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Die katholische Pfarrkirche 1 St Johannes Baptist in Inning am Ammersee einer Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Starnberg wurde in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts auf den Grundmauern einer spatgotischen Vorgangerkirche errichtet Die erhoht im alten ummauerten Friedhof gelegene Kirche ist Johannes dem Taufer geweiht In der Kirche ist ein qualitatsvoller Stuckdekor im Stil des spaten Rokoko erhalten Pfarrkirche St Johannes BaptistGlockenturm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Stuck 4 Deckenfresken 5 Ausstattung 6 Orgel 7 Literatur 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBei der Pfarrei von Inning geht man von einer fruhen Grundung aus Der im Jahr 1021 erstmals urkundlich erwahnte Ort lag an einer wichtigen Fernhandelsstrasse zwischen Munchen und dem Bodensee Von den fruhen Kirchenbauten hat sich allerdings nichts erhalten Die Anlage des Chors und der Unterbau des Turms gehen auf das 15 Jahrhundert zuruck Das Turmoktogon wurde um 1681 vermutlich von Caspar Feichtmayr aufgebaut In der Mitte des 18 Jahrhunderts erachtete man die alte Kirche als zu klein Vor allem zwei Pfarrer die nacheinander amtierten veranlassten die Verwaltung der Herrschaft Seefeld die im Besitz der Grafen von Toerring war und zu der Inning gehorte zum Neubau der Kirche Obwohl schriftliche Vertrage nicht erhalten sind nimmt man als Baumeister Leonhard Matthaus Giessl und Balthasar Trischberger an 1765 66 wurde mit den Bauarbeiten begonnen 1767 erfolgte die Stuckierung und Ausmalung mit Fresken Im Jahr 1780 wurde die Kirche durch den Augsburger Weihbischof Johann Nepomuk August Freiherr von Ungelter geweiht In den Jahren 2014 und 2016 wurde festgestellt dass der Glockenturm einsturzgefahrdet ist und die Glocken erneuert werden mussen Folglich wurden im Jahr 2018 neue Glocken angeschafft die 2023 im Wege einer Renovierung eingebaut werden sollen Die Pfarrei rechnete im Februar 2023 mit Kosten von 1 8 Millionen Euro 2 Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Der im Ursprung gotische Chor wird aussen von abgetreppten Strebepfeilern gegliedert Im sudlichen Chorwinkel ist die Sakristei angebaut Das wesentlich breitere Kirchenschiff wird von einem Satteldach gedeckt In den westlichen Vorbau ist der Turm eingebaut dessen schlanker oktogonaler Aufbau von einer Doppelzwiebelhaube mit hoher Laterne bekront wird Innenraum Bearbeiten nbsp Innenraum nbsp DoppelemporeDer Innenraum ist als quadratischer Saalbau angelegt und wird von einer Flachkuppel gedeckt die auf breiten Gurt und Schildbogen aufliegt und von massiven Eckpfeilern mit doppelten Pilastervorlagen getragen wird Im Osten und Westen sind trapezformige Raumteile angefugt der ostliche leitet zum stark eingezogenen dreiseitig geschlossenen Chor uber der westliche bezieht den Turm mit vorgelagerter auf geschnitzten Holzsaulen aufliegenden Doppelempore und Orgel mit ein Der zweijochige Chor wird von einer Stichkappentonne gedeckt An der Sudseite des Chors uber der Sakristei ist eine Patronatsloge eingebaut Stuck Bearbeiten nbsp Stuckkapitelle an den Pilastern nbsp Wappen der Grafen von ToerringDer in smalteblau gefasste Stuckdekor wurde 1767 durch Tassilo Zopf aus Wessobrunn ausgefuhrt In der Rocaillekartusche am Deckenfresko des Hauptraumes sieht man das Wappen der Grafen von Toerring der ehemaligen Patronatsherren umgeben von einem Engelskopf auf Wolken und einem schwebenden Putto Deckenfresken BearbeitenDie Deckenfresken