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Die Sojus sʌˈjus russisch Soyuz Union Vereinigung ist eine russische Tragerrakete Mit uber 1000 Einsatzen seit ihrem Erstflug im Jahr 1966 ist sie die meistgeflogene Rakete in der Raumfahrtgeschichte Die Sojus entstand als Weiterentwicklung der ersten Interkontinentalrakete der R 7 Von zahlreichen Varianten der Rakete sind heute noch die Sojus 2 1 Typen im Einsatz Eine Sojus FG startet das bemannte Raumschiff Sojus TMA 5 Baikonur 14 Oktober 2004 Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Technik 3 Versionen der Sojus 3 1 Fruhe Versionen 3 2 Sojus U 3 3 Sojus mit Oberstufe 3 3 1 Sojus U Ikar 3 3 2 Sojus Fregat 3 4 Sojus FG 3 5 Sojus 2 1a b 3 6 Sojus ST A B in Kourou 3 7 Sojus 2 1w 3 8 Sojus 2M 3 9 Nicht realisierte Weiterentwicklungen 3 9 1 Jamal 3 9 2 Aurora 3 9 3 Onega 3 10 Sojus 5 bis 7 4 Bau und Start 5 Technische Daten 6 Recycling 7 Startliste 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenDie R 7 hatte ihre erste erfolgreiche Weltraummission am 4 Oktober 1957 mit Sputnik 1 an Bord Durch standige Weiterentwicklung entstanden viele Varianten der R 7 die zudem immer leistungsfahiger und zuverlassiger wurden Die bekannteste und einzige heute noch verwendete Variante der R 7 ist die Sojus Sie entstand durch leichte Modifizierungen der R7 Variante Woschod mit der anfanglichen Aufgabe bemannte Sojus Raumschiffe zu starten Dabei waren die Unterschiede zwischen beiden Raketen so gering dass einige Autoren die Woschod ebenfalls der Sojus Reihe zurechnen Der Erststart der Sojus fand am 28 November 1966 statt die Woschod flog bereits seit 1963 Seitdem wurde die Rakete zum Starten von unterschiedlichsten Nutzlasten verwendet darunter waren unter anderem alle bemannten Sojus Raumschiffe und Progress Raumtransporter ausserdem niedrigfliegende Forschungs und Militarsatelliten und seit dem Jahr 1999 mit zusatzlicher Ikar beziehungsweise Fregat Oberstufe auch kommerzielle Satelliten und Raumsonden Vom Beginn des 21 Jahrhunderts bis 2016 war die Sojus die kommerziell erfolgreichste orbitale Rakete der Welt zudem eine der verlasslichsten mit einer Zuverlassigkeitsquote von 97 Ausserdem ist sie die einzige aktive Tragerrakete der Russischen Foderation die fur den bemannten Raumflug zugelassen ist Kommerziell wird die Rakete von der Firma Starsem vermarktet die sie seit 2011 auch vom europaischen Weltraumbahnhof in Kourou Franzosisch Guayana starten liess Nach dem russischen Uberfall auf die Ukraine wurden Sojus Starts von Guyana gestoppt und geplante Starts fur Galileo voraussichtlich zeitlich verzogert mit Ariane Raketen durchgefuhrt 1 Technik Bearbeiten nbsp Sojus FG bei der Montage in Baikonur Zentralblock mit Boostern und Nutzlastverkleidung mit dem bereits integrierten RaumschiffDie erste Stufe der Sojus besteht aus vier Boostern mit jeweils vier Brennkammern und pro Brennkammer einer Duse RD 107 Diese Booster sind jeweils 19 6 m lang besitzen einen Maximaldurchmesser von 2 68 m und wiegen leer etwa 3 5 t beim Start 44 5 t Sie werden als Block B W G und D nach dem zweiten bis funften Buchstaben des kyrillischen Alphabets B V G D bezeichnet Die zweite Stufe als Zentralblock Block A ist den Erststufenboostern in Aufbau sehr ahnlich besitzt aber einen verlangerten Tank und ein modifiziertes fur den Betrieb im Weltraum optimiertes Triebwerk RD 108 Dadurch konnte man eine Neuentwicklung der Brennkammer fur hoheren Druck und hohere Temperaturen vermeiden Die Stufe ist 27 8 m lang und besitzt einen Durchmesser von maximal 2 95 m eine Leermasse von 6 9 t und eine Masse beim Start von 104 5 t Da man anfangs noch keine Erfahrungen mit im Flug zundenden Stufen hatte wurden