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Die ehemalige Stiftskirche frz Collegiale Saint Junien steht inmitten der gleichnamigen franzosischen Ortschaft mit knapp 11 000 Einwohnern 2006 die im Departement Haute Vienne in der Region Nouvelle Aquitaine etwa 30 Kilometer westlich von Limoges 20 Kilometer nordwestlich von Rochechouart und unmittelbar am Fluss Vienne liegt St Junien Langhaus mit Westwerk von SudwestenDie im Wesentlichen romanische Kirche besitzt ein geraumiges dreischiffiges Langhaus uber dessen erstem Joch sich ein dreiturmiges Westwerk erhebt ein uber dessen Aussenwande weit ausladendes Querhaus mit einem Vierungsglockenturm und einem fast gleich grossen Chorhaupt wie das Langhaus mit einem rechteckigen Umgangschor und einem flachen Ostabschluss An ihr wurde kontinuierlich von den neunziger Jahren des 11 Jahrhunderts bis fast in die Mitte des 13 Jahrhunderts gebaut Das Stift Saint Junien lag an einer der vier Hauptrouten des mittelalterlichen Jakobswegs in Frankreich der Via Lemovicensis und profitierte vor allem im 12 Jahrhundert von der Spendenbereitschaft der zahlreichen Pilger Inhaltsverzeichnis 1 Historisches 2 Bauwerk 2 1 Aussere Erscheinung 2 1 1 Langhaus mit Westwerk 2 1 2 Querhaus mit Vierungsturm 2 1 3 Chorhaupt 2 2 Inneres 2 2 1 Langhaus mit Westwerk 2 2 2 Querhaus mit Vierung 2 2 3 Chorhaupt 2 2 4 Inventar und Fresken 2 2 4 1 Grabmal des Saint Junien 2 2 4 2 Skulpturen 2 2 4 3 Fresken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHistorisches BearbeitenDie Geschichte von Saint Junien beginnt etwa mit dem Jahre 500 unserer Zeitrechnung als Saint Amand lat Amandus der Liebenswerte ein Asket ungarischer Herkunft sich entschied am nordlichen Ufer der Vienne an einem Ort zu leben der damals Comodoliac genannt wurde bei dem Ruricius 485 bis 507 10 Bischof von Limoges ihm eine bescheidene Zelle angeboten hatte Zu ihm gesellte sich ein junger Mann namens Junien Junian der aus dem Norden Frankreichs kam ein Sohn eines Grafen von Cambrai der seine Familie im Alter von funfzehn Jahren verlassen hatte um ein Schuler des Saint Amand zu werden Die Legende berichtet dass er in einer kalten Nacht an die Tur des heiligen Amand klopfte dieser aber ihm nicht offnete Junien musste daraufhin draussen schlafen wo er wie durch ein Wunder von der Kalte des Schnees verschont worden ist Er lernte von Amand den christlichen Glauben zu predigen und Krankheiten zu heilen Nach dem Tode seines Herrn lebte er als Eremit dort wo heute die Stiftskirche steht Pere Junien ubertraf noch den weit reichenden Ruf seines vaterlichen Freundes mit seiner eigenen Heilkunst Er verbrachte an diesem Ort vierzig Jahre bis zu seinem Tod im Jahr 540 Zwischen 507 und 550 war Roric II Bischof von Limoges und fest davon uberzeugt dass ihn Junien von einem schweren Leiden geheilt hatte Er veranlasste daher die wurdige Bestattung des verstorbenen Saint Junien dessen Grab er zunachst mit einem Oratorium und einem Altar in Comodoliac ausstattete welcher Saint Andre gewidmet worden ist Nicht lange danach beschloss Roric nach seinem eigenen Ableben neben den Gebeinen von Saint Junien bestattet zu werden Dazu wollte er uber den Grabstatten eine Kirche errichten lassen Er hinterliess bei seinem Tod einen betrachtlichen Betrag zur Grundung eines Klosters mit Kanonikern Mit dem Bau der ersten Kirche und ihrer Abteigebaude wurde im Jahr 544 begonnen Uber das damalige Aussehen und die Dimension der Bauwerke gibt es keine Uberlieferungen Von dieser Kirche kennt man nur zwei Granitsaulen die beim Einsturz der Kuppel und des Glockenturms der Stiftskirche im Jahr 1923 entdeckt worden sind Im Jahr 593 wurde Gregor von Tours bei einem Besuch durch die Grosse der Wallfahrt zum Grab des Heiligen beeindruckt Schnell wurde rund um die Abtei zu Ehren des Heiligen ein stadtisches Gebiet errichtet Etwa 350 Jahre spater in der zweiten Halfte des 9 Jahrhunderts sturzten die Kirche und anderen Gebaude der Abtei von Comodoliac wegen Altersschwache oder auch durch Erdbeben ein vielleicht wurden sie aber auch durch die Normannen oder und die Sarazenen angegriffen und weitestgehend zerstort Anfang der neunziger Jahre des 11 Jahrhunderts begann das Kapitel der Kanoniker mit dem Wiederaufbau der Stiftskirche und der Klostergebaude unter Israel dem ersten Propst des Stiftskapitels die zunachst St Andre gewidmet und von Raynaud Bischof von Perigueux am 21 Oktober 1100 konsekriert wurden anstelle vom Bischof von Limoges Pierre Viroald Die Reliquien des Heiligen wurden dabei exhumiert und in einem noch schlichten Sarkophag hinter dem Hauptaltar bestattet Ob das damalige Chorhaupt uber einen gerundeten Ostabschluss mit Umgang verfugte oder uber einen flachen etwa wie heute mit zweimal rechtwinklig abgeknicktem Chorumgang ist nicht bekannt Die im Mittel und Querschiff erhaltenen Fresken stammen aus der fruhen Erbauungszeit dem 11 und 12 Jahrhundert Das Grabmal des Saint Junien ein bildhauerisches Kunstwerk wurde im 12 Jahrhundert geschaffen nbsp Jakobspilger Holzschnitt von 1568 nbsp Jakobsgrab Santiago de CompostelaDie gegen Ende des 11 Jahrhunderts einsetzenden Pilgerfahrten nach Santiago de Compostela in Nordspanien und die damit verbundenen Spendeneinnahmen fielen ungefahr zusammen mit der Konsekration des ersten Abschnitts des Wiederaufbaus der Stiftskirche Die nachsten Erweiterungen die des Westwerks und des Chorbereichs fanden in der grossen Blutezeit der Wallfahrt nach Santiago in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts statt in der die Pilger jahrlich zu Hunderttausenden nach Suden zogen So formierten sich in Frankreich vier Hauptrouten begleitet von einem Netz zahlreicher Nebenrouten An diesen Wegen entstanden zahlreiche neue Kirchen Kloster Hospize Herbergen und Friedhofe und vorhandene Einrichtungen wurden den neuen Anforderungen entsprechend erweitert Man brauchte fur eine Pilgerkirche vor allem mehr Bewegungsflachen fur die zahlreichen Pilger wie Chorumgange und Seitenschiffe und moglichst viele Kapellen zur Prasentation von Reliquien und deren Verehrung Saint Junien liegt auf einer der vier Hauptrouten in Frankreich der Via Lemovicensis von Vezelay Burgund nach Ostabat vor dem Pyrenaenubergang Als nach Mitte des 12 Jahrhunderts die Streitereien zwischen Frankreich und England um Aquitanien begannen gingen die Pilgerbewegungen zuruck Die Kriege des 13 14 Jahrhunderts wie etwa der Hundertjahrige Krieg 1339 1453 brachten einen dramatischen Einbruch Die Chorherren konnten somit von den letzten Erweiterungen ihrer Stiftskirche nicht mehr lange profitieren Ihnen blieben allerdings die Reliquien des St Junien St Amand und St Martial als bedeutende Pilgerziele der Region Die Attikaaufmauerungen kamen in den folgenden unsicheren Zeiten als Wehr und Verteidigungseinrichtungen in Mode die nach Mitte des 12 Jahrhunderts begannen und in den Kriegen des 13 bis 16 Jahrhunderts gipfelten so auch fur Saint Junien Eine einigermassen sichere Datierung ist nicht bekannt sie waren aber moglicherweise im 13 Jahrhundert schon Standardausrustung Die Fassade und der westliche Glockenturm wurden im Jahr 1160 erbaut Seine oberen Teile stammen aus dem 13 Jahrhundert sind aber unvollendet geblieben Von 1200 bis 1230 wurde die Stiftkirche noch einmal erweitert beziehungsweise das Chorhaupt im Osten um zwei Joche verlangert auf etwa die gleiche Lange wie das Langhaus Der um drei Stufen erhohte Boden des Chorraums in Lange von Joch eins bis vier wurde jedenfalls mit einem zwei Mal rechtwinklig abgeknickten Chorumgang umschlossen der mit dem funften Joch in einheitlicher Bodenhohe das Chorhaupt flach abschloss Man errichtete zu dieser Zeit auch die beiden quadratischen Kapellen an den Ostwanden des Querhauses Im Jahr 1223 wurde die nordliche Querhauskapelle umgebaut und um ein Stockwerk erhoht zur Prasentation der neu erworbenen Reliquien des ersten Bischofs von Limoges des Saint Martial und um im Obergeschoss den Kirchenschatz unterzubringen In dieser Zeit muss auch der rechteckige untere Abschnitt des Treppenturms gebaut worden sein der das Obergeschoss erschlossen hat Im Jahr 1906 wurde das Dach dieser Kapelle abgesenkt Ebenfalls im 13 Jahrhundert hat man dort noch eine Kapelle an das zweite und dritte Chorjoch angebaut die seitdem den Altar und die Buste mit den Reliquien des Saint Amand beherbergt Im 15 Jahrhundert wurde an die nordliche Langhauswand im dritten Joch eine Kapelle geringer Tiefe angebaut Im Jahre 1485 wurde der Chor restauriert dessen Gewolbe ruinos zu werden drohten Dieser Reparatur folgte eine neue Weihe am 27 April 1488 nbsp Collegiat St Junien Grafik 18 Jh Eine Grafik aus dem 18 Jahrhundert in Art einer Luftaufnahme aus sudwestlicher Richtung zeigt wahrscheinlich den Zustand vor der Franzosischen Revolution und zwar das Bauwerk der Kirche mit umfangreichen noch intakten Konventsgebauden Das Westwerk entspricht etwa dem heutigen Zustand Der Vierungsturm besitzt hier allerdings noch ein drittes hoch gestrecktes oktogonales Geschoss mit allseitiger Durchfensterung und einem sehr hoch aufragenden Turmhelm Im Winkel zwischen Langhaus und sudlichem Querhausarm gab es einen Kreuzgang der von weiteren erdgeschossigen Konventsgebauden umschlossen war an dessen Sudwestecke ein runder Turm angefugt war Auch auf der Nordseite der Kirche schloss sich ein grossraumiger Hof mit Kreuzgangarkaden an dessen Nord und Ostgalerien von zweigeschossigen Gebauden umgeben waren Auf der West und Nordseite dieses Hofes waren noch zwei weitere Hofe angefugt die von kleinen Reihenhauschen umschlossen wurden Vor dem Westwerk der Kirche breitete sich ein grosser Vorplatz aus mit einem Brunnen in der Mitte Der ursprungliche romanische Hauptaltar der im vierten Chorjoch unmittelbar vor dem Grabmal des Saint Junien stand wurde 1788 abgelost von einer Neuerwerbung die aber etwas abgeruckt im dritten Joch aufgestellt wurde Es handelt sich um den ehemaligen Hauptaltar der Abteikirche von Grandmont in den Bergen von Ambazac nordlich von Limoges Die ganze Abtei wurde in diesem Jahr veraussert Das Kapitel von St Junien versprach sich vom neuen Altar eine Errichtung einer Barrikade gegen die grosse Furcht etwa die Bauernaufstande von 1789 Auf dem Altaraufbau aus weissem Marmor wird eine Szene aus dem Lukas Evangelium dargestellt Die Mahlzeit Christi mit zwei seiner Junger von Emmaus mit der Segnung des Brotes Der Altar steht heute im ostlichen Arm des Chorumgangs in Achse des Chors Der Verbleib des romanischen Altars ist unbekannt Das Chorgestuhl stammt auch aus der Abtei von Grandmont Wahrend der Revolutionszeit nach 1789 wurde das Collegiat geplundert und als Lager von Salpeter und zur Unterbringung von Haftlingen verwendet Aus der Stiftskirche wurde ein Tempel der Gottin der Vernunft Diese Aktivitaten fuhrten zu Zerstorungen einiger der Fresken In dieser Zeit verkaufte man wahrscheinlich alle Konventsgebaude als Gemeineigentum zum Abbruch Die Vierung der Stiftskirche wurde etwa 700 Jahre lang von einem achteckigen Glockenturm uberragt dessen spitz zulaufender steinerner Helm eine Hohe von circa 50 m erreicht haben soll Er bestand aus einer ersten Etage die von acht Arkadenoffnungen durchbrochen war und damit die Vierung erhellte aus einer zweiten geschlossenen Etage dann aus einer dritten der eigentlichen Glockenstube die abschliessend von dem vorgenannten Helm bekront wurde Dieser Glockenturm ist am 19 Marz 1816 eingesturzt Schon bald danach widmete man sich seinem Wiederaufbau bei dem man