www.wikidata.de-de.nina.az
Die romisch katholische Kirche Sainte Marie Madeleine in Champeaux einer Gemeinde im Departement Ille et Vilaine in der franzosischen Region Bretagne wurde zu Beginn des 15 Jahrhunderts erbaut In der Kirche sind Grabmale ein Chorgestuhl und Bleiglasfenster aus der Renaissance erhalten Im Jahr 1910 wurde die Kirche als Monument historique in die Liste der Baudenkmaler in Frankreich aufgenommen 1 Kirche Sainte Marie MadeleineInnenraumChor Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Sakristeitur 4 Bleiglasfenster 5 Chorgestuhl 6 Weitere Ausstattung 7 Grabmale 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahr 1414 erhielt Simon d Espinay von Johann VI dem Herzog der Bretagne die Erlaubnis an der Stelle eines ehemaligen Leprosenhauses eine Kirche zu errichten die zur Grablege seiner Familie werden sollte Das Patrozinium der Kirche erinnert noch an die Kapelle des Vorgangerbaus die wie haufig bei Leprosenhausern ebenfalls Maria Magdalena geweiht war Die neue Kirche sollte auch die alte dem Apostel Petrus geweihte Pfarrkirche ersetzen die baufallig geworden war und abgerissen wurde Robert d Espinay Simons Sohn richtete um 1432 ein Kanonikerstift mit sechs Chorherren ein und Papst Eugen IV erhob 1437 die Kirche zur Stiftskirche Sie wurde von den Nachkommen des Grunders die sich dort bestatten liessen und die im 16 Jahrhundert zu Markgrafen erhoben wurden mit zahlreichen Stiftungen bedacht Guy III d Espinay und seine Gemahlin Louise de Goulaine gaben das Chorgestuhl und das grosse Chorfenster mit der Kreuzigungsszene in Auftrag auf dem sie unten dargestellt sind Architektur BearbeitenDas einschiffige Langhaus der Chor und die an der Nordseite sich anschliessende Barbarakapelle stammen aus der Mitte des 15 Jahrhunderts Sie sind die altesten Teile der Kirche und werden von holzernen Spitztonnen gedeckt Die gegenuber der Marienkapelle im fruhen 16 Jahrhundert ans sudliche Langhaus angefugte Jakobskapelle besitzt wie die beiden Patronatskapellen die Marienkapelle im Norden die ebenfalls noch aus dem 15 Jahrhundert stammt und die 1593 94 im Suden an den Chor angebaute Kapelle Kreuzrippengewolbe mit Schlusssteinen An diese sudliche Chorkapelle schliesst sich im Westen eine Sakristei an Der im Verhaltnis zum Langhaus ungewohnlich grosse Chor liegt in der Unterbringung des Stiftskapitels begrundet Der sudlich an die Westfassade angebaute Glockenturm stammt aus dem 18 Jahrhundert Sakristeitur BearbeitenDie Tur zur Sakristei wurde 1594 ausgefuhrt Auf den Sockeln der Saulen ist die Inschrift Ricand me fecit und die Jahreszahl 1594 eingemeisselt Die Tur ist wie ein Triumphbogen gestaltet und fuhrt zur 1593 94 fur das Grabmal von Jean d Espinay 1591 errichteten Patronatskapelle 2 Zu beiden Seiten der Tur sieht man in der Holztafelung ein Paar einen Wilden Mann und eine Wilde Frau mit Wappenschilden Die Wappen wurden wahrend der Franzosischen Revolution abgeschlagen 3 nbsp Sakristeitur nbsp Holztafelung mit Wildem Mann und Wilder Frau als SchildhalterBleiglasfenster Bearbeiten nbsp KreuzigungsfensterFenster 0Das grosse Chorfenster das Kreuzigungsfenster wurde zwischen 1539 und 1541 ausgefuhrt und von Guy III d Espinay und Louise de Goulaine gestiftet Es wird dem Glasmaler Gilles de La Croix Vallee zugeschrieben In der Mitte ist die Kreuzigung Christi zwischen den beiden Schachern und im Masswerk der Gnadenstuhl dargestellt Am unteren Bildrand sieht man aussen das Stifterpaar und in der Mitte die Ekstase der heiligen Maria Magdalena in ihrer Hohle im Massif de la Sainte Baume 4 nbsp Louise de Goulaine Mitte nbsp Ekstase der Maria Magdalena nbsp Guy III d Espinay Mitte