beide Stufen einfach gleichzeitig gestartet wobei alle funf Haupt und zwolf Vernier Steuertriebwerke jeweils zwei an den vier Boostern RD 107 und vier am RD 108 zunden Die Triebwerke der ersten beiden Stufen verbrennen Kerosin und flussigen Sauerstoff LOX Nach zwei Minuten ist der Treibstoff der Booster verbraucht und sie werden abgetrennt Die Zweitstufe brennt noch etwa weitere 2 5 Minuten Die Triebwerke wurden laufend in ihrer Leistung gesteigert nbsp Triebwerke der ersten und zweiten Stufe einer Sojus FG RaketeDie dritte Stufe der Sojus wird von einem RD 0110 Triebwerk mit 298 kN Schub angetrieben das ebenfalls Kerosin und flussigen Sauerstoff LOX verbrennt Die Stufe wird als Block I sprich i russ I bezeichnet Sie wird mit der zweiten Stufe der Rakete dem Block A durch einen Gitterrohradapter verbunden und wird zwei Sekunden vor dem Brennschluss des Blocks A gezundet was man als heisse Stufentrennung bezeichnet und die Hauptstufe von der Drittstufe wegdruckt Dazu ist ein Ablenkkonus aus Titan auf dem Ende der Hauptstufe installiert Die dritte Stufe hat eine Lange von 6 74 m einen Durchmesser von 2 66 m und wiegt leer 2 36 t und beim Start etwa 25 t Die Brenndauer betragt 250 s nbsp Aufrichten einer Sojus U mit Sojus TM 31 an Bord man sieht im Vordergrund das SAS Rettungssystem auf der Spitze der Rakete Baikonur Oktober 2000 Bei bemannten Einsatzen tragt die Sojus zusatzlich ein Rettungssystem russisch sistema avarijnogo spaseniya SAS zu deutsch SAS fur Kosmonauten mit sich Das System besteht aus einem Komplex von Feststoffraketen der oben an der Sojus angebracht ist Bei einem Fehlstart werden sie gezundet und tragen die Kabine mit den Kosmonauten innerhalb kurzester Zeit aus der Gefahrenzone Am 26 September 1983 kam das Rettungssystem erstmals zum Einsatz als eine Sojus U direkt auf dem Starttisch explodierte Das Rettungssystem rettete die Besatzung des Sojus T 10 1 Raumschiffs nur Sekunden vor der Explosion Zu einem weiteren Einsatz kam es 2018 bei der Mission Sojus MS 10 als die erste Stufentrennung teilweise fehlschlug und einer der Booster mit der Zweitstufe kollidierte Die Besatzung konnte unverletzt gerettet werden 2 Zum Rettungssystem gehoren auch die vier auffalligen rechteckigen Bauteile an den Seiten der Nutzlastverkleidung Diese sogenannten Gitterflossen klappen bei Aktivierung des Rettungssystems aus und dienen der aerodynamischen Stabilisierung Kleine Feststoffraketen an der aussersten Spitze dienen der Trennung der Nutzlastverkleidung vom Raumschiff Bei einem normalen Startverlauf wird das Rettungssystem etwa 150 s nach dem Start abgeworfen Startanlagen fur die Sojus Rakete bestehen in den russischen Weltraumbahnhofen Plessezk und seit 2016 Wostotschny sowie am Baikonur in Kasachstan seit 2011 sind Sojus Starts auch in Franzosisch Guayana Sudamerika moglich Das Centre Spatial Guyanais liegt in Aquatornahe was dem Sojus System bei Starts in aquaritoriale oder aquatornahe Umlaufbahnen bei gleicher Konfiguration eine hohere Nutzlast ermoglicht Bemannte Raumfluge sind weiterhin auf den Startplatz Baikonur beschrankt da das Sojus Raumschiff bisher nur Notlandungen auf dem Festland beherrscht Starts von Franzosisch Guayana und Wostotschny aus fuhren hingegen uber Wasser und Plessezk ist zu weit nordlich gelegen Versionen der Sojus BearbeitenIm Laufe der Jahre entstanden mehrere Versionen der Sojus Rakete Sie unterschieden sich in den eingesetzten Triebwerken Nutzlastverkleidungen und Treibstoffen Alle Versionen verfugten uber drei Stufen und wurden zum Befordern von Nutzlasten in niedrige Umlaufbahnen verwendet Erst ab Ende der 1990er wurde bei der Sojus eine vierte Stufe zum Erreichen von hoheren Orbits eingesetzt