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Die Solothurn Munster Bahn SMB auch Weissensteinbahn oder Solothurn Moutier Bahn respektive Chemin de fer Soleure Moutier genannt ist eine ehemalige Eisenbahngesellschaft mit Sitz in Solothurn in der Schweiz welche die Linie von Solothurn nach Moutier im Berner Jura besass Sie nahm im Jahre 1908 den Betrieb auf und fusionierte 1997 mit der Emmental Burgdorf Thun Bahn EBT und den Vereinigten Huttwil Bahnen VHB mit denen die SMB bereits davor eine Betriebsgemeinschaft bildete zum Regionalverkehr Mittelland RM der daraufhin den Betrieb der gut 22 Kilometer langen SMB Strecke zwischen Solothurn West und Moutier deutsch veraltet Munster ubernahm Erster Fahrplan der SMB gultig bis 30 April 1909Gemeinsames Werbeplakat der SMB mit der Burgdorf Thun Bahn und der Emmentalbahn gestaltet von Anton Reckziegel 1908Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Grundung und Bau 2 Lokomotiven 2 1 Dampflokomotiven Ed 3 4 2 2 Dampflokomotive Ec 4 5 2 3 Elektrolokomotiven Be 4 4 2 4 Elektrolokomotive Re 4 4 III 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Bereits in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts beschaftigte sich die Stadt Solothurn mit einer Eisenbahnlinie durch die erste Jurakette weiter in das Schwarzbubenland dieses Projekt wurde aber aus finanziellen Grunden nicht weiter verfolgt Auch die Vorschlage aus den 1860er Jahren fur den Bau einer Pferdebahn von Solothurn uber Welschenrohr nach Moutier und einer Normalspurlinie mit der gleichen Streckenfuhrung wurden nicht konkretisiert 1 In den 1880er Jahren gab es vor allem wegen der Grenzanderungen nach dem Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 wieder verstarkte Bemuhungen eine Eisenbahnlinie von Belfort in das Schweizer Mittelland zu errichten So schlug Niklaus Riggenbach den Bau einer Zahnradlinie von Solothurn nach Moutier durch den Weissenstein vor Der Kanton Solothurn reagierte darauf mit einem Gegengutachten in dem der Bau einer Adhasionsbahn als besser realisierbar dargestellt wurde Anschliessend reichte der Kanton im Jahre 1889 ein Konzessionsgesuch fur den Bau einer entsprechenden Bahn ein die Konzession dazu erteilte der Bundesrat am 9 Dezember des gleichen Jahres Der Kanton Bern war zu einer Subventionierung der Linie bereit vor allem weil die Kantonsregierung sich dadurch einen Anschluss an die geplante Lotschberglinie erhoffte der Kanton Solothurn war dazu aber nicht bereit was zur Folge hatte dass das Initiativkomitee im Jahre 1895 zurucktrat 2 Am 15 April 1898 erteilte die Bundesversammlung erneut eine Konzession fur die gleiche Linie diesmal waren sowohl die Stadt als auch der Kanton Solothurn damit einverstanden das Projekt mitzufinanzieren Am 13 November 1898 befurwortete die Solothurner Kantonsbevolkerung in einer Volksabstimmung mit einer Zweidrittelmehrheit den Bau der Strecke Weniger eindeutig war die Lage im Kanton Bern da sich mittlerweile auch die Linie von Moutier nach Lengnau im Planungsstadium befand welche strategisch besser gelegen aber deutlich teurer war die Solothurn Munster Bahn wurde hingegen eher als Lokalbahn eingeordnet allerdings sei diese Linie auch fur den Transitverkehr geeignet Schlussendlich sprach sich der Grosse Rat am 7 Oktober 1903 fur die Unterstutzung der Solothurn Munster Bahn aus 3 Kurz darauf erhielt aber die BLS die Konzession fur den Bau und Betrieb der Strecke von Moutier nach Lengnau somit war bereits vor dem