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Die romisch katholische Pfarrkirche St Martin in Geisenhausen im Landkreis Landshut in Niederbayern ist eine spatgotische Hallenkirche aus dem letzten Viertel des 15 Jahrhunderts Das Gotteshaus liegt auf einer Anhohe oberhalb des Marktplatzes Es wird als ein Baudenkmal und als geschutztes Kulturgut nach der Haager Konvention gefuhrt Aussenansicht der Pfarrkirche St Martin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Orgel 2 2 Glocken 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Portrat des unbekannten Baumeisters in SteinDie Pfarrei Geisenhausen weist eine lange Geschichte auf da bereits 827 die Filiale Eiselsdorf erstmals urkundlich erwahnt wurde Im Jahr 980 vermachte Heinrich der letzte Graf von Geisenhausen fast seine ganzen Besitztumer auch die Pfarrei dem Domkapitel zu Augsburg Dieser Zustand dauerte bis 1605 als die Pfarrei dem Kollegiatstift St Martin in Landshut ubereignet wurde Nach der Sakularisation in Bayern wurde Geisenhausen 1803 eine selbststandige Pfarrei des Erzbistums Munchen und Freising 1977 wurde ein Pfarrverband mit der Nachbarpfarrei Diemannskirchen gebildet 2002 kam Holzhausen dazu 1 Die heutige Pfarrkirche wurde ab 1477 von den Meistern der Landshuter Bauhutte erbaut die um dieselbe Zeit auch die Martinskirche in Landshut errichteten Ein Portrat des heute unbekannten Erbauers ist in der Vorhalle des Hauptportals zu sehen Die Turmobergeschosse wurden erst nach 1547 fertiggestellt 1688 erfolgten die Barockisierung der Kirche und der Anbau der sogenannten Altottinger Kapelle Im Zuge von Arbeiten in den Jahren 1852 und 1870 wurde das Gotteshaus regotisiert 1965 wurde bei den Ausschachtungsarbeiten fur die Kirchenheizung der Grundriss eines kleineren romanischen Vorgangerbaus aus Tuffstein entdeckt Die letzte grosse Innenrenovierung fand im Sommer 1993 statt 2 Beschreibung Bearbeiten nbsp Innenansicht der Pfarrkirche St Martin nbsp Neugotischer Flugelaltar mit gotischer Sankt Martins FigurDie Kirche erinnert in vielen Punkten stark an die Martinskirche in Landshut die als Vorbild fur den Bau gedient haben durfte und zu ahnlicher Zeit fertiggestellt wurde So handelt es sich bei beiden Gotteshausern um dreischiffige Hallenkirchen der Backsteingotik bei denen die Seitenschiffe je halb so breit sind wie das Mittelschiff Der gegenuber dem Mittelschiff kaum eingezogene Chor wird wie bei der Landshuter Kirche von einem kaum merklichen Chorbogen abgetrennt in dessen spitzbogigem Abschluss sich ein grosses Kruzifix befindet Bei der Geisenhausener Kirche wurde dieses im Zuge der Barockisierung 1688 angebracht 3 Aussen wird das Gotteshaus durch einen umlaufenden Sockel Strebepfeiler und einen Dachfries gegliedert Die Innenausstattung stammt aus unterschiedlichen Epochen So stammen eine Schnitzfigur von St Martin auf dem Pferd mit dem knienden Bettler aus der Zeit zwischen 1520 und 1530 der Taufstein sowie ein in Stein gehauenes Antlitz wohl das des unbekannten Baumeisters der Kirche noch aus der Epoche der Gotik Der Volksaltar wurde 1967 nach den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils aufgestellt Der Hochaltar wurde zur 500 Jahr Feier des Baubeginns 1977 durch einen neugotischen Aufbau ersetzt der an zentraler Stelle die gotische Sankt Martins Figur beherbergt Die Altottinger Kapelle die an der Nordseite der Kirche angebaut ist und sich uber einen Spitzbogen zum linken Seitenschiff offnet ist mit einer Marienfigur des osterreichischen Bildhauers Albin Moroder aus dem Jahr 1977 ausgestattet 3 Der machtige Kirchturm ist an der Spitze mit Kupfer beschlagen er besitzt eine