da die bisher fur diese Aufgabe verwendete vierstufige Molnija nicht flexibel genug war Die Oberstufen der Sojus werden im eigenen Abschnitt behandelt Fruhe Versionen Bearbeiten Sojus GRAU Index 11A511 Das ist die ursprungliche Version der Sojus Rakete die zum ersten Mal am 28 November 1966 mit einem Sojus Prototyp Kosmos 133 an Bord flog und am 23 April 1967 das bemannte Sojus 1 Raumschiff ins All beforderte Die Rakete verwendete RD 107 Triebwerke in der ersten Stufe RD 108 in der zweiten und RD 0110 in der dritten Die Startmasse betrug 308 t die Lange 50 67 m Neben den Sojus Raumschiffen wurde sie auch zum Starten von zahlreichen Militarsatelliten der Kosmos Reihe verwendet Der letzte Flug fand am 24 Mai 1975 mit dem Sojus 18 Raumschiff statt Sojus L GRAU Index 11A511L russisch 11A511L L steht fur L unnyj zu Deutsch lunar Eine Sojus mit der Prototypen sowjetischer Mondlandefahren zu Testzwecken in die Erdumlaufbahn geschossen wurden Sie unterschied sich von der Sojus durch eine andere Nutzlastverkleidung mit mehr als 12 m Lange und eine strukturell verstarkte Zentralstufe Die Startmasse betrug 305 t die Lange 44 m Die Tragerrakete wurde nur drei Mal gestartet das erste Mal am 24 November 1970 und das letzte Mal am 12 August 1971 Eine Skizze der Sojus L gibt es hier 3 Sojus M GRAU Index 11A511M russisch 11A511M M steht fur M odificirovannyj zu Deutsch modifiziert Uber die Unterschiede zu einer gewohnlichen Sojus gibt es nur wenige Informationen 4 Da das fur den Transport vorgesehene militarische Sojus 7K WI Raumschiff aber etwa 300 kg zu schwer fur die Nutzlastkapazitat der normalen Sojus war wurden bei dieser Version ausser verschiedenen Gewichtseinsparungen auch der synthetische Treibstoff Sintin anstelle von Kerosin eingesetzt und die besten Triebwerke aus der Serienstreuung verwendet Die Sojus M wog 310 t und war 50 670 m hoch Zwar kam das militarische Sojus Raumschiff nie zum Einsatz aber die acht gebauten Raketen wurden fur den Start der militarischen Aufklarungssatelliten vom Typ Zenit 4MT in die Erdumlaufbahn eingesetzt Der Erststart erfolgte am 27 Dezember 1971 Der letzte Start einer Sojus M erfolgte am 31 Marz 1976 Sojus U Bearbeiten nbsp Sojus U mit dem Raumschiff Sojus 19 auf der Startrampe Baikonur Juli 1975 nbsp Sojus U mit dem Versorgungsraumschiff Progress M59 auf der Startrampe Baikonur Januar 2007 Mit der Sojus U GRAU Index 11A511U russisch 11A511U U steht fur U nificirovannyj zu Deutsch vereinheitlicht unifiziert die zum ersten Mal am 18 Mai 1973 flog wurden die Modifizierungen der letzten acht Jahre in einer standardisierten Rakete zusammengefasst Die Modifizierungen betrafen Triebwerke und Booster der Rakete ausserdem wurden die Startvorbereitungsanlagen an die neue Rakete angepasst Zusatzlich wurde der Treibstoff fur die Zentralstufe gekuhlt was zu einer hoheren Dichte und somit grosseren Masse an Treibstoff fuhrte Die Triebwerke bekamen neue Bezeichnungen RD 117 fur die erste Stufe und RD 118 fur die zweite Die Sojus U ist die am meisten verwendete Version der Sojus Reihe sie wog 313 t und hatte eine Hohe von 51 1 m Die Nutzlastkapazitat der Rakete betrug bei einem Start von Baikonur bis zu 6950 kg in einen 200 km hohen Orbit und bei einem Start von Plessezk bis zu 6700 kg in einen 220 km hohen Orbit Diese Version war die mit uber 700 Starts am weltweit haufigsten eingesetzte Ausfuhrung einer Tragerrakete Bei ihrem letzten Start am 22 Februar 2017 brachte sie den Raumfrachter Progress MS 05 zur ISS 5 Sie wurde durch die moderneren Sojus FG und Sojus 2 abgelost Die Variante Sojus U2 GRAU Index 11A511U2 russisch 11A511U2 Sojus U2 startete zum ersten Mal am 28 Dezember 1982 und verwendete im Gegensatz