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Der Sumpf Schachtelhalm Equisetum palustre ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Schachtelhalme Equisetum innerhalb der Familie der Schachtelhalmgewachse Equisetaceae 1 Sumpf SchachtelhalmSumpf Schachtelhalm Equisetum palustre SystematikFarneKlasse EquisetopsidaOrdnung Schachtelhalmartige Equisetales Familie Schachtelhalmgewachse Equisetaceae Gattung Schachtelhalme Equisetum Art Sumpf SchachtelhalmWissenschaftlicher NameEquisetum palustreL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Okologie 2 Vorkommen 3 Taxonomie 4 Giftigkeit 5 Trivialnamen 6 Belege 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung und Okologie Bearbeiten nbsp Illustration nbsp Detail des Stangels nbsp Stangelquerschnitt nbsp Die Sporophyllstande sind stumpf abgerundet ohne Spitze nbsp Die Stangeloberflache ist mit niedrigen Papillen besetzt nbsp Habitus im Habitat nbsp Stangel mit Asten die untersten Internodien der Aste sind kurzer als die Stangelscheide Der Sumpf Schachtelhalm ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 10 bis 60 selten bis 100 Zentimetern Die Rhizome dieses Geophyten reichen uber einen Meter tief in den Boden Die sterilen und fertilen sporangientragenden Sprosse sind gleich gestaltet immer grasgrun und erscheinen zur gleichen Zeit Der glatte bis leicht raue Stangel weist einen Durchmesser von bis zu 4 Millimetern auf und ist deutlich gerippt Die Verzweigung ist quirlig und reichlich Die Seitenaste sind kraftig besitzen vier bis funf selten sieben Rippen Das untere Internodium ist bei ihnen kurzer als die Stangelscheide Diesen Unterschied zum Acker Schachtelhalm hat schon Caspar Bauhin 1560 1624 gekannt Er unterschied Equisetum arvense longioribus setis lat mit langeren Asten von Equisetum palustre brevioribus setis lat mit kurzeren Asten 2 Die Zentralhohle des Stangels nimmt ein Achtel bis ein Drittel des Durchmessers ein Die Stangelblattscheiden sind zur Spitze hin nicht oder kaum erweitert Die vier bis zwolf Zahne sind bleibend haben einen breiten weissen Hautrand und sind kurzer als die Scheidenrohre Die Sporangienahre ist stumpf und weist Langen von 10 bis 30 Millimetern auf Die Sporen reifen von Juni bis September Der Sumpf Schachtelhalm besitzt einen diploiden Chromosomensatz mit einer Chromosomenzahl 2n 216 nbsp HabitusVorkommen BearbeitenDer Sumpf Schachtelhalm ist zirkumpolar verbreitet in den subozeanischen Bereichen der meridionalen bis borealen Zone Er kommt in Eurasien und in Nordamerika vor 1 In Deutschland Osterreich und der Schweiz ist der Sumpf Schachtelhalm verbreitet bis haufig Der Sumpf Schachtelhalm wachst in nassen Wiesen Flachmooren an Ufern und in Verlandungsbereichen Er kommt in Gesellschaften der Ordnung Molinietalia der Klasse Scheuchzerio Caricetea oder des Verbands Calthion vor 3 Er steigt bis in Hohenlagen von etwa 1600 Metern auf In den Allgauer Alpen steigt er in Bayern am Schrecksee und im Tiroler Teil am Hahnenkamm bei Reutte bis in eine Hohenlage von 1800 Meter auf 4 Er kommt in der collinen bis in die subalpine Hohenstufe vor Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 4 w nass aber stark wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 3 Schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 3 montan Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 5 Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Equisetum palustre erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus II S 1061 2 Giftigkeit BearbeitenDer Sumpf Schachtelhalm ist aufgrund seiner Inhaltsstoffe fur Weidevieh giftig Fur die Giftwirkung sind hauptsachlich zwei Inhaltsstoffe verantwortlich Erstens eine Thiaminase die das Vitamin B1 zerstort und vor allem auf Pferde giftig wirkt und ein Taumeln der Tiere auslost Zweitens das Piperidin Alkaloid Palustrin 0 01 0 3 das auch im Heu uber Jahre hinweg erhalten bleibt und das bei Rindern zur Abnahme des Milchertrags und zu Lahmungserscheinungen fuhrt Beim Menschen sind keine Vergiftungen bekannt trotzdem sollte der Sumpf Schachtelhalm nicht in Tee Mischungen enthalten sein Auch Nikotin ist in Pflanzenteilen enthalten Trivialnamen BearbeitenFur den Sumpf Schachtelhalm oder Duwock bestehen bzw bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen Dunop Hamburg Duub Holstein Duvub Holstein Duwak Mark Brandenburg Duwenwocke Hannover Waldeck mittelniederdeutsch Duwenwopp Pommern Duwick Mecklenburg Duwock Norddeutschland mittelniederdeutsch neuniederdeutsch Duwocken Norddeutschland mittelniederdeutsch neuniederdeutsch Duwub Holstein Entenfleit Altmark Kattenstirt Mecklenburg Kattstert Pommern Katzenstert Mark Brandenburg Kohdoot Norddithmarschen Unterweser Pferdeschwanz Thuringen Pip nstul Altmark Rugen Mecklenburg und Rugstirt Mecklenburg 6 Belege BearbeitenManfred A Fischer Wolfgang Adler Karl Oswald Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2 verbesserte und erweiterte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 Rudolf Schubert Klaus Werner Hermann Meusel Hrsg Exkursionsflora fur die Gebiete der DDR und der BRD Begrundet von Werner Rothmaler 13 Auflage Band 2 Gefasspflanzen Volk und Wissen Berlin DDR 1987 ISBN 3 06 012539 2 Siegmund Seybold Hrsg Schmeil Fitschen interaktiv CD ROM Version 1 1 Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2002 ISBN 3 494 01327 6 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Lutz Roth Max Daunderer Kurt Kormann Giftpflanzen Pflanzengifte Giftpflanzen von A Z Notfallhilfe Vorkommen Wirkung Therapie Allergische und phototoxische Reaktionen 4 Auflage Nikol Hamburg 2000 ISBN 3 933203 31 7 Nachdruck von 1994 Einzelnachweise Bearbeiten a b Michael Hassler Datenblatt bei World Ferns Synonymic Checklist and Distribution of Ferns and Lycophytes of the World Version 11 0 vom 5 Dezember 2020 a b Carl von Linne Species Plantarum Band 2 Lars Salvius Stockholm 1753 S 1061 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fopenurl 3Fpid 3Dtitle 3A669 26volume 3D2 26issue 3D 26spage 3D1061 26date 3D1753 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 64 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 105 Equisetum palustreL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 19 Februar 2022 Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 Seite 141 eingescannt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sumpf Schachtelhalm Equisetum palustre Album mit Bildern Videos und Audiodateien Equisetum palustre L Sumpf Schachtelhalm FloraWeb de Sumpf Schachtelhalm In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus Eric Hulten Magnus Fries Atlas of North European vascular plants 1986 ISBN 3 87429 263 0 bei Den virtuella floran schwedisch Thomas Meyer Schachtelhalm Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sumpf Schachtelhalm amp oldid 235950222