nbsp BarbarafensterFenster 1Das Fenster mit der Darstellung des Martyriums der heiligen Barbara in der Barbarakapelle Chapelle Sainte Barbe wird um 1540 datiert In der linken oberen Szene wird Barbara von ihrem Vater verurteilt in der rechten oberen Szene wird sie gefoltert in der linken unteren Szene wird sie mit dem Schwert enthauptet und in der rechten unteren Szene wird ihr Vater von Damonen erwurgt Im Hintergrund wird die Heilige von Engeln aufgenommen Im Masswerk halten Engel die Wappenschilde der Familie Espinay 5 nbsp Opferung IsaaksFenster 2Das Fenster mit der Darstellung der Opferung Isaaks befindet sich in der Patronatskapelle Chapelle seigneuriale die sich sudlich an den Chor anschliesst Die Kapelle beherbergte ursprunglich das Grabmal von Jean d Espinay 1591 und seiner Gemahlin Marguerite de Scepeaux das wahrend der Franzosischen Revolution zerstort wurde Jean d Espinay war Ritter des Michaelsorden und wurde von Heinrich III zum Marquis ernannt Das Fenster wurde vermutlich von seiner Witwe um 1594 gestiftet Auf dem Fenster sind die Wappen der Familien Espinay und Scepeaux sowie ihre Allianzwappen dargestellt Das Wappen von Jean d Espinay wird von der Kette des Michaelsordens gerahmt 6 nbsp Fenster 3Fenster 3Das alteste Fenster der Kirche befindet sich in der Marienkapelle Chapelle de la Vierge der alten Patronatskapelle die sich im Norden an das Langhaus anschliesst Das dreibahnige Fenster wird um 1500 datiert In der mittleren Lanzette sind oben die heilige Margareta und die heilige Barbara mit ihren Attributen dem Drachen beziehungsweise dem Turm im Hintergrund dargestellt Auf den Scheiben darunter sieht man Johannes den Taufer mit dem Lamm Gottes und den Apostel Andreas mit dem Andreaskreuz Im Masswerk ist eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes zu erkennen 7 nbsp Maria nbsp Masswerk nbsp Johannes nbsp PfingstfensterFenster 8Das Pfingstfenster in der Jakobskapelle Chapelle Saint Jacques ist mit der Jahreszahl 1529 bezeichnet Es stellt im Zentrum die Aussendung des Heiligen Geistes auf die Apostel und Maria dar Neben Maria knien der Apostel Petrus der einen grossen Schlussel in der Hand halt und der Chorherr Jean Masure der Stifter des Fensters Oben ist die Dreifaltigkeit dargestellt Die Ausfuhrung des Fensters wird Jean Adrien auch Adrian zugeschrieben 8 nbsp Dreifaltigkeit nbsp Aussendung des Heiligen Geistes Jahreszahl 1529 nbsp Maria mit Petrus und Jean MasureChorgestuhl Bearbeiten nbsp ChorgestuhlDas holzgeschnitzte Chorgestuhl wurde vermutlich um 1535 von Guy III d Espinay und seiner Gemahlin Louise de Goulaine in Auftrag gegeben Es besteht aus zwei Reihen mit je 27 Sitzen Ursprunglich fuhrte es vollstandig um den Chor und war zum Kirchenschiff mit einem Lettner geschlossen der in der Mitte des 18 Jahrhunderts abgebrochen wurde Die Wangen und Ruckwande sind mit Arabesken verziert die Miserikordien weisen Reliefdarstellungen von Tieren Kopfen und menschlichen Figuren auf 9 nbsp Miserikordie nbsp Miserikordie nbsp Miserikordie nbsp MiserikordieWeitere Ausstattung BearbeitenDer Hauptaltar wurde zwischen 1748 und 1750 von Pierre Gambier Metivier und Le Roy ausgefuhrt Auf ihm stehen die Figuren des Apostels Petrus des Schutzpatrons der alten Pfarrkirche die Kirchenpatronin Maria Magdalena und in der Mitte eine allegorische Darstellung des Glaubens 10 Die Kanzel ist eine Arbeit aus dem 18 Jahrhundert Auf dem Kanzelkorb ist Maria Magdalena von Tranen umgeben und mit ihrem Attribut dem Salbgefass dargestellt Die Kanzel ist durch einen Aussenaufgang zuganglich 11 Der Altar der Jakobskapelle weist funf holzgeschnitzte Relieftafeln aus