zur Sojus U synthetisches Kerosin Syntin als Treibstoff fur die Zentralstufe Block A Fur den Einsatz mussten auch die Einspritzdusen der Triebwerke modifiziert werden Durch diese Anderungen stieg die Nutzlast der Rakete um 200 kg gegenuber der Sojus U an Die Sojus U2 flog insgesamt uber 80 Mal und wurde vor allem zum Starten von bemannten Sojus Raumschiffen eingesetzt Da jedoch zur Herstellung von Sintin die alteren Produktionsanlagen modifiziert werden mussten und somit der Preis des Treibstoffs gestiegen ware wurde die Produktion der Sojus U2 Mitte der 1990er eingestellt und sie brachte bei ihrem letzten Flug am 3 September 1995 das Sojus TM 22 Raumschiff in den Orbit Sojus mit Oberstufe Bearbeiten Um kommerzielle Satelliten sowie Raumsonden auf hohe Umlaufbahnen bringen zu konnen wurde der Sojus eine vierte Raketenstufe hinzugefugt Die vierte Stufe wird zusammen mit der Nutzlast von der Nutzlastverkleidung umhullt Sojus U Ikar Bearbeiten Die Ikar Stufe wurde von dem Antriebsmodul des russischen Kometa bzw Jantar 1 Aufklarungssatelliten abgeleitet und genutzt um mit der Sojus U Globalstar Satelliten zu starten Dabei wurden 1999 bei sechs Flugen 24 Globalstar Satelliten ins All gebracht jeweils vier Stuck pro Flug Sojus U Ikar ist 308 t schwer und 47 285 m hoch Ab 2000 wurde die Ikar durch die neue und leistungsfahigere Fregat ersetzt Spater entstand als Weiterentwicklung der Ikar die kleinere Wolga Oberstufe die vor allem mit der Raketenvariante Sojus 2 1w eingesetzt wird Sojus Fregat Bearbeiten Die Fregat Stufe wurde von dem Antriebsmodul der Raumsonden Phobos und Mars 96 abgeleitet und ist mit einem modernen digitalen Steuerungssystem ausgestattet Sie wird vom russischen Unternehmen Lawotschkin gebaut Fregat kann bis zu zwanzigmal wiedergezundet werden und ist somit ideal zum Aussetzen mehrerer Satelliten in verschiedenen Umlaufbahnen Diese Tatsache wurde von der ESA genutzt als sie eine Tragerrakete fur ihre Cluster Satelliten suchte Der erste Start einer Sojus U Fregat fand am 8 Februar 2000 statt Nach einem weiteren Testflug wurden bei zwei Sojus U Fregat Flugen erfolgreich vier Cluster Satelliten ins All gebracht Dabei konnte Fregat ihre Leistungsfahigkeit und Zuverlassigkeit beweisen als sie nach einem zu fruhen Abschalten der dritten Stufe der Sojus die Steuerung des Fluges rechtzeitig ubernahm und durch ihre uberschussige Treibstoffladung die Mission doch noch retten konnte Hiermit endete bereits der Einsatz der Kombination Sojus U Fregat Die Sojus U Fregat war 308 t schwer 46 645 m hoch und konnte von Baikonur aus bis zu 2100 kg in den Geotransferorbit bringen Von 2003 bis 2012 wurde die Fregat mit der Raketenversion Sojus FG zum Starten von Raumsonden z B Mars Express und kommerziellen Nutzlasten genutzt Damit wurde die veraltete Molnija Rakete ersetzt die ebenfalls uber vier Stufen verfugte und hochfliegende Satelliten startete Seit 2006 ist die Fregat mit der Sojus 2 1 im Einsatz und seit 2011 mit der Sojus ST Bis 2019 fanden rund 80 Starts der verschiedenen Sojus Varianten mit Fregat Oberstufe statt Sojus FG Bearbeiten Seit 1992 wurde in Russland das Raketenprojekt Rus russisch Rus spater Sojus 2 genannt verfolgt das eine Weiterentwicklung der Sojus U zum Ziel hatte Die verbesserte Rakete sollte uber eine Nutzlastkapazitat von etwa 7 5 t fur den erdnahen Orbit verfugen Da in der russischen Raumfahrtkasse das Geld fehlte lief die Entwicklung der Rus beziehungsweise Sojus 2 in den 1990er Jahren nur schleppend Das Rus Projekt sollte nicht mit dem neueren Rus M Projekt verwechselt werden die eine komplette Neuentwicklung vorsah Als Zwischenschritt und Ubergangsversion zwischen der Sojus U und der Sojus 2 