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Der States Reorganisation Act der am 31 August 1956 Gesetzeskraft erlangte war ein vom indischen Parlament beschlossenes Gesetzespaket das die Neugliederung des indischen Staatsgebietes in einzelne Bundesstaaten nach ethnisch sprachlichen Grundsatzen regelte Aus verfahrenstechnischen Grunden folgte eine entsprechende Regelung fur die beiden Bundesstaaten Bihar und Westbengalen separat und etwas spater mit dem Bihar and West Bengal Transfer of Territories Act der am 1 September 1956 in Kraft trat Die mit den beiden Gesetzen verbundenen territorialen Anderungen wurden am 1 November 1956 umgesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Die indische Unabhangigkeit und die Integration der Furstenstaaten 2 Dhar Kommission und JVP Komitee 3 Bildung der Bundesstaaten 1950 4 States Reorganisation Commission 5 Bestimmungen des States Reorganisation Act im Einzelnen 6 Weitere Entwicklung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseDie indische Unabhangigkeit und die Integration der Furstenstaaten BearbeitenAm 15 Juni 1947 trat der vom britischen Parlament beschlossene Indian Independence Act in Kraft der die Aufteilung Britisch Indiens in zwei Staaten einen uberwiegend hinduistischen Staat Indien und einen muslimischen Staat Pakistan vorsah Am 14 August 1947 wurden durch den obersten Vertreter der britischen Kolonialmacht den Generalgouverneur und Vizekonig von Indien Louis Mountbatten in Karatschi Pakistan und am darauffolgenden Tag in Delhi Indien formell in die Unabhangigkeit als Dominions im Rahmen des Britischen Commonwealth entlassen Gleich danach brachen schwere Unruhen zwischen Hindus und Muslimen aus die in burgerkriegsahnlichen Zustanden mundeten In Indien wurde die politische Macht durch Vertreter des Indischen Nationalkongresses ubernommen Der Indische Nationalkongress strebte die Grundung einer Republik Indien an Zu den Zeiten der britischen Kolonialmacht hatte jedoch ein erheblicher Teil Indiens nicht direkt unter britischer Herrschaft gestanden sondern wurde von mehr als 560 einheimischen indischen Furstendynastien regiert die in einem vertraglichen und personlichen Treueverhaltnis zur britischen Krone standen Das Verhaltnis dieser Furstenstaaten zu einem unabhangigen indischen Staat war ungeklart Am 5 Juli 1947 richtete Vallabhbhai Patel einen Appell an die noch zogernden Fursten viele hatten schon vorher grundsatzlich zugestimmt dem Dominion Indien fur die gemeinsame Regelung von Angelegenheiten der Verteidigung der Aussenpolitik und der Nachrichten und Verkehrsbeziehungen beizutreten Am 25 Juli 1947 wandte sich auch Lord Mountbatten mit einer ahnlichen Aufforderung an die Fursten Viele Fursten stimmten freiwillig und aus patriotischer Gesinnung oder in realistischer Einsicht dass keine Alternative moglich sei der Eingliederung ihrer Lander in die Indische Union zu Die Herrscher einzelner grosserer Furstenstaaten wie der Nizam von Hyderabad der Raja von Travancore und der Nawab von Bhopal versuchten eine unabhangige Politik zwischen Indien und Pakistan zu betreiben mussten jedoch z T unter militarischem Druck der Indischen Union schliesslich ihre Lander in die indische Republik eingliedern Der Nawab von Junagadh erklarte den Anschluss seines mehrheitlich von Hindus bewohnten Furstentums an Pakistan woraufhin es von indischen Truppen besetzt wurde Der Maharadscha von Kaschmir versuchte ebenfalls seine Unabhangigkeit zu bewahren schloss sein Land jedoch unter dem Eindruck einer muslimischen Rebellion gegen seine Herrschaft Indien an Letztlich wurden alle Fursten zur Aufgabe ihrer politischen Macht genotigt und ihre Staatsterritorien in die neu gegrundeten Staaten Indien und Pakistan eingegliedert In der Indischen Union wurde zunachst in der Phase der Stabilisierung nach der Unabhangigkeitserklarung die