www.wikidata.de-de.nina.az
Eduard Ferdinand Albert Peters 9 April 1869 in Halberstadt 22 Mai 1948 in Veringenstadt war ein deutscher Postbeamter Prahistoriker und Entdecker zahlreicher steinzeitlicher Fundstellen Unter anderem machte er bedeutende Ausgrabungen am Petersfels im Brudertal einem Trockental im Hegau nahe bei Engen im heutigen Baden Wurttemberg Handschriftlicher Vermerk und Signatur Eduard Peters 1942 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Petersfels 3 Zeit in Veringenstadt 4 Verdienste und Wurdigungen 5 Werke 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Ausgrabungsplatz Schafstall I in Veringenstadt durch Eduard Peters 1946 nbsp Genesungsaufenthalt 1946 im Schwarzwald von Eduard Peters links mit Burgermeister Stefan Fink rechts von Veringenstadt nbsp Grabkreuz von Eduard Peters auf dem Friedhof in Veringenstadt Sein letzter Wunsch wurde ihm allerdings nicht erfullt Er wollte verbrannt werden dies war damals jedoch nicht moglich Peters durchlief zunachst eine erfolgreiche Laufbahn bei der Deutschen Reichspost 1893 Postsekretar 1908 Telegraphendirektor 1910 in Wuppertal 1914 Postrat in Konstanz 1921 Oberpostrat Er war begeisterter Bergsteiger und sprach sechs Sprachen Peters blieb bis zu seinem Tod Junggeselle Seine Leidenschaft galt der Urgeschichtsforschung Nach seiner Pensionierung 1925 studierte Peters an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Geologie mit den Nebenfachern Botanik Zoologie und Urgeschichte Bereits 1926 begann er mit Grabungen im Hegau die sich bis 1932 fortsetzten und nicht ohne Erfolg blieben Noch heute erinnert der so genannte Petersfels daran 1930 bis 1933 folgten urgeschichtliche Forschungen auf der Ostalb und im Oberen Donautal Hierzu wurde er 1930 zum Vertreter des hohenzollerischen Landeskonservators Wilhelm Friedrich Laur ernannt Nach einer ersten Erkundung machte er erste Probegrabungen Zu grosseren Grabungen kam es 1931 an der Buttentalhohle bei Buchheim 1933 in der Falkensteinhohle benannt nach der nahen Burgruine Falkenstein bei Thiergarten Zwischenzeitlich folgten auch Grabungen in der Irpfelhohle bei Giengen an der Brenz 1931 bei Solden in der Freiburger Bucht 1933 und am Olberg bei Munzingen 1933 Am 1 April 1934 nahm er die Arbeit in der Staatlichen Altertumersammlung im Alten Schloss in Stuttgart auf Bald bekam Peters jedoch Probleme mit den neuen Machthabern sowie mit linientreuen Fachkollegen Er hasste jede Art der Gangelung und wollte nicht in die NSDAP eintreten Trotzdem wurde er 1934 infolge glucklicher Umstande zum ehrenamtlichen Vertrauensmann fur die Bodenaltertumer in Hohenzollern ernannt Ab 1938 war Peters praktisch geachtet Nach Luftangriffen auf Stuttgart im April 1944 siedelte er nach Veringenstadt uber wo ihm der damaligen Burgermeister Stefan Fink eine Wohnung im Rathaus angeboten hatte Petersfels BearbeitenAm 17 August 1927 entdeckte Peters bei Exkursionen im Brudertal bei Engen zwei Hohlen die heutige Gnirshohle und die damals noch unbenannte Petersfelshohle Peters begann im Oktober 1927 mit Grabungen im Auftrag des Ausschusses fur Ur und Fruhgeschichte Badens dessen Vorsitzender und Gonner Peters Wilhelm Deecke war Vom 5 Oktober bis zum 12 November und vom 15 bis 28 Marz 1928 raumte er mit vier Arbeitern die Hohle und Teile des Vorplatzes aus 1930 publizierte er die Monographie Die altsteinzeitliche Kulturstatte Petersfels unterstutzt durch den Prahistoriker aus Tubingen Robert Rudolf Schmidt der als Herausgeber fungierte Vom 9 Mai bis zum 16 Juli 1932 untersuchte er den Vorplatz bis zur Talsohle zusammen mit dem Geologen Volker Toepfer um Funde fur ein geplantes Heimatmuseum fur die Stadt Engen zu bergen Zeit in Veringenstadt BearbeitenAb dem Jahre 1934 war Eduard Peters die treibende Kraft bei der systematischen Erforschung der Hohlen von Veringenstadt Zwischen dem 11 Juli und 14 August 1934 fuhrte er in neun Hohlen um Veringenstadt Probegrabungen durch Es folgten bis 1937 mehrere Grabungskampagnen in Veringenstadt Er konzentrierte sich vor allem auf die Anna Kapellen Gopfelstein und Nikolaushohle sowie den Schafstalluberhang Die vielfaltigen Funde stellte Peters 1935 erstmals im Rathaus von Veringenstadt aus Im gleichen Jahr errichtete er zwei Schlammanlagen die grossere unterhalb der Nikolaushohle an der Lauchert 1937 konzentrierten sich seine Arbeiten auf die Schafstallhohle die aber nach erneuten Schwierigkeiten mit NS Grossen eingestellt wurden Ab April 1944 ordnete er das Archiv im Rathaus von Veringenstadt