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St Michael ist die romisch katholische Stadtpfarrkirche in Homburg Das neoromanische Kirchengebaude am Fuss des Schlossberges pragt das Homburger Stadtbild und ist zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden Die Kirche ist in der Denkmalliste des Saarlandes als Einzeldenkmal im Ensemble Marktplatz Klosterstrasse aufgefuhrt 1 Die Homburger Stadtpfarrkirche St MichaelHauptportal der KircheBlick in das Innere von St MichaelBlick in den Chor mit dem Baldachin Altar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 4 1 Hauptorgel 4 2 Chororgel 5 Glocken 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas heutige Kirchengebaude ist der Nachfolgebau der 1235 entstandenen Heiligkreuzkapelle im Tal die erstmals 1335 in den Worschweiler Klosterregesten erwahnt wurde Sie war die erste fur Homburg belegte Kirche 1836 fand der letzte Gottesdienst in der alten Kirche statt 2 In den Jahren 1836 1841 entstand an gleicher Stelle nach den Planen des Zivilbauinspektors August von Voit Munchen 3 der bis heute bestehende Neubau Er wurde am 29 September 1841 vom damaligen Speyerer Bischof Johannes von Geissel geweiht In seiner Ansprache zur Kirchweihe dankte Pfarrer Johannes Jackel besonders dem Landkommissar Landrat Johann Christian Chelius der sich hinsichtlich des Bauvorhabens als besonders gut und tatig gezeigt und es vom Beginn bis zur Fertigstellung mit dem grossten und lobenswertesten Eifer begleitet habe 4 In den Jahren 1930 31 1970 72 1991 und 1996 97 wurde die Kirche Restaurierungen unterzogen 5 Architektur BearbeitenDie Kirche wurde im Stil der Neuromanik errichtet Es handelt sich um eine Saalkirche aus roten Sandsteinquadern Der Chorturm besitzt die Form eines Oktogons und erhebt sich uber den Chor Im Kircheninneren schliesst der Chor in einer Apsis ab Ausstattung BearbeitenBemerkenswert im Inneren ist der Baldachin Altar Gestiftet wurde er 1898 von Prinz Leopold von Bayern aus Munchen der damals 20 000 Mark spendete Entworfen wurde der Altar vom Bildhauer Georg Busch Munchen 6 Die Ausfuhrung im deutsch romanischen Stil erfolgte durch die Herzoglich Bayrische Hof Kunst Anstalt Jacob Leser Straubing 5 Der auf vier Saulen getragene Uberbau sieht aus wie ein Baldachin der uber den Altar gespannt ist und so dem Altar seinen Namen gibt In dem frontalen Rundbogen dieses Uberbaus steht in lateinischer Sprache geschrieben ECCE TABERNACVLVM DEI CVM HOMINIBVS deutsch Seht das Zelt Gottes unter den Menschen 6 Auf dem Baldachin sind drei Engel zu sehen jeweils einer in der Mitte jeder sichtbaren Seite Ausserdem knien auf der Frontseite des Baldachins Papst Clemens mit Schlussel und Buch und Stifter Prinz Leopold mit Schwert und Schriftrolle Im Zentrum des Baldachins befindet sich wiederum eine kleine Kuppel getragen von 16 kleinen Saulen auf der ein Kreuz hochragt In der Mitte uber dem Altartisch befinden sich zwei goldene Flugelturen mit sechs Reliefs die verschiedene Geschichten aus dem Leben Jesu zeigen Darunter ein etwas grosseres goldenes Relief mit der Kreuzigung Jesu Uber den Flugelturen befindet sich eine Jesus Figur mit den griechischen Buchstaben A und W in der Hand Daruber ist in Latein geschrieben Nahe ist der Herr Daruber und somit der hochste Punkt des Altartisches ist eine steinerne Kugel auf der ein Lamm mit goldener Flagge und Heiligenschein ruht Links und rechts der goldenen Flugelturen stehen jeweils drei Figuren Links die Figuren des Heiligen Bernard des Ludwig und des Chrysostomos und rechts die des Heiligen Gregor des Thomas von Aquin sowie des Prinzen Leopold 6 Der Chor ist mit Fresken von Gebhard