sich aus Kostengrunden auf zwei achteckige Geschosse begrenzte die von einem holzernen Helm bekront wurden dessen Spitze die alte Turmhohe weit unterschritt Man verzichtete auch auf eine Glockenstube Diese Arbeiten waren im Laufe des Jahres 1817 abgeschlossen Bereits funf Jahre danach am 15 Dezember 1922 gaben die neuen Pfeiler des Turms schon wieder nach und der Turm mit seiner Kuppel und der Turmspitze fielen auf die ersten Joche des Chors Die Stiftskirche wurde dabei erheblich beschadigt Der Staat und die Stadt konnten die Offentlichkeit fur den Wiederaufbau mobilisieren so dass die weitere Finanzierung der nochmaligen Turmerneuerung bis 1937 abgeschlossen war Dabei entstand der heutige achteckige Vierungsturm mit seiner Pendentifkuppel den vier Arkadenoffnungen und dem holzernen Helm nbsp St Junien Grundriss HandskizzeBauwerk BearbeitenAbmessungen aus der Grundrisszeichnung abgegriffen und hochgerechnet Gesamtlange aussen 72 0 m innen 67 7 m Langhauslange aussen 32 0 m innen 29 0 m Langhausbreite aussen ohne Pfeilervorlagen 21 3 m innen 18 4 m Chorlange aussen 29 0 m innen 24 4 m Querhausbreite ohne Pfeilervorlagen 10 5 m Lange 35 0 m Querhausuberstand ohne Pfeilervorlagen 7 0 und 6 4 m Mittelschiffbreite 8 4 m Chorbreite 9 4 m nbsp Lang und Querhaus SudseiteAussere Erscheinung Bearbeiten Langhaus mit Westwerk Bearbeiten Das Langhaus steht auf dem Grundriss eines lang gestreckten Rechtecks und ist bereits von aussen als dreischiffige Pseudobasilika ohne durchfensterte Obergaden gemeinsam unter einem weniger als 30 Grad geneigten Satteldach zu erkennen Seine nordlichen und sudlichen Langswande werden von kraftigen rechteckigen Strebepfeilern in drei Abschnitte unterteilt was der inneren Gliederung in drei Joche entspricht Diese bleiben mit ihren steil abgeschragten Oberseiten um gut zwei Meter unter den Traufen In Hohe des Ubergangs dieser Schragen in die Senkrechten sind umlaufende Kraggesimse angeordnet Die vorderseitigen Abstufungen der Pfeiler gut uber ihrer halben Hohe sind ebenso oberseitig abgeschragt Der erste Pfeiler in Verlangerung der Fassade weist keine Abstufungen auf Der Pfeilerabstand oder die Breite des ersten Jochs ist deutlich kleiner als derjenige des zweiten und dritten Jochs Im ersten Joch ist nur ein rundbogiges Fenster ausgespart aus der Mitte nach Westen versetzt in den beiden folgenden Jochen sind es hingegen zwei symmetrisch aber etwas tiefer angeordnete Fenster Im dritten Joch ist eine einflugelige Tur ausgespart die ein Durchlass zu den sudlichen Konventsgebauden war Einige Locher im Mauerwerk deuten ebenfalls auf die Anbauten des ehemaligen Kreuzgangs hin nbsp Kragsteine der ehemaligen Traufen nbsp Westwerk von SODie heutige uber fast das ganze Langhaus einheitlich hohe Traufe des mit roten Hohlziegeln im romischen Format auch Monch Nonnen Ziegel genannt eingedeckten Satteldachs ist sicher nicht die ursprungliche Es handelt sich bei ihr um uber einen Meter ausladende Sparrenkopfe mit einer oberseitigen Traufschalung alles dunkel impragniert auf dem die unteren Reihen der Dachziegel aufliegen Das Fehlen einer ausseren frei hangenden Dachrinne tauscht ein freies Abtropfen des Regenwassers von den Traufziegeln vor wie es im Mittelalter ublich war aber oft zu grossen Nasseschaden in den Aussenwanden gefuhrt hat Um diese alten Gebaude nicht mit sichtbaren modernen Hangedachrinnen ausstatten zu mussen aber trotzdem das Wasser kontrolliert ableiten zu konnen kam die Denkmalpflege auf den Trick der verdeckt angeordneten Regenrinne die hinter den unteren Reihen der Dachziegel eingelassen und von diesen verdeckt wird Die Ableitungen mit senkrechten Regenfallrohren lassen sich wie auch hier in Bauteilwinkeln fast unsichtbar verstecken Das ist aber hier in der Neuzeit passiert beim Langhaus verbunden mit einer Anhebung der Traufen uber die vorhandenen Mauerkronen der Traufattiken nbsp Langhaustraufen HandskizzeDie vorgenannten Traufattiken der Stiftskirche Saint Junien gab es sehr wahrscheinlich in Nachfolge der ursprunglichen traditionellen Traufausbildungen mit flachen steinernen Gesimsplatten die von skulptierten Kragsteinen unterstutzt waren oder noch sind Auf diesen Unterkonstruktionen endeten die meist angespitzten Sparrenkopfe mit den aufliegenden und uber die Gesimse auskragenden Dachziegeln Solche Gesimsplatten auf Kragsteinen sind bei St Junien im Bereich des ersten Langhausjochs oder des Westwerks gut einen Meter unter den heutigen Traufen erhalten auch auf dessen Fassade und auf der Nordseite in den Jochen zwei und drei Ob es solche Traufausbildungen an der Sudseite der Joche zwei und drei am Querhaus oder an den Chorjochen gegeben hat ist nicht bekannt Vielleicht hatte das auf der Sudseite in den Jochen zwei und drei etwas uber der Hohe der vorgenannten Gesimsen angeordnete Kraggesims ohne Kragsteine die Aufgabe des ursprunglichen Traufgesimses Die Attiken kamen in den folgenden unsicheren Zeiten als Wehr und Verteidigungseinrichtungen in Mode die nach Mitte des 12 Jahrhunderts begannen und in den Kriegen des 13 bis 16 Jahrhunderts gipfelten In St Junien sind nahezu alle Traufen des Lang und Querhauses des Chorhauptes und teils auch der Kapellen damit ausgerustet worden deren Konstruktion wie folgt aussah Zunachst wurden die vorhandenen Sparrenkopfe ein Stuck hinter den kunftigen Aufmauerungen mit neuen hoher gelegten Fusspfetten unterfuttert und dann entsprechend gekurzt Dann hat man die nunmehr frei liegenden Mauerkronen aussenseitig wandbundig mit einer gut einen Meter hohen Attika in etwa halber Aussenwanddicke aufgemauert Innenseitig wurden vermutlich begehbare Regenrinnen ausgebildet vielleicht aus Stein oder Kupferblech die dann uber U formige Wasserspeier nach aussen entwassert wurden Letztere sind fast alle noch erhalten erfullen aber nicht mehr ihre ursprungliche Aufgabe Bei anderen Wehrausrustungen dieser Art hat man die Attiken noch zusatzlich mit hoher gefuhrten Zinnen ausgerustet was fur Saint Junien ebenfalls moglich gewesen ware Beispiel Priorat Saint Avit Senieur nbsp Westwerk u Fassade von WDas erste Joch des Langhauses wird von der erdgeschossigen Fassade abgeschlossen uber der in Breite des Mittelschiffs drei im Grundriss quadratische Geschosse des Glockenturms des Westwerks aufragen dessen Geschosswechsel durch deutliche Ruckversatze markiert werden Die Fassade endet oberseitig mit dem bereits weiter vorstehend beschriebenen ursprunglichen Traufgesims dessen Form und Hohenlage von den Seitenwanden des Langhauses ubernommen werden Die seitlichen Fassadenkanten werden von grosszugigen einfachen Ruckversatzen gebrochen uber die das Traufgesims herumgefuhrt wird nbsp HauptportalIm Zentrum der Fassade fuhrt eine etwa zehnstufige Freitreppe hinauf zum Hauptportal aus zwei schlanken knapp zwei Meter breiten Offnungen die von angespitzten Bogen uberdeckt sind die von einfach abgestuften Archivolten eingefasst werden aus scharfkantigen 90 Grad Keilsteinen die aussenseitig auf Saulenpaaren und innen gemeinsam auf einem Dreierbundel von Saulen aufstehen und mit schlicht skulptierten Kapitellen und profilierten Basen und Kampfern ausgestattet sind Die Turoffnungen sind verschlossen mit grossen rechteckigen holzernen Turflugeln die der Moderne zuzuordnen sind Im linken Flugel gibt es eine etwa ein mal zwei Meter grosse Schlupftur Dieses Offnungspaar wird umschlossen von vierfach abgestuften Archivolten deren angespitzte Bogen jeweils aus scharfkantigen Keilsteinen bestehen in deren Ruckversatze halbe Rundstabe eingefugt sind Die Keilsteine werden von den Rundstaben mit kantigen Rillen getrennt Die drei inneren Bogen stehen beidseitig auf Wandkanten und halben Rundstaben im gleichen Profil wie das der Bogen Die Bogenansatze der Rundstabe sind mit Kapitellen Kampfern und Basen ausgerustet wie die Saulen der Turoffnungen Die grossen Archivolten stehen auf beiden Portalseiten gemeinsam auf einem vorspringenden Wandsockel Der aussere Keilsteinbogen ist oberflachenbundig mit der Oberflache der Fassadenwand und wird von einem Kragprofil aus doppelten teilrunden Rundstaben uberfangen Der Scheitel dieses Profils liegt genau auf Hohe der Unterkante der das Traufgesims tragenden Kragsteine Zwischen den Keilsteinen der beiden Portaloffnungen und des Rundstabes der inneren Archivolte ist ein glatt vermauertes Bogenfeld entstanden auf dem sich die aufgerichtete Skulptur eines Drachentoters befindet der mit seiner kreuzformigen Lanze das Ungeheuer aufspiesst auf dem er steht Das Hauptportal wird beidseitig flankiert von je einer schlanken scharfkantigen Blendarkade deren Sockel auf Hohe des Portalsockels liegt und deren ausserer Keilsteinscheitel den des Portals ubernimmt Die Arkadennischen treten gegenuber der Wandoberflache deutlich zuruck ihre Bogen sind leicht angespitzt Im oberen Bereich der Nischen sind schlanke Fenster ausgespart deren Bogen ebenso leicht angespitzt sind dessen Laibungskante von der Arkadenlaibung eine Keilsteinbreite Abstand halt Die Fenster belichten die ersten Seitenschiffjoche nbsp Fassade Hauptportal Drachentoter Gegenuber der Fassadenoberflache tritt das erste Turmgeschoss mit quadratischem Grundriss ein gutes Stuck zuruck Die Oberseite der Fassadenwand ist in Form eines flach nach aussen geneigten Pultdachs ausgebildet und wird von flachen Steinplatten schuppenartig abgedeckt Unmittelbar auf dem Pultdachfirst steht exakt zentriert ein rundbogiges Fenster mit zweistufigen Archivolten ahnlich denen des Hauptportals aus drei Keilsteinkanten und zwei teilrunden Staben Es ist das einzige Fenster im ansonsten geschlossenen ersten Turmgeschoss und sein Scheitel liegt knapp unter der Unterkante der Pendentifkuppel im ersten Joch des Mittelschiffs Das untere Turmgeschoss wird oberseitig ganzlich umlaufend mit einem kantigen Kraggesims abgeschlossen Auf der Nord und Sudseite des unteren Turmgeschosses sind die Seitenschiffe von Pultdachern uberdeckt deren Firste in mittlerer Hohe gegen diese Turmseiten stossen Diese Pultdacher werden an ihren westlichen Enden mit Giebelwanden abgeschlossen die in Verlangerung der westlichen Wand des unteren Turmgeschosses stehen Sie ragen uber die Dachflachen der Pultdacher hinaus und werden von flachen auskragenden Steinplatten abgedeckt Auf der Ostseite des Turms schliesst das ubrige Satteldach des Langhauses an dessen First knapp unter dem oberen Kragprofil endet Das zweite Turmgeschoss tritt gegenuber dem ersten wieder allseitig deutlich zuruck und wird wie bei diesem mit einem Kraggesims abgeschlossen Auf jeder Turmseite offnen sich je zwei Klangarkaden mit angespitzten Bogen Die Kanten der Offnungen werden durch einfache Ruckversatze in Keilsteinbreite gebrochen in die teilrunde Stabe eingefugt sind Die Klangarkaden werden untereinander durch einen Pfeiler in zweifacher Keilsteinbreite getrennt ihre ausseren Keilsteinbogen stossen unter das obere Kragprofil Die Ansatze der Rundstabbogen werden mit schlicht skulptierten Kapitellen markiert die der inneren Laibungen mit Kampferprofilen Das dritte Turmgeschoss ist nach den Quellen im oberen Bereich im 13 Jahrhundert unvollendet geblieben Es tritt noch einmal gegenuber dem zweiten in gleicher Tiefe allseitig zuruck Es wird noch einmal in gut zwei Dritteln seiner heutigen Hohe durch ein umlaufendes Kragprofil waagerecht unterteilt Auf jeder Turmseite tritt in Form eines Mittelrisalits zentriert ein Wandabschnitt hervor in den sich eine deutlich hohere Klangarkade als die im Geschoss darunter