www.wikidata.de-de.nina.az
Die katholische Pfarrkirche 1 St Martin in Deubach einem Stadtteil von Ichenhausen im Landkreis Gunzburg im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben wurde 1739 40 von dem Baumeister Johann Martin Kraemer an der Stelle von zwei Vorgangerbauten errichtet Die Fresken fuhrte der aus Burgau stammende Johann Georg Wolcker 1700 1766 aus Die Kirche gehort zu den geschutzten Baudenkmalern in Bayern 2 Pfarrkirche St Martin Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Stuckdekor und Fresken 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseArchitektur BearbeitenIm nordlichen Chorwinkel erhebt sich der quadratische Turm dessen oktogonaler Aufbau von einer Zwiebelhaube mit glasierten Ziegeln bekront wird Die Innen und Aussenwande werden von toskanischen Pilastern gegliedert Das einschiffige Langhaus ist mit einer Flachtonne mit Stichkappen gedeckt und schliesst im Westen mit einer Doppelempore mit geschweiften Brustungen Der eingezogene Chor mundet in eine halbrund geschlossene Apsis und wird von einer flachen freskierten Kuppel uberspannt Stuckdekor und Fresken Bearbeiten nbsp Innenraum nbsp Doppelempore nbsp Deckenfresko im ChorDer gesamte Innenraum ist mit einem Stuckdekor aus Muschelwerkkartuschen Bluten und Blattranken uberzogen und umrahmt die Freskenfelder Er wird dem Baumeister Johann Martin Kraemer zugeschrieben An den Pilastern und an der unteren Emporenbrustung befinden sich in weiss gehaltene Halbreliefs mit der Darstellung der Apostel Sie sind von vergoldeten Rahmen mit grunem Laubwerk umgeben Auf dem grossen Langhausfresko huldigen die vier Erdteile der Himmelskonigin Maria Afrika wird als Mohr mit einem Sonnenschirm dargestellt Europa als weibliche Figur vor der nebeneinander Kaiserkrone und Tiara liegen Ein rothautiger Indianer personifiziert Amerika und eine Figur mit Turban und Halbmond verkorpert Asien Alle vier Personen halten brennende Herzen in ihren Handen Im Zentrum des Freskos schwebt der heilige Martin der Schutzpatron der Kirche hinter dem ein Bettler kauert der Gottesmutter Maria entgegen Sie ist mit einem Zepter dargestellt und halt das Jesuskind im Arm Neben ihr kniet der heilige Joseph mit einer Lilie in der Hand Zu Fussen des heiligen Martin flattert von Engeln umgeben eine Gans das Attribut des Heiligen Das Deckenfresko zwischen Langhaus und Chor stellt die Kronung Mariens durch die Dreifaltigkeit dar In den Zwickeln des geschweiften Chorbogens sind in Stuckkartuschen die Wappen des Klosters Wettenhausen links und des Propstes Bartholomaus Koppenhofer 1704 1740 rechts angebracht unter dem der Kirchenbau begonnen wurde Das Chorfresko gibt die Szene der Heimsuchung Mariens wieder Maria begrusst ihre Base Elisabet auf den Stufen eines monumentalen Palastes Uber den beiden Frauen schwebt ein Engel der ein Spruchband mit den Worten Benedicta tu in Mulieribus Du bist gebenedeit unter den Frauen in Handen halt Die vier seitlichen Bilder haben die Vermahlung Marias mit Joseph die Verkundigung durch den Erzengel Gabriel die Prasentation im Tempel und Maria Himmelfahrt zum Thema Die Brustung der oberen Empore ist mit Fresken musizierender Engel verziert die verschiedene Instrumente wie Horner Flote Harfe Geige und Posaunen spielen nbsp Stuckdekor an der unteren Emporenbrustung nbsp Stuckdekor an der unteren Emporenbrustung nbsp Stuckdekor an der unteren EmporenbrustungAusstattung Bearbeiten nbsp HochaltarDer monumentale Hochaltar wird von drei blau gold marmorierten Saulen und den fast lebensgrossen