Fugel 5 Munchen im Historienstil ausgemalt die 1902 1904 entstanden sind 2 jedoch bei der Renovierung in den 1970er Jahren grosstenteils ubermalt wurden Links und rechts des Chorraumes befinden sich Seitenaltare Der Marienaltar auf der linken Seite ist ein Werk des Bildhauers J Stolz Kaiserslautern und entstand 1911 auf der rechten Seite steht der Josefsaltar der 1931 von dem Architekten Anton Falkowski Mainz geschaffen wurde 5 Der Kreuzweg an den Seitenwanden des Langhauses wurde 1911 von Joseph Ripp Homburg gemalt und 1972 von dem Kunstmaler Heinrich Lau einer Restaurierung unterzogen Bei dem Zyklus handelt sich um eine Kopie der Kreuzweges in der Pfarrkirche St Anna Munchen der von dem Maler Martin von Feuerstein 1898 geschaffen wurde 5 Als die grossten Schatze der Kirche gelten zwei Barockmonstranzen ein Kelch mit einem Reliefabdruck von Maria Amalia der Gattin Karls II August von Pfalz Zweibrucken und ihr zu einem Rauchmantel umgearbeitetes Hochzeitskleid 2 Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die Empore mit dem OrgelprospektDie Kirche St Michael verfugt uber zwei Orgeln eine Hauptorgel und eine Chororgel Hauptorgel Bearbeiten Die erste Hauptorgel wurde 1840 vom Orgelbauer Stumm Rhaunensulzbach erbaut 1922 erfolgte ein Umbau durch Franz Kammerer Speyer 1967 erfolgte schliesslich der Abbau und die Verschrottung der Orgel 1968 kam es zu einem Neubau der Hauptorgel durch die Firma Hugo Mayer Orgelbau Heusweiler Dabei wurde auch ein neues Gehause aus Eiche errichtet mit einem freistehenden Spieltisch mit Blickrichtung zum Altar Das Instrument verfugt uber 36 Register verteilt auf 3 Manuale und Pedal Die Windladen sind Schleifladen mit mechanischer Spiel und elektrischer Registertraktur 7 I Schwellwerk C g31 Rohrflote 8 2 Salicional 8 3 Principal 4 4 Holzflote 4 5 Quinte 2 2 3 6 Sifflote 2 7 Terz 1 3 5 8 Septime 1 1 7 9 Scharff V 1 10 Dulzian 16 11 Oboe 8 12 Rohrschalmei 4 Tremulant II Hauptwerk C g313 Rohrpommer 16 14 Principal 8 15 Bourdon 8 16 Octave 4 17 Koppelflote 4 18 Octave 2 19 Mixtur VI VIII 1 1 3 20 Cornet III V21 Trompete 8 III Ruckpositiv C g322 Gedackt 8 23 Blockflote 4 24 Principal 2 25 Quintflote 1 1 3 26 Cymbel III IV 2 3 27 Krummhorn 8 Tremulant Pedal C f128 Principalbass 16 29 Subbass 16 30 Octave 8 31 Gemshorn 8 32 Quintade 4 33 Schweizerpfeife 2 34 Rauschpfeife IV 4 35 Posaune 16 36 Trompete 8 Koppeln I II III II I P II P III P Spielhilfen zwei freie Kombinationen Crescendo Crescendo ab Tutti ZungeneinzelabstellerAnmerkungenBesonderheiten sehr schwergangige Traktur insbesondere die Koppeln Chororgel Bearbeiten nbsp Die Chororgel von St MichaelSeit 1999 befindet sich eine zweite Orgel in der Kirche die Mitte der 1970er Jahre durch die Firma Hugo Mayer Orgelbau Heusweiler gebaut wurde Die auf Rollen stehende Orgel ist meist rechts vorne im Kirchenschiff aufgestellt Das Instrument hat 4 Register die Windladen sind mechanische Schleifladen 8 I Manual C g31 Gedackt 8 2 Flote 4 3 Principal 2 4 Scharff 1 Pedal C f1angehangtGlocken BearbeitenDas Glockengelaut der St Michaels Kirche besteht aus funf wohlklingenden Bronzeglocken Sie wurden im Jahr 1953 von der Glockengiesserei Otto in Saarlouis Fraulautern die von Karl III Otto von der Glockengiesserei Otto in Bremen Hemelingen und dem Saarlander Aloys Riewer 1953 gegrundet worden war gegossen 9 10 Nach ihrer feierlichen Einweihung wurden die Glocken in einem Stahlglockenstuhl mittels Stahljoche aufgehangt In den spaten 1990er Jahren unterzog die Gemeinde die Glockenstube einer Restaurierung Dazu wurde der alte Glockenstuhl durch einen neuen aus Eichenholz ersetzt Auch die geraden Joche konnten