entstand die Sojus FG GRAU Index 11A511FG russisch 11A511FG Die Triebwerke der ersten und zweiten Stufe wurden durch neue Einspritzkopfe und ein geandertes Mischungsverhaltnis der Treibstoffe optimiert und erhielten die Bezeichnungen RD 107A und RD 108A Zusatzlich wurde ein neues Flugkontrollsystem verbaut welches die Anderung der Inklination wahrend der Aufstiegsphase erlaubt sowie ein neues Telemetriesystem integriert Ausserdem kommt eine grossere Nutzlastverkleidung zum Einsatz Die Rakete ist etwas starker als die Sojus U und kann dadurch die etwas schwereren Sojus TMA Raumschiffe zur ISS starten Als Nutzlastkapazitat der Sojus FG bei einem Start von Baikonur in einen 200 km hohen Orbit gab ZSKB Progress zunachst 6900 kg an 6 spater 7440 kg entsprechend der Masse der Raumfrachterversion Progress M Der erste Start erfolgte am 21 Mai 2001 mit einem Progress M1 Frachter Von der Mission Sojus TMA 1 bis Sojus MS 15 wurden alle bemannten Fluge des Sojus Raumschiffs mit der Sojus FG durchgefuhrt Fur kommerzielle Starts wurde auch eine neue Nutzlastverkleidung S Typ O 3 715 m Lange 7 7 m eingefuhrt die beispielsweise bei den Starts der Raumsonden Mars Express und Venus Express zum Einsatz kam Zum erreichen hoher Orbits wird die zusatzliche Fregat Oberstufe eingesetzt Der 60 und letzte Flug der Sojus FG fand im September 2019 mit dem Start von Sojus MS 15 statt Damit endete auch der Einsatz von ukrainischen Bauteilen in Sojus Raketen 7 ebenso wie die Nutzung des historischen Startplatzes 1 in Baikonur von dem bereits der erste Satellit und der erste Mensch in den Weltraum geflogen waren 8 Sojus 2 1a b Bearbeiten Nach der anfangs zogerlichen Entwicklung des Rus Sojus 2 Projekts kam die Wende nachdem in Kooperation mit dem europaischen Raumfahrtunternehmen Arianespace die Firma Starsem gegrundet worden war die seitdem die Sojus im Westen zum Start von kommerziellen Satelliten anbietet Bald kamen die ersten Startauftrage und damit auch Geld in die Kassen das zur Weiterentwicklung der Sojus verwendet werden konnte nbsp Sojus 2 1a mit MetOp an BordAm 8 November 2004 startete von Plessezk erfolgreich die Sojus 2 1a als zweite Rus Entwicklungsstufe nach der Sojus FG Ab dieser Variante verfugt die Sojus uber ein digitales Flugsteuersystem das die alte aus den 1960ern stammende analoge Steuerung ersetzt Die digitale Steuerung die ursprunglich bereits ab 2002 bei der Sojus U verwendet werden sollte ermoglicht eine flexiblere Flugplanung und eine effizientere Treibstoffnutzung was der Nutzlastkapazitat der Rakete zugutekommt Von Baikonur aus kann die Sojus 2 1a bis zu 7020 kg in einen 200 km hohen Orbit befordern und bei einem Start von Plessezk bis zu 6830 kg in einen 220 km hohen Orbit Ausserdem wurde die dritte Raketenstufe an das neue RD 0124 Triebwerk Schub 298 kN Spezifischer Impuls 3522 Ns kg bzw 359 s angepasst welches allerdings in dieser Raketenversion noch nicht zum Einsatz kommt Fur die Sojus 2 1a wurde auch eine grossere und geraumigere Nutzlastverkleidung ST Typ O 4 11 m Lange 11 433 m entwickelt Die ST Nutzlastverkleidung entspricht weitgehend in Grosse und Form der Nutzlastverkleidung der Ariane 4 Sie kam erstmals beim zweiten Start der Sojus 2 1a am 19 Oktober 2006 zum Einsatz als der europaische Wettersatellit MetOp A unter Nutzung einer Fregat Stufe ins All gebracht wurde Die Sojus 2 1b Soyuz 2 1b entspricht den ursprunglichen Planungen fur die Sojus 2 Sie verwendet das verbesserte Triebwerk RD 0124 das die Leistung der dritten Stufe erhoht Die Sojus 2 1b kann von Baikonur aus bis zu 8200 kg in einen 200 km hohen Orbit und von Plessezk aus bis zu 7 020 kg in einen 220 km hohen Orbit befordern Sie startete erstmals am 27 