mit angespitztem Bogen offnet Ihre Offnungskanten sind wie bei den Arkaden im mittleren Geschoss ausgebildet Ihre Kampfer liegen auf der Hohe des vorgenannten Kragprofils Die Klangarkaden werden noch einmal halftig unterteilt mit einer Mittelsaule etwas dicker als die Rundstabe Auf ihrem schlicht skulptierten Kapitell und seinem Kampfer treffen sich die beiden Rundbogen der uber den Offnungshalften uber denen sich ein glatt geschlossenes Bogenfeld befindet Beidseitig der Arkadenbogen steigen die Kanten des Risalits steil nach innen zulaufend an wo sie unter der Traufe des heutigen holzernen Turmhelms enden Beidseitig davon schliessen kurze Wandstucke an die gegenuber den Wandflachen darunter zurucktreten und auf den Ecken des Quadrats mit diagonal gestellten Wandpfeilern enden Hier kann man sich vorstellen dass jeder Risalit in der Vergangenheit mit einem spitz zulaufenden Giebelfeld geplant war Wie die Baumeister sich den weiterfuhrenden Teil des Turmhelms vorgestellt haben wird offenbleiben In den Quellen findet sich die Mutmassung dass der Turmhelm einmal von der quadratischen Form der Geschosse in eine achteckige ubergefuhrt werden sollte Vielleicht sollte dieser dann wie beim Vierungsturm auch aus Stein errichtet werden Der heutige Turmhelm weist in Traufhohe einen quadratischen Grundriss auf der uber den Risalit vortritt Dieser wird zunachst von einem flach geneigten Pyramidendach uberdeckt Daruber folgt ein achteckiges Pyramidendach das aber nach oben spitz zulaufend steil geneigt ist Auf der Westseite steht auf dem unteren Dachabschnitt eine Dachgaube mit einem spitzen Dach Die Dachflachen des Turms und der Gaube sind mit kleinformatigen anthrazitfarbenen Schieferschindeln eingedeckt Den Glockenturm flankieren zwei schlanke Treppenturmchen die uber den machtigen Gebaudeecken zwischen Fassade und Aussenwanden der Seitenschiffe aufragen Diese haben neben wartungstechnischen Aufgaben vor allen aber wehrtechnische Bedeutung Die uber den Dachflachen sichtbaren Teile mit oktogonalen Umrissen reichen hinauf bis kurz unter das Kraggesims uber dem unteren Turmgeschoss Daruber folgt jeweils ein im Grundriss kreisformiges korbartiges Gebilde aus einer gemauerten Brustung die unterseitig auf wulstartigen Kragprofilen steht die mehrfach ubereinander auskragen Die Brustung umschliesst einen ringformigen Umgang der wiederum um den kreisformigen Kopf des Treppenturms herumgefuhrt ist und das Ende der Spindeltreppe mit dem Ausgang auf den Umgang birgt Dieser Kopf wird von einem steilen Kegeldach aus Stein uberdeckt deren Spitzen mit Kugeln bekront sind Der Umgang des Treppenturms wird uber einen Durchlass der Brustung und einen schmalen Steg auf einem einhuftigen Schwibbogen exakt in Hohe des Ruckversatzes uber dem unteren Turmgeschoss mit diesem verbunden Es sind aber ausser den Klangarkaden keine Durchlasse in die Glockenstube des mittleren Turmgeschosses zu erkennen Die Turme enthalten steinerne Spindeltreppen Lediglich der nordliche Treppenturm wird uber einen inneren Zugang aus dem Erdgeschoss erschlossen und uber eine Spindeltreppe die dort im Mauerwerk der entsprechenden Gebaudeecke verborgen ist In der sudlichen Gebaudeecke gibt es eine solche Treppe nicht Wahrscheinlich kann man aber dieses Turmchen uber Stege und Treppen innerhalb der Dachraume uber den Gewolben erreichen die fast alle untereinander so verbunden waren Uber die Treppen und Dachraume erreichte man auch die Wehrgange hinter den Traufattiken des ganzen Gebaudes Querhaus mit Vierungsturm Bearbeiten nbsp sudl Querhausarm von SudwestDie Querhausarme ragen im Grundriss mit circa 7 0 und 6 4 Meter uber die Aussenwande der Seitenschiffe das Langhauses und des Chors hinaus Die flach geneigten Satteldacher uber den Querhausarmen und den Seitenschiffen der Vierung uberragen die anstossenden Satteldacher des Langhauses und Chorhauptes deutlich Die Traufausbildung uber den Westwanden der Querhausarme mit Attikaaufmauerungen ist an den Reihen der Wasserspeier und den auskragenden Abdeckplatten zu erkennen allerdings hier nur in einer geringen Hohe hinter der man sich hatte kaum schutzen konnen Ein nachtraglicher Abtrag ist nicht auszuschliessen Im Bereich der Seitenschiffe der Vierung wechselt die Traufausbildung in die ursprungliche mit frei abtropfendem Regenwasser auf die Dachflachen darunter Uber der Trennwand zwischen Querhausarm und Seitenschiff der Vierung ist ein geringer Versatz der Satteldachflachen und deren Neigungen festzustellen Die Traufausbildung auf den Ostseiten des Querhauses weisen ebenfalls keine Attiken auf da sich nicht weit unter ihnen die Dacher der hohen Querhauskapellen befinden die mit Wehrattiken ausgerustet sind In den Westseiten der Querhausarme ist je ein schlankes rundbogiges Fenster ausgespart das zum Seitenschiff hin aussermittig verschoben ist nbsp Giebelwand sudl Querhausarm von WDie sudliche Giebelwand des Querhauses uberragt das hinter ihr anstossende Satteldach ein gutes Stuck Die mit auskragenden Steinplatten abgedeckten Giebelortgange mit etwa 30 Grad Neigung gehen an ihren Enden in kurze waagerechte Stucke uber Ihre Firste werden je von einem steinernen lateinischen Kreuz bekront Die sudwestliche Querhausecke wird beidseitig von je einem rechteckigen Strebepfeiler ausgesteift die bis etwa in Hohe der Langhaustraufen hinaufreichen und dort oberseitig nach aussen steil abgeschragt sind In Hohe des Ubergangs der Schragen in die senkrechte Vorderseite sind dreiseitig auskragende Platten eingeschoben In etwa zwei Dritteln der Pfeilerhohe verdoppelt sich die Ausladung der Pfeiler deren Vorsprunge oberseitig abgeschragt sind Etwa in dieser Hohe sind in die Giebelwand vier Kragsteine eingelassen die darauf hindeuten dass hier einmal der Pultdachgiebel eines ehemaligen zweigeschossigen Anbaus anschloss Auf der anschliessenden Westwand gibt es ebensolche Kragsteine und auf der Sudwand des Langhauses eine schrage schlitzartige Kontur die auf das Herumfuhren dieses Anbaus bis gegen das Seitenschiff schliessen lasst In der Mitte der Giebelwand ist ungefahr in Hohe der Oberseiten der Strebepfeiler ein grosser Oculus oder auch Ochsenauge genannt ausgespart der von einem Ring aus Keilsteinen mit einem ausseren Kragprofil umschlossen wird Das sechspassige Masswerk des Fensters ahnelt einem holzernen Speichenrad im Zentrum eine ringformige Nabe von der acht Speichen in Form von Rundstaben radial auswarts streben Sie stossen gegen Steingebilde auf der Innenseiten der Radfelge die jeweils zwei hochschaftigen Schuhen ahneln die mit den Fersen gegeneinander gestellt sind Knapp uber diesem Oculus findet man im Mauerwerk die Konturen ehemals tiefer liegender Ortgange die parallel zu den heutigen Ortgangen verliefen Die Verlangerungen dieser Konturen enden etwa in Hohe der Oberkante der Strebepfeiler Die Querhausaussenwande mussen einmal betrachtlich erhoht worden sein nbsp nordl Querhausarm mit drei Turmen von NODie nordliche Giebelwand des Querhauses weist einen ahnlichen Aufriss auf wie die sudliche Das Kreuz des Giebelfirst besitzt allerdings Ahnlichkeiten mit dem Tatzenkreuz der Templer Der Giebel wird an seiner ostlichen Kante etwa zu einem Drittel seiner Breite von einem im Grundriss leicht rechteckigen Treppenturm verdeckt dessen Spindeltreppe zunachst nur zur Erschliessung des Anfang des 13 Jahrhunderts aufgestockten Obergeschosses der nordlichen Querhauskapelle gedacht war Dieser Abschnitt reicht etwas uber die die Hohe der abgeschragten Oberkanten der Strebepfeiler auf der Nordwestecke des Querhausarms hinauf und ist mit einigen kleinen schlitzartigen Offnungen ausgestattet Diese Pfeiler weisen in beiden Richtungen in ganzer Hohe denselben rechteckigen Querschnitt auf und sind etwas von der Bauteilecke eingeruckt Auch in dieser Giebelwand gibt es den gleichen Oculus wie auf dem anderen Ende des Querhauses Am unteren Rand ist eine rundbogige Turoffnung ausgespart ein Zugang aus den nordlichen Konventsgebauden Als dann nicht lange danach die Kirche mit den Wehreinrichtungen ausgerustet worden ist hat man den Treppenturm mit zwei untereinander gleich hohen achteckigen Geschossen aufgestockt die jeweils oberseitig mit Kragprofilen umgeben werden Das untere ist bis auf zwei schlitzartige Schiessscharten ganzlich geschlossen In jeder Seite des oberen Geschosses sind schlanke gut zwei Meter hohe rundbogigen Arkaden eingelassen die bis in Brustungshohe leicht zurucktretend zugemauert sind Diese boten im Verteidigungsfall gute Deckung und man konnte von ihnen auf die Dachflachen hinter die Wehrarkaden gelangen Unter dem oberen Kragprofil sind quadratische Locher ausgespart in die man Balken mit Rollen einspannen konnte mit denen die Verteidiger schwere Lasten Waffen Geschosse heben konnten Auf der Nordseite des Treppenturms ist ganz unten eine Turoffnung ausgespart etwas versetzt daruber ist ein Kragstein eingelassen dessen Bedeutung nicht bekannt ist Unmittelbar daruber war einmal eine schlanke rundbogige Turoffnung ausgespart die aber spater wandbundig zugemauert worden ist Man erkennt sie an Laibungs und Keilsteinen des Mauerwerks Hier konnte ein Zugang zur Kirche aus den angebauten Konventsgebauden gewesen sein nbsp Chorhaupt von SODie sudliche Querhauskapelle steht auf einem fast quadratischen Grundriss im Winkel zwischen dem ostlichen Querhausarm und dem Seitenschiff des Chors Seine Wehrattika verlauft waagerecht an beiden ursprunglich freien Seiten im Suden und Osten Die Sudwand reicht ein Stuck uber die Ostkante des Querhausarms hinweg und ihre Oberflache tritt aus derjenigen der Giebelwand hervor Im unteren Bereich dieses Versatzes treten in jeder dritten Mauerschicht seitlich Laufersteine hervor was auf einen Mauerwerksverbund mit dem dort ehemals anschliessenden Konventsgebaude hinweist Die sudliche Attika verbirgt hinter sich den flach geneigten Ortgang des Pultdachs Mittig in der Sudwand der Kapelle ist ein schlankes aussergewohnlich hohes rundbogiges Fenster mit scharfen Laibungskanten ausgespart Auf der Ostwand der Kapelle wird das ehemals vorhandene Fenster durch den neuzeitlichen Anbau der Sakristei verdeckt Etwa einen Meter unter der Traufattika der Kapelle kragt das ehemalige Traufgesims ohne Kragsteine aus Hier lagen die Sparrenkopfe der ursprunglichen Traufe auf Dass mit der Aufmauerung der Wehrattika die Regenrinne hinter ihr war bezeugen heute noch die U formigen Wasserspeier Heute wird ein moderner Nachfolger der Rinne uber ein senkrechtes Regenfallrohr neben der Ecke der Kapellensudwand entwassert nbsp St Junien nordl Querhausarm Vierungs und TreppenturmDie nordliche Querhauskapelle weist den gleichen Grundriss auf wie die sudliche jedoch spiegelbildlich Die historischen Quellen weisen darauf hin dass die ursprunglich erdgeschossige Kapelle um 1223 umgebaut und um ein Geschoss aufgestockt worden ist und dass ihr Dach im Jahr 1906 abgesenkt worden ist Ob das etwa bedeutet dass das Obergeschoss ganzlich aufgegeben wurde ist nicht belegt Man erkennt die neuzeitlichen Anderungen an den hellen Natursteinen und am Fehlen der Wasserspeier Vermutlich lag die waagerechte Oberkante der Nord und Ostattika nach dem Umbau von 1223 etwa auf der Hohe des mittleren Kraggesimses der achteckigen Treppenturmverlangerung Ausserdem zeigten sich auf der Ostwand der Kapelle die steinernen Wasserspeier wie bei der sudlichen Kapelle Das schlanke rundbogige Fenster in der Nordwand entspricht dem in der Sudwand der Sudkapelle Mit dem Anbau der St Amand