Baubeginn beider Linien klar dass die Solothurn Munster Bahn nur eine Nebenlinie sein wurde 4 Grundung und Bau Bearbeiten nbsp Geisslochviadukt der SMB bei Bellach nbsp Stammaktie uber 25 Franken der Solothurn Munster Bahn vom 26 Juni 1948 5 Die konstituierende Generalversammlung der Gesellschaft fand bereits am 30 April 1899 statt doch aus den oben genannten Grunden und weil die Finanzierung der Strecke nicht fruher zustande kam verzogerte sich der Baubeginn bis in das Jahr 1903 6 Die Bauarbeiten wurden schliesslich am 28 Dezember 1903 aufgenommen 7 Der Bau der Linie erwies sich als schwierig zum einen war das zu bebauende Gelande instabil sodass es immer wieder zu Rutschungen kam zum anderen war auf der recht kurzen Strecke der Bau von 84 Kunstbauten erforderlich 8 Das Baumaterial fur diese Bauten kam hauptsachlich von den Steinbruchen in Lommiswil und Gansbrunnen 9 Der grosste Bauplatz auf der Strecke war das kunftige Bahnhofsareal in Oberdorf da von dort aus der Weissensteintunnel gebaut wurde so gab es wie bei anderen Tunnelbaustellen in der Schweiz auch in der Nahe eine temporare Siedlung fur die Tunnelarbeiter Beim Bau der Strecke kam es beim Geisslochviadukt zu zwei Todesopfern die genauen Ursachen sind unbekannt 10 Bei der Betriebsaufnahme 1908 waren die Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen vor allem das Problem mit den Rutschungen war noch nicht gelost was zur Folge hatte dass die Arbeiten erst 1909 also im ersten vollen Betriebsjahr abgeschlossen waren 11 Da die Bahn mehrheitlich durch den dunn besiedelten Jura fuhrt hatte sie immer wieder mit finanziellen Schwierigkeiten zu kampfen Der elektrische Betrieb unter dem bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB ublichen Wechselstromsystem mit einer Spannung von 15 Kilovolt und der Frequenz 16 Hertz wurde auf der SMB am 2 Oktober 1932 aufgenommen In den 1970er Jahren konnte sich die Bahn im Raum nordwestlich der Stadt Solothurn zu einer Vorortsbahn entwickeln Die Betriebsgemeinschaft mit der EBT und den VHB unter gemeinsamer Fuhrung durch die EBT als grosste der drei Gesellschaften wurde schliesslich per 1 Januar 1997 in der Gesellschaft Regionalverkehr Mittelland RM zusammengefuhrt Der RM seinerseits fusionierte am 27 Juni 2006 rechtskraftig mit der BLS Lotschbergbahn BLS zur BLS AG Seit dem Fahrplanwechsel vom Dezember 2010 werden die Personenzuge auf der Strecke die sich im Besitz der BLS befindet von den SBB gefuhrt Dies geschah zusammen mit der Abgabe der Regionalzuge zwischen Murten und Payerne im Gegenzug zur Ubernahme von SBB Angeboten im Raum Luzern durch die BLS 12 Lokomotiven BearbeitenDampflokomotiven Ed 3 4 Bearbeiten nbsp Dampflokomotive Ed 3 4 Nr 2 des Vereins Historische Eisenbahn Emmental ex SMBDer Lokomotivpark der SMB bestand bei Betriebsaufnahme aus drei durch die Schweizerische Lokomotiv und Maschinenfabrik SLM gelieferte Dampflokomotiven Nr 1 3 vom Typ Ed 3 4 in der gleichen Bauart wie sie zuvor schon an die Sensetalbahn geliefert worden war 13 Nach der Elektrifizierung der Strecke 1932 wurde die Ed 3 4 Nr 1 1934 an die Dreispitzverwaltung Basel als Nr 6 Ruchfeld verkauft gelangte 1945 zur Lonza nach Visp als Nr 1 und wurde dann ab 1965 furs Technorama in Winterthur reserviert Seit 1972 ist die Lokomotive beim Dampfbahn Verein Zurcher Oberland in einem Depot eingestellt und wartet auf eine Revision Die Lokomotive Nr 2 gelangte 1932 ins Gaswerk Zurich als Nr 2 und von dort 1946 an die Holzverzuckerungs