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Die katholische Pfarrkirche 1 St Martin in Blindheim einer Gemeinde im Landkreis Dillingen an der Donau im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben stammt aus spatgotischer Zeit Sie wurde im 18 Jahrhundert vergrossert und im Stil des Barock umgebaut Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde der Innenraum neu gestaltet und mit Fresken versehen Pfarrkirche St Martin in BlindheimWestfassadeDoppelempore Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 3 1 Aussenbau 3 2 Innenraum 4 Deckenfresken 5 Ausstattung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche befindet sich in der Mitte des Dorfes im ummauerten ehemals befestigten Friedhof Geschichte BearbeitenDas Patrozinium des heiligen Martins lasst auf eine Grundung der Pfarrei zu der heute die Kuratie Gremheim gehort in frankischer Zeit schliessen Die heutige Kirche ist das Ergebnis dreier Bauphasen namlich der Spatgotik Chor der Barockzeit Langhausneubau Chorerhohung und des fruhen 20 Jahrhunderts Kirchenschiffumbau von 1907 08 1658 wurden die drei unteren Geschosse des Turmes aus dem 15 Jahrhundert von dem Graubundner Architekten Johann Serro um zwei Stockwerke und ein Oktogon erhoht und mit einer Kuppel abgeschlossen Nach einem Brand am 30 August 1861 bei dem der Turm vollstandig ausbrannte und die Glocken schmolzen und heruntersturzten wurde er renoviert und mit einem achtseitigen Spitzhelm geschlossen Der Chor der in seinen Aussenmauern ebenfalls aus dem 15 Jahrhundert stammt wurde 1711 12 durch das Kloster Kaisheim das den Kirchensatz und damit die Baupflicht besass erhoht und im Inneren barockisiert Auch wurde das Langhaus einschiffig und aus der Achse verschoben neu errichtet 1792 kam ein neuer Hochaltar in den Chor Im 19 Jahrhundert veranderte man vor allem die Kirchenausstattung So wurde 1826 die Empore zur Doppelempore umgestaltet 1883 kamen drei neue Altare die Kanzel und die Kreuzwegstationen in die Kirche 1899 wurde eine neue Orgel eingebaut Bei einem grossen Umbau mit ganzlicher Neugestaltung des Kirchenschiffes 1907 08 wurde die Decke des Langhauses abgenommen das bis heute erhaltene tonnenformige Rabitzgewolbe mittels einer Eisenkonstruktion im Dach eingebaut und die Kirche durch den Einbau von vier freistehenden Pfeilern zu einer dreischiffigen Anlage umgestaltet 1908 wurden von dem Munchner Maler Leonhard Thoma die Fresken an der Decke und den Emporenbrustungen ausgefuhrt Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Langhaus und Chor sind aus verputztem Bruchsteinmauerwerk errichtet Fur den Turm wurden fur die Untergeschosse unverputzte Quader und fur die oberen Stockwerke verputzter Bruchstein verwendet Die Aussenwande sind durch Pilaster mit profilierten Kampfern gegliedert Unter dem Dachansatz verlauft ein breites Traufgesims nbsp Pfeiler mit korinthisierendem KapitellInnenraum Bearbeiten nbsp InnenraumDas Langhaus ist durch schlanke quadratische Pfeiler in drei Schiffe gegliedert Mittel und Seitenschiffe besitzen Korbbogentonnen die in den Seitenschiffen als Quertonnen angelegt sind Den westlichen Abschluss bildet eine Doppelempore mit Orgel Die Fresken der Emporenbrustungen stellen die Erschaffung der Welt und musizierende Engel dar Der Chor ist um zwei Stufen erhoht und erstreckt sich wie das Langhaus uber vier Joche Er weist ein von Gurtbogen unterfangenes Tonnengewolbe mit Stichkappen auf Die Wande des Chores gliedern Pilaster mit korinthisierenden Kapitellen die auch bei den Pfeilern und Pilastern des Langhauses wieder aufgenommen werden Deckenfresken BearbeitenDas Deckenbild des Chores vom Munchner Historienmaler Leonhard Thoma aus dem Jahr 1908 stellt den heiligen Martin dar der seinen Mantel mit einem Bettler teilt den Traum des heiligen Martin und seine Verklarung Auf den Deckenbildern des Langhauses ist Jesus dargestellt der auf sein Herz weist und dem sich Menschen in Not zuwenden das letzte Abendmahl der Gekreuzigte und das Schweisstuch der Veronika In den Grisaillen der nordlichen Quertonnen sieht man Moses der Wasser aus dem Felsen schlagt und Kain und Abel in den Grisaillen der sudlichen Quertonnen sind Melchisedech Lea und Rachel zu erkennen nbsp Martin teilt seinen Mantel mit einem Bettler nbsp Traum des heiligen Martin nbsp Verklarung des heiligen Martin nbsp Herz JesuAusstattung Bearbeiten nbsp TaufbeckenDie vier Chorstuhle von 1710 20 weisen barockes Schnitzwerk auf Die dreiteiligen Beichtstuhle stammen von 1712 Das Taufbecken aus Kalkstein eine Muschelschale auf quadratischem Balusterfuss wurde um 1620 von Felix Liebendorfer aus Wittislingen geschaffen Die beiden vergoldeten holzernen Reliquienschreine werden um 1750 datiert Hauptartikel Taufbecken Blindheim Die Seitenaltare und die Kanzel stammen von 1883 Der Hochaltar wurde 1908 verandert mehrere barocke Engel stammen vermutlich vom Vorgangeraltar Die Seitenaltare sind mit Hochreliefs geschmuckt Am rechten Altar ist der heilige Magnus einen Blinden heilend dargestellt am linken die 14 Nothelfer unter Maria mit dem Jesuskind Das neue Kirchengestuhl ist mit den alten Wangen versehen Hauptartikel Kanzel Blindheim Literatur BearbeitenBruno Bushart und Georg Paula Bearb Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler von Georg Dehio Bayern III Schwaben 2 uberarbeitete Auflage Munchen Berlin Deutscher Kunstverlag 2008 S 209 Erwin Mayer Kirchenfuhrer Blindheim Pfarrkirche St Martin Unterglauheim o J nach 1977 Werner Meyer Bearb Die Kunstdenkmaler des Landkreises Dillingen an der Donau In Die Kunstdenkmaler von Bayern Die Kunstdenkmaler von Schwaben Bd VII Landkreis Dillingen an der Donau Munchen 1972 ISBN 3 486 43541 8 S 156 161 Georg Worishofer Alfred Sigg Reinhard H Seitz Stadte Markte und Gemeinden In Der Landkreis Dillingen a d Donau in Geschichte und Gegenwart Hrsg Landkreis Dillingen an der Donau 3 neu bearbeitete Auflage Dillingen an der Donau 2005 S 179 184 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg48 63146 10 61793 Koordinaten 48 37 53 3 N 10 37 4 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Blindheim amp oldid 232189992