Kapelle wurde das Fenster in der Ostwand wandbundig vermauert Die Konturen seiner Laibungs und Bogenkeilsteine ragen heute uber das Dach der Kapelle hinaus Der Vierungsturm wurde zuletzt ein zweites Mal in den vierziger Jahren des 19 Jahrhunderts erneuert und hat so gut wie nichts mehr gemein mit dem Glockenturm der etwa 700 Jahre Bestand hatte und am 19 Marz 1816 zum ersten Mal eingesturzt ist siehe Kapitel Historisches nbsp Chorhaupt u Querhaus von NODer heutige achteckige Turm besteht aus zwei Geschossen auf denen noch ein kurzer Ansatz eines dritten folgt der von einem achtseitigen steil geneigten Pyramidendach uberdeckt wird dessen untere Rander etwas weniger steil auswarts aufgeweitet sind Die Geschosse werden allseitig durch Ruckversatze der Wande getrennt Der untere ist mit zwei der obere mit drei teilrunden Profilen abgedeckt die untereinander aufwarts abgetreppt sind Das untere Geschoss entspricht im Innern dem oktogonalen Tambour der eine ebensolche Kuppel tragt In den vier Seiten zu den Haupthimmelsrichtungen sind etwas gedrungene rundbogige Fensteroffnungen ausgespart deren Laibungskanten im Bogen und seitlich durch kraftige Ruckversatze gebrochen sind Sie stehen unmittelbar auf Kraggesimsen in Lange der Achteckseite Das zweite Geschoss ist kaum halb so hoch wie das erste und ganzlich geschlossen Der Ansatz eines dritten Geschosses ist gut einen halben Meter hoch und verschwindet unter den Traufen des holzernen Turmes der mit kleinformatigen Schieferschindeln gedeckt ist Auf der Nordostseite des Turms ist ein sehr schlanker im Grundriss kreisrunder Treppenturm errichtet der knapp uber dem Ruckversatz uber dem zweiten Turmgeschoss reicht und oberseitig von einem flach geneigten Kegeldach abgedeckt ist In Hohe des unteren Ruckversatzes umschliesst ihn ein Kragprofil Der Zugang erfolgt vermutlich aus einem Dachraum uber den Gewolben Chorhaupt Bearbeiten nbsp Chorhaupt nordl Querhaus u Vierungsturm von NO nbsp Chorhaupt u St Amand Kapelle von NDas Chorhaupt steht wie das Langhaus auf einem rechteckigen Grundriss ahnlicher Dimension und besitzt gleichfalls einen pseudobasilikalen Aufriss aus drei Schiffen ohne durchfensterte Obergaden deren Gewolbe gemeinsam unter einem knapp 30 Grad geneigten Satteldach vereint sind Seine sud und nordlichen Aussenwande werden von vier kraftigen rechteckigen Strebepfeilern vertikal in funf Joche getrennt was der inneren Jochteilung entspricht Die Pfeiler reichen mit gleichem Querschnitt etwa bis zu drei Viertel der Wandhohen hinauf und werden dort von steil auswarts geneigten Oberseiten abgeschlossen In Hohe des Wechsels der Schragen in die senkrechten Aussenseiten werden die Pfeiler dreiseitig von einem flachen Kraggesims umschlossen In Verlangerung der flachen Chorgiebelwand stehen Strebepfeiler in etwa gleichem Querschnitt die aber uber die ganze Wandhohe hinaufreichen Die im Bereich der Joche zwei bis funf von Traufattiken abgeschlossenen Aussenwande der Seitenschiffe weisen in ganzer Hohe zwischen dem dritten und vierten Joch in Verlangerung der Westseiten der betreffenden Pfeiler einen Mauerversatz auf der den Anschluss der Chorerweiterung im fruhen 13 Jahrhundert markiert die etwas breiter ist als die alteren Chorjoche zwei und drei Einen ahnlichen Versatz gibt es auch zwischen dem ersten und zweiten Joch bei dem auch die Traufausbildung des Dachs des Chorhauptes wechselt Im Bereich des ersten Jochs erubrigte sich die Anordnung einer Wehrattika weil die dort angrenzenden Dacher der Querhauskapellen mit ihren Attiken diese Aufgabe ubernahmen Das Regenwasser im Bereich des ersten Jochs tropfte von den dort klassischen Traufen auf die Dacher dieser Kapellen und lief in deren Rinnen hinter ihren Attiken Die Traufausbildungen mit Wehrattiken in den Jochen zwei bis funf haben moglicherweise keine Vorganger gehabt wie das beim Lang und Querhaus bekannt ist weil diese Bauteile bereits in der Zeit erbaut wurden als die anderen Traufen mit Wehrattiken nachgerustet wurden Es sind dort auch keine Spuren von alteren Traufen zu finden Das muss zumindest fur die Attiken der Joche vier und funf angenommen werden Die aufgereihten Wasserspeier sind auf der Nordwand deutlich starker verwittert als die auf der Sudseite Die Oberseiten der Attiken sind auch hier mit leicht auskragenden Platten abgedeckt die um die Strebepfeiler in Verlangerung der Giebelwand herumgefuhrt und auf deren Ortgange bis zum First reichen In den Zwischenraumen der Strebepfeiler der Joche vier und funf sind sehr schlanke und hohe rundbogige Fenster ausgespart die auf der Sudseite nach aussen aufgeweitete Gewande aufweisen Auf der Nordseite sind die Laibungskanten mit einfachen Ruckversatzen gebrochen In den Jochen zwei und drei gab es ahnliche Fenster deren Bogen etwas niedriger lagen als bei den vorgenannten Sie sind alle im Zusammenhang mit den spateren Anbauten der St Amand Kapelle und der Sakristei vermauert worden Nur vom ehemaligen Fenster im dritten Joch der Nordseite ragt noch ein vermauerter Keilsteinbogen uber das Dach der Kapelle hinaus nbsp Chorhaupt von OstenDie ostliche Giebelwand des Chorhauptes wird horizontal in drei Geschosse unterteilt Das ganzlich geschlossene Erdgeschoss wird in Hohe der Fensterbrustungen der Nord und Sudwand in ganzer Breite mit einem flach gerundeten Profil oberseitig abgeschlossen Auf diesem stehen drei schlanke rundbogige Fenster in gleicher Dimension wie die in den anschliessenden Seitenschiffwanden Ihre Gewande sind nach aussen aufgeweitet Eine Mauerschicht trennt die ausseren Scheitel der Keilsteinbogen der Fenster von einem weiteren ebenso gerundeten Profil das das mittlere Geschoss nach oben begrenzt jedoch nur bis zur inneren Kante der Strebepfeiler reicht Das daruber beginnende dritte Geschoss springt gegenuber den Pfeilerseiten wenige Zentimeter zuruck Die Ortgange der Giebelwand steigen etwa um 30 Grad bis zum First an der von einem steinernen Kleeblattkreuz bekront ist Auf den Pfeilern sind schlanke achteckige Saulen errichtet die oberseitig mit einem Kragprofil umschlossen sind Darauf stehen steinerne achteckige steil geneigte Pyramiden die von Kugeln bekront werden die auf Hohe des Kopfes des vorgenannten Kreuzes angeordnet sind Knapp uber dem Profil das das mittlere Geschoss abschliesst ist zentriert ein grosses kreisrundes Fenster ein Oculus ausgespart das von einem Ring aus Keilsteinen eingefasst wird dessen Innen und Aussenkanten doppelt profiliert sind Die runde Fensteroffnung ist mit einem feingliedrigen Masswerk in Form einer zwolfpassigen Rosette ausgefullt Von einem zentralen Kreisring gehen strahlenformig in Art von Radspeichen zwolf Rundstabe aus die zwolf Blutenblatter der Rosette untereinander trennen die an ihren Enden von halbkreisformigen Abschlussen gesaumt werden Die erdgeschossige Saint Amand Kapelle wurde im 15 Jahrhundert auf der Nordseite des Chorhauptes mit einem rechteckigen Grundriss an die Joche zwei und drei angebaut Ihre Nordwand schliesst mit der Aussenwand der Querhauskapelle oberflachenbundig ab Sie wird uberdeckt von einem etwa 30 Grad geneigten Pultdach dessen Ostseite abgewalmt ist Es ist mit roten Hohlziegeln wie die auf den ubrigen Dachern eingedeckt Die Traufen kragen etwas uber die Aussenwande hinaus und das Regenwasser kann frei abtropfen Ihre Nordwand wird von drei kraftigen Strebepfeilern in zwei ungleich breite Felder unterteilt die knapp einen Meter unter der Traufe mit abgeschragten Oberseiten und dreiseitig von Kampferprofilen abgeschlossen werden Der Strebepfeiler auf der Nordostecke der Kapelle ist um die Ecke herumgefuhrt In den beiden Wandfeldern ist je ein schlankes rundbogiges Fenstern ausgespart dessen Bogen in Hohe der Pfeilerabschragungen angeordnet ist Die Laibungskanten werden durch Ruckversatze in Breite der Keilsteine umschlossen in deren Ecken umlaufend halbe Rundstabe eingefugt sind Ihre Bogenansatze sind mit kleinen Kapitellen und Kampfern ausgestattet Der Rundstabbogen wird mit einem weiteren Keilsteinbogen und einem halben Rundstab uberfangen der an den Enden ein kurzes Stuck waagerecht abschwenkt In der Ostwand der Kapelle gab es einmal ein ebensolches Fenster das allerdings heute bis auf die Dekorationen zugemauert ist Dieser Kapelle genau gegenuber ist auf der Sudseite des Chorhauptes eine neuzeitliche erdgeschossige Sakristei angebaut worden Sie steht auf einem rechteckigen Grundriss und wird in Nord Sud Richtung mit einem etwa dreissig Grad geneigten Satteldach uberdeckt das wieder mit roten Hohlziegeln eingedeckt ist Ihre ausladenden Traufen werden von einem profilierten Gesims unterstutzt das Regenwasser wird in hangenden Regenrinnen aufgefangen und kontrolliert abgeleitet In den Aussenwanden sind einige rechteckige Fensteroffnungen ausgespart die von Stichbogen uberdeckt werden Der Zugang erfolgt von der Westseite nbsp Mittelschiff Joch 1 Pendentifkuppel nbsp Langhaus Joche 3 bis 1 SudseiteInneres Bearbeiten Langhaus mit Westwerk Bearbeiten Das Langhaus steht auf einem rechteckigen Grundriss und besitzt den Aufriss einer Pseudobasilika mit drei untereinander abgestuften Schiffen ohne unmittelbare Belichtung des Mittelschiffs Es wird in Langsrichtung unterteilt in drei Joche in das erste und deutlich schmalere Joch und die beiden gleich breiten Joche zwei und drei nbsp sudl Seitenschiff Joch 1 KreuzgratgewolbeUber dem ersten Joch erhebt sich das Westwerk aus einem zentralen Glockenturm der von den beiden Wehrturmchen flankiert wird Die hohen Lasten des achteckigen Turms werden im Erdgeschoss von vier gewaltig dimensionierten Pfeilern getragen Hinter dem Hauptportal von den vier Pfeilern umgeben erhebt sich im ersten Joch des Mittelschiffs ein quadratischer Raum dessen Pendentifkuppel die Hohe der weiteren Mittelschiffgewolbe noch uberragt der an eine Vierung erinnert Eine solche Kuppel an dieser Stelle ist eine Eigenart der aquitanischen Romanik des 12 Jahrhunderts Die Pendentifs sind Segmente einer grosseren Hangekuppel die von den vier Raumecken zum hoher angeordneten Fusskreis der halbkugelformigen Kuppel uberleiten Die zwischen den Pendentifs entstandenen Bogen werden aus Keilsteinen gebildet die aus den Wanden vortreten Im Scheitel der Kuppel befindet sich eine kreisrunde Offnung die mit Holzbohlen abgedeckt ist uber die man Glocken und Baumaterial in den Turm hochziehen kann Von dem ehemaligen Verputz der Kuppel sind nur noch Reste erhalten Vier Seiten des achteckigen Turmsockels stehen in Hohe des Fusskreises auf den Wanden des quadratischen Raumes die anderen vier Seiten werden von den Pendentifs unterstutzt In den Wanden zu den Seitenschiffen offnen sich Arkaden mit angespitzten Bogen scharfen Laibungskanten und Kampferprofilen an den Bogenansatzen Knapp uber den Bogenscheiteln offnet sich jeweils eine kleine rundbogige Arkade in die anschliessenden Dachraume uber den Kreuzgratgewolben der Seitenschiffe des ersten Jochs nbsp Mittelschiff aus Joch 1Diese werden erhellt durch je ein rundbogiges Fenster in beiden Aussenwanden In der Westwand des Mittelschiffs offnet sich unmittelbar unter dem Bogenscheitel zwischen den Pendentifs ein rundbogiges Fenster Die Fenster der Westwand lassen das guldene Abendlicht der Sonne in die Schiffe eindringen Uber dem Boden erheben sich die beiden schlanken sehr hohen Portaloffnungen Die Arkaden zwischen dem ersten und zweiten Joch weisen in allen Schiffen besonders breite Laibungen auf Die Laibungskanten der Mittelschiffarkade sind einfach abgestuft Ihre Bogenansatze