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Die St Trinitatis Kirche polnisch Kosciol Swietej Trojcy auf der Oderinsel Lasztownia Lastadie in Stettin ist ein Bauwerk aus dem 19 Jahrhundert im neugotischen Stil das heute Gotteshaus der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen ist und bis 1960 St Gertrud Kirche polnisch Kosciol Swietej Gertrudy hiess Die gleichnamige Kirche in Stettin Krzekowo Kreckow gehort der polnischen romisch katholischen Kirche St Trinitatis Kirche in Stettin LastadieInhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Kirchengebaude 2 1 Baubeschreibung 2 2 Baugeschichte 3 Kirchengemeinde 3 1 Geschichte 3 2 Pfarrer an St Gertrud St Trinitatis seit 1535 4 Literatur 5 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDie Trinitatiskirche auf der Lastadie liegt im Sudosten des Innenstadtbezirks Srodmiescie von Stettin an der ul Energetykow bis 1945 Grosse Lastadie die als polnische Landesstrasse 10 ehemalige deutsche Reichsstrasse 104 zwischen der deutsch polnischen Grenze bei Lubieszyn Neu Linken uber Stargard Stargard in Pommern und Pila Schneidemuhl bis nach Plonsk Plohnen verlauft und in die nahe der Kirche die Woiwodschaftsstrasse 115 von Nowe Warpno Neuwarp und Tanowo Falkenwalde einmundet Bis zum Stettiner Hauptbahnhof Szczecin Glowny sind es drei Kilometer Kirchengebaude Bearbeiten nbsp Lage der vormaligen St Gertrud KircheBaubeschreibung Bearbeiten Die bis 1960 noch St Gertrud Kirche benannte heutige St Trinitatis Kirche entstand in den Jahren 1894 1896 nach den Planen des Stettiner Stadtarchitekten Wilhelm Meyer Schwartau Es handelt sich um ein kreuzformiges und aus dunklen Backsteinen errichtetes Gebaude mit einem oktogonalen Turm mit langgezogener spitzer Haube Im Innern der Kirche befindet sich eine einetagige Seitenempore sowie gegenuber dem Altar eine Orgelempore An der Kirchenwand sind funf Grabplatten eingemauert die aus dem 17 und 18 Jahrhundert stammen Auf dem Altar befindet sich ein Bild Christus im Garten Garten Gethsemane von H Ostachiewicz Der in spatromanischem Stil gehaltene Taufstein stammt aus der Kapelle des fruheren Evangelischen Bethanienkrankenhauses an der Alleestrasse heute ul Ks P Wawrzyniaka in Stettin Turzyn Torney Die Orgel wurde 1917 aus einer aufgegebenen Kapelle im schlesischen Hermsdorf Sobiecin bei Waldenburg Walbrzych geholt Sie ist ein Werk der Schweidnitzer Orgelbaufirma Schlag amp Sohne Baugeschichte Bearbeiten Die St Gertrud Kirche und jetzige St Trinitatis Kirche wurde am 17 Dezember 1896 eingeweiht Sie wurde auf den fast 600 Jahre alten Fundamenten der Vorgangerkirche errichtet die aus dem Jahre 1308 stammte Im Zuge der Reformation in Pommern wurde die Kirche ein lutherisches Gotteshaus Bereits in vorreformatorischer Zeit und mehr noch in den Folgejahren erlebte die alte St Gertrud Kirche mehrfache bauliche Veranderungen In der Zeit der Zugehorigkeit Stettins zu Schweden wurde die Kirche in barockem Stil umgebaut Zu Beginn des 18 Jahrhunderts erfuhr sie Ausbesserungen aufgrund kriegsbedingter Zerstorungen Im Jahre 1752 bekam sie eine Orgel die der Wagner Schuler Peter Migendt gebaut hatte Wahrend der Napoleonischen Besatzung musste das Gotteshaus als Rinderstall herhalten Im Jahre 1887 schliesslich beschloss man aufgrund des desolaten Bauzustandes den Abriss Die Gemeinde wich bis zum Bau der neuen Kirche in die St Johannis Kirche am westlichen Oderufer aus Die Einweihung der neuen St Gertrud Kirche am 17 Dezember 1896 nahm der Pommern Stettinische Generalsuperintendent Heinrich Poetter zusammen mit den Gemeindepfarrern Muller und Silex vor Bis 1945 war sie dann das Gotteshaus der evangelischen Kirchengemeinde auf der Lastadie Nach 1945 wechselten die Eigentumer die Stadtpfarrei der romisch katholischen Kirche in Polen 1945 die Polnische Nationale Katholische Kirche Polski Narodowy Kosciol Katolicki 1946 und die polnische Evangelisch methodistische Kirche 1948 Der Initiative des deutschen evangelischen Kirchenmitgliedes Paul Gurgel ist es zu verdanken dass die Kirche fur die noch etwa 500 evangelischen Deutschen zur Verfugung gestellt wurde Im Jahre 1959 schliesslich wurde sie Eigentum der Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen und erhielt in protestantischer Abwehr des Namens der katholischen Heiligen St Gertrud am 16 Oktober 1960 den Namen St Trinitatis Kirche Kosciol Swietej Trojcy Eine alte pommersche Volkssage die Jodocus Donatus Hubertus Temme uberliefert weiss eine andere Bedeutung der Namensgebung der fruheren St Gertrud Kirche Dort hatte ein armes Hirtenmadchen auf dem Wege nach Damm Altdamm heute polnisch Dabie einen grossen Schatz gefunden Aus Dankbarkeit gegenuber Gott der ihr das Gluck