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Hyderabad Status ehemaliger BundesstaatHauptstadt HyderabadGrundung 1948 als Provinz Auflosung Fusion 1 November 1956 States Reorganisation Act Aufteilung unter Bombay Andhra Pradesh und Mysore Flache 214 000 km Einwohner 17 69 Millionen 1950 1 Bevolkerungsdichte 83 Ew km Sprachen 47 8 Telugu24 3 Marathi11 6 Urdu10 5 Kannada5 8 andere Sprachen 2 Lage von Hyderabad in Indien 1951 Hyderabad Aussprache Telugu హ దర బ ద Marathi ह दर ब द Urdu حیدر آباد Kannada ಹ ದರ ಬ ದ war von 1948 bis 1950 eine Provinz und von 1950 bis 1956 ein Bundesstaat in Indien der aus dem fruheren gleichnamigen Furstenstaat hervorging Der Bundesstaat wurde 1956 im States Reorganisation Act aufgelost und sein Territorium unter den angrenzenden Bundesstaaten aufgeteilt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Besetzung durch Indien 1 2 Kommunistische Rebellion 1 3 Politik nach 1950 2 Auflosung des Staates Hyderabad 3 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten Hauptartikel Hyderabad Staat Besetzung durch Indien Bearbeiten Im Jahr 1947 erlangte Indien zusammen mit Pakistan die Unabhangigkeit als Dominion im Rahmen des britischen Commonwealth von der britischen Kolonialherrschaft Nach und nach traten die zahlreichen indischen Furstenstaaten dem neugegrundeten indischen Staat bei Der Umstand dass diese Einigung weitgehend gewaltfrei vor sich ging war vor allem dem grossen politischen Geschick von Jawaharlal Nehrus Mitstreiter und Innenminister Sardar Vallabhbhai Patel zu danken Der Nizam von Hyderabad Asaf Jah VII der uber den mit Abstand grossten indischen Furstenstaat herrschte zogerte mit diesem Schritt jedoch und versuchte die Unabhangigkeit seines Staates sowohl von Indien als auch von Pakistan zu bewahren Als er damit begann eigene paramilitarische Polizeitruppen die Razakars aufzubauen die mit grosser Harte gegen Unruhen in der mehrheitlich hinduistischen Bevolkerung Hyderabads die den Anschluss an Indien erstrebte vorgingen ergriff Indien schliesslich die Initiative und besetzte in einer kurzen Militaraktion im September 1948 den Staat Hyderabad der am 17 September 1948 Indien eingegliedert wurde nbsp Die 16 Distrikte von Hyderabad 1951 Kommunistische Rebellion Bearbeiten Die Rebellion gegen den Nizam war wesentlich auch von kommunistischen Kraften getragen worden die nicht ohne weiteres ihre Waffen niederlegten und den Aufstand beendeten als die indische Armee eintraf Die kommunistische Bewegung hatte ihren Schwerpunkt in Telangana Der indische Militargouverneur versuchte zunachst den Aufstand mit Polizeimassnahmen zu unterdrucken In den Jahren nach 1948 kam es zu Verhaftungen von Tausenden vermeintlicher Sympathisanten der kommunistischen Bewegung ohne dass diese dadurch dauerhaft unterdruckt werden konnte Die Kommunisten hatten sich Sympathien unter der einfachen Landbevolkerung erworben weil sie in den unter ihrer Herrschaft stehenden Gebieten die Fronarbeit abgeschafft Land und Vieh umverteilt und sich um die Hebung des Niveaus der einfachen Bevolkerung bemuht hatten Die indische Regierung unter Nehru erkannte grundsatzlich diese Probleme und schlug einen konzilianteren Kurs ein Die Verhafteten wurden grosstenteils bis 1950 wieder entlassen eine Generalamnestie ausgesprochen und in Teilen eine Landreform durchgefuhrt Mittel wurden bereitgestellt um die zerstorte Infrastruktur wieder instand zu setzen Allerdings wurden im Rahmen der Massnahmen zur Unterdruckung des kommunistischen Aufstandes auch Tausende von Angehorigen einzelner Stammesbevolkerungen zwangsumgesiedelt Mitte Oktober 1951 riefen die Kommunistische Partei Indiens CPI und die Andhra Mahasabha zur Beendigung des Aufstands auf was auch im Wesentlichen geschah 1952 schlossen sich die linken Gruppierungen zur People s Democratic Front zusammen um unter diesem Dach bei den kommenden Wahlen anzutreten 3 Politik nach 1950 Bearbeiten nbsp Premierminister Jawaharlal Nehru wird bei einem Besuch in Hyderabad am 28 September 1952 durch den Rajpramukh und Nizam Asaf Jah VII begrusstNach der Grundung und der Verabschiedung der Verfassung der Republik Indien im Jahr 1950 wurde Hyderabad ein Bundesstaat Formell blieb der Nizam das Oberhaupt in einer Gouverneursposition mit dem Titel eines Rajpramukh Die tatsachliche politische Macht ubte jedoch der Chief Minister aus der vom Parlament von