sind von Kampferprofilen markiert Die Pfeiler zwischen Joch eins und zwei der Seitenschiffe haben scharfe Laibungskanten ohne Versatze Ihre Bogenscheitel bleiben gut einen Meter unter denen der Seitenschiffgewolbe der folgenden Joche Im sudlichen Seitenschiff ist uber diesem Bogen eine kleine rechteckige Offnung ausgespart Die Schiffe im zweiten und dritten Joch werden von angespitzten Tonnengewolben uberdeckt die ganzflachig glatt verputzt sind und die von rechtwinkligen Gurtbogen getrennt werden Das Mittelschiffgewolbe im zweiten Joch beginnt neben der breiten Arkade mit einem solchen Gurtbogen der auf skulptierten Kragkonsolen steht Die Gewolbeansatze werden mit Kampferprofilen markiert die auf der Kampferhohe der ersten Mittelschiffarkade liegen die auch die Hohen der folgenden Kampfer ubernehmen Der Gurtbogen des Mittelschiffs zwischen den Jochen zwei und drei steht auf halbrunden Diensten die mit schlicht skulptierten Kapitellen und profilierten Kampfern und Basen ausgerustet sind Die Gurtbogen der Seitenschiffe stehen auf Wandpfeilern gleichen Querschnitts ihre Bogenansatze werden in Hohe der Gewolbeansatze der Seitenschiffe durch Kampferprofile markiert nbsp Mittelschiff aus VierungDie Scheidewande zwischen den Schiffen werden durch grosse Arkadenoffnungen auf kleine zwickelartige Reste seitlich ihrer angespitzten Bogen und auf die Pfeilerkerne reduziert Die ausseren Scheitel ihrer Keilsteinbogen beruhren gerade die Kampferprofile der Gewolbeansatze Die Laibungskanten der Arkaden sind beidseitig einfach abgestuft Ihre Bogenansatze werden von Kampferprofilen mit abgeschragten Sichtkanten markiert Die Pfeiler des Langhauses stehen auf rechteckigen zirka 75 Zentimeter hohen Sockeln deren Seitenlangen den maximalen Ausdehnungen der Pfeiler einschliesslich ihrer Dienste und sonstiger Vorlagen entsprechen Das gilt auch fur die im folgenden Absatz beschriebenen Pfeiler der Vierung Die grossten Sockel finden sich an den Pfeilern zwischen Joch eins und zwei die zweitgrossten zwischen Joch drei und der Vierung In den ausseren Seitenschiffwanden sind in den Jochen zwei und drei jeweils zwei rundbogige Fenster ausgespart deren Gewande nach innen aufgeweitet sind Auf der Sudseite hat man im dritten Joch eine Tur angeordnet die zu den ehemaligen Konventsgebauden und dem Kreuzgang auf dieser Seite gefuhrt hat Das daruber befindliche Fenster ist bei gleicher Scheitelhohe deutlich niedriger als das benachbarte In der Nordwand des dritten Jochs offnet sich eine relativ niedrige leicht angespitzte rundbogigen Arkade in eine Kapelle geringer Tiefe deren westlicher Rand knapp neben dem jochteilenden Wandpfeiler steht Ihr Bogenscheitel liegt noch deutlich unter den Kampfern der Scheidewandarkaden Die Breite ihrer Laibung entspricht der Dicke der Nordwand des Seitenschiffs Hinter der Laibung befindet sich eine Nische in Breite der Arkade und in Tiefe von etwas uber einem Meter Der lang gestreckte rechteckige Nischengrundriss wird oberhalb des Arkadenbogens von einem Kreuzrippengewolbe uberdeckt Im Nischenhintergrund ist ein rundbogiges Fenster ausgespart Die ehemals tiefer gelegenen Brustungen der beiden Fenster in der Nordwand des Seitenschiffs mussten uber die Hohe des Kapellenanbaus angehoben werden Querhaus mit Vierung Bearbeiten Die Pfeiler der fast quadratischen Vierung bestehen aus quadratischen Kernen an deren vier Seiten halbrunde alte Dienste der Vierungsarkaden stehen die mit figurlich skulptierten Kapitellen ausladenden Kampfern deren Sichtkanten mit breiten Kehlen gebrochen sind und mit profilierten Basen ausgerustet sind Ausgenommen davon sind die Pfeilerseiten zum Langhaus und zu den Seitenschiffen hin deren Arkaden scharfe Laibungskanten aufweisen und ohne Dienste auskommen Die Kampfer werden uber die ganzen Pfeiler herumgefuhrt Die Kampferhohe wird aus dem Mittelschiff ubernommen Auf den Pfeilern stehen die Arkadenbogen deren Kanten innenseitig zur Vierung hin abgestuft sind zum Chor und Mittelschiff auch beidseitig Die ausseren Bogenkanten treffen sich paarweise uber den Kanten der Pfeilerkerne nbsp Vierungskuppel von untenDas daruber aufgehende Gewolbe ist ein Produkt einer zweiten Erneuerung zu Beginn der vierziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts nachdem der Turm erstmals Anfang des 19 Jahrhunderts eingesturzt war und in reduzierter Form erneuert worden ist Dieser sturzte 1922 wieder ein und hinterliess grosse Schaden auch an der Vierungswolbung Dem dann folgenden Wiederaufbau ist der heutige Zustand des Gewolbes zu verdanken Ob man sich bei den Erneuerungen uberhaupt die Muhe machte sich moglichst an die Form einer klassischen Pendentifkuppel mit durchfenstertem Tambour anzunahern ist sehr zu bezweifeln Statt richtiger Pendentifs wurden schlichte plane Dreiecke zur Uberfuhrung der Quadratecken in die Achteckseiten des Tambours eingebaut dessen untere Kanten mit einem Kragprofil markiert sind die mit ausgepragten Hohlkehlen profiliert sind In vier der acht Seiten des Tambours wurde je ein gedrungen wirkendes rundbogiges Fensterchen ausgespart dessen Gewande allseitig nach innen aufgeweitet sind Die Gewandekanten an den Seiten und im Bogen sind mit einfachen Ruckversatzen gebrochen in die halbe Rundstabe eingefugt sind Statt Kapitellen sind an den Bogenansatzen schlichte Verdickungen angebracht Die senkrechten Wande des Tambours werden von einem Kragprofil mit leicht gerundeter Kehle abgeschlossen Das hohle Gebilde daruber kann keinesfalls als Kuppel oder achteckige Kuppel bezeichnet werden Es handelt sich eher um einen achteckigen Pyramidenstumpf mit steil geneigten Seiten deren Neigung in etwa einem Drittel seiner Hohe etwas abnimmt Die waagerechte achteckige Oberseite besitzt einen kreisrunden Durchlass in Form eines achtpassigen Oculus nbsp nordl Querhausarm Westwand nbsp nordl Querhausarm aus VierungZwischen den Armen des Querhauses und der Vierung befinden sich Raumabschnitte die im Grundriss in Verlangerung der Seitenschiffe stehen aber die angespitzten Quertonnengewolbe der Querhausarme und deren Hohenlage ubernehmen Die Gewolbeansatze werden durch das gleiche Kragprofil und dessen Hohe aus dem Mittelschiff markiert Die beiden Raumabschnitte werden von Arkaden geteilt aus im Querschnitt rechteckigen Wandpfeilern auf denen ebensolche Gurtbogen stehen Ihre Bogenansatze werden in Hohe der Kragprofile der Gewolbeansatze von Kampferprofilen mit abgeschragten Sichtkanten markiert Die Westwande der Querhausarme sind mit Blendarkaden dekoriert die fast die gesamte Wandflachen einnehmen Ihre Keilsteinbogen in Form angespitzter Rundbogen reichen mit ihren ausseren Scheiteln bis knapp unter die Kragprofile der Gewolbeansatze Ihre Bogenansatze werden mit Kampferprofilen markiert In der oberen Halfte der Blendarkade sind rundbogige Fenster ausgespart deren seitliche und obere Kanten durch rechtwinklige Ruckversatze gebrochen sind Die Gewande hinter dem Versatz sind allseitig nach innen aufgeweitet Im sudlichen Querhausarm ist das Fenster aussermittig in Richtung Vierung versetzt das im nordlichen ist zentriert angeordnet Im letzteren ist leicht aussermittig zur Vierung versetzt eine rundbogige Nische in die Wand eingelassen nbsp St Junien sudl QuerhauskapelleDie Giebelwande der Querhausarme offnen sich knapp unter den Gewolbescheiteln mit einem kreisrunden Oculus dessen scharfe Laibungskanten aus Keilsteinen geformt sind Ihr Masswerk ist in Form einer sechspassigen Rosette gestaltet Auf der Nordwand ist das Ochsenauge etwas aussermittig nach Westen verschoben da sonst die Fensteroffnung mit dem aussenseitig angebauten Treppenturm kollidieren wurde In dieser Wand erschliesst am ostlichen Rand eine Tur die dort eingebaute Spindeltreppe die ein gutes Stuck daruber durch ein kleines rechteckiges Fensterchen erganzt wird Die Treppe fuhrte im Ursprung allein in ein zweites Geschoss uber der Querhauskapelle Spater diente sie auch zur Erschliessung der hoch gelegenen befestigten Wehranlagen an den Gebaudetraufen Sie fuhrte aber auch in das zweite Geschoss der dort ehemals anschliessenden Konventsgebaude In derselben Wand ist weiter nach Westen verschoben eine zweite Tur mit rundem Bogen ausgespart die ebenfalls zu den auf der Nordseite anschliessenden Konventsgebauden und ihren Hofen gefuhrt hat Im Mauerwerk oberhalb dieser Tur ist noch eine altere Kontur einer ehemals breiteren aber vor allem hoheren Tur oder auch eines Fensters zu erkennen die von einem Stichbogen uberdeckt war Die ursprunglichen Laibungskanten wurden von grossformatigen Quadern und dem Keilsteinbogen gebildet in die spater die heutige Tureinfassung und deren Bogensteine eingefugt worden sind Die restliche Offnung uber der Tur wurde mit kleinformatigen Bruchsteinen ausgefullt nbsp St Junien nordl QuerhauskapelleDie im Grundriss leicht rechteckigen Querhauskapellen offnen sich in den Ostwanden der Querhausarme mit Arkaden in die sudliche mit einem runden und in die nordliche mit einem angespitzten Keilsteinbogen mit scharfen Laibungskanten Die Breite der Arkaden nimmt fast die ganze Kapellenbreite ein und ihre Scheitel bleiben gut einen Meter unter den Gewolbeansatzen der Querhausarme Die Arkaden zwischen den Seitenschiffen und den Kapellen sind ahnlich gestaltet nur etwas schlanker Die Kapellen werden von steil ansteigenden Kreuzrippengewolben uberdeckt deren Rippenquerschnitte die Form von hochkant gestellten Rechtecken aufweisen Sie treffen im Gewolbescheitel auf einen im Grundriss kreuzformigen Schlussstein Die Rippen stehen jeweils auf halbrunden Diensten in den Kapellenecken die mit schlicht skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen ausgestattet sind Die Gewolbezwickel sind glatt verputzt In der Sudkapelle ist auf beiden ehemals freien Seiten je ein schlankes rundbogiges Fenster ausgespart dessen Gewande rundum nach innen aufgeweitet sind Die Offnung des Fensters in der Ostwand ist aussenseitig bis in ihre halbe Hohe vermauert da dort spater die Sakristei angebaut wurde und das Fenster zur Halfte verdeckt Die Nordkapelle weist nur noch in ihrer Nordwand das schlanke Fenster auf die ehemalige Fensteroffnung in ihrer Ostwand wird ganzlich von der St Amand Kapelle verdeckt Ihre Vermauerung hinterlasst eine schlanke rundbogige Nische mit nach innen aufgeweiteten Gewanden Chorhaupt Bearbeiten Das Chorhaupt steht auf dem Grundriss eines Rechtecks dessen Ausdehnung etwas geringer ist als die des Langhauses Auch sein dreischiffiger Aufriss weist Ahnlichkeiten mit dem des Langhauses auf Ein Hauptunterschied besteht in der wesentlich engeren Jochunterteilung Gegenuber den drei Jochen des Langhauses sind es hier funf Chorjoche von denen die ersten vier fast gleich breit sind und das funfte und letzte deutlich breiter ist Das Mittelschiff des Chors ist wieder mit angespitzten Tonnengewolben uberdeckt deren Ansatze auf der gleichen Hohe wie im Mittelschiff des Langhauses liegen aber von einem halben Rundstab markiert werden Die Joche werden von im Querschnitt rechteckigen Gurtbogen getrennt Das letzte Joch schliesst an der Ostwand des Chorhauptes mit einem halben Gurtbogen ab Die ersten beiden Gurtbogen sind etwas breiter als die nachsten beiden Dementsprechend sind die ersten beiden Pfeilerbundel etwas grosser dimensioniert als die letzten beiden Die Pfeilerbundel bestehen aus quadratischen Kernen auf deren vier Seiten alte halbrunde Dienste vortreten Diese reichen bis zu den Ansatzen der ihnen zugehorigen Arkadenbogen hinauf und sind