Verwaltungseinteilung der britischen Kolonialmacht weitergefuhrt Die meisten kleineren ehemaligen Furstenstaaten wurden in die fruher britischen Provinzen eingegliedert Dhar Kommission und JVP Komitee BearbeitenDer Indische Nationalkongress hatte schon fruhzeitig wahrend der britischen Kolonialherrschaft die Forderung nach einer administrativen Neugliederung Indiens nach linguistischen Gesichtspunkten erhoben Die Agitation gegen die Teilung Bengalens 1905 berief sich vor allem auf die Argumentation der Zusammengehorigkeit des bengalischen Sprachgebiets Seit 1921 war die Forderung nach der Neugliederung Indiens auf linguistischer Grundlage Bestandteil des Parteiprogramms des Kongresses 1 Als die Unabhangigkeit in greifbare Nahe ruckte wurde die Kongresspartei allerdings in ihren Aussagen vorsichtiger und versprach nur noch eine Neugliederung Indiens nach sprachlichen Gesichtspunkten soweit es die Umstande moglich machten Fuhrende Kongress Politiker furchteten ein Aufleben regionalistischer und partikularistischer Interessen und entsprechend zentrifugale Tendenzen im unabhangigen Indien Der erste Premierminister Jawaharlal Nehru betonte dass die erste Prioritat die Stabilisierung des neu entstandenen Staates sein musse und dass erst spater uber eine Neugliederung des Bundesgebietes nachgedacht werden konne Am 17 Juni 1948 wurde die Linguistic Provinces Commissions ins Leben gerufen Die Kommission sollte daruber entscheiden ob die von verschiedener Seite geforderte Neubildung von im Wesentlichen linguistisch definierten Bundesstaaten Andhra Karnataka Kerala und Maharashtra sinnvoll und machbar ware Die Kommission bestand aus drei Personen dem Vorsitzenden S K Dhar einem pensionierten Richter am Allahabad High Court Panna Lall einem ehemaligen Beamten des Indian Civil Service und B C Banerje Nach ihrem Vorsitzenden wurde sie unter dem Namen Dhar Commission fruher auch Dar Commission geschrieben bekannt 2 Die Kommission warnte in ihrem Abschlussbericht vor einer baldigen Neugliederung des Gebiets der Indischen Union und lehnte das Konzept von linguistisch homogenen Provinzen ab The existing Indian Provinces are administrative units of British imperialism They came into existence in a somewhat haphazard way and were not designed to work as democratic institutions But they have taken root and are now living vital organisms and have served the useful purpose of bringing together people who might otherwise have remained separated In any rational and scientific planning that may take place in regard to the provinces of India in the future homogeneity of language cannot be a decisive or even an important factor Administrative convenience history geography economy culture and many other matters will also have to be given due weight this is certainly not the time for embarking upon the enterprise of redrawing the map of the whole of southern India including the Deccan Bombay and the Central provinces India is yet to become a nation and Indian states are yet to be integrated India cannot afford to add to its anxieties the heat controversy and bitterness which the demarcation of boundaries and allotment of the capital cities of Bombay and Madras will involve In order to secure this stability and integration India should have a strong Centre and a national language The only good that we can see in a linguistic province is the possible advantage it has in working the legislature in the regional language But this is more than counter balanced by the obstruction the linguistic provinces will inevitably cause to the spread of national language and national feeling in the country Die existierenden indischen Provinzen sind Verwaltungseinheiten des britischen Imperialismus Sie sind in einer gewissermassen willkurlichen Weise entstanden und wurden nicht dazu geschaffen als demokratische Institutionen zu funktionieren