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Der Taq e Kisra oft Taq i Kisra und Taq Kasra 1 geschrieben ubersetzt Bogen des Chosrau gelegentlich auch Bogen von Ktesiphon genannt persisch طاق كسرى Ṭaq e Kesra oder persisch إيوان كسرى Ayvan e Kesra 2 ist eine sassanidische Palastruine in Mahuza die das einzige oberirdische Uberbleibsel der am Tigris gelegenen Stadt Ktesiphon im Irak bildet Die Ruine steht etwa 35 Kilometer sudostlich von Bagdad Taq e Kisra 2022Taq e Kisra 1950Taq e Kisra 1932Ruinen von Ktesiphon auf einer irakischen Briefmarke von 1923Anlage 1864Anlage 1824Karte von Ktesiphon mit den Flussverlaufsanderungen des Tigris im Laufe der letzten Jahrhunderte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Fruhling von Chosrau 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDer Palast soll wahrend der Regierungszeit des bedeutenden Sassanidenherrschers Chosrau I 531 bis 579 entstanden sein 3 Diese heute weit verbreitete These wird allerdings nicht durchgehend anerkannt 4 der Palast wird manchmal aufgrund spaterer literarischer Quellen stattdessen bereits Schapur I dem zweiten Sassanidenherrscher 240 bis 272 zugeschrieben Unter diesem war Ktesiphon bereits die Hauptresidenz des Sassanidenreiches gewesen 5 Die meisten Gelehrten gehen aber davon aus dass Chosrau I nachdem er um 560 die Weissen Hunnen entscheidend geschlagen und mit Ostrom Frieden geschlossen hatte seinen Palast ausbauen liess der dabei den Torbogen Taq e Kisra enthielt 6 Von dieser einst grossten Sassanidenresidenz ist heute lediglich ein kleiner Teil nebst dem Torbogen ubriggeblieben 637 wurde die Anlage von den Arabern im Rahmen der arabisch islamischen Expansion eingenommen und geplundert Zeitweilig wurde der Palast danach als Moschee genutzt 3 1888 fiel ein Drittel der Ruinen einem Hochwasser des Tigris zum Opfer 1909 rissen weitere Uberschwemmungen des Flusses den Nordflugel weg Saddam Hussein begann ab 1975 bis in die 1980er Jahre hinein die Wiederherstellung des Nordflugels Nach dem zweiten Golfkrieg wurde das Vorhaben eingestellt Architektur BearbeitenDie Gesamtanlage war durch einen rechtwinkligen Hof gepragt um den sich vier Gebaudetrakte gruppierten Das mehr als 24 5 m breite und 33 m hohe Backsteingewolbe uberdachte den 48 m langen Thronsaal in welchem die Sassanidenfursten in Brokat und Seide gewandet Audienzen gewahrten Die Konstruktion ist parabolisch weshalb der Torbogen besonders gross wirkt In der Nahe des Bodens ist der Bogen sieben Meter dick im Scheitel einen Meter Nach einer mesopotamischen Technik wurden die bodennahen Ziegel horizontal und die im Gewolbe hochkant verbaut Experten des ostromischen Kaisers Justinian halfen beim Bau Geruste wurden trotz der Hohe nicht verwendet In die Gewolbehalle bzw Bogenhalle waren romisch byzantinische Marmorreliefs und Mosaiken eingebracht die die Eroberung von Antiochia zeigten Weitere Machtinsignien bildeten ein 27 27 Meter grosser Teppich Bahar e Kisra zu Fussen des Sassanidenkaisers und eine prachtige gewaltige Krone die von der Decke des Bogens an einer Goldkette befestigt herabhing 7 Der gewaltige Iwan wurde beidseits von je sechsstockigen Backsteinfassaden mit Architraven eingefasst wobei ungeklart ist ob diese romische oder hellenistische Anklange haben Geschmuckt waren die Fassaden mit Blendzierbogen und saulen Hinter diesen verbargen sich die ubrigen Raumlichkeiten des Palastanwesens Der Torbogen ist der grosste erhaltene Iwan der vorislamischen Zeit 8 Das Ideal dass Wohnraume zusammengefasst wurden und sich um einen befestigten Innenhof drapierten wurde in der Folgezeit fester Bestandteil der iranischen Architektur und spiegelt sich auch in diesem Objekt Die Quaderstein Bauweise wurde seit dem 4 Jahrhundert zunehmend durch feinere Bearbeitung des