der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts mit Szenen der Passion Christi auf Auf den Tafeln sind die Geisselung Jesu die Kreuztragung die Kreuzigungsszene die Kreuzabnahme und die heiligen Frauen am Grab dargestellt Die Tafeln waren vermutlich ehemals am Lettner angebracht 12 13 Das Taufbecken stammt aus dem 15 16 Jahrhundert Der Deckel aus Messing wurde im 19 Jahrhundert erneuert 14 nbsp Maria Magdalena am Hauptaltar nbsp Kanzelkorb nbsp Passionsaltar nbsp TaufbeckenGrabmale BearbeitenGrabmal von Guy III d Espinay und Louise de GoulaineDas in Form eines Triumphbogens gestaltete Grabmal von Guy III d Espinay und seiner Gemahlin Louise de Goulaine steht im Chor seitlich des Hauptaltars Es wurde 1552 53 von dem Architekten Jean de l Espine aus Angers geschaffen Ursprunglich waren die beiden Verstorbenen im unteren Teil als Transi als nackte in Verwesung ubergehende Leichname dargestellt und im oberen Teil kniend und in prachtiger Kleidung Die oberen Figuren gingen wahrend der Franzosischen Revolution verloren 15 Grabmal von Claude d EspinayDas Grabmal von Claude d Espinay der Tochter von Guy III d Espinay und Louise de Goulaine die im Jahr 1554 im Alter von 20 Jahren starb steht in der Barbarakapelle an der Ruckseite des Grabes ihrer Eltern Das aus Kalkstein und Marmor gearbeitete Grabmal besitzt einen pyramidenartigen Aufbau Es wurde zwischen 1555 und 1560 vermutlich ebenfalls von Jean de l Espine ausgefuhrt 16 nbsp Grabmal von Guy III d Espinay und Louise de Goulaine nbsp Grabmal von Claude d EspinayLiteratur BearbeitenBretagne Hachette Guides Bleus Paris 1991 ISBN 2 01 015841 5 S 774 775 Champeaux Inventaire General des Monuments et des Richesses Artistiques Direction regionale des Affaires Culturelles Hrsg Rennes o J Le Patrimoine des Communes d Ille et Vilaine Flohic Editions Band 2 Paris 2000 ISBN 2 84234 072 8 S 1686 1690 Francoise Gatouillat Michel Herold Les vitraux de Bretagne Corpus Vitrearum Band VII Presses Universitaires de Rennes Rennes 2005 ISBN 2 87535 0151 3 S 221 224 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sainte Marie Madeleine Champeaux Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eglise Sainte Marie Madeleine in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch La collegiale Sainte Marie Madeleine Commune de ChampeauxEinzelnachweise Bearbeiten Eglise Sainte Marie Madeleine in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Sakristeitur in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Holztafelung in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Kreuzigungsfenster in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Barbarafenster in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Fenster der Opferung Isaaks in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Fenster 3 in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Pfingstfenster in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Chorgestuhl in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Hauptaltar in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Kanzel in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Passionsaltar in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Passionsaltar in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Taufbecken in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Grabmal von Guy III d Espinay und Louise de Goulaine in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Grabmal von Claude d Espinay in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch 48 147546 1 311182 Koordinaten 48 8 51 2 N 1 18 40 3 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ste Marie Madeleine Champeaux amp oldid 228105624