Sie haben jedoch Wurzeln geschlagen und sind nun vitale Organismen die auch dem nutzlichen Zweck dienten Menschen zusammenzubringen die unter anderen Umstanden voneinander getrennt geblieben waren In einer rationalen und wissenschaftlichen Planung die hinsichtlich der Provinzen in der Zukunft vielleicht einmal stattfinden wird kann die Homogenitat der Sprache kein entscheidendes oder uberhaupt ein wichtiges Kriterium sein Verwaltungstechnische Gesichtspunkte geschichtlicher Hintergrund Geografie Wirtschaft Kultur und viele andere Dinge mussen ebenfalls angemessen berucksichtigt werden dies ist sicher nicht die Zeit sich an das Unterfangen zu machen die Landkarte ganz Sudindiens einschliesslich des Dekkans Bombays und der Central Provinces neu zu zeichnen Indien muss erst zu einer Nation heranwachsen und die einzelnen Staaten mussen erst integriert werden Indien kann es sich nicht leisten zu seinen Angsten noch die Hitze die Kontroversen und die Erbitterung die neue Grenzziehungen und die Zuordnung der Hauptstadte Bombay und Madras mit sich bringen wurde auf sich zu laden Um die Stabilitat und Integration zu gewahrleisten sollte Indien ein starkes Zentrum und eine nationale Sprache haben Das einzig Gute das wir in einer linguistischen Provinz sehen konnen ist der Vorteil dass der Gesetzgebungsprozess in einer regionalen Sprache ablaufen kann Dies wird jedoch mehr als aufgewogen durch den Widerstand den linguistische Provinzen unweigerlich der Verbreitung einer nationalen Sprache und eines Nationalgefuhls im Lande entgegensetzen werden Dar Kommission Abschlussbericht vom 10 Dezember 1948 2 Nach Bekanntwerden des Berichts der Dhar Kommission erhoben sich vielfache Proteste so dass sich die Fuhrung der Kongresspartei genotigt sah auf ihrem jahrlichen Parteikongress in Jaipur im Dezember 1948 ein eigenes Komitee zur Bearbeitung dieser Frage einzusetzen Dieses Komitee bestand aus den drei Personen Jawaharlal Nehru Vallabhbhai Patel und Pattabhi Sitaramayya und wurde nach den Anfangsbuchstaben der Namen seiner Mitglieder unter der Bezeichnung JVP Komitee bekannt 3 4 Das JVP Komitee kam in seinem Bericht vom 1 April 1949 zu ahnlichen Schlussfolgerungen wie die Dhar Kommission und empfahl lediglich die Bildung eines linguistisch definierten Staates Andhra aus Teilen der fruheren Prasidentschaft Madras 1 Bildung der Bundesstaaten 1950 Bearbeiten nbsp Die 27 indischen Bundesstaaten mit Jammu und Kashmir Sonderstatus im Jahr 1951 Die Empfehlungen der Dhar Kommission beeinflussten die indische Politik der folgenden Jahre Im ersten Jahrzehnt der indischen Republik gab es eine starke Tendenz die nach Sprechern grosste Sprache Indiens Hindi zur allgemeinen Staatssprache zu erheben Die am vom 26 Januar 1950 in Kraft getretene indische Verfassung definierte Indien als Bundesrepublik 5 und ubernahm die Bundesstaaten so wie sie nach der Unabhangigkeit aus den kolonialen Grenzen entstanden waren Die Verfassung unterschied zwischen 4 Kategorien von Staaten bzw Territorien die nach ihrer Auflistung in den anhangenden Tabellen der Verfassung mit den Suffixen Part A B C und D versehen wurden 6 Im engeren Sinne entsprachen nur die A und B Staaten wirklichen teilautonomen Bundesstaaten die C Staaten hatten eher den Charakter von Territorien die von der Zentralregierung indirekt verwaltet wurden Den meisten C Staaten wurde mit dem Government of Part C States Act 1951 zwar eine gewahlte Volksvertretung gewahrt jedoch hatte sie nur eingeschrankte Kompetenzen Wichtige Fragen wie Finanzangelegenheiten wurden direkt durch das indische Innenministerium entschieden 7 Kategorie Beschreibung Administrator StaatenA Staaten Fruhere britische Provinzen gewahlter Gouverneurund gewahltes Parlament 9 Staaten Assam Bihar Bombay Punjab Madhya Pradesh Madras Orissa Uttar Pradesh WestbengalenB Staaten Ehemalige Furstenstaaten