Hohe von 64 m mit Kreuz 68 m Orgel Bearbeiten nbsp Blick zur Orgel auf der WestemporeDie Orgel der Pfarrkirche wurde 1887 von der Orgelbauwerkstatt Maerz aus Munchen errichtet Das Kegelladeninstrument mit mechanischer Spiel und Registertraktur umfasst insgesamt 18 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Disposition lautet im Einzelnen 4 5 I Manual C f31 Bourdon 16 2 Principal 8 3 Gedeckt 8 4 Gamba 8 5 Salicional 8 6 Octav 4 7 Traversflote 4 8 Mixtur IV 2 2 3 II Manual C f39 Geigenprincipal 8 10 Lieblich Gedeckt 8 11 Dolce 8 12 Tibia 8 13 Fugara 4 14 Blockflote 2 Anm 1 Pedal C d115 Violonbass 16 16 Subbass 16 17 Octavbass 8 18 Violoncello 8 Koppeln II I II P I P Pedaloktavkoppel Spielhilfen Piano Mezzoforte FortissimoIm Jahr 1980 erfolgte ein Umbau mit Erweiterung auf 19 Register durch Hubertus von Kerssenbrock aus Grunwald bei Munchen Seitdem lautet die Disposition wie folgt 4 I Manual1 Prinzipal 8 2 Gedeckt 8 3 Gamba 8 4 Salicional 8 5 Octave 4 6 Nasat 2 2 3 Anm 2 7 Prinzipal 2 Anm 2 8 Mixtur IV 1 1 3 Anm 2 9 Trompete 8 II Manual10 Geigenprinzipal 8 11 Rohrflote 8 Anm 2 12 Gamba 8 13 Koppelflote 4 Anm 2 14 Blockflote 2 15 Terzzymbel III 2 5 Anm 2 Pedal16 Subbass 16 17 Octavbass 8 18 Violoncello 8 19 Fagott 16 Anm 2 Koppeln II I II P I PAnmerkungen spater eingebaut a b c d e f g beim Umbau 1980 neu hinzugekommenGlocken Bearbeiten nbsp Altottinger Kapelle mit moderner MarienfigurDas Gelaut der Pfarrkirche besteht aus funf Bronzeglocken die in der Melodielinie eines Salve Regina Motivs mit Oberoktav lauten Sie hangen in einem Stahlglockenstuhl an geraden Stahljochen Die Glocken 1 und 3 lauten in den unteren Gefachen Uber Glocke 1 lauten die Glocken 4 und 5 im Gegenschwung uber der Glocke 3 hangt die Glocke 2 Wahrend die kleinste Glocke 1863 von Karl Dietschl aus Landshut gegossen wurde und beide Weltkriege unbeschadet uberstand mussten die ubrigen Glocken im Zweiten Weltkrieg abgegeben werden Als Ersatz dafur goss Johann Hahn aus Landshut 1950 vier neue Glocken Die Glocken im Detail 3 6 Nr Name Gussjahr Giesser Durchmesser cm Gewicht kg Schlagton Inschrift1 Martinsglocke 1950 Johann Hahn Landshut 150 2500 c1 Martin heiss ich Gott preis ich mit lautem Schall uber Flur und Tal2 Mutter Gottes Glocke 125 1750 e1 Mari bin ich genannt als Himmelskonigin bekannt erbitte in diesem Erdenstreit uns ewige Gluckseligkeit3 Sebastiansglocke 115 1200 g1 Hl Sebastian steh uns bei damit wir wie du dem Glauben treu4 Bruder Konrad Glocke 95 500 a1 Bruder Konrad laut zur Mess dass ihr die Christenpflicht nicht vergesst5 Erasmusglocke Sterbeglocke 1863 Karl Dietschl Landshut 300 c2 Karl Dietsch nahm mich schlagt Metall und goss mich um zu Engelschlag im Jahre 1863Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt des Pfarrverbandes GeisenhausenEinzelnachweise Bearbeiten Pfarrverband Geisenhausen Ein herzliches Gruss Gott im kath Pfarrverband Geisenhausen Online auf www erzbistum muenchen de Abgerufen am 31 Januar 2016 Markt Geisenhausen Pfarrkirche Abgerufen am 31 Januar 2016 a b c Pfarrverband Geisenhausen Pfarrkirche St Martin Memento vom 19 Oktober 2016 im Internet Archive Online auf www erzbistum muenchen de Abgerufen am 31 Januar 2016 a b Orgeldatenbank Bayern online Orgeldatabase Geisenhausen Deutschland Bayern Sankt Martinkirche Online auf orgbase nl Abgerufen am 25 Marz 2016 Beratungsausschuss fur das Deutsche Glockenwesen Kath Pfarrkirche St Martin in Geisenhausen Online auf createsoundscape de abgerufen am 6 November 2022 48 47411 12 25915 Koordinaten 48 28 26 8 N 12 15 32 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Geisenhausen amp oldid 235564522