Dezember 2006 von Baikonur mit dem COROT Weltraumteleskop Sojus ST A B in Kourou Bearbeiten Ende 2004 einigten sich die ESA und die russische Raumfahrtbehorde Roskosmos darauf ab 2009 Sojus Raketen von der neuzubauenden Startrampe ELS auf dem europaischen Weltraumbahnhof Centre Spatial Guyanais bei Kourou in Franzosisch Guayana zu starten Der Anlass dafur war dass die Ariane 5 fur viele Nutzlasten zu gross ist Fur den neuen Standort wurde die Sojus leicht modifiziert So wurde sie mit einem bei Alcatel Alenia Space gebauten Sicherheitssystem ausgestattet welches die Triebwerke der Rakete bei einem Notfall von der Erde aus abschalten kann 9 Weiterhin wurden die vier Booster mit Flutventilen versehen damit sie nach der Abtrennung schnell im Meer versinken Zudem wurden Radarsensoren zur Flugbahnkontrolle eingebaut 10 Diese Anpassungen wurde fur die beiden Varianten Sojus 2 1a und Sojus 2 1b vorgenommen die in der Kourou Version Sojus ST A bzw Sojus ST B heissen Die Bauarbeiten an der neuen Sojus Startanlage wurden erst Mitte 2011 abgeschlossen 11 wobei die ESA den uberwiegenden Teil der Baukosten trug die auf 344 Millionen Euro beziffert wurden Der erste Start einer Sojus in Kourou erfolgte am 21 Oktober 2011 in der Variante Sojus ST B Fregat mit zwei Galileo Navigationssatelliten 11 Da Kourou viel naher am Aquator liegt als Baikonur ist es energetisch gunstiger geostationare Satelliten von dort zu starten sodass eine Sojus in Kourou uber eine hohere Nutzlastkapazitat als in Baikonur oder auch in Wostotschny verfugt Die Nutzlastkapazitat der Sojus ST A wird mit 2810 kg fur einen Geotransferorbit und 4230 kg fur einen 820 km hohen sonnensynchronen Orbit angegeben 12 Fur die Sojus ST B nennt Arianespace 3250 kg fur eine Geotransferbahn 1440 kg fur einen den Transport in eine geostationare Bahn und 4440 kg fur einen 820 km hohen sonnensynchronen Orbit 13 Mitte der 2020er Jahre soll die Sojus ST durch die neue Rakete Ariane 62 ersetzt werden 14 Sojus 2 1w Bearbeiten nbsp Modell der Sojus 2 1w auf der Pariser Luftfahrtschau 2011Seit 2006 gab es Gesprache uber eine weitere Entwicklungsstufe der Sojus 2 die anfangs als Sojus 1 spater als Sojus 2 3 bezeichnet wurde Diese sollte in der Zentralstufe ein Kusnezow NK 33 Triebwerk einsetzen und somit dem Jamal Aurora Konzept ahneln siehe dazu den entsprechenden Abschnitt dieses Artikels Dieses Triebwerk stammt von der russischen Rakete N1 die ursprunglich fur Mondfluge vorgesehen war Es wird zwar nicht mehr produziert jedoch waren noch etwa 30 Stuck aus dem N1 Programm ubrig geblieben Die Nutzlastkapazitat der Sojus 2 3 in niedrige Erdumlaufbahnen war mit 11 t beim Start von Baikonur oder Plessezk und 12 7 t von Kourou geplant Durch den Einsatz einer wasserstoffbetriebenen Dritt und oder Oberstufe sollte die Nutzlastkapazitat der Rakete noch weiter gesteigert werden 15 Der erste Schritt in diese Richtung bei dem es letztlich auch blieb ist die Sojus 2 1w fur kleinere Nutzlasten von bis zu 2 4 oder 3 0 t bei 98 7 bzw 82 4 Bahnneigung in 200 km Hohe 12 Bei dieser Raketenvariante entfallen die Erststufenbooster Der Block A wurde verlangert und im Durchmesser vergrossert und erhielt vorlaufig ein NK 33 als Triebwerk Wenn die Lagerbestande an diesem Triebwerkstyp aufgebraucht sind soll es durch das RD 193 ersetzt werden 16 eine Variante des RD 191 Triebwerks der Rakete Angara Als zweite Stufe der Sojus 2 1w wurde die unveranderte Sojus 2 1b Drittstufe der Block I ubernommen wahrend die Fregat als optionale Oberstufe durch die teilweise neu entwickelte wesentlich kleinere Wolga ersetzt wurde Die Sojus 2 1w Wolga kann zum Beispiel bis zu 1 4 t schwere Nutzlasten in eine 835 km hohe sonnensynchrone