aus dem gleichen Material angefertigt werden Alle funf Glocken bekamen neue Kloppel und neu angepasste Lautemaschinen der Firma HEW Herforder Elektromotoren Werke Zum Einlauten des Sonntags um 17 00 Uhr ertont fur funf Minuten meist das Teilgelaute ohne die grosse Christkonigsglocke Das Plenum erklingt u a zu Festhochamtern zu Trauungsgottesdiensten zum Abschluss des Nikolausmarktes am letzten Tag um ca 20 00 Uhr und zum Jahreswechsel Auslauten des alten Jahres und Einlauten des neuen Jahres Fur Werktagsmessen ist das Teilmotiv der drei kleinen Glocken vorgesehen Dreimal taglich um 7 00 Uhr 12 00 Uhr und 18 00 Uhr erklingt die Bernhardsglocke zum Angelus Nr Name Ton Gussjahr Giesser Gussort Durchmesser in mm Gewicht kg 1 Christkonig cis1 1953 Otto Saarlouis 1489 20402 St Maria e1 1252 12163 St Michael gis1 992 6144 St Bernhard h1 828 3465 St Hildegard cis2 731 244Literatur BearbeitenWilhelm Weber Historische Ausgestaltung der Pfarrkirche St Michael in den Jahren 1841 1931 Homburger Hefte 1991 Homburg Saar 1991 Wilhelm Weber Die katholische Kirche in Homburg ein Bauwerk von August von Voit In Festschrift zum 100jahrigen Bestehen des Realgymnasiums Homburg Saar 1973 Thomas Seiler Die Geschichte der Pfarrgemeinde St Michael in Homburg In 150 Jahre Pfarrkirche St Michael Homburg Saar Jubilaumsfestschrift 1841 1991 1991 Bernhard H Bonkhoff Die Kirchen im Saar Pfalz Kreis Saarbrucken 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Michael Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur zu St Michael Homburg in der Saarlandischen Bibliographie Katholische Pfarrei St Michael Turmaufnahme des Vollgelautes der katholischen Pfarrkirche St Michael in Homburg Video mit Ton Einzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste des Saarlandes Teildenkmalliste Saarpfalz Kreis PDF 1 2 MB abgerufen am 4 September 2012 a b c Grosses Interesse an St Michael Memento des Originals vom 8 Marz 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot kih deevine de Auf kih deevine de Kirche in Homburg ursprunglich in Saarbrucker Zeitung 19 August 2010 Abgerufen am 3 Juni 2012 Pfarrkirche St Michael Memento vom 27 Januar 2016 im Internet Archive Auf cms bistum speyer de abgerufen am 2 Juni 2012 Johannes Jackel Christlicher Nachruf des koniglichen Geistlichen Rathes und Pfarrers zu Ruppertsberg in der Pfalz an die katholische Pfarrgemeinde zu Homburg bei Gelegenheit der Einweihung der Kirche allda auf den 29 September 1841 S 6 Digitalscan der Ansprache a b c d e Institut fur aktuelle Kunst im Saarland Informationen zur Pfarrkirche St Michael Abgerufen am 18 Dezember 2018 a b c Ein Forderer christlicher Kunst Altar in deutsch romanischem Stil In Saarbrucker Zeitung 9 Marz 2012 Abgerufen am 13 Marz 2017 Hauptorgel der Kirche St Michael kath Memento des Originals vom 7 Juni 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www saar orgelland de Infoseite des Webangebots Orgeln im Saarland abgerufen am 3 Juni 2012 Chororgel der Kirche St Michael kath Memento des Originals vom 7 Juni 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www saar orgelland de Infoseite des Webangebots Orgeln im Saarland abgerufen am 3 Juni 2012 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Selbstverlag Essen 2019 ISBN 978 3 00 063109 2 S 588 hier insbes 87 bis 95 566 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Nijmegen 2019 S 556 hier insbes S 105 bis 112 517 urn nbn nl ui 22 2066 204770 Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen 49 320916 7 340954 Koordinaten 49 19 15 3 N 7 20 27 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Michael Homburg amp oldid 238022572