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Die Sundarbans bengalisch স ন দরবন sundarban wortlich schoner Wald sind die grossten Mangrovenwalder der Erde Sie umfassen ein Gebiet von etwa 10 000 km Davon liegen etwa 6000 km in Bangladesch und 4000 km im indischen Bundesstaat Westbengalen Das Satellitenbild zeigt den Mangrovenwald der Sundarbans tiefgrun In hellerem Grun erscheinen landwirtschaftliche Flachen Karte der SundarbansDie Mangrovenwalder stehen in einem tiefgelegenen Mundungs und Uberschwemmungsgebiet von Brahmaputra Ganges und Meghna die die Niederschlage von den Sudhangen des Himalaya sowie saisonal bedingt grosse Wassermassen der Monsun Zone ins Meer abfuhren Das artenreiche Okosystem ist schwer zuganglich und weit verzweigt weil sich die Flusse im Gangesdelta in zahlreiche Seiten und Mundungsarme aufteilen Der vom Aussterben bedrohte Bengaltiger und der endemische Sundari Baum sind hier beheimatet Inhaltsverzeichnis 1 Nationalpark und Naturschutzgebiete 2 Okologie 2 1 Landschaft 2 2 Pflanzen 2 3 Tierwelt 3 Einfluss des Menschen 3 1 Besiedlung 3 2 Fischfang 3 3 Konflikt mit fleischfressenden Tieren 4 Einzelnachweise 5 WeblinksNationalpark und Naturschutzgebiete BearbeitenIm westlichen indischen Teil liegt der 1330 km grosse Sundarbans Nationalpark Dieser wurde am 4 Mai 1984 zum Nationalpark von der UNESCO 1987 als Weltnaturerbe und 2001 zum Biospharenreservat erklart 1 Am 21 Mai 1992 wurde der Sundarbans Reserved Forest mit einer Flache von 601 700 ha als erstes Ramsar Gebiet von Bangladesh ausgewiesen 2 Dieses erstreckt sich nach Westen bis zur indischen Grenze und nach Osten bis zum Fluss Baleshwar 3 Auf der grosseren ostlichen Seite in Bangladesch sind 1396 99 km in drei Wildlife Sanctuaries geschutzt Sundarbans West 715 02 km Sundarbans East 312 26 km und Sundarbans South 369 70 km Diese drei Schutzgebiete wurden 1977 eingerichtet und 1997 ebenfalls von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklart 4 5 Okologie BearbeitenLandschaft Bearbeiten nbsp Mangrovenwald in den SundarbansDie Sundarbans befinden sich in einem standigen landschaftlichen Wandel Insbesondere die sudlichen Gebiete unterliegen dem Gezeitenwechsel der Tier und Pflanzenbestand hat sich dem Brackwasser angepasst Fluten spulen Teile der Walder aus und hinterlassen Feuchtwustungen aber auch neue trockenere Gebiete entstehen durch Aufspulung von Sand und Schlamm Typisch fur die Mangrovenwalder sind die bis zu 40 cm hohen Wurzelsporne die die im sauerstoffarmen Schlammboden liegenden Wurzeln vieler Baumarten nach oben treiben Sie bilden einen dichten Rasen der am Boden fast aller Haine zu finden ist und die Fortbewegung erschwert Wahrend der Uberschwemmung liegen sie oft dicht unter der Oberflache und behindern die Bewegung von Booten Pflanzen Bearbeiten Die Sundarbans bilden fur das Binnenland einen naturlichen Schutzwall gegen die regelmassig von Suden heranziehenden tropischen Zyklone Hier findet man viele seltene Pflanzen In den Uberschwemmungsgebieten dominieren Mangroven in den weiter nordlich gelegenen Waldern gedeihen Bambus Arten Der Zyklon Sidr hat den Mangrovenwald am 15 November 2007 schwer beeintrachtigt Etwa ein Viertel des Bestandes wurde beschadigt Auch Klimaveranderungen der gestiegene Meeresspiegel zunehmende Versalzung der Susswassergebiete