AG Hovag nach Ems ebenfalls als Nr 2 1973 wurde die Lokomotive von zwei privaten Dampflokomotiv Liebhabern in Langenthal gekauft und so vor dem Schneidbrenner gerettet Nach einer umfassenden Revision war die Lokomotive ab 1985 wieder voll einsatzfahig und fuhrte Extrazuge Im Jahr 1996 wurde der Verein Dampflok Freunde Langenthal gegrundet und die Dampflokomotive wurde zu treuen Handen dem Verein zum Betrieb ubergeben Per Ende 2013 wurde dieser Verein in den Verein Historische Eisenbahn Emmental VHE integriert der nun fur den Unterhalt und den Betrieb der Dampflokomotive SMB Nr 2 verantwortlich ist 14 Die einzige der Dampflokomotiven der SMB die bisher verschrottet worden ist ist die Nr 3 welche 1933 an die Bulle Romont Bahn BR verkauft wurde wo sie 1951 ausrangiert und 1953 als Schrott nach Belgien transportiert wurde Dampflokomotive Ec 4 5 Bearbeiten nbsp Dampflokomotive Ec 4 5 Nr 11 des Vereins Dampfbahn Bern ex SMB1911 beschaffte die SMB zur Verstarkung ihres Triebfahrzeugparks die Heissdampf Zwillings Tenderlokomotive Ec 4 5 Nr 11 Die machtige Lokomotive mit der Achsfolge 1 D einem Triebrad Durchmesser von 1330 mm einem Dienstgewicht von 74 7 t und einer Leistung von 1250 PS wurde bei der SLM hergestellt 15 Ihre Kessel und Triebwerkabmessungen entsprachen den SBB Guterzuglokomotiven der Serie C 4 5 Nr 2601 2619 Mit der Leistung dieser Dampflokomotive war man bei der SMB von Anfang an sehr zufrieden Sie ermoglichte nahezu die Verdoppelung der Zugsgewichte auf den Rampen mit einer Steigung von 25 bzw 28 maximal zulassige Last 220 t Im Depot Moutier genoss die Lokomotive stets eine Vorzugsbehandlung Auf der Ec 4 5 fuhren in der Dampflokzeit nur Titularfuhrer Der Grund lag in technischen Besonderheiten und der Riggenbach Gegendruckbremse Die letzten regularen Einsatze leistete die Lokomotive 1932 wahrend der Umelektrifizierung der ehemaligen Burgdorf Thun Bahn von Drehstrom auf Einphasen Wechselstrom sowie der Elektrifizierung der Emmentalbahn Im selben Jahr wurde die Lokomotive in der SBB Werkstatte Biel noch einmal grundlich uberholt Anschliessend erfolgte ihre betriebsfahige Remisierung als fahrdrahtunabhangiges Reserve Triebfahrzeug in Moutier Von Zeit zu Zeit wurde sie aus dem Lokschuppen gezogen und fur die vorgeschriebenen Kontrollen angeheizt Im Jahr 1958 befuhr sie anlasslich der Feierlichkeiten 50 Jahre SMB mit Jubilaumszugen noch einmal die ganze Strecke von Solothurn nach Moutier 1966 wurde die Lokomotive in der EBT Werkstatte in Burgdorf ausserlich aufgearbeitet und dann als Denkmal in Oberdorf aufgestellt Erst 19 Jahre spater wurde sie vom Verein Dampfbahn Bern wieder ins Depot Burgdorf gebracht 1992 ins deutsche Meiningen uberfuhrt und dort beim ehemaligen Ausbesserungswerk der DR grundlich revidiert Die Abnahmefahrt zwischen Burgdorf und Solothurn fand dann am 18 November 1992 erfolgreich statt Bis 2012 stand die Lokomotive dem Verein Dampfbahn Bern fur Sonderfahrten zur Verfugung Nach 20 Jahren Betriebseinsatz war jedoch wieder eine Hauptrevision fallig Die Lokomotive ist deshalb im Moment nicht betriebsfahig in Konolfingen abgestellt Elektrolokomotiven Be 4 4 Bearbeiten nbsp Lokomotive Be 4 4 Nr 172 der SMB neben anderen Lokomotiven der Betriebsgemeinschaft mit der EBT und der VHB1932 beschaffte die SMB zusammen mit der Emmentalbahn und der Burgdorf Thun Bahn gleiche Elektrolokomotiven der Bauart Be 4 4 Die SMB erhielt dabei die Nummern 107 und 108 16 Diese Lokomotiven waren