oderVereinigungen von Furstenstaaten Rajpramukh fruherer Furst und gewahltes Parlament 9 Staaten Hyderabad Jammu und Kashmir Madhya Bharat Mysore Patiala and East Punjab States Union PEPSU Rajasthan Saurashtra Travancore Cochin Vindhya PradeshC Staaten Fruhere Furstenstaaten von der Regierung ernannter Chief commissionermeist auch gewahltes Parlament 10 Staaten Ajmer Coorg Koch Bihar 1 Bhopal Bilaspur Delhi Himachal Pradesh Kachchh Manipur TripuraD Gebiet 2 Unionsterritorium ernannter Gouverneur Andamanen und Nikobaren1 Der Staat Koch Bihar wurde schon 1949 Teil Westbengalens 2 Die in Abschnitt D aufgefuhrten Gebiete wurden in der Verfassung nicht mehr als Staaten sondern als Territorien bezeichnet States Reorganisation Commission BearbeitenAuf die Dauer erwies sich die Aufteilung in Klasse A B C D Bundesstaaten aber als nicht tragfahig Ein Prazedenzfall war die Schaffung des Staates Andhra aus Teilen des bisherigen Bundesstaats Madras nach linguistischen Gesichtspunkten die im Jahr 1953 unter dem Druck einer jahrelangen Agitation erfolgte Damit war der Weg zur Schaffung von im Wesentlichen linguistisch definierten Staaten beschritten auf dem es kein Zuruck mehr gab nbsp Die 27 indischen Bundesstaaten im Jahr 1955 nach Bildung des Bundesstaates Andhra 1953 und Angliederung des Bundesstaats Bilaspur an Himachal Pradesh 1954Am 22 Dezember 1953 wurde durch Premierminister Nehru die States Reorganisation Commission SRC ins Leben gerufen deren Aufgabe es war Empfehlungen fur neue nach ethnisch sprachlichen Gegebenheiten gebildete Bundesstaaten zu erarbeiten Die Kommission bestand aus drei angesehenen Personen dem fruheren Richter am Supreme Court Sayyid Fazal Ali K Madhava Panikkar damals indischer Botschafter in Kairo und Hriday Nath Kunzru einem Mitglied der Rajya Sabha des indischen Staatenhauses Keine der drei Personen war Mitglied der Kongresspartei 1 Den Vorsitz fuhrte Fazal Ali 8 Die Kommission teilte am 23 Februar 1954 der indischen Offentlichkeit uber die Presse mit dass Eingaben und Vorschlage zur neuen territorialen Gliederung gemacht werden konnten Insgesamt gingen mehr als 150 000 solche Eingaben ein von denen allerdings nur ca 2000 wohldurchdachte eingehender betrachtet wurden Die Kommission reiste mehr als 60 000 Kilometer durch ganz Indien und befragte dabei mehr als 9000 Personen aus allen Bevolkerungsschichten Am 30 September 1955 legte die Kommission ihre Empfehlungen in einem Bericht vor Die Empfehlungen waren weitreichend 9 10 Der Bericht befurwortete eine baldige Neugliederung der Bundesstaaten und fuhrte als Hauptargument dafur an dass die Bewegung hin zu linguistischen Staaten nach der Schaffung des Staates Andhra nicht mehr aufgehalten werden konne Die andauernde Unsicherheit hinsichtlich der territorialen Aufteilungen fuhre dagegen zu wirtschaftlichen Nachteilen Im SRC Bericht wurde betont dass die Kommission sich nicht nur von rein linguistischen Gesichtspunkten habe leiten lassen Als weiterer wichtiger Punkt wurde die wirtschaftliche Lebensfahigkeit der neu zu schaffenden Einheiten genannt Der Bericht empfahl die Beseitigung der bisherigen Unterscheidung von A B und C Staaten Insbesondere die C Staaten sollten da zu klein um wirtschaftlich zu sein an grossere Staaten angegliedert werden Die Zahl der Unionsterritorien sollte auf ein Minimum reduziert werden Der anfangs publizierte Entwurf entsprach schon relativ weitgehend der spater realisierten Umsetzung siehe unten jedoch gab es einige wesentliche Unterschiede der Staat Hyderabad sollte nicht aufgelost werden sondern weiterbestehen und im Wesentlichen auf seine telugusprachigen Anteile verkleinert werden Die marathisprachige Region von Nagpur sollte von Madhya Pradesh abgetrennt werden und zu einem eigenen Bundesstaat Vidarbha erhoben werden Himachal Pradesh und Tripura sollten an den Punjab bzw Assam angegliedert werden 