Olverschmutzungen aus dem nahe gelegenen Hafen Mongla sowie illegale Abholzungen gefahrden die Existenz der Sundarbans Tierwelt Bearbeiten nbsp Salzwasserkrokodil in den Sundarbans nbsp Axishirsche in den SundarbansIn den Sundarbans sind zahlreiche Vogel Fische Krokodile Pythons Hirsche und Wildschweine beheimatet Grossere Tierarten wie Nashorner asiatische Rinder und diverse andere Huftiere wurden bereits in der Kolonialzeit durch Sportjagerei ausgerottet Heute ist die Jagd streng reglementiert doch ist Wilderei verbreitet Die Mangrovenwalder gelten auch als Ruckzugsgebiete des bengalischen Tigers der zu einem Symbol fur das allgemeine Aussterben in dieser Region geworden ist Der Axishirsch ist eines der letzten grosseren Wildtiere der Sundarbans Er besiedelt von Norden kommend die Mangrovenhaine und ernahrt sich in Uberschwemmungsgebieten fast ausschliesslich von Blattern der Baume die er auf den Hinterbeinen stehend auf etwa zwei Meter Hohe abfrisst und die Walder auf dieser Hohe durchsichtig halt Er tragt zur Landschaftsgestaltung bei Megaherbivorenhypothese Ein Bodenbewuchs durch Gras und Blattpflanzen wie er fur andere Waldformen typisch ist steht ihm in den Mangrovenwaldern nicht zur Verfugung Neben dem Bengaltiger gibt es in den Sundarbans viele Wildschweine die sich omnivor allesfressend ernahren Aas annehmen und gelegentlich auch grossere Tiere wie den Axishirsch jagen und erbeuten Echsen sind z B mit dem Bindenwaran vertreten der sehr gut schwimmt und sich in den Waldern in Gruppen aufhalt Die Sundarbans scheinen auch Ruckzugsgebiet fur Restpopulationen des Goliathreihers zu sein Diese Art hat heute ihren Verbreitungsschwerpunkt in Afrika In den Sundarbans werden jedoch immer wieder Vertreter dieser Art beobachtet sodass es hier letzte Bestande zu geben scheint 6 Einfluss des Menschen BearbeitenBesiedlung Bearbeiten nbsp Fischerdorf in den Sundarbans von Bangladesch nbsp Boot in den SundarbansAufgrund der klimatischen Bedingungen und standig wechselnder Landschaft sind die Sundarbans fur die menschliche Besiedlung sehr unwirtlich und die Bedrohung durch tropische Krankheiten und Parasiten ist hoch Dennoch gibt es zahlreiche lokale Siedlungen und Dorfer deren Bewohner sich uberwiegend von Fisch und Garnelenfang sowie vom Sammeln von Honig ernahren Das Sammeln von Honig ist saisonal auf einige Monate begrenzt und wird auch oft von zugereisten Sammlern betrieben Der Garnelenfang kann ganzjahrig betrieben werden und erfolgt mit Handnetzen Fischfang Bearbeiten Der Fischfang wird nach einer alten Methode mit dressierten Fischottern betrieben die die Fische aus den uberschwemmten Flachgewassern in die Senknetze der Fischer treiben die sie von den Kanalen aus unter die Wasseroberflache legen Diese Netze sind in Rahmen gespannt und werden meist von zwei Personen gelegt und gehoben Aus ihnen werden dann die grossten Exemplare per Hand gesammelt und taglich an Handler weitergegeben die sie an Handelsplatze transportieren Diese Methode gilt als ineffektiv doch sehr umweltvertraglich siehe Dynamitfischerei Cyanidfischerei Auch Beifangschaden treten nicht auf Fischer und Otter bleiben wahrend der Fischfang Saison gemeinsam auf den Booten Die Otter leben in Holzkisten mit den Fischern zusammen wo auch der Nachwuchs gross gezogen wird Sie werden