universell im Personen wie im Guterverkehr einsetzbar und bewahrten sich in ihrem 70 jahrigen Betrieb sehr gut 1962 wurden die Nummern der SMB Lokomotiven in 171 und 172 geandert Die Nr 171 wurde 1999 als historische Maschine hergerichtet und 2006 an die Swisstrain SA verkauft 17 Die Nr 172 wurde im November 2000 abgebrochen Elektrolokomotive Re 4 4 III Bearbeiten 1983 wurde von der SMB eine Re 4 4III mit der Nummer 181 bei der SLM BBC bestellt und in Betrieb genommen Nach der Fusion der SMB mit der Emmental Burgdorf Thun Bahn und den Vereinigten Huttwil Bahnen zum Regionalverkehr Mittelland erhielt die Lokomotive die Nummer 115 und wurde gleichzeitig als Re 436 115 angeschrieben Nach der Bahnreform welche es der SBB erlaubte die Guterzuge im Netzzugang mit ihren Loks direkt ans Ziel zu bringen wurden die Re 436 nur noch teilweise benotigt Die Lokomotiven wurden deshalb ausrustungsmassig Zugsicherung Funk den SBB Loks angeglichen und teilweise an SBB Cargo vermietet wo sie auch in Vielfachsteuerung mit den Re 6 6 der SBB am Gotthard zum Einsatz kamen Schliesslich wurden die Lokomotiven fur die Zuge des kombinierten Verkehrs bis nach Domodossola eingesetzt und der RM gliederte diesen Verkehr in ein eigenes Unternehmen mit Namen Crossrail AG aus das Ende 2005 einschliesslich der Re 436 Lokomotiven an Babcock amp Brown verkauft wurde Fur den Verkehr im Lotschberg Basistunnel sind die Lokomotiven inzwischen mit ETCS Level 2 ausgerustet Siehe auch BearbeitenBahnstrecke Solothurn MoutierLiteratur BearbeitenWerner Weber Jurg Suter Solothurn Munster Bahn Die Linie Solothurn Moutier der BLS AG Prellbock Leissigen 2008 ISBN 978 3 907579 28 2 Hermann Dietler Solothurn Munster Bahn In Victor von Roll Hrsg Enzyklopadie des Eisenbahnwesens 2 Auflage Band 9 Seehafentarife Ubergangsbogen Urban amp Schwarzenberg Berlin Wien 1921 S 73 74 Weblinks BearbeitenDie Geschichte der Solothurn Munster Bahn SMB auf Webseite der BLS AG abgerufen am 29 November 2018Einzelnachweise Bearbeiten Solothurn Munster Bahn Die Linie Solothurn Moutier der BLS AG S 9 f Solothurn Munster Bahn Die Linie Solothurn Moutier der BLS AG S 10 f Solothurn Munster Bahn Die Linie Solothurn Moutier der BLS AG S 12 f Solothurn Munster Bahn Die Linie Solothurn Moutier der BLS AG S 13 Aktiensammler 01 10 S 14f ISSN 1611 8006 Solothurn Munster Bahn Die Linie Solothurn Moutier der BLS AG S 14 f Solothurn Munster Bahn Die Linie Solothurn Moutier der BLS AG S 15 Solothurn Munster Bahn Die Linie Solothurn Moutier der BLS AG S 16 Solothurn Munster Bahn Die Linie Solothurn Moutier der BLS AG S 17 Solothurn Munster Bahn Die Linie Solothurn Moutier der BLS AG S 19 Solothurn Munster Bahn Die Linie Solothurn Moutier der BLS AG S 39 Geschaftsbericht 2010 PDF 4 MB BLS S 6 15 abgerufen am 29 April 2012 Die Solothurn Munster Bahn Dampflokomotiven abgerufen am 22 Mai 2016 Ed 3 4 Nr 2 Memento des Originals vom 22 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www historische eisenbahn emmental ch abgerufen am 22 Mai 2016 Dampflokomotive Ec 4 5 Nr 11 Memento des Originals vom 2 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot dbb ch abgerufen am 1 Juni 2016 Die Solothurn Munster Bahn Elektrische Lokomotiven abgerufen am 22 Mai 2016 Notre Be 4 4 171 Website der Association Swisstrain abgerufen am 22 Mai 2016 Normdaten Korperschaft GND 10025506 1 lobid OGND AKS VIAF 139311988 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Solothurn Munster Bahn amp oldid 232794397