1 9 Nach der Veroffentlichung der Kommissionsempfehlungen gab es eine intensive offentliche und parlamentarische Debatte uber die Vorschlage Im Januar legte die Regierung einen Gesetzesentwurf der in den meisten Punkten den Vorschlagen folgte vor Auch die Parlamente der Bundesstaaten deren Zustimmung eigentlich gar nicht erforderlich war wurden zu Rate gezogen Am 18 April 1956 wurde der Gesetzesentwurf zur Anderung der Verfassung in die Lok Sabha eingebracht Nach Beratung in den Ausschussen und der Zustimmung beider Kammern erlangten der States Reorganisation Act am 31 August 1956 und der Constitution 7th Amendment Act am 19 Oktober 1956 Gesetzeskraft Da die Grenzregelungen zwischen Bihar und Westbengalen etwas langer dauerten wurden diese in einem eigenen Gesetz dem Bihar and West Bengal Transfer of Territories Act der am 1 September 1956 Gesetzeskraft erlangte umgesetzt 1 Bestimmungen des States Reorganisation Act im Einzelnen BearbeitenMit dem States Reorganisation Act wurden 10 Bundesstaaten aufgelost Hyderabad Travancore Cochin Coorg Saurashtra Kachchh Ajmer Vindhya Pradesh Madhya Bharat Bhopal und die Punjab and East Patiala States Union PEPSU Das Territorium dieser Bundesstaaten wurde unter den benachbarten Staaten aufgeteilt Travancore Cochin bildete einen Sonderfall da der Staat zwar formell aufgelost aber anschliessend unter neuem Namen Kerala auf sehr ahnlichem Territorium ein neuer Staat gegrundet wurde Hier handelte es sich also mehr um eine Umbenennung Alle bisherigen C Staaten wurden entweder aufgelost und an andere Staaten angegliedert oder in Unionsterritorien umgewandelt Der einzige bisherige D Staat die Andamanen und Nikobaren wurde ebenfalls zu einem Unionsterritorium Nach Umsetzung des States Reorganisation Act bestanden folgende 14 Bundesstaaten nbsp Anderungen des States Reorganisation Acts sowie des Bihar And West Bengal Transfer Of Territories Acts 1956 mit zusatzlicher Darstellung der 1959 erfolgten Grenzkorrekturen zwischen Madras und Andhra Pradesh Andhra Pradesh An den Bundesstaat Andhra wurde die Telangana Region des aufgelosten Staats Hyderabad angegliedert Der vergrosserte Staat erhielt danach den Namen Andhra Pradesh Assam das Gebiet Assams blieb unverandert Bihar auf Grundlage des Bihar And West Bengal Transfer Of Territories Act 1956 trat Bihar Teile des Distrikts Purnea und Teile des Distrikts Manbhum an Westbengalen ab Dadurch erhielt Westbengalen eine Landbrucke zwischen seinem bisher nicht zusammenhangenden Nord und dem Sudteil Bombay der Staat wurde durch Angliederung von Saurashtra und Kachchh sowie der marathisprachigen Anteile Division Nagpur von Madhya Pradesh vergrossert die Marathwada Region von Hyderabad wurde angegliedert Die sudlichen Anteile von Bombay wurden an den Bundesstaat Mysore abgetreten An Rajasthan wurde ein kleines Grenzgebiet um Abu Road im Distrikt Banaskantha abgetreten Jammu und Kashmir Jammu und Kashmir blieb in seinem Gebietsstand unverandert Kerala Kerala wurde formell als Bundesstaat neu gebildet de facto war es jedoch im Wesentlichen der Nachfolgestaat von Travancore Cochin der durch Anschluss des bisher zu Madras gehorenden Distrikts Malabar vergrossert wurde Die bisher zum Distrikt Malabar zahlenden Inselgruppen der Lakkadiven und Amindiven sowie Minicoy wurden von ihm abgetrennt und zu einem Unionsterritorium umgewandelt Das Gebiet des spateren Distrikts Kanyakumari an der Sudspitze Indiens kam zu Madras Madhya Pradesh Madhya Bharat Vindhya Pradesh und Bhopal wurden als Staaten aufgelost und an Madhya Pradesh angegliedert Madhya Pradesh erhielt die bisher zu Rajasthan gehorende Exklave um Sironj Die marathisprachigen Anteile der Division Nagpur wurden an den Staat Bombay angegliedert Madras der Staat wurde im Wesentlichen auf seine heutigen Grenzen beschrankt durch Abtretung des Malabar Distrikts an den neu gebildeten