wahrend der Jagd angeleint Bei ihrer Such und Spieltatigkeit im Flachwasser treffen sie haufig auf ihre eigenen Fressfeinde wie Krokodile und Schlangen und konnen ins Boot gezogen bzw vor unkontrolliertem Fluchtverhalten bewahrt werden Die Leine dient auch dem Zweck Otter ohne Nachwuchs beim Boot zu halten da diese Revierbesetzer sind und dazu neigen an einem Standort zu verweilen was aber aufgrund der Fischereiarbeit nicht moglich ist Otter mit Nachwuchs verlassen das Boot nicht Ausserhalb der Saison verbleiben die Otter in unmittelbarer Nahe der Liegeplatze und pflegen engen Kontakt zu ihren Besitzern schlafen in den Kisten Die Dressur erfolgt auf Zurufe und Leinensignale durch Zuwerfen kleinerer Fische nach erwunschtem Verhalten Erfahrene Otter stellen einen grossen Wert fur den Fischer dar Sie sind allerdings uberaus agil behalten einen starken Spieltrieb zeitlebens bei und mussen beschaftigt werden Konflikt mit fleischfressenden Tieren Bearbeiten Trotz sinkendem Grosswildbestand haben sich in den Sundarbans zahlreiche grosse Fleischfresser wie Krokodile Tiger und Schweine gehalten die sich unter anderem von Menschenleichen ernahren die von den Flussbestattungen stammen In den entlang der zufuhrenden Strome liegenden Industriestadten und ihren Elendsvierteln lebt eine grosse Zahl an Menschen die nicht die notigen Mittel fur das Holz fur Feuerbestattungen ihrer verstorbenen Angehorigen aufbringen konnen Die Leichen werden in Tucher Blumen und Kerzen gehullt dem Fluss auf die letzte Reise ubergeben sammeln sich aber in den Sundarbans wo sie von Mikroorganismen zersetzt oder von Wirbellosen oder Wirbeltieren wie Wildschweinen verwertet werden Uber die Zahl der Leichen gibt es unterschiedliche Schatzungen Besonders problematisch ist diese Entwicklung da der Bengaltiger der in den Sundarbans eines seiner letzten Zufluchtsgebiete hat und sich z B von Axishirschen ernahrt nun auch von menschlichen Leichen frisst und auch die dort lebenden Fischer zunehmend als Nahrungsgrundlage entdeckt Jahrlich werden etwa 25 Menschen von Tigern erbeutet und gefressen Dies trifft insbesondere Sammler von Wildhonig die zum Schutz vor Tigerangriffen zur lokalen Gottheit Bonbibi beten 7 Die Tiere sind deshalb gefurchtet und werden selbst bejagt Uber die Grunde die die Tiger zur Menschenjagd bringen gab es zudem einige unbewiesene Theorien darunter der Genuss von Salzwasser Einzelnachweise Bearbeiten UNESCO World Heritage List Sundarbans National Park Indien Sundarbans Reserved Forest Ramsar Sites Information Service abgerufen am 27 April 2022 englisch Map of Sunderbans Rserved Forest PDF 1 63 MB Ramsar Sites Information Service Oktober 1999 abgerufen am 27 April 2022 englisch UNESCO World Heritage List The Sundarbans Bangladesch Evaluierung UNESCO PDF 2 0 MB James A Kushlan amp James A Hancock Herons Oxford University Press 2005 ISBN 0 19 854981 4 S 128 www 20min ch Alltag mit den MenschenfressernWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Sundarbans Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Suche nach Sundarbans In Deutsche Digitale Bibliothek Suche nach Sundarbans im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen 21 933333333333 88 85 Koordinaten 21 56 N 88 51 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sundarbans amp oldid 236066791