 4 a b c Teufelsloch und Rabenfelsen S 14 16 In Wanderbar die schonsten Routen Erlebnis Kreis Sigmaringen Landratsamt Sigmaringen Druckerei Schonebeck Messkirch 2004 Max Miller Gerhard Taddey Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 6 Baden Wurttemberg Kroners Taschenausgabe Band 276 2 verbesserte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 1980 ISBN 3 520 27602 X S 793 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 549 f Hermann Peter Steinmuller hps Heiliger zieht nach Thiergarten um In Sudkurier vom 21 Mai 2010 Piratenherberge offnet ihre Tore In Sudkurier vom 7 Juni 2011 Vera Romeu Die beruhmte Kochschule wird zum Piratenhaus In Schwabische Zeitung vom 30 Oktober 2009 Ursula Mallkowsky sky Die Fluss Idylle trugt In Sudkurier vom 10 September 2005 Jurgen Meyer Wilde Hohlen Grotten Felsennester 100 geheimnisvolle Hohlraume zwischen Alb und Donau Oertel amp Sporer 2011 ISBN 3 88627 479 9 S 66 67 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Thiergarten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Georgs Kapelle in Thiergarten Memento vom 26 Juli 2007 im Internet Archive bei kirchen kapellen kreuze de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thiergarten Beuron amp oldid 226930517