beschert hatte liess sie eine Kirche bauen Das Madchen hatte den Namen Gertrude und so wurde auch die Kirche nach ihm benannt Noch im 19 Jahrhundert soll in der Kirche das Bild eines Hirtenmadchens gehangen haben das die Erbauerin zeigt Kirchengemeinde BearbeitenGeschichte Bearbeiten Mehr als zwei Jahrhunderte war die Pfarrei der St Gertrud Kirche Teil des Bistums Cammin in vorreformatorischer Zeit Mit Einfuhrung der Reformation in Pommern 1535 in Stettin besonders gepragt durch die Initiative von Paul vom Rode dem spateren ersten Generalsuperintendenten von Pommern Stettin nahm die Gemeinde das lutherische Bekenntnis an Bis in das beginnende 19 Jahrhundert war lediglich ein Pfarrer z T mit Hilfsprediger tatig danach waren hier bis 1945 zwei Pfarrstellen vorhanden Im Jahre 1945 zahlte die Kirchengemeinde auf der Lastadie 10 477 Gemeindeglieder Sie war dem Kirchenkreis Stettin Stadt im Westsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreussischen Union eingegliedert Aufgrund von Flucht und Vertreibung sank die Zahl der deutschen evangelischen Kirchenglieder in Stettin nach 1945 auf weniger als 500 Die alten Kirchenbucher die von 1945 bis in das Jahr 1603 zuruckgehen werden heute im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin Kreuzberg aufbewahrt Die St Trinitatis Kirche ist heute die Stettiner Pfarrkirche in der Diozese Breslau der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Zur Kirche gehort ein Pfarrhaus das ebenfalls aus dem 19 Jahrhundert stammt und ein in den 1990er Jahren erbautes Gemeindezentrum das den Namen von Dietrich Bonhoeffer tragt eingedenk der Tatsache dass dieser Theologe von 1935 bis zum Verbot durch die Nazis 1937 Leiter des Predigerseminars der Bekennenden Kirche im nahegelegenen Finkenwalde Szczecin Zdroje war Seit 1945 gibt es die Stelle fur einen Geistlichen in der Gemeinde Zu seinem weitflachigen Kirchensprengel der fast die Halfte des Gebiets der Woiwodschaft Westpommern ausmacht gehoren auch die beiden Filialgemeinden in Trzebiatow Treptow a d Rega hier ist die St Johannes Kirche die fruhere Kirche der Altlutheraner der Gottesdienstort und Klodzino Kloxin bei Pyritz mit der Friedhofskapelle als Gotteshaus Pfarrer an St Gertrud St Trinitatis seit 1535 Bearbeiten Von den vorreformatorischen Geistlichen sind die Namen Georg Enicke und Bernhard Strohschneider bekannt 1527 trat Balthasar Coller sein Amt an und konvertierte dann zur lutherischen Konfession Balthasar Coller 1527 1558 Joachim Zirckemann 1559 1593 Joachim Raphun Laurentius Schulze bis 1565 Laurentius Langkavel 1593 1637 Balthasar Coller 1637 Faustin Blenno 1638 1663 Otto Grosskreutz 1664 1671 Christian Amelung 1672 1696 Johann Friedrich Wismar 1697 1706 David Schumacher 1708 1722 Martin Magnus Calbius 1722 1730 Johann Friedrich Helwig 1732 1769 Johann Jakob Patzigk bis 1747 Paul Brandt 1747 1759 Heinrich Matthias Zopf 1761 1762 Daniel Friedrich Bilter 1769 1774 Gotthilf Ludwig Schroder 1774 1788 Johann Carl Friedrich Triest 1788 1810 Johann Friedrich Schorse 1810 1828 Eduard Albert Wilhelm Jonas 1828 1854 Karl Friedrich Wilhelm Collier 1849 1854 Friedrich Wilhelm Alexander Franz Spohn 1855 1880 Hermann Wilhelm Friedrichs 1855 1856 Karl Leopold Alexander Mehring 1856 1859 August Friedrich Emil Kohn 1859 1866 Johann Karl Heinrich Pfundheller 1867 1872 Karl Heinrich Hermann Langner 1872 1873 Karl Eduard Alexander Muller 1873 1875 Georg Gottfried Leopold Luckow 1875 1886 Eugen Gustav Goehrke 1882 1885 Otto Emil Eduard Sievert 1886 1889 August Wilhelm Wellmer 1888 1893 Gustav Stephani 1891 1893 Theodor Heinrich Silex 1894 1899 Adolf Hermann Eugen August Muller 1894 Felix Louis Fritz Kopp 1900 Kurt Masch 1923 1927 Julius Scheringer 1923 1945 Joachim Hoeppener 1928 Karol Switalski 1946 Jerzy Otello Gustaw Meyer ca 1948 1982 Piotr Gas 1983 2009 Slawomir Sikora seit 2009Literatur BearbeitenHans Moderow Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart Teil 1 Stettin 1903 Heinrich Laag Ein Gang durch die Kirchengeschichte Pommerns Potsdam o J Hellmuth Heyden Kirchengeschichte Pommerns 2 Bande Koln Braunsfeld 1957 Norbert Buske Pommersche Kirchengeschichte in Daten Thomas Helms Verlag Schwerin 2001 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Trinitatis Kirche Stettin Lastadie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Evangelisch lutherischen St Trinitatis Kirchengemeinde in Stettin polnisch Konvent Evangelischer Gemeinden aus Pommern deutsch Die Entstehung der Gertruden Kirche zu Stettin in der Volkssage nach Temme bei Wikisource deutsch 53 418889 14 564167 Koordinaten 53 25 8 N 14 33 51 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Trinitatis Kirche Stettin Lastadie amp oldid 234193759