Skulpturen des heiligen Joachim links und der heiligen Anna rechts flankiert Er wird von einem Baldachin bekront unter dem Gottvater inmitten von Wolken und Engeln uber der Heiliggeisttaube thront In der Altarnische befindet sich die sogenannte Bruderschaftsmadonna des Bildhauers Christoph Rodt um 1575 1634 Die beiden Seitenaltare wurden von dem Dillinger Bildhauer Johann Michael Fischer geschaffen Sie gelten als die ersten Rokokoaltare des alten Landkreises Gunzburg Der linke Altar ist dem heiligen Martin gewidmet Auf dem Altarblatt ist er auf einem Pferd sitzend dargestellt wie er seinen Mantel mit einem Bettler teilt Am unteren Bildrand breitet ein Engel einen Plan aus auf dem Deubach im Jahr 1746 dargestellt ist Eine Skulptur des von Pfeilen durchbohrten Sebastian bekront den Altar Das Gemalde des Josefsaltars tragt die Signatur von Johann Georg Wolcker von dem auch die Fresken stammen Es zeigt Joseph der den Jesusknaben auf dem Arm tragt in seiner Zimmermannswerkstatt Vom oberen Bildrand blickt Gottvater auf die Szene Im Altarauszug steht der heiligen Leonhard der Schutzpatron des Hausviehs Der glaserne Schrein auf dem Altartisch birgt die Reliquien des Martyrers Ursinus eines sogenannten Katakombenheiligen Die Kanzel ist aus rotlichem Stuckmarmor geschaffen den Schalldeckel kront ein Posaunenengel Am Kanzelkorb befindet sich das Wappen des Propstes Melchior Gast 1740 1755 unter dem der Kirchenbau vollendet wurde Die Skulptur des heiligen Sebastian an der Sudwand ist vermutlich ein Werk der Spatgotik An der Sudwand befindet sich auch das Deubacher Gnadenbild eine spatgotische Madonna im Strahlenkranz aus der Ulmer Schule die dem Umkreis des Bildhauers Daniel Mauch zugeschrieben und um 1510 datiert wird nbsp Kanzelkorb mit dem Wappen des Propstes Melchior Gast nbsp BeichtstuhlOrgel Bearbeiten nbsp OrgelDie Orgel auf der oberen der beiden Emporen stammt noch aus der Bauzeit der Kirche Sie wurde 1749 von dem Ulmer Orgelbauer Georg Friedrich Schmahl erbaut und ist eines der wenigen erhaltenen Werke von Schmahl Die Deubacher Orgel wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut und 1980 durch die Firma Orgelbau Sandtner grundlegend restauriert 3 Der gegen Ende des 19 Jahrhunderts aufgestellte Spieltisch wurde dabei durch einen ursprunglich vorhandenen Spielschrank ersetzt Im Jahr 2002 wurde die Orgel nochmals uberholt und erhielt eine neue Balganlage 4 Das Instrument verfugt uber sieben Manualregister und zwei Pedalregister Das angehangte Pedal hat den Tonumfang C f 4 Manual C c31 Holzgedackt 8 2 Salicional 8 3 Principal 4 4 Flote ged 4 5 Quint 2 2 3 6 Oktave 2 7 Mixtur II 1 1 3 Pedal8 Subbass 16 9 Octavbass 8 Literatur BearbeitenBernt von Hagen Angelika Wegener Hussen Landkreis Gunzburg Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band VII 91 1 Karl M Lipp Verlag Munchen 2004 ISBN 3 87490 589 6 S 184 186 Ludwig Spengler Deubach St Martin Kirchenfuhrer Deubach 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Deubach St Martin Bistum Augsburg Denkmalliste fur Ichenhausen PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 7 74 143 76 Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Historische Orgeln in Schwaben Schnell amp Steiner Munchen 1982 ISBN 3 7954 0431 2 S 80 a b Ludwig Spengler Kirchenfuhrer Deubach St Martin Druckservice Reichhardt Jettingen 2003 S 16 und 17 48 393254 10 322697 Koordinaten 48 23 35 7 N 10 19 21 7 O Normdaten Geografikum GND 4450203 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Deubach amp oldid 213364709