dort mit skulptierten Kapitellen und profilierten Kampfern ausgerustet an ihrem Fuss mit profilierten Basen Den letzten Pfeilern folgen an der Ostwand entsprechende Wandpfeiler mit vortretenden Diensten nbsp aus Vierung zum ChorDie Seitenschiffe des Chors sind in allen Jochen mit Kreuzgratgewolben uberdeckt Das Mittelschiff wird von den Seitenschiffen durch Scheidewande getrennt die etwas schlanker sind als die Pfeilerkerne Von ihnen bleiben nur zwickelformige Abschnitte ubrig seitlich der sie tragenden schwach angespitzten Arkadenbogen deren Keilsteinbogen gerade die Profile an den Gewolbeansatzen beruhren In den Jochen drei bis funf liegen die zum Mittelschiff weisenden Zwickel der Seitenschiffgewolbe ein wenig uber den Laibungen der Scheidewandbogen In den ersten beiden Jochen gehen diese Laibungen ohne Versatz in die Gewolbezwickel der Seitenschiffe uber Die Seitenschiffgewolbe werden untereinander und eingangs durch Arkaden mit unterschiedlichen Bogen unterteilt Die ersten beiden sind starker angespitzte Rundbogen denen ein Rundbogen ohne Anspitzung folgt Die letzten beiden sind wieder angespitzte Rundbogen Uber deren Keilsteinbogen folgen noch mehr oder minder hohe Aufmauerungen Die ersten Arkadenbogen der Seitenschiffe weisen auf ihren Querhausseiten starke Ruckversatze auf die unterhalb ihrer Kampfer in Wandruckversatze ubergehen An den Aussenwanden der Seitenschiffe stehen die Arkadenbogen auf Diensten vor Wandpfeilern die wie diejenigen gegenuber ausgestattet sind Die beiden Pfeilerpaare zwischen den Chorjochen eins und drei stehen wieder auf rechteckigen Sockeln Ihre Langen entsprechen den maximalen Ausdehnungen ihrer Pfeiler in Langsrichtung der Schiffe einschliesslich ihrer Dienste ihre Breiten den Ausdehnungen der Pfeilerkerne in Querrichtung Das bedeutet dass ihre zu den Schiffen weisenden Dienste bis auf die Boden der Schiffe hinabreichen Die Pfeilerpaare zwischen den Chorjochen drei und funf stehen ohne Sockel unmittelbar auf den Boden der Schiffe Der Boden des Chormittelschiffs oder des eigentlichen Chors liegt drei Stufenhohen uber den Boden der Vierung und der Chorseitenschiffe Der Chor wird aus der Vierung uber eine dreistufige Treppe erschlossen die uber die ganze Breite zwischen den Vierungspfeilern des Triumphbogens reicht Aus den Seitenschiffen in den Jochen eins bis vier erreicht man das Niveau des Chorbodens uber schmalere dreistufige Treppen Im funften Chorjoch liegt aber das Niverau des Mittelschiffbereiches genau auf Hohe der Seitenschiffe Daraus ergibt sich zwischen dem letzten Pfeilerpaar ein Versatz der Boden in Hohe von drei Stufen allerdings ohne eine Treppe Dadurch wird das funfte Joch in Gemeinschaft mit den Chorseitenschiffen zu einem Chorumgang oder Umgangschor wie er in mittelalterlichen Pilgerkirchen verbreitet war allerdings ohne die bekannte Ausrundung der Umgangswande und ohne Angleichung der Hohen der Umgangsgewolbe Das wird noch bestatigt wenn man weiss dass der altere Hochaltar bis in die Neuzeit im Chorjoch drei errichtet war kurz vor dem Grabmal des St Junien Die Pilger konnten gleichzeitig den Sarkophag und den Hochaltar auf gleicher Bodenhohe umrunden Damit erklart sich auch die grossere Breite des funften Jochs Bei den Umzugen der Pilger verweilten alle Pilger besonders an der ostlichen Kopfseite des Sarkophages um St Junien dem Ziel oder der Etappe ihrer Reise ihre Ehre zu erweisen Die grossere Ausdehnung des letzten Jochs kommt ihnen dazu entgegen nbsp Chor nordl Seitenschiff nach hintenIn den Aussenwanden der Seitenschiffe ist in den Jochen vier und funf jeweils ein schlankes rundbogiges Fenster ausgespart mit allseitig nach innen aufgeweiteten Gewanden Solche Fenster in gleicher Hohe befinden sich auch auf der ostlichen Giebelwand in den Achsen des Mittelschiffs und der Seitenschiffe Im Mittelschiff des Chorhauptes passt gerade noch zwischen dieses Fenster und den Gewolbegurtbogen das grosse Ochsenauge Seine Laibungskante wird von einem teilrunden Stabprofil gebrochen das rundum von Keilsteinen eingefasst wird Diese werden aussenseitig noch einmal von einem Kragprofil umgeben Die Fensteroffnung ist mit einem feingliedrigen Masswerk in Form einer zwolfpassigen Rosette gefullt Die ehemals in den Chorjochen zwei und drei vorhandenen Fenster wurden spater von den Anbauten der St Amand Kapelle und der Sakristei verdeckt Die Kapelle des Saint Amand wurde im 15 Jahrhundert an die Nordwand des zweiten und dritten Jochs angebaut Sie steht auf dem Grundriss eines lang gestreckten Rechtecks und wird uber eine Tur aus dem zweiten Joch des Seitenschiffs erschlossen Sie wird von zwei Kreuzgratgewolben uberdeckt und wird uber zwei schlanke rundbogige Fenster in der Nordwand erhellt deren Gewande allseitig nach innen aufgeweitet sind Sie birgt einen Altar und ein Bustenreliquiar das Reliquien des Saint Amand enthalt Die Grosse des Anbaus der Sakristei lasst darauf schliessen dass er neben der eigentlichen Sakristei noch andere Raumlichkeiten wie Abstellraume Sanitarraume Sprechzimmer einen Heizraum und andere enthalt Er wird neben einer Aussentur aus dem Kircheninnern uber eine Tur im dritten Joch erschlossen Galerie Chor nbsp sudl Seitenschiff des Chors aus Querhaus nbsp nordl Seitenschiff des Chors aus Querhaus nbsp Chor ostl Abschlusswand nbsp Chor Joch 5 nordl Seitenschiff nbsp Chor aus Joch 5 mit SarkophagInventar und Fresken Bearbeiten Grabmal des Saint Junien Bearbeiten Geschichte des GrabmalsUber die Bestattung des Heiligen und die Geschichte seines Grabes unterrichten eine Inschrift im Innern des Grabmals und die Chronik Etienne Maleus 1322 eines Kanonikers von St Junien 1 Danach wurde Junian nach seinem Tod von Bischof Roric II zunachst in einem Sarkophag bestattet der in den folgenden Jahrhunderten das Ziel der fruhmittelalterlichen Wallfahrten zum Grab des Heiligen wurde Bischof Rainaud von Perigueux der die Amtsgeschafte des erkrankten Bischofs Pierre Viroald ubernommen hatte und auf Bitten des Abtes Ramnulf im Oktober 1100 die Einweihung der wiedererrichteten Kirche vornahm 2 liess aus diesem Anlass den Sarkophag offnen den Schadel aus einem bemalten holzernen Behaltnis de sua theca depicta umbetten in ein neues das aus zwei vergoldeten holzernen Schalen bestand infra duas conchas ligneas in superficie deauratas und ebenso die ubrigen Gebeine in zwei holzerne Schreine legen 2 Die Schreine liess er in den ursprunglichen Sarkophag stellen diesen direkt am Hauptaltar aufstellen und mit einer direkt auf den Sarkophag aufgemauerten neuen Grabplatte nach Art eines Eselsruckens ad modum dorsi asini fabricati verschliessen Nachdem Rainaud im darauffolgenden Jahr bei einem Kreuzzugsunternehmen ums Leben gekommen war 3 liess Abt Ramnulf die Grabanlage noch einmal umbauen indem er sie mit einer neuen steinernen Einfriedung und steinernen Bildnissen clausura alia lapidea et imaginibus lapideis versehen und mit einer neuen diesmal von Eisenstangen getragenen Platte verschliessen liess 2 1230 wurde im Rahmen von Umbauarbeiten der Altar und mit ihm die Grabanlage versetzt 4 Nach 1819 wurde der Hauptaltar erneut versetzt und diesmal von der Grabanlage abgetrennt Ein von der Ummauerung durch das Grabmal nicht abgedeckter und bei der Ablosung des Altars freigelegter Teil des alten Sarkophags wurde bei dieser Gelegenheit durch schmucklose Gipsplatten abgedeckt 5 Das GrabmalDas quaderformige Grabmal des 12 Jahrhunderts steht auf einer allseitig ausladenden Sockelplatte in der Chorachse im vierten Joch direkt gegenuber dem ehemaligen Hauptaltar an der Kopfwand des Chors Bis auf die Westseite weist das Grabmal allseitig herausragende bildhauerische Qualitaten auf Das gut erhaltene und vermutlich behutsam restaurierte ursprungliche Denkmal ist aus feinem Kalkstein aus La Rochefoucauld gefertigt Einzelne Stellen der Skulpturen wie etwa Gesichter Knie Hande sind dunkel gefarbt und von speckigem Glanz vermutlich die Spuren der uber Jahrhunderte wahrenden Beruhrungen durch die Besucher der Pilgerstatte Der im Inneren des Grabmals eingeschlossene Sarkophag soll ausser den Reliquien Junians auch Reliquien der Heiligen Amand und Theodor sowie eine Reliquie des wahren heiligen Kreuzes enthalten nbsp Grabmal Sudseite mit TurIn die Mitte der Sudseite des Grabmals ist dessen einzige Offnung eingelassen Sie wird mit einem Rundbogen uberdeckt dessen Scheitel gegen das obere schmale Rundstabprofil stosst welches die Skulptur der ganzen Seite rechteckig umschliesst Sie ist verschlossen mit einer zweiflugeligen dunkelbraun impragnierten Tur die mit waagerechten Bandern aus Schmiedeeisen in Angeln an den seitlichen Offnungskanten aufgehangt ist Die Turblatter werden zusatzlich mit aufgenagelten Metallstreifen senkrecht und schrag verlaufend verstarkt Die Tur wird zunachst in mittiger Hohe mit einem waagerechten Eisenstab verriegelt der in Osen gefuhrt ist An diesem Riegel ist ein im Querschnitt rechteckiger Hebelarm angeschmiedet mit dem man den Hebel seitlich schieben und radial verdrehen kann Im verschlossenen Zustand zeigt der Hebel abwarts wo die an seinem Ende befestigte Schliessfalle in einen Schlitz des schmiedeeisernen Turschlosses gesteckt wird dessen rechteckige Deckplatte mit Bolzen in der Tur verankert ist Mit einem passenden Schlussel wird im Schloss ein Riegel in die Falle geschoben Dieser Mechanismus wird noch erganzt durch drei deutlich uber die Turseiten hinausragende Eisenbander die einseitig von Angeln gehalten werden anderseitig in Schlossern verriegelt werden Fur Weisungen wird bzw wurde die Tur geoffnet und gab dann den Blick auf den im Inneren aufgestellten alteren Sarkophag frei nbsp Grabmal Ostseite Majestas Domini in der MandorlaDie ostliche Kopfseite des Grabmals zeigt eine Darstellung der Majestas Domini Die Mandorla in Form von zwei senkrecht gegeneinander gestellten Kreisabschnitten die zusammen an einen Mandelkern erinnert fullt fast ganzlich ein hochkant gestelltes Rechteck das von der profilierten Sockelkante bis unter die Deckplatte reicht und auf beiden Seiten von breiten Bandern mit Friesen aus aneinandergereihten runden Schalen dekoriert ist Sie beruhrt mit ihren spitz zulaufenden Enden den oberen und unteren Rand des Rechtecks die seitlichen Bogenscheitel werden auf geringem Abstand gehalten Die seitlichen Kanten der Mandorla und die des Rechtecks bestehen aus Bandern mit schmalen parallel verlaufenden Profilen zwischen denen grossere und kleine Perlen oder Edelsteine aufgereiht sind Christus als Pantokrator Weltherrscher sitzt frontal zum Betrachter auf einem Thron von dem nur ein kunstvoll geschnitztes Fussbankchen zu sehen ist auf dem seine nackten Fusse stehen die rechte Hand ist zum Segen erhoben die linke stutzt das geschlossene Buch des Lebens auf den Oberschenkel Uber einer langarmligen Tunika tragt er ein faltenreiches togaartiges Gewand das um den Leib mit einem Band zusammengehalten wird und sich uber den ganzen Korper in einem fast gotischen Faltenwurf auffachert Die Knie scheinen nicht oder nur hauchdunn bedeckt zu sein Seinen Kopf mit bartigem Gesicht umgibt ein Kreuznimbus dessen obere Halfte ein Strahlenfacher fullt Die inneren Kanten der Mandorla werden von ahnlichen Strahlenkranzen begleitet nbsp Grabmal Nordseite Maria in Mandorla und zwolf AltesteIn den Zwickeln zwischen der Mandorla und dem Rechteck die bekannten Symbole der vier Evangelisten oben links der geflugelte Mensch Matthaus oben rechts der Adler Johannes unten links der geflugelte Lowe Markus