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Die evangelische Stadtkirche St Nikolai ist eine spatgotische Hallenkirche mit alteren Bauteilen in Geithain im Landkreis Leipzig in Sachsen Sie gehort zur Kirchengemeinde Geithain im Kirchspiel Geithainer Land in der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens und pragt das Stadtbild von Geithain St Nikolai Geithain Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur Bearbeiten nbsp Ansicht um 1845Aus der Zeit der Romanik stammt der zweiturmige Westbau der damals zu einer Basilika ahnlich der Kirche des nahegelegenen Klosters Wechselburg gehorte Im 14 Jahrhundert wurde der romanische Chor durch einen doppelt so grossen gotische Chor ersetzt Zwischen beiden Bauteilen steht das spatgotische dreischiffige Langhaus dessen Bau 1504 begonnen wurde Dafur wurde der gotische Chor teilweise abgerissen DDas Langhaus ist etwa 30 Meter lang 24 Meter breit und 14 Meter hoch Der ursprungliche Plan sah vor dass die Pfeiler ein kompliziertes Gewolbe tragen sollten Zur Einwolbung kam es jedoch nicht mehr stattdessen wurde eine Flachdecke eingebaut die 1594 95 durch Adam Schilling bemalt wurde 1902 fand eine Umgestaltung des Inneren statt Die Kirche ist ein Bruchstein und Quaderbau dessen Gliederungselemente wie die Eckquaderung und die Gewande farblich hervorgehoben wurden Die romanische Westfassade ist im unteren Teil als ein zweigeschossiger Riegel ausgebildet der durch Blendarkaden Lisenen und Ecksaulen gegliedert ist Im zweiten Geschoss befindet sich eine Gruppe aus drei Spitzbogenfenstern die wohl aus dem 14 Jahrhundert stammt Die einander sehr ahnlichen Turmschafte sind mit gekuppelten Rundbogenfenstern versehen und werden durch Spitzhelme abgeschlossen Ein romanisches Portal mit dreifach gestuftem Gewande und Dreiviertelsaulen mit Palmettenkapitellen und Flechtbandornament im Tympanon bildet den Westeingang Die dreischiffig und funfjochig angelegte Hallenkirche wird durch ein hohes Satteldach mit Dachreiter abgeschlossen Der etwas asymmetrisch angeordnete bei Bau des Langhauses verkurzte Chor endet in einem leicht unregelmassigem Funfachtelschluss Der eingewolbte Chor zeigt schlanke Spitzbogenfenster mit reichem hochgotischem Masswerk wahrend die Fenster des Schiffs mit schlichteren Kreuzbogenmasswerkformen ausgebildet sind Ein zweigeschossiger Anbau beherbergt im Untergeschoss ein ehemaliges Beinhaus Das Erdgeschoss des Westbaus ist in der Mitte mit Muldengewolbe an den Seiten mit Kreuzgratgewolben abgeschlossen An den Ecksaulen finden sich ornamentierte Wurfelkapitelle Im Obergeschoss ist im mittleren zum Schiff geoffneten Raum ein Rautengewolbe auf vier Pfeilern aus dem 15 Jahrhundert eingezogen nbsp 360 Panorama des Kircheninnenraumes vom Mittelschiff ausAls Kugelpanorama anzeigenDie kunstvolle Ausgestaltung mit Gemalden an der holzernen Decke von Adam Schilling pragt den Raumeindruck im Innern Die schlanken gekehlten Achteckpfeiler mit den Gewolbeanfangern mit doppelt gekehlten Rippenfragmenten tragen Arkadenbogen auf denen die Decke ruht Im Mittelschiff zeigt die Decke von Osten nach Westen das Kursachsische Wappen die Dreieinigkeit umgeben von Putten den Brandenburger Adler die Taufe Jesu das Wappen derer von Bunau das Weltgericht und das Stadtwappen In den Randstreifen sind die Apostel dargestellt in den Seitenschiffen sind typologische Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament zu finden Im sudlichen Seitenschiff sind von Westen nach Osten das Kunstlerwappen die Auferstehung die Kreuzigung Beschneidung und Geburt Christi mit dem Bildnis Luthers dargestellt Im Nordschiff sind der heilige Nikolaus die Aufrichtung der Ehernen Schlange die Opferung Isaaks der Sundenfall die Erschaffung Adam und Evas und das Bildnis von Philipp Melanchthon zu finden Die Gemalde sind mit gemalten Rahmen Leisten und Fullflachen kombiniert deren dekorativer Reichtum an niederlandischen und italienischen Vorbildern orientiert ist In der Nordostecke des Schiffs ist die Sakristei mit reichem Sterngewolbe und Kielbogentur eingebaut daruber befindet sich eine Empore mit einer reichverzierten Brustung An drei Seiten des Schiffes sind Emporen von 1902 eingebaut An der Sudwand sind reich verzierte Logen aus dem 18 Jahrhundert mit Darstellung christlicher Embleme an der Brustung eingebaut nbsp Ansicht von Sudwest nbsp Westportal nbsp Innenansicht zum Altar nbsp Innenansicht zur Orgel nbsp BilderdeckeAusstattung BearbeitenDas Hauptstuck der Ausstattung bildet ein Altar von Michael Gruneberger aus Freiberg aus der Zeit um 1611 mit zweigeschossigem Aufbau Alabasterreliefs und reichem Figurenschmuck Er zeigt in der Predella eine Darstellung des Abendmahls flankiert von der Anbetung der Hirten und der Taufe Christi Im Hauptfeld steht ein Sandsteinrelief der Kreuzigung mit einer gemalten Landschaft im Hintergrund gerahmt von je zwei gekuppelten toskanischen Saulen Uber dem Gesims ist die Grablegung mit der Olbergszene und der Kreuzabnahme dargestellt Im Altarauszug ist ein Relief der Himmelfahrt angeordnet Die reichverzierte Kanzel von 1597 auf einer Engelsfigur ist ein Werk von Peter Beseler aus Freiberg und zeigt am Korb die Evangelisten und das Agnus dei An der Kanzeltreppe sind die Wappen der Stadt Geithain Kursachsens und Brandenburgs sowie derer von Bunau und eines Geithainer Burgers angebracht Der Handlauf ist als Rankenwerk ausgebildet Der Schalldeckel zeigt Gottvater und Putten welche die Leidenswerkzeuge tragen Das Chorgestuhl von 1473 ist mit einer Vielfalt von Masswerkformen in geschnitztem Relief verziert Ein qualitatvolles uberlebensgrosses Kruzifix vom Anfang des 16 Jahrhunderts ist am Triumphbogen angebracht Ein evangelischer Beichtstuhl aus dem 18 Jahrhundert mit einem geschweiften Aufsatz mit Wappenschild zeigt an der Brustung gemalte florale Darstellungen und Sinnspruche Der breitgelagerte Orgelprospekt in Neurenaissanceformen stammt ursprunglich von Alfred Schmeisser aus dem Jahr 1902 Das Werk ist ein Neubau von Georg Wunning aus dem Jahr 2005 mit 35 Registern auf zwei Manualen und Pedal 1 nbsp Altar nbsp Kanzel nbsp Chorgestuhl und Gemalde nbsp Orgel nbsp Detail BilderdeckeLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 309 311 Fritz Loffler Die Stadtkirchen in Sachsen 4 Auflage Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1980 S 212 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Nikolai Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchspiels Geithainer LandEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 13 April 2022 Normdaten Geografikum GND 7592712 3 lobid OGND AKS VIAF 242329403 51 054299 12 689117 Koordinaten 51 3 15 5 N 12 41 20 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Nikolai Geithain amp oldid 236797553