Umlaufbahn bringen 17 Der erste Flug einer Sojus 2 1w fand am 28 Dezember 2013 mit Wolga Stufe und drei Kleinsatelliten als Nutzlast statt darunter der Forschungssatellit AIST 1 18 Bis einschliesslich 2019 hatte sie nur funf Einsatze Sojus 2M Bearbeiten 2019 wurde bekannt dass die neue Sojus Variante Sojus 2M in Entwicklung ist Es soll sich um eine dreistufige Rakete handeln die zu niedrigeren Kosten herstellbar ist als die Sojus 2 1 Russland reagiert damit auf den Preisdruck durch den US Konkurrenten SpaceX dessen Falcon 9 Rakete der jahrzehntelang marktfuhrenden Sojus seit 2017 den Rang ablauft Die Sojus 2M ist fur den Transport von zwei bis drei Tonnen schweren Nutzlasten in sonnensynchrone Umlaufbahnen vorgesehen 19 Nicht realisierte Weiterentwicklungen Bearbeiten Auf der Basis der Sojus 2 entstanden mehrere Projekte fur leistungsstarkere Raketen die wegen Finanzierungsproblemen und oder Mangel an Anwendungsgebieten nicht verwirklicht wurden Hier sollen die bekanntesten davon beschrieben werden Jamal Bearbeiten Jamal russisch Yamal englisch Yamal benannt nach der Jamal Halbinsel im Nordwesten Sibiriens war das Projekt einer weitgehend auf der Sojus basierenden Tragerrakete die 1996 von RKK Energija zur Realisierung vorgeschlagen wurde Dabei setzten sich die Entwickler das Ziel die Nutzlastkapazitat drastisch zu erhohen ohne jedoch die ausseren Formverhaltnisse der Rakete zu verandern um so die Startanlagen der Sojus weiterhin nutzen zu konnen Zudem sollte zur Herstellung der Jamal moglichst auf bereits vorhandene Produktionsanlagen zuruckgegriffen werden konnen Ihren Namen erhielt die Rakete von den Jamal Kommunikationssatelliten des russischen Erdgaskonzerns Gazprom die mit der neuen Rakete gestartet werden sollten Start erfolgte 1999 mit einer Proton Die erste Stufe die Booster der Jamal sollte weitgehend unverandert von der Sojus U ubernommen werden Als Antrieb der zweiten Stufe Zentralstufe war ein einzelnes Kusnezow NK 33 vorgesehen Zusatzlich zum Einbau des NK 33 wurde der geplante Durchmesser des Zentralblocks der Rakete auf maximal 3 44 m erhoht in der Sojus 2 66 m und dessen Treibstoffzuladung bis auf 141 t 50 t mehr als in der Sojus angehoben Der Durchmesser der dritten Stufe sollte ebenfalls erhoht werden was eine Treibstoffzuladung von 30 t erlaubt hatte Die Stufe ware von einem RD 0124 angetrieben worden das auch bei der Sojus 2 verwendet wird Ausserdem sollte die Rakete eine vierte Stufe mit dem Namen Taimyr russisch Tajmyr erhalten die von dem Blok D der Proton Rakete abgeleitet wird Gleichzeitig sollte die Rakete eine neue und grossere Nutzlastverkleidung erhalten Die Startmasse der Jamal sollte 374 t betragen somit hatte man sie von den Startanlagen der Sojus in Baikonur und Plessezk starten konnen die maximal 400 t schwere Raketen tragen konnen Die Nutzlastkapazitat wurde mit 11 8 t in einen 200 km hohen Orbit von Baikonur aus 11 3 t in einen 200 km hohen Orbit von Plessezk aus und 1 36 t in den GEO angegeben Obwohl die Rakete mit anscheinend geringen Modifikationen und bereits fertigen von der N1 ubrig gebliebenen NK 33 Triebwerken entwickelt werden konnte fehlte dafur das Geld so dass Jamal nicht verwirklicht wurde Bereits 1999 entstand auch das Projekt der Aurora einer Exportvariante der Jamal Aurora Bearbeiten Aurora Avrora Morgenrote ist eine Variante der Jamal die 1999 zum ersten Mal vorgestellt wurde Aurora sollte von einer neuen Startanlage auf der zu Australien gehorigen Weihnachtsinsel im Indischen Ozean starten zuvor sollten Testfluge von Baikonur aus erfolgen Die Kosten fur den Bau der Anlage und der Infrastruktur wurden mit umgerechnet etwa 500 Millionen US Dollar beziffert und sollten von