Staat Kerala und des kannadasprachigen Gebiets um Kollegal an Mysore Von Tranvancore Cochin gewann Madras Gebiete hinzu s o Mysore Mysore wurde signifikant vergrossert durch Angliederung des Staates Coorg und der uberwiegend kannadasprachigen sudlichen Teile des Bundesstaats Bombay und des westlichen Hyderabad Von Madras erhielt Mysore den grossten Teil des Kustendistrikt South Kanara ein kleiner Anteil mit dem Ort Kasaragod ging an Kerala und das Gebiet von Kollegal Orissa das Gebiet Orissas blieb unverandert Punjab die Patiala and East Punjab States Union PEPSU wurde an den Punjab angegliedert Rajasthan Rajasthan wurde durch die Angliederung des Staates Ajmer vergrossert Die Exklave um Sironj wurde an Madhya Pradesh abgetreten Ausserdem erhielt Rajasthan einen kleinen Grenzstreifen um Abu Road von Bombay Uttar Pradesh das Gebiet von Uttar Pradesh blieb unverandert In einem Minderheitenvotum hatte sich K M Panikkar fur eine Aufteilung des Staates in mindestens zwei Staaten ausgesprochen sich aber mit dieser Meinung nicht durchgesetzt 11 Westbengalen Westbengalen erhielt die oben erwahnten Territorien von BiharDie folgenden 6 Unionsterritorien wurden gebildet Andamanen und Nikobaren Delhi Himachal Pradesh Lakkadiven Amindiven und Minicoy Tripura ManipurWeitere Entwicklung BearbeitenNach der Neuordnung durch den States Reorganisation Act bestanden folgende Bundesstaaten und Unionsterritorien Zahlen gerundet 1 nbsp Die 14 indischen Bundesstaaten und 6 Unionsterritorien im Jahr 1956Bundesstaaten Nr Name Bevolkerungin Mio 1956 Flache km Haupt Sprache1 Andhra Pradesh 34 284 900 Telugu2 Assam 10 230 500 Assamesisch3 Bihar 41 165 800 Hindi4 Bombay 51 487 000 Marathi Gujarati5 Kerala 14 38 900 Malayalam6 Madhya Pradesh 28 458 500 Hindi7 Madras 32 130 000 Tamil8 Mysore 20 85 000 Kannada9 Orissa 16 155 000 Oriya10 Punjab 17 122 000 Hindi Panjabi11 Rajasthan 17 342 000 Hindi12 Uttar Pradesh 67 293 000 Hindi13 Westbengalen 28 98 000 Bengalisch14 Jammu und Kashmir 4 139 000 KashmiriUnionsterritorien Nr Name Bevolkerungin Mio 1956 Flache km 1 Delhi 2 6002 Himachal Pradesh 1 10 0003 Manipur 0 6 9 0004 Tripura 0 7 4 0005 Andamanen und Nikobaren 0 03 3 0006 Lakkadiven Amindiven und Minicoy 0 02 100 nbsp Nach dem Jahr 1960 neu entstandene Bundesstaaten 1962 Nagaland Abtrennung von Assam 1966 Haryana Abtrennung vom Punjab und kleinen Anteilen von Himachal Pradesh 1971 Himachal Pradesh aus einem Unionsterritorium 1972 Meghalaya Abtrennung von Assam 1972 Tripura aus einem Unionsterritorium 1972 Manipur aus einem Unionsterritorium 1975 Sikkim vorher indisches Protektorat 1975 Arunachal Pradesh aus einem Unionsterritorium 1987 Mizoram aus einem Unionsterritorium bis 1971 zu Assam 1987 Goa aus einem Unionsterritorium 2000 Chhattisgarh Abtrennung von Madhya Pradesh 2000 Jharkhand Abtrennung von Bihar 2000 Uttarakhand Abtrennung von Uttar Pradesh 2014 Telangana Abtrennung von Andhra PradeshNach der Umsetzung des States Reorganisation Acts ebbten die Diskussionen um die Neugliederung des indischen Staatsgebiets zunachst ab Die Regelungen des Acts erwiesen sich als weitgehend tragfahig und sind zum grossen Teil bis heute in Kraft geblieben Einige Regelungen des Acts sind allerdings noch heute umstritten Ein Beispiel ist der Streit um das Gebiet um die Stadt Belagavi Belgaum zwischen den heutigen Bundesstaaten Maharashtra und Karnataka Mysore Im Jahr 2014 loste sich nach jahrelanger politischer Agitation die Region Telangana wieder von Andhra Pradesh an das sie durch den Act angegliedert worden war ab und bildete einen eigenen Bundesstaat Die einzigen beiden nach 1956 verbliebenen bilingualen Bundesstaaten waren Punjab und Bombay Im Punjab waren Panjabi und Hindi Sprecher und in Bombay Gujarati und Marathi Sprecher vereint Die Diskussion um Bombay hatte sich vor allem um die Zukunft der grossen kosmopolitischen