Ziegelsteins und dessen Verbauung mittels Gipsmortel abgelost Daneben kamen zunehmend Stuckornamente zum Einsatz 9 Fruhling von Chosrau BearbeitenIm Palast lag laut spateren Quellen einst ein Gartenteppich mit schachbrettartigen Feldermustern der 27 27 Metern mass Er hiess Bahar e Kisra Der Teppich bildete Blumenbeete Obstbaume Wege und Wasserkanale und an den Wegkreuzungen Pavillons ab Er war mit Edelmetallen durchwirkt Die Aste der Baume waren in Gold und Silber dargestellt Blumen und Obst wurden durch Edelsteine verkorpert Wasserlaufe durch Kristallglas 10 Zu Ehren des im Orient bis heute legendenumrankten Sassanidenkonigs spricht der Volksmund im Iran vom Teppich als dem Fruhling des Chosrau beziehungsweise Baharestan 11 Literatur BearbeitenMichael Alram Die Kunst im Sasanidenstaat In Wilfried Seipel Hrsg 7000 Jahre persische Kunst Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran Kunsthistorisches Museum Wien 2001 S 263 295 hier S 264 266 Hakan Baykal Vom Perserreich zum Iran 3000 Jahre Kultur und Geschichte Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 2035 3 Kurt Erdmann Die Kunst Irans zur Zeit der Sasaniden 1943 Mainz 1969 S 31 ff Andre Godard The Art of Iran Ubersetzt von Michael Heron Allen and Unwin London 1965 Ernst Herzfeld Damascus Studies in Architecture II In Ars Islamica 10 1943 S 59 61 Dietrich Huff Architecture III Sasanian In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica Band 2 London usw 1987 S 329 334 hier S 332 Oscar Reuther Sasanian Architecture In Arthur U Pope Phyllis Ackerman Hrsg A Survey of Persian Art from Prehistoric Times to the Present Oxford University Press London New York 1938 1939 Neudruck 1964 S 515 517 und 543 544 Chris Scarre Die 70 Weltwunder Die geheimnisvollsten Bauwerke der Menschheit und wie sie errichtet wurden 3 Auflage Frederking amp Thaler 2006 ISBN 3 89405 524 3 Weblinks BearbeitenTaq Kasra Wunder der Architektur Video nbsp Commons Taq i Kisra Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Taq Kasra Online Eintrag in der EIr a b Julian Reade in Chris Scarre Hrsg The Seventy Wonders of the ancient world The Great Monuments and how they were built Thames amp Hudson London 1999 S 185 186 ISBN 0 500 05096 1 Although it is not clear which of the Sasanian kings built this palace two hypotheses exist Highlighting the classical motifs used in the facade Oscar Reuther argues for a late antique date Herzfeld believing that Western methodology cannot be adopted to date buildings of the East uses historical sources to date the construction Herzfeld points to a passage from a Sasanian Chronicle Khudhay Nama translated by the great Persian translator Ibn Muqaffa 721 757 9 in which the ruins of the Taq i Kisra have been attributed to the reign of Shapur I 241 72 the second Sasanian King Although the destruction of the palace is blamed on different individuals by various sources Abbasid caliph Al Mansur 754 775 is most commonly mentioned for its ruin Denis Wright Persien Zurich Freiburg i B 1970 S 75 Digital Library Taq i Kisra Memento des Originals vom 5 August 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot archnet org Peter Kerber Iran Islamischer Staat mit jahrtausendealter Kultur Chris Scarre Der Bogen von Ktesiphon Nr 42 s LIT Mahmoud Rashad Iran Geschichte Kultur und Traditionen antike Statten und islamische Kunst in Persien History of Humanity From the seventh century B C to the seventh century A D Hakan Baykal s Lit S 62 Teppichlegende Feldermusterteppich im Taq e Kisra Memento vom 1 Mai 2013 im Internet Archive 33 093724 44 581001 Koordinaten 33 5 37 4 N 44 34 51 6 O Normdaten Geografikum GND 1286463114 lobid OGND AKS VIAF 5858168230302553080009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Taq e Kisra amp oldid 239361204