privaten Investoren getragen werden Aurora sollte vornehmlich zum Start von kommerziellen Kommunikationssatelliten im mittleren Massesegment eingesetzt werden Nach einigen vorbereitenden Arbeiten wurde die Finanzierung des Projekts jedoch wieder eingestellt Das Aurora Konzept unterschied sich nur geringfugig von Jamal Die wichtigsten Unterschiede sind ein verbessertes NK 33 1 Triebwerk in der Zentralstufe sowie eine noch geraumigere Nutzlastverkleidung NK 33 1 ist eine Variante des NK 33 die uber eine ausfahrbare Duse verfugt hatte Die Duse sollte in etwa 10 km Hohe weiter ausgefahren werde um das Triebwerk an verschiedene Phasen des Flugs besser anzupassen Allein dadurch sollte die Nutzlastkapazitat der Rakete um etwa 2 steigen Zusatzlich zum NK 33 1 sollte in der Zentralstufe ein mit vier Brennkammern ausgestattetes RD 0124R Triebwerk zur Steuerung der Rakete eingebaut werden Dies ist eine Variante des spater fur die Sojus 2 1w verwendeten RD 0124 Da sich diese Art von Steuerung als technisch schwer realisierbar erwies entschied man das RD 0124R nicht zu entwickeln und stattdessen das NK 33 1 Triebwerk schwenkbar einzusetzen wozu man das Kreuzgelenk des RD 0120 Triebwerks der Energija Rakete verwendet hatte In der ersten Stufe Booster sollten RD 107A Triebwerke der Sojus FG eingesetzt und die dritte Stufe sollte von einem RD 0154 angetrieben werden Das RD 0154 ware eine Variante des RD 0124 mit einer Brennkammer gewesen das Triebwerk sollte schwenkbar gelagert werden und uber eine ausfahrbare Duse verfugen Als vierte Stufe war mit Korwet russisch Korvet englisch Corvet Korvette ahnlich wie bei Jamal eine von dem Block D der Proton Rakete abgeleitete Stufe geplant die von einem 11D58MF Triebwerk angetrieben werden sollte Die Leermasse der Korwet Stufe war mit 1649 kg geplant die Treibstoffzuladung mit 10 t Die Rakete sollte sowohl in dreistufiger niedrige Umlaufbahnen als auch in vierstufiger Konfiguration hohe Umlaufbahnen fliegen Die Startmasse der vierstufigen Variante sollte 379 t betragen Durch die Verbesserungen an der Rakete und das Verlegen des Startplatzes naher an den Aquator sollte die Nutzlastkapazitat der Aurora auf 11 860 kg in einen 200 km Orbit mit einer Bahnneigung von 11 3 steigen In Geotransferorbit sollten 4 350 kg moglich sein und beim direkten Transport in geostationare Umlaufbahnen 2 600 kg Onega Bearbeiten Die Onega russisch Onega benannt nach dem Fluss Onega wurde 2004 von RKK Energija als der zukunftige Trager fur das neue bemannte Raumschiff Kliper vorgeschlagen Ihre Nutzlastkapazitat wurde mit etwa 14 5 t fur den erdnahen Orbit angegeben Fur die Booster und den Zentralblock war ein Flussigkeitsantrieb mit Kerosin und LOX geplant wobei in Letzterem das RD 191 eingesetzt werden sollte das Haupttriebwerk der Angara Fur die dritte Stufe war hingegen ein hochenergetischer Antrieb mit flussigem Sauerstoff und Wasserstoff LOX LH2 geplant hierfur sollte das RD 0146 Triebwerk entwickelt werden Auch die vierte Stufe namens Jastreb russisch Yastreb Habicht englisch Yastreb fur Einsatze in hohe Orbits ware mit LOX LH2 betrieben worden Diese Stufe hatte ein RD 0126 oder ein RD 0126E Triebwerk eine Variante des RD 0126 mit einer modifizierten Duse verwendet Die Startmasse der Onega sollte 376 t betragen Bei einem Start mit Kliper sollte eine dreistufige Version ohne Nutzlastverkleidung eingesetzt werden wobei Kliper auf die Spitze der Rakete aufgesetzt worden ware Da im Laufe des Jahres 2004 die russische Raumfahrtbehorde eine Angara Rakete oder in Kooperation mit der Ukraine eine Zenit Rakete fur den Transport von Kliper bevorzugte wurde das Projekt der Onega vorerst auf Eis gelegt Nachdem die europaische