Hafen und Handelsstadt Bombay heute Mumbai gedreht auf die sowohl die Gujarati als auch die Marathi Sprecher Anspruche erhoben Die Stadt lag zwar im Marathi Sprachgebiet jedoch hatten vor allem Gujarati Handler zu ihrem wirtschaftlichen Aufstieg beigetragen Die Auseinandersetzung um Bombay erinnerte an die Diskussion um die Stadt Madras heute Chennai wenige Jahre zuvor die damals sowohl von Tamil als auch Telugu Sprechern beansprucht worden war 1960 wurde auch der Staat Bombay nach linguistischen Gesichtspunkten im Bombay Reorganisation Act in die Staaten Gujarat und Maharashtra aufgeteilt die Stadt Bombay ging an Maharashtra 1966 folgte mit dem Punjab Reorganisation Act eine analoge Entscheidung fur den Bundesstaat Punjab von dem die Hindi sprachigen Gebiete abgetrennt wurden Dabei wurde der neue Bundesstaat Haryana gebildet Auch im multilingualen Assam kam es in den folgenden Jahrzehnten zu Auseinandersetzungen so dass 1962 Nagaland und 1970 1972 Meghalaya Mizoram und Arunachal Pradesh aus Assam herausgelost wurden Durch die Bildung neuer Bundesstaaten hat sich deren Zahl daher von 14 im Jahr 1956 nach dem States Reorganisation Act auf 29 im Jahr 2017 erhoht Literatur BearbeitenReinhart Bauer Die Neugliederung der Indischen Union im Jahre 1956 In Zeitschrift fur auslandisches offentliches Recht und Volkerrecht Band 18 1957 S 345 394 ausfuhrliche deutschsprachige staatsrechtliche Abhandlung digitalisiert am Max Planck Institut fur auslandisches offentliches Recht und Volkerrecht Weblinks BearbeitenThe States Reorganisation Act 1956 Text des States Reorganisation Act The Bihar And West Bengal Transfer Of Territories Act 1956 Gesetzestext Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Reinhart Bauer Die Neugliederung der Indischen Union im Jahre 1956 In Zeitschrift fur auslandisches offentliches Recht und Volkerrecht Band 18 1957 S 345 394 ausfuhrliche deutschsprachige staatsrechtliche Abhandlung digitalisiert am Max Planck Institut fur auslandisches offentliches Recht und Volkerrecht a b Virendra Kumar Committies and Commissions in India 1947 73 Band 1 1947 54 Reprinted edition Concept Publishing Company New Delhi 2004 ISBN 81 7022 196 X S 65 ff Maya Tudor The Promise of Power The Origins of Democracy in India and Autocracy in Pakistan Cambridge University Press 2013 ISBN 978 1 107 03296 5 S 170 Jagdish C Johari Indian Polity A Concise Study of the Indian Constitution Government and Politics Lotus Press New Delhi 2004 ISBN 81 89093 68 1 S 29 Artikel 1 der Verfassung India that is Bharat shall be a Union of States THE CONSTITUTION OF INDIA As Adopted FIRST SCHEDULE Articles 1 4 and 391 The States and the territories of India PDF S 1141 1143 archiviert vom Original am 3 Dezember 2013 abgerufen am 9 Oktober 2015 englisch Indische Verfassung in der Fassung des Jahres 1949 Government of Part C States Act PDF 1951 archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 8 Oktober 2015 englisch S 313ff Reorganisation of States The approach and arrangements PDF The Economic Weekly 15 Oktober 1955 abgerufen am 8 Oktober 2015 englisch a b Report of The States Reorganisation Commission Government of India in the Ministry of Home Affairs No 53 69 53 Public PDF Abgerufen am 8 Oktober 2015 englisch Abschlussbericht der publiziert im Journal of Indian School of Political Economy Jan Dez 2009 S 356 523 leider fehlt das Ende Report of the State Reorganisation Commission 1955 PDF Abgerufen am 16 Oktober 2015 englisch quick and dirty digitalisierter Originalbericht herausgegeben vom Indischen Innenministerium Nilakantha Rath Separation is no solution to the problem of regional imbalance in development In Journal of Indian School of Political Economy Band 21 Nr 1 4 2009 S 193 197 englisch online PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title States Reorganisation Act amp oldid 230093360