sind Johannes dem Taufer dem Schutzpatron der Kirche gewidmet und wurden 1767 von Christian Wink gemalt Das Chorfresko stellt die Taufe Jesu dar in den beiden kleineren seitlichen Medaillons verkorpern je zwei Putten die christlichen Tugenden auf der linken Seite Glaube und Starkmut auf der rechten Seite Hoffnung und Liebe Das grosse Deckenfresko im Hauptraum mit der Szene der Predigt des Johannes des Taufers tragt die Signatur Christ Wunck Pinxit et Invenit 1767 Christian Wink malte und konzipierte es 1767 Auf einer Wolke sitzt eine Gruppe von Engeln ein daruber schwebender Engel halt ein Spruchband mit der lateinischen Inschrift haeC VoX CLaMantIs In Deserto dies ist die Stimme des Rufers in der Wuste Die Grossbuchstaben ergeben ein Chronogramm mit der Jahreszahl 1767 In den Gewolbezwickeln sind in monochromer Malerei die vier Evangelisten dargestellt nbsp Taufe Jesu nbsp Signatur von Christian Wink nbsp Predigt des Johannes des Taufers unten Engel mit Spruchband und Chronogramm nbsp Evangelist JohannesAusstattung Bearbeiten nbsp KanzelDer Hochaltar wurde 1769 von Franz Xaver Schmadl geschaffen Die lebensgrossen Seitenfiguren stellen Johannes den Taufer und Johannes den Evangelisten dar Im Auszug schwebt Gottvater der die Weltkugel in Handen halt In der Mitte des Altars steht eine Mondsichelmadonna aus der Zeit um 1860 Die Seitenaltare wurden 1768 von Franz Joseph Pfeiffenhofer aus Turkheim angefertigt Am linken Altar sieht man die Heiligen Florian und Sebastian die Figuren am rechten Altar stellen vermutlich den Papst Sylvester den Viehpatron und den Schutzpatron des Bistums Augsburg den heiligen Ulrich dar Von Franz Joseph Pfeiffenhofer wurde auch die marmorierte Kanzel geschaffen Am Kanzelkorb sitzen Engelsputten mit den Attributen der vier lateinischen Kirchenvater Die Prozessionsstange mit der Figurengruppe Heiliger Wandel aus der Zeit um 1720 erinnert an die in Inning im Jahr 1700 gegrundete Bruderschaft Jesu Maria und Joseph Aus der Zeit um 1720 stammt auch die Figur der Mater dolorosa gegenuber der Kanzel Die Schnitzfigur des heiligen Wendelin wird ebenfalls um 1720 30 datiert Die Aufsatze auf den Beichtstuhlen aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts sind mit den Reliefs des Apostels Petrus und der Busserin Maria Magdalena verziert nbsp Heiliger Wandel nbsp Beichtstuhl Apostel Petrus nbsp Beichtstuhl Maria Magdalena nbsp Mater dolorosaOrgel Bearbeiten nbsp Emporen mit OrgelprospektDie Orgel wurde 1878 von Johann Georg Beer gebaut Sie hat 13 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Disposition lautet 3 I ManualPrincipal 8 Doppelflote 8 Gamba 8 Octav 4 Flote 4 Superoctav 2 Mixtur IV 1 1 2 II ManualLieblich Gedeckt 8 Viola 8 Salicional 8 Spitzflote 4 PedalSubbass 16 Violon 8 Literatur BearbeitenHandbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2002 ISBN 3 422 03010 7 S 499 500 Klaus Kraft St Johann Baptist Inning Kleine Kunstfuhrer Nr 1396 2 veranderte Auflage Verlag Schnell und Steiner Regensburg 2003 ISBN 3 7954 5106 4Siehe auch BearbeitenBruderschaft von Jesu Maria und Joseph Inning am Ammersee Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannes Baptist Inning am Ammersee Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg Andrea Grapel Glocken hat letztes Stundlein geschlagen In merkur de 25 Februar 2023 abgerufen am 25 Februar 2023 Orgeldatenbank Bayern online48 07719 11 15181 Koordinaten 48 4 37 9 N 11 9 6 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannes Baptist Inning am Ammersee amp oldid 237547253