Hyderabad gewahlt wurde Die erste und einzige Parlamentswahl fand 1952 statt 4 Starkste Partei wurde mit 41 9 der Stimmen die Kongresspartei die 93 von 175 Wahlkreisen gewann Zweitstarkste Partei wurde die People s Democratic Front 20 8 22 Mandate eine Stellvertreterpartei der Kommunistischen Partei Indiens die aufgrund revolutionarer Umtriebe vorubergehend offiziell verboten worden war An dritter und vierter Position folgten die Sozialistische Partei 11 4 11 Sitze und die Peasants and Workers Party 4 2 10 Sitze Unabhangige Kandidaten erzielten 14 6 und 14 Sitze Anschliessend wurde eine Regierung unter Chief Minister Burgula Ramakrishna Rao Kongresspartei gebildet die bis 1956 amtierte Ergebnis der Parlamentswahl in Hyderabad 1952 4 Partei Stimmen SitzeZahl Zahl Indischer Nationalkongress 2 177 716 41 86 93 53 1 People s Democratic Front 1 080 092 20 76 42 24 0 Sozialistische Partei 590 209 11 35 11 6 3 Peasants and Workers Party 215 992 4 15 10 5 7 Scheduled Castes Federation 266 482 5 12 5 2 9 Andere Parteien 113 405 2 18 0 0 0 Unabhangige Kandidaten 758 318 14 58 14 8 0 Gesamt 5 202 214 100 00 175 100 0 Auflosung des Staates Hyderabad BearbeitenSchon zur britischen Kolonialzeit hatte es Forderungen nach einer Neugliederung der Verwaltungsgrenzen nach linguistisch kulturellen Kriterien gegeben Nach der Unabhangigkeit Indiens 1947 widersetzte sich die indische Regierung unter Nehru zunachst diesen Bestrebungen da sie Streitigkeiten uber die neu zu ziehenden Grenzen befurchtete die die Einheit des jungen Staatswesens gefahrdet hatten Hyderabad war von diesen Diskussionen besonders betroffen da sich das Staatsgebiet mit drei Sprachgebieten uberschnitt Marathi im Nordwesten Telugu im Osten und Kannada im Sudwesten Zusatzlich sprachen viele Muslime vor allem in den grosseren Stadten Urdu Alle vier Sprachen wurden zudem noch in verschiedenen Schriften geschrieben Unter dem konstanten Druck der offentlichen Meinung beugte sich die indische Regierung und Nehru setzte 1953 die States Reorganisation Commission ein die Empfehlungen zu den kunftigen Grenzen der Bundesstaaten ausarbeiten sollte Am 30 September 1955 legte die Kommission ihren vorlaufigen Bericht vor 2 In ihrer Beurteilung des Staates Hyderabad betonte die Kommission dass es sich bei dem ehemaligen Furstenstaat Hyderabad um eine quasi kunstliche staatliche Einheit handle die nur durch die autoritare Herrschaft der Asaf Jahi Dynastie zusammengehalten wurde Es gabe keine wirklich gemeinsame Kultur Im Gegensatz zu den ehemaligen britischen Provinzen Prasidentschaft Madras Prasidentschaft Bombay Central Provinces and Berar etc die genauso kunstliche Gebilde gewesen seien habe es in Hyderabad keine wirkliche Entwicklung des Landes und seiner Bewohner gegeben Der Staat sei durch Ruckstandigkeit in allen Bereichen gekennzeichnet und stehe auch fur eine ungute autokratisch feudalistische Tradition Es gibt die allgemeine Forderung die die Unterstutzung der Offentlichkeit geniesst dass der Staat auf der Basis linguistischer und kultureller Zugehorigkeiten aufgeteilt werden solle Diese Forderung begrundet sich nicht nur auf linguistische Argumente Es ist eingewandt worden dass Staaten wie Bombay Madras und Madhya Pradesh trotz ihres heterogenen Charakters ein gutes Mass an Fortschritt erzielt haben und eine beachtliche Erfahrung in der Arbeitsweise einer demokratischen Regierung erlangt haben Im Falle Hyderabads muss man jedoch feststellen dass der Staat lange Zeit eine kunstliche politische Einheit bildete und dass die Hebung der Lebensverhaltnisse seiner Menschen nur dann erreicht werden kann wenn seine drei Komponenten an benachbarte fortgeschrittene Einheiten angeschlossen werden Dieser Schritt ist auch notwendig um die undemokratischen Traditionen die wie man sagt immer noch tief in diesem Staat verwurzelt sind auszuloschen Es ist wichtig sich daran zu erinnern dass die drei Gebiete Hyderabads die unter den Namen Telangana Karnataka and Marathwada bekannt sind nur unter der Autoritat der Asaf Jahi Dynastie vereinigt wurden Die Einheit wurde nicht durch freie Vereinigung des Volkes bewerkstelligt sondern beruhte auf den schwachen Fundamenten einer personlichen Herrschaft Einhergehend mit der Demokratisierung des Staates ist diese aufgesetzte und kunstliche Einheit daher tatsachlich schon zerbrochen Die gemeinsame Kultur von Hyderabad ist ebenso wie die Einheit des Staates etwas von oben Aufgepfropftes Sie ist ganz offensichtlich wenn uberhaupt nur in grosseren Stadten vorhanden und stellt in keiner Weise eine gemeinsame Lebensform des Volkes von Hyderabad dar Ausserhalb der Stadte Hyderabad und in geringerem Masse Aurangabad Bidar und Gulbarga gibt es wenig was als gemeinsame Kultur angesehen werden konnte States Reorganisation Commission Erster Bericht vom 30 September 1955 2 Trotz dieses insgesamt negativen Urteils empfahl die Kommission nicht die komplette Auflosung des Staates Hyderabad sondern im Wesentlichen dessen Verkleinerung auf die Telugu sprachigen Anteile Die Marathi sprachigen Anteile sollten an den Nachbarstaat Bombay angegliedert werden die Kannada sprachigen Anteile an den Nachbarstaat Mysore Die Entwurfe der Kommission wurden intensiv im indischen Parlament diskutiert Letztlich einigte man sich auf die komplette Aufteilung Hyderabads entlang linguistischer Grenzlinien unter die drei Nachbarstaaten Bombay Mysore und Andhra Pradesh Dieser Beschluss wurde mit dem States Reorganisation Act der am 1 November 1956 Realitat wurde umgesetzt Einzelnachweise Bearbeiten The Gazette of India Extraordinary PDF The Government of India 17 April 1950 abgerufen am 6 November 2015 englisch digitales Archiv der Ausgaben der Gazette of India unter http www egazette nic in a b c Report of The States Reorganisation Commission 23 Februar 1955 Part III Proposals for Reorgansation V Hyderabad S 101 englisch archive org PDF Originaltext des Zitats There has been a general demand with popular support behind it that the State should be disintegrated on the basis of linguistic and cultural affinity This demand does not rest merely on linguistic grounds It has been argued that States like Bombay Madras and Madhya Pradesh though heterogeneous in character have achieved a fair measure of progress and have acquired considerable experience in the working of the democratic form of government In the case of Hyderabad however it is contended that the State has long been an artificial political unit and that the progress of the people who have remained backward cannot be accelerated unless its three component regions are attached to more advanced units This step is also said to be necessary for the liquidation of the undemocratic tradition which it is stated is still deep rooted in this State It is important to bear in mind that the three areas of Hyderabad known as Telangana Karnataka and Marathwada were substantially united only under the authority of the Asaf Jahi dynasty This unity was not based on a free association of the people but rested on the weak foundation of personal rule With the democratisation of the State this superimposed and superficial unity has already broken down in effect The common culture of Hyderabad like the unity of the State is something that has been imposed from above It is apparent if at all only in important towns and in no way represents a common pattern of living among the people of Hyderabad Outside the city of Hyderabad and to a lesser degree Aurangabad Bidar and Gulbarga there is little that could be called a common culture Taylor C Sherman The integration of the princely state of Hyderabad and the making of the postcolonial state in India 1948 56 In Indian economic amp social history review Band 44 Nr 4 Sage Publications 2007 S 489 516 doi 10 1177 001946460704400404 englisch lse ac uk a b Election Results Full Statistical Reports Indian Election Commission Indische Wahlkommission abgerufen am 28 Oktober 2015 englisch Wahlergebnisse samtlicher indischer Wahlen zur Lok Sabha und zu den Parlamenten der Bundesstaaten seit der Unabhangigkeit Indische Bundesstaaten und UnionsterritorienHeutige Bundesstaaten Andhra Pradesh Arunachal Pradesh Assam Bihar Chhattisgarh Goa Gujarat Haryana Himachal Pradesh Jharkhand Karnataka Kerala Madhya Pradesh Maharashtra Manipur Meghalaya Mizoram Nagaland Odisha Punjab Rajasthan Sikkim Tamil Nadu Telangana Tripura Uttarakhand Uttar Pradesh Westbengalen nbsp Unionsterritorien Andamanen und Nikobaren Chandigarh Dadra und Nagar Haveli und Daman und Diu Delhi Jammu und Kashmir Ladakh Lakshadweep PuducherryEhemalige Bundesstaaten Ajmer Andhra Bhopal Bilaspur Bombay Coorg Hyderabad Jammu und Kashmir Kachchh Madhya Bharat Mysore Patiala and East 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