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Die Stadtkirche Limburg mit dem Patrozinium St Sebastian ist eine denkmalgeschutzte katholische Kirche am Bischofsplatz in der Altstadt von Limburg an der Lahn und Teil des angrenzenden Bischoflichen Ordinariats des Bistums Limburg Die Klosterkirche des fruheren Franziskanerklosters ist heute Filialkirche der Dompfarrei St Georg im Pastoralen Raum Limburg 1 Das Aussere der StadtkircheInneres der StadtkircheNeugotischer Hochaltar 1891 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Errichtung der heutigen Stadtkirche durch die Franziskaner lasst sich nicht mehr genau datieren vermutlich war es zu Beginn des 14 Jahrhunderts Um 1232 liessen sich die Franziskaner in Limburg nieder und nutzten 1252 zunachst eine holzerne Kirche den Vorgangerbau der Stadtkirche Der Neubau wurde ihnen moglich durch Zuwendungen seitens der wohlhabenden Limburger Burgerschaft Bei den Reformbewegungen im Franziskanerorden im 15 Jahrhundert schlossen sich die Limburger Franziskaner der strengeren Observanzbewegung an und ubertrugen 1485 ihren gesamten Besitz dem Erzbischof von Trier Die Reformation fuhrte zu einer Schliessung des Klosters und damit der Kirche zwischen 1577 und 1582 Im 17 Jahrhundert wurde es weitergefuhrt und nahm einen bedeutenden Aufschwung 1742 wurde die Kirche im Barockstil umgebaut Das Franziskanerkloster wurde 1813 im Zuge der Sakularisation geschlossen Die Kirche wurde vom Staat ubernommen und 1820 zur Stadtkirche erklart Seit 1827 gehort sie zum damals neu errichteten Bistum Limburg Architektur und Ausstattung BearbeitenDie in der Bausubstanz gotische dreischiffige Basilika mit langem polygonal schliessendem Chor ist entsprechend der Regel des Franziskanerordens einfach im Stil einer Bettelordenskirche gehalten Daher besitzt sie keinen Kirchturm sondern tragt einen Dachreiter mit einer Glocke Das sechsjochige Langhaus besitzt einen basilikalen Querschnitt mit hoherem Langhaus und niedrigen Seitenschiffen Da die Kirchenschiffe flach gedeckt waren konnte auf Strebepfeiler verzichtet werden Der Chor ebenso breit wie das Mittelschiff misst drei schmale Joche und hat einen 5 8 Schluss und grosse Masswerkfenster zwischen denen nur schmale Wandreste stehen vor denen abgetreppte Strebepfeiler den Schub des Kreuzrippengewolbes im Chor ableiten Ein grosses funfteiliges Masswerkfenster pragt auch die Westfassade nbsp Darstellung der Immaculata darunter das franziskanische Symbol der gekreuzten Arme von Franziskus und Jesus ChristusAufwandigere Verzierungen im Innern erfolgten erst bei der Barockisierung 1742 das Aussere behielt bis heute seine schlichte Gestalt Den Umbau leitete der Architekt Martin Ulrich der die Massnahmen vor allem auf die Einwolbung des Langhauses und die Stuckierung der Wand und Deckenflachen beschrankte Das gotische Grundgerust mit weit gespannten Arkaden uber schlanken Rundpfeilern blieb erhalten Das Mittelschiff erhielt eine farbig gefasste Spiegeldecke mit Stichkappen uber schwerem Gesims sowie reiche Stuckdekorationen von Bruder Angelus Homburg Das Bildprogramm mit der Maria Immaculata im Zentrum bietet die Ordensheiligen Franziskus Antonius Berhardin und Kapistran in den Eckmedaillons und die Heiligen Elisabeth und Sebastian in der Langhausmitte zwischen den Heiligen stutzen acht Engel das Gewolbe Je sechs Bilder mit Kreuzwegstationen befinden sich beidseits in der Obergadenzone Die Holzdecken der Seitenschiffe sind mit Bildern franziskanischer Heiliger bemalt Auch die intarsierte Kanzel stammt aus der barocken Modernisierungsphase Nur wenige mittelalterliche Ausstattungsstucke sind erhalten geblieben eines der ursprunglichen Weihekreuze an der Westseite und eine gotische Wandmalerei in einer Spitzbogennische im nordlichen Seitenschiff auf Hohe der Orgelempore mit einer stehenden Muttergottes im Zentrum umgeben von Statuen der Heiligen Petrus und Antonius sowie einer Stifterfigur Die Grabplatte Johann von Isenburgs 1312 befindet sich an der Chornordwand Ein ehemaliges Vortragekreuz des fruhen 15 Jahrhunderts dient heute als Altarkreuz nbsp Der Orgelprospekt von 1686Die Orgel wurde 1970 71 von der Orgelbaufirma Johannes Klais erbaut dabei wurde der 1686 von dem Franziskanerpater Adam Ohninger aus Lohr am Main geschaffene Prospekt in originaler Farbfassung erhalten Aus der gleichen Zeit stammen die Beichtstuhle die leider ihrer Farbigkeit beraubt wurden Das Inventar wurde zwischen 1820 und 1830 nahezu komplett ausgeraumt Dabei verschwanden die ursprunglichen Altarretabel die heutigen spatgotischen Altaraufsatze der Seitenschiffe kamen gegen Ende des 19 Jahrhunderts an ihren Standort Der gotisierende Hochaltar entstand 1891 und war ein Geschenk an den damaligen Bischof Karl Klein zu dessen goldenem Priesterjubilaum 2 Literatur BearbeitenMonika Jung Die Stadtkirche Sankt Sebastian zu Limburg an der Lahn Die Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters dieser Stadt Cardamina Verlag 2013 ISBN 978 3 8642 4091 1 Theodor Kloft Stadtkirche St Sebastian Limburg a d Lahn 1 Auflage Verlag des Bischoflichen Ordinariates Limburg Limburg 2016 ISBN 978 3 7954 7038 8 Christoph Waldecker Limburg an der Lahn Verlag Schnell amp Steiner 2011 ISBN 978 3 7954 2559 3 Harald Wagner Limburg entdecken Ein Stadtfuhrer fur Touristen und Einheimische Limburg 2011 ISBN 978 3 00 031762 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Sebastian Limburg an der Lahn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Ehem Franziskanerkloster und Franziskanerkirche St Sebastian jetzt Bischofliches Ordinariat und Stadtkirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenEinzelnachweise Bearbeiten Website Pastoraler Raum Limburg Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Ehem Franziskanerkloster und Franziskanerkirche St Sebastian jetzt Bischofliches Ordinariat und Stadtkirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen50 387537 8 066317 Koordinaten 50 23 15 1 N 8 3 58 7 O 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