Ab 1946 nahm er seine Untersuchungen im Schafstall wieder auf spater auch in der Gopfelsteinhohle Seine Funde befinden sich u a im Heimatmuseum Veringenstadt Verdienste und Wurdigungen BearbeitenEduard Peters Verdienste sind die genauen Aufnahmen und Beschreibung sowie Zeichnungen der Funde er notierte alles dies war damals noch ungewohnlich und der Beginn der wissenschaftlichen Erforschung Das Ausschlammen von Kleinfunden war eine von ihm geforderte Methode Studienreisen machte er unter anderem zu den Grimaldihohlen bei Grimaldi di Ventimiglia wo einst die Venusfigurinen von Balzi Rossi gefunden wurden Hohe Anerkennung fand er in Italien wo er 1939 bis 1943 an mehreren Grabungen teilnahm und 1941 mit der Mitgliedschaft im palaontologischen Institut von Rom geehrt wurde Am 21 September 1947 wurde ihm in Sigmaringen durch Walter Herwig Schuchhardt das Ehrendoktordiplom der Universitat Freiburg uberreicht Werke BearbeitenMonographien Die altsteinzeitliche Kulturstatte Petersfels Benno Filser Augsburg 1930 1 Die Stuttgarter Gruppe der mittelsteinzeitlichen Kulturen Mit Beitragen von Franz Firbas und Reinhold Seemann Veroffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart Heft 7 Krais Stuttgart 1941 Meine Tatigkeit im Dienst der Vorgeschichte Sudwestdeutschlands Veringenstadt 1946 Aufsatze Die altsteinzeitlichen Kulturen von Veringenstadt Hohenzollern In Prahistorische Zeitschrift Band 27 1936 S 173 195 In Zusammenarbeit mit Adolf Rieth Die Hohlen von Veringenstadt und ihre Bedeutung fur die Vor und Fruhgeschichte Hohenzollerns In Verein fur Geschichte Kultur und Landeskunde Hohenzollerns Hrsg Hohenzollerische Jahreshefte Band 3 1936 S 240 264 Vor und fruhgeschichtlicher Tatigkeitsbericht aus Hohenzollern 1935 In Verein fur Geschichte Kultur und Landeskunde Hohenzollerns Hrsg Hohenzollerische Jahreshefte Band 3 1936 S 332 335 Vor und fruhgeschichtlicher Tatigkeitsbericht aus Hohenzollern 1936 In Verein fur Geschichte Kultur und Landeskunde Hohenzollerns Hrsg Hohenzollerische Jahreshefte Band 4 1937 S 275f Vor und fruhgeschichtlicher Tatigkeitsbericht aus Hohenzollern 1937 In Verein fur Geschichte Kultur und Landeskunde Hohenzollerns Hrsg Hohenzollerische Jahreshefte Band 5 1938 S 358f Vor und fruhgeschichtlicher Tatigkeitsbericht aus Hohenzollern 1938 In Verein fur Geschichte Kultur und Landeskunde Hohenzollerns Hrsg Hohenzollerische Jahreshefte Band 6 1939 S 186 Vor und fruhgeschichtlicher Tatigkeitsbericht aus Hohenzollern 1939 In Verein fur Geschichte Kultur und Landeskunde Hohenzollerns Hrsg Hohenzollerische Jahreshefte Band 7 1940 S 118f mit Oscar Paret Die vor und fruhgeschichtlichen Kunst und Kulturdenkmaler Hohenzollerns In Die Kunstdenkmaler Hohenzollerns Band 2 Kreis Sigmaringen Spemann Stuttgart 1949 Literatur BearbeitenOscar Paret Eduard Peters In Fundberichte aus Schwaben Neue Folge Band 11 1938 1950 Teil 1 1951 S 14 16 Digitalisat eine kleine Berichtigung findet sich im folgenden Band Max Pfannenstiel Eduard Peters 1869 1948 In Badische Fundberichte Band 18 1951 S 19 20 Peter Florian Mauser Die jungpalaolithische Hohlenstation Petersfels im Hegau Gemarkung Bittelbrunn Ldkrs Konstanz Badische Fundberichte Sonderheft 13 Staatliches Amt fur Ur und Fruhgeschichte Freiburg 1970 S 13 f Gerd Albrecht Andrea Hahn Rentierjager im Brudertal die jungpalaolithischen Fundstellen um den Petersfels und das Stadtische Museum Engen im Hegau Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Baden Wurttemberg Band 15 Theiss Stuttgart 1991 ISBN 3 8062 1002 0 Jurgen Scheff Eduard Peters 1869 1948 Die archaologische Erforschung der Hohlen des Oberen Donautals und seiner Seitentaler In Zeitschrift fur Hohenzollerische Geschichte Band 42 2006 S 91 204 Digitalisat Weblinks BearbeitenPeters Eduard Ferdinand Albert auf den Seiten von www leo bw de landeskundliches Informationssystem fur Baden Wurttemberg Einzelnachweise Bearbeiten Eine altsteinzeitliche Kulturstatte in Baden In Reichspost 23 Marz 1930 S 21 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung rptNormdaten Person GND 1012293130 lobid OGND AKS VIAF 52059201 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Peters EduardALTERNATIVNAMEN Peters Eduard Ferdinand Albert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Postbeamter Prahistoriker und Entdecker des nach ihm benannten PetersfelsGEBURTSDATUM 9 April 1869GEBURTSORT HalberstadtSTERBEDATUM 22 Mai 1948STERBEORT Veringenstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Peters amp oldid 237058194