und unten rechts der geflugelte Stier Lukas Die Korper der Tiersymbole sind auswarts gewandt wahrend sich die Gesichter Christus zuwenden Ihre Kopfe sind mit Nimben hinterlegt Die beiden breiten senkrechten Bander die das Rechteck flankieren sind gefullt mit jeweils sieben runden tellerartigen Medaillons in denen Oberkorper von geflugelten Engeln oder Heiligen abgebildet sind deren Kopfe mit Nimben hinterlegt sind Die frontal ausgerichteten Kopfe und Nimben uberragen die runden Medaillons die teilweise innen glatt ausgebildet aber auch mit Strahlenkranzen nach Art eines Muschelreliefs gefullt sind Die Haltungen der Hande sind unterschiedlich uberwiegend findet man seitlich oder nach oben geoffnete Handinnenflachen In einem Fall deutet die Person mit der rechten Hand auf eine an der linken Brust geheftete Blute Die Zwickel zwischen den Kreisen werden ausgefullt mit pflanzlichen Blattfachern Der obere Rand der Deckelplatte ist mit einer lateinischen Inschrift in Majuskeln versehen HIC IACET CORP us S an C t I IVNIANI IN VASE IN Q u O PRIVS POSITVM FVITUmschrift Hic iacet corpus sancti Iuniani in vase in quo prius positum fuitUbersetzung Hier ruht der Leib des heiligen Junian in demjenigen Gefass d h dem Sarkophag in dem er zuerst beigesetzt wurde nbsp St Junien Grabmal Nordseite Gottesmutter in der MandorlaDie Inschrift wird allseitig eingefasst von doppelten Profilen zwischen denen Perlenschnure eingefugt sind Daruber ist die Plattenkante nach innen abgeschragt und auf ihren Ecken mit runden knaufartige Gebilden geschmuckt Die Abschragung ist mit pflanzlichem Dekor aufgelost Der Inschrift korrespondiert unsichtbar von aussen eine zweiteilige Inschrift auf der Innenseite derselben Ostwand des Grabmals Diese Innenseite wird viergeteilt durch ein lateinisches Kreuz das von einer Art Stab getragen ist In den beiden oberen Vierteln sind Alpha und Omega abgebildet in den beiden unteren Vierteln ist die Inschrift eingetragen die hierbei vom Stamm des Kreuzes durchbrochen wird 6 HIC IACET CORPVS S an C t I IVNIANI IN IPSO VASE IN Q u O SEPE LIVIT EVM BEATVS RO RICIVS EP i S copus RAINAVDVS VERO PETRA GORICENS is EP i S copus QVI ME RVIT MAR TIR FIERI COLLEGIT E VM IN lt S gt CRI NEIS LIGNE IS INFRA VASE POS ITISUmschrift Hic iacet corpus sancti Iuniani in ipso vase in quo sepelivit eum beatus Roricius episcopus Rainaudus vero Petragoricensis episcopus qui meruit martir fieri collegit eum in scrineis ligneis infra vase positis Ubersetzung Hier ruht der Leib des heiligen Junian in demjenigen Gefass d h dem Sarkophag in dem ihn der selige Bischof Roric bestattete Rainaud aber Bischof von Perigueux dem es vergonnt war Martyrer zu werden sammelte ihn d h seine Gebeine in holzernen Schreinen die in das Gefass gestellt wurden Die im 19 Jahrhundert von Francois Arbellot wiederentdeckte Inschrift soll noch aus der Zeit Ramnulfs stammen und wurde Anfang des 14 Jahrhunderts auch schon von Maleu in dessen Chronik zitiert Die nordliche Langsseite des Grabmals wird von schlanken Bandern gegliedert in ein zentrales hochkant gestelltes Rechteck das von je zwei waagerecht gestreckten ubereinander angeordneten Rechtecken flankiert wird Die Bander sind mit feingliedrigen geometrischen und pflanzlichen Motiven dekoriert Alle Felder werden rundum gemeinsam von einem einfachen schlichten Band eingefasst Im mittleren Rechteck sitzt innerhalb einer Mandorla ihre Majestat die Himmelskonigin auf einem gepolsterten Thron der unten mit einem geschnitzten Fussbankchen vortritt auf dem ihre Fusse aufstehen Die Bander der seitlichen Bogen der Mandorla werden beidseitig von schmalen Profilen eingefasst und sind mit lateinischen Majuskeln beschriftet Sie sind innenseitig von einem nach innen abgeschragten Strahlenkranz umgeben und halten allseitig etwas Abstand zu den Rechteckseiten der von kurzen dekorierten Bandstucken gebildet wird Die Inschrift ist in leoninischen binnengereimten Distichen verfasst und lautet 7 Rechter Bogen abwarts AD COLLVM MAT r IS PENDET SAPIENTIA PATRIS ME XPI MATREM PRODO GERENDO PAT r EM Linker Bogen aufwarts MVNDI FA lt C gt TOREM GENITRIX GERIT et GENIT OREM MATERNOS Q ue SINVS SARCINAT HI C DOMINVS Umschrift Ad collum matris pendet sapientia patris Me Christi matrem prodo gerendo patrem dd Mundi factorem genitrix gerit et genitorem Maternosque sinus sarcinat hic dominus dd dd Ubersetzung Am Hals der Mutter hangt die Weisheit des Vaters d h das Jesuskind Als Mutter Christi gebe ich mich zu erkennen indem ich den Vater trage dd Den Schopfer der Welt tragt die Erzeugerin d h Gebarerin und den Erzeuger und den mutterlichen Schoss beschwert hier der Herr dd dd nbsp Grabmal Sudseite Agnus Dei in runder MandorlaAhnlich wie Christus auf der Ostseite thront die Jungfrau auf einem Kissenthron die beschuhten Fusse auf einen Schemel gestutzt Uber einer langarmeligen Tunika tragt sie ein wallendes Gewand den Kopf bedeckt ein Schleier velum und bekront wird sie mit einem juwelengeschmuckten Kronreif In ihrer Rechten tragt sie das Lilienszepter mit ihrer Linken stutzt sie den auf ihrem Oberschenkel stehenden Jesusknaben der sich an seine Mutter anlehnt und mit seiner Rechten ihre Schultern umfasst Auch er halt in seiner linken Hand ein Szepter Beide sind mit Nimben der Jesusknabe mit einem Kreuznimbus ausgezeichnet Die Hintergrunde der vier Zwickel zwischen Mandorla und dem stehenden Rechteck treten gegenuber den umgebenden Bandern deutlich zuruck ihre seitlichen Rander sind steil abgeschragt In ihnen schweben auf kleinen Wolken stehend vier Engel mit eleganter Korperdrehung die an ihren Nimben und Flugeln als Engel zu erkennen sind Diese scheinen mit beiden ausgebreiteten Armen ihren Kopfen und Flugeln die gebogenen Rander der Glorie zu tragen nbsp Grabmal Nordseite Relief von NordwestenIn der ubrigen vier rechteckigen Feldern sind jeweils drei der vierundzwanzig Altesten oder Konige der Apokalypse des Johannes dargestellt das heisst auf dieser Seite zwolf und auf der folgenden die restlichen zwolf Die Personen sitzen uberwiegend frontal zum Betrachter in Blendarkaden hinter deren Bogen ihre Nimben etwas verschwinden Ihre drei Bogen aus gekrummten Rundstaben stehen auf Saulen deren Schafte alle mit verschiedenen Ornamenten dekoriert sind Sie sind mit unterschiedlichen Kapitellen profilierten Kampfern Basen und kantigen Plinthen ausgerustet Uber den Bogen und in deren Zwickeln sieht man stilisierte Architekturen und Landschaften vermutlich des himmlischen Jerusalems die sich stets wiederholen Die Personen sitzen auf gepolsterten Thronen deren Konstruktionen seitlich hinter ihnen angedeutet sind Es sind aber keine Rucklehnen zu erkennen Ihre Fusse ruhen auf kunstvoll geschnitzten Bankchen Ihre togaartigen Gewander weisen reichliche Faltenwurfe auf Sie tragen mehr oder weniger lange Vollbarte und auf ihren Kopfen ringformige Kronen die verschiedenartig mit Edelsteinen dekoriert sind In ihren Handen tragen sie mit unterschiedlichen Haltungen jeweils eine Laute und ein Weihrauchgefass auf einem Stab in Form eines Szepters Der obere Rand der Deckelplatte weist die gleiche Profilierung auf wie bei der ostlichen Kopfseite Es gibt allerdings keine Beschriftung Die abgeschragten Deckelkanten sind auch wieder mit pflanzlichem Dekor skulptiert nbsp Grabmal Sudseite Relief von SudwestenDie sudliche Langsseite des Grabmals ist ahnlich gegliedert wie die Nordseite Vollig anders ist die im oberen Abschnitt des mittleren Rechtecks angeordnete Tur die eingangs dieses Abschnitts behandelt wurde Das verbleibende untere quer gestreckte Rechteck unterhalb der Tur wird seitlich durch die dekorierten senkrechten Bander abgeschlossen die das bereits bei der Tur tun Das untere und obere Band bleibt ohne Dekoration Auch in diesem Feld gibt es wieder eine zentrierte Mandorla aber eine kreisrunde deren Umkreis die Rander des Rechtecks fast beruhren Der Kreisring wird von zwei parallel laufenden schmalen halbrunden Staben umgrenzt In deren Zwischenraume sind jeweils im Wechsel eine grosse und dann zwei kleine Perlen oder Edelsteine eingelassen Ein Kreuz mit schlanken gleich langen Armen die zu den Enden leicht aufgeweitet sind und dessen Kanten von schlanken Profilen begleitet werden steht exakt im Zentrum der Mandorla ist aber wenige Grad aus der Senkrechten verdreht Es verdeckt einen deutlich kleineren Kreisring der wieder von zwei Staben umgrenzt wird in deren Zwischenraum eine Kette gleich grosser Perlen eingelassen ist Er wird im Hintergrund von einem Strahlenkranz in Form von Blutenblattern umschlossen Vor dem Kreuz befindet sich das Agnus Dei in laufender Haltung ohne Ohren und mit ungewohnlich langem Schweif dessen Kopf mit einem Kreuznimbus hinterlegt ist Zwischen seinen Vorderlaufen befindet sich ein kastenartiges Gebilde das man vielleicht im Zusammenhang mit der Apokalypse als das Buch mit sieben Siegeln identifizieren konnte In den verbleibenden Flachen beidseitig der Mandorla gibt es wieder zwei Engel die denen auf der gegenuber liegenden Nordseite ahneln die die Mandorla nach Kraften unterstutzen Die zweiten zwolf Altesten der Apokalypse und ihr Arrangement gleichen denen der Nordseite sind aber in allen Details geringfugig unterschiedlich Der obere Rand der Deckelplatte und die Dekoration der schragen Kante gleichen ebenfalls denjenigen der Nordseite Galerie Grabmal des Saint Junien die 24 Altesten der Apokalypse nbsp Grabmal Nordseite linke Partie nbsp Grabmal Nordseite rechte Partie nbsp Grabmal Sudseite rechte Partie nbsp Grabmal Sudseite linke Partie nbsp Weihwasserbecken 12 Jh Skulpturen Bearbeiten WeihwasserbeckenDie Stiftskirche birgt zwei romanische vielblattrige Weihwasserbecken Statue der heiligen Maria Magdalena nbsp Maria Magdalena mit Salbungsgefass und Engeln 15 Jh Stellvertretend fur die zahlreichen figurlichen Skulpturen die in der Kirche ausgestellt sind kann die der Maria Magdalena frz Marie Madeleine hervorgehoben werden Sie wurde wahrscheinlich im 15 Jahrhundert geschaffen Sie steht aufrecht und blickt frontal zum Betrachter Sie ist unbekleidet wird aber fast ganzlich von einem dichten gewellten roten Haarwuchs bedeckt der bis kurz uber die Fusse hinunter reicht Maria tragt in ihrer Linken ein zylindrisches Gefass das Salben zur Balsamierung enthalt eines ihrer Attribute die sie als Heilige kennzeichnet In ihrer Rechten halt sie ein Transparent mit einer antiken Schrift aus gotischen Minuskeln Sie kann wie folgt entziffert werden Zu den Attributen Maria Magdalenas zahlen auch die beiden Engel die kaum halb so gross sind wie sie und die mit einer Hand zu ihr hinaufreichen Es handelt sich um die Engel die die Levitation Mariens bewirkten wie es in der Legenda aurea mittelalterliche Heiligenlegenden 13 Jahrhundert beschrieben ist Daraus stammt folgender Textauszug zur Levitation Maria Magdalenas Maria Magdalena ging in die rauheste Wildnis und lebte dort dreissig Jahre lang unerkannt Jeden Tag aber wurde sie zu den sieben Gebetsstunden von Engeln in die Lufte gehoben und horte mit ihren leiblichen Ohren den Gesang der himmlischen Heerscharen So wurde sie alle Tage mit dieser sussen Kost gespeist und dann von denselben Engeln wieder an ihren Platz auf die Erde zuruckgebracht so dass sie keiner irdischen Nahrung bedurfte Fresken Bearbeiten Die Stiftskirche besass drei zweifellos sehr bedeutende vielfarbige Fresken die als ein Symbol fur die Bedeutung und Macht des Kapitels von Saint Junien und fur die Diozese von Limoges bezeichnet werden Seit den dreissiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wurden mehrere untereinander getrennte Freskenabschnitte entdeckt nbsp Fresko im Mittelschiff Joch 2 Sudhalfte 12 Jh Im Mittelschiff des LanghausesAuf dem Putz des Tonnengewolbe des ersten Jochs sind etwa 80 Prozent des ursprunglich ganzflachigen Freskos erhalten Die Beschadigungen finden sich vor allem entlang des ostlichen Gurtbogens im Mittelstreifen und in der nordwestlichen Ecke Das grossformatige Gemalde wird in die Spatromanik oder Fruhgotik um 1180 datiert Die Farbpalette ist nicht besonders uppig aber kraftig Es uberwiegen Rot und Gelbtone seltener sind Schwarz und Grau vertreten Weiss ist die Farbe der Hintergrunde wahrscheinlich die Naturfarbe des Putzes Die Darstellungen beschaftigen sich im Wesentlichen mit den Visionen der Apokalypse des Johannes und daraus mit den 24 Altesten und dem Agnus Dei teilweise mit ahnlichen Szenen wie die auf dem Sarkophag des Saint Junien Das Gemalde besteht aus funf breiten Streifen in Langsrichtung des Schiffs Der mittlere Streifen ist der breiteste Er wird von zwei etwas schmaleren Streifen flankiert denen zwei noch halb so breite an den Gewolbeansatzen folgen Die Darstellungen der ausseren beiden Streifen sind von der gegenuberliegenden Schiffseite zu lesen die des Mittelstreifens von beiden Seiten Die Streifen werden untereinander getrennt durch Schmuckbander die von doppelten Linien eingefasst werden zwischen denen sich wiederholende feingliedrige geometrische und pflanzliche Strukturen eingefugt sind Die Bander des mittleren Streifens werden innenseitig von im Wechsel schwarzen und roten gleichschenkligen Dreiecken begleitet deren spitze Winkel gegeneinanderstossen Ihnen folgt noch ein rotes fein strukturiertes Band dessen einseitige Zacken genau in die Zwischenraume der Dreiecke hineinpassen Im Zentrum des mittleren Bandes ist eine kreisrunde Mandorla mit etwas Abstand zu den Randern eingefugt Sie wird aus einem kraftigen Band gebildet das von Doppelstreifen in Rot und Gelb eingefasst wird Der dunkelrotbraune Zwischenraum ist mit einer dunnen geschlangelten Linie dekoriert Von dem ehemals in der Glorie stehenden Agnus Dei sind auf des Sudseite nur noch die Laufe erhalten und Fragmente des dunkelblauen und grunem Hintergrundes Die Mandorla wird von vier schwebenden Engeln emporgetragen Am westlichen Ende und des stark beschadigten mittleren Bandes sind an dessen Nordseite Fragmente der unteren Extremitaten von vier stehenden Personen zu erkennen die knielange Oberbekleidung tragen Die ausserste Person ist fast ganzlich erhalten Uber deren Bedeutung geben die Quellen keine Auskunfte In den ubrigen vier Streifen sind jeweils sechs der insgesamt 24 Altesten dargestellt Die Szenen der beiden Streifen neben dem mittleren weisen grosse Ahnlichkeiten mit denen auf beiden Seiten des Sarkophags auf Zuerst fallen die hohen sechs Blendarkaden auf die im Wechsel von halbrunden halb achteckigen Bogen uberdeckt sind Sie stehen auf sieben Saulen mit unterschiedlicher Dekoration Sie sind ausgerustet mit Kapitellen Kampfern und Basen Uber und in den Zwickeln der Bogen finden sich Architekturen und Landschaften wahrscheinlich des himmlischen Jerusalems Die Altesten oder auch Konige der Apokalypse sind mit wallenden fusslangen Gewandern und Schulterumhangen bekleidet sitzen in uppig gepolsterten Sesseln und haben ihre Fusse auf Fussschemeln abgestellt Einige tragen Barte andere nicht Ihre Kopfe sind lang behaart und tragen rote Kopfbedeckungen die sich nach oben hin verbreitern Sie halten vereinzelt eine Laute aber alle einen kelchartigen Gegenstand der vermutlich Weihrauchharz enthalten soll Auf den weissen Arkadenhintergrunden sind einige unterschiedliche Rosetten wie auch Tatzenkreuze in Kreisen verteilt In den ausseren Streifen sind jeweils weitere sechs Alteste oder Konige der Apokalypse dargestellt die aber in Mandorlen thronen die unten gerundet und oben leicht angespitzt sind Sie sind von zwei und dreifachen mehrfarbigen Linien eingefasst In die untere Halfte schmiegt sich je eine kreisrunde Mandorla die hier offensichtlich als Thron dient auf dem die Personen sitzen Auch sie haben ihre Fusse auf Schemeln abgestellt Sie tragen langes Haupthaar und gelbe Kopfbedeckungen in Form von Seemannsmutzen aber keine Barte Einzelne tragen Lauten einer spielt sogar auf ihr mit einem Bogen aber alle halten kelchartige Gefasse nach oben In den weissen Zwickeln zwischen den Mandorlen und auf einem unteren schmalen Streifen sind feingliedrige Ranken und Rosetten gemalt Die deutlichen Unterschiede im Stil der Darstellung der Altesten weisen vielleicht darauf hin dass nicht nur ein einziges Atelier und aus derselben Region mit diesem bedeutsamen Werk beschaftigt war Es wurde seit 1981 von umsichtigen Restauratoren freigelegt Im nordlichen QuerhausarmAuf der ansonsten steinsichtigen Giebelwand des nordlichen Querhausarms befindet sich etwas aussermittig nach Osten versetzt ein schlanker Streifen Wandputz auf den ein mit 4 50 Metern Hohe imposanter vollbartiger Riese gemalt ist Das Fresko wird in seiner Entstehung auf die Zeit bis 1200 datiert und stellt den hl Christophorus dar Nur sein Oberkorper ist gut erhalten Seine byzantinische Erscheinung ist charakteristisch fur die Spatromanik Der Riese breitet ein Schriftband aus auf dem in Majuskeln die Mahnung aus Matthaus 25 13 zu lesen ist VIGILATE QUIA NESCITIS DIE m NEQUE HORAM Seid wachsam denn ihr kennt weder den Tag noch die Stunde Am Arkadenbogen in die Querhauskapelle sieht man die kleine Silhouette eines kriechenden nackten Mannes Im sudlichen QuerhausarmAuf der Innenseite des Arkadenbogens der Querhauskapelle wurden sechs aufrecht stehende Personen gemalt von denen noch vier erhalten sind Diese sind identifiziert worden als St Thomas von Canterbury auch Thomas Becket genannt 21 Dezember 1118 29 Dezember 1170 Papst Gregor der Grosse um 540 12 Marz 604 Apostel Barnabas und Apostel Matthias um 63 Galerie Kapitelle nbsp zwei Vierungskapitelle nbsp zwei Vierungskapitelle nbsp zwei Vierungskapitelle nbsp Kapitell Atlant nbsp zwei Blattkapitelle nbsp Kapitell hockende Atlanten nbsp Kapitell gebeugte Atlanten nbsp Kapitell Vierbeiner mit gekreuzten Schweifen nbsp Kapitell zwei Greife nbsp BlattkapitellLiteratur BearbeitenFrancois Arbellot Notice sur le tombeau de Saint Junien in Bulletin de la Societe archeologique et historique du Limousin t II 1ere livraison Limoges 1847 S 30 45 Digitalisat bei Google Books 1 Francois Arbellot Eglise de Saint Junien Imprimerie de Chapoulaud freres Limoges 1868 PDF Gallica Francoise de Catheu La collegiale de Saint Junien le tombeau les peintures murales Picard Paris 1948 Collegiale de Saint Junien Impr Lescuyer Lyon 21 Seiten Broschure in der Kirche erhaltlich Jean Becquet Saint Israel prevot de Saint Junien vers l an mil In Bulletin de la Societe archeologique et historique du Limousin 120 1992 S 27 32 Charles Boutant Henri Boutant Les peintures de l eglises de Saint Junien Haute Vienne In Bulletin monumental 91 1932 S 121 134 Annie Cloulas Brousseau Les chapiteaux de la collegiale de Saint Junien In Pierre Gallais Yves Francois Riou Hrsg Melanges offerts a Rene Crozet a l occasion de son 70e anniversaire par ses amis ses collegues ses eleves et les membres cu C E S C M Bd I Societe d Etudes Medievales Poitiers 1966 S 633 637 Paul Deschamps Les inscriptions du tombeau de Saint Junien et la date de ses sculptures In Monuments et memoires de la Fondation Eugene Piot 29 1927 28 S 193 208 Rene Fage L eglise de Saint Junien Haute Vienne In Bulletin monumental 70 1906 S 112 128 Robert Favreau Jean Michaud Les inscriptions du tombeau de saint Junien In Robert Favreau Etudes d epigraphie medievale recueil d articles de Robert Favreau rassembles a l occasion de son depart a la retraite PULIM Limoges 1995 S 82 92 zuvor in Le Limousin etudes archeologiques 102e Congres national des Societes savantes Limoges 1977 Bibliotheque Nationale Paris 1979 S 145 155 Marie Madeleine Gauthier Jean Perrier Albert Blanchon Colonnes en granit du haut moyen age conservees dans le sepulcre de Saint Junien In Bulletin de la Societe archeologique et historique du Limousin 88 1961 S 84 92 Erich Grau Margit Kilian Das Limousin Dumont Kunst Reisefuhrer 1992 DuMont Buchverlag Koln Seiten 272 275 ISBN 3 7701 2732 3 Helene Grollemund Les statues polychromes de la collegiale de Saint Junien In Bulletin de la Societe archeologique et historique du Limousin 115 1988 S 73 90 Claude Lacorre Saint Junien ermite au diocese de Limoges Notes sur les donnees archeologiques et les archives anterieures au XIXe siecle In Ethnologie francaise 13 1983 S 361 368 Alain Mingaud Statues inedites ou meconnues conservees a Saint Junien In Bulletin de la Societe archeologique et historique du Limousin 115 1988 S 91 98 Alain Mingaud Les fresques romanes de la nef de l eglise de Saint Junien In Bulletin de la Societe archeologique et historique du Limousin 112 1985 S 20 28 Natacha Piano Les mosaiques de Santa Maria Nova a Rome au regard du mausolee de Saint Junien Les liens entre epigraphie et liturgie In Cahiers de civilisation medievale 47 2004 S 351 370 Resume Eric Sparhubert Un exemple de programme architectural a l epoque des conciles de Latran III et IV l allongement du chevet de la collegiale de Saint Junien Haute Vienne In Claude Arrignon Hrsg Cinquante annees d etudes medievales a la confluence de nos disciplines Actes du Colloque Organise a l Occasion du Cinquantenaire du CESCM Poitiers 1er 4 septembre 2003 Brepols Turnhout 2005 S 251 258 Eric Sparhubert Les peintures romanes de la nef de la collegiale de Saint Junien Haute Vienne In Bulletin monumental 160 2002 S 233 248 Jean Pierre Suau Une scene de la Vision de saint Paul a la collegiale de Saint Junien Haute Vienne In Revue archeologique du centre de la France 13 1974 S 43 50Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saint Junien Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Arbellot Notice sur le tombeau de Saint Junien 1847 mit Auszug der Chronik Maleus S 45 vgl auch Francois Arbellot Hrsg Chronique de Maleu chanoine de Saint Julien mort en 1322 publiee pour la premiere fois avec des notes explicatives et suivie de documents historiques sur la ville de Saint Junien Barret Saint Junien 1847 Jean Loup Lemaitre Note sur le texte de la Chronique d Etienne Maleu chanoine de Saint Junien in Revue Mabillon 60 1982 S 175 192 a b c Arbellot Notice sur le tombeau de Saint Junien 1847 S 41 S 45 Die Jahresangabe Maleus 1110 Arbellot S 45 wird von Arbellot zu 1101 korrigiert S 41 Arbellot Notice sur le tombeau de Saint Junien 1847 S 45 Arbellot Notice sur le tombeau de Saint Junien 1847 S 41 Arbellot Notice sur le tombeau de Saint Junien 1847 S 35 Digitalisat bei Google Books vgl Monument funeraire monument sepulcral de saint Junien a Saint Junien 87 1 2 Vorlage Toter Link www patrimoine de france org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis in der Datenbank www patrimoine de france org Vgl Arbellot Notice sur le tombeau de Saint Junien 1847 S 33 Digitalisat bei Google Books und den Eintrag Monument funeraire monument sepulcral de saint Junien a Saint Junien 87 1 2 Vorlage Toter Link www patrimoine de france org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis in der Datenbank www patrimoine de france org45 887777777778 0 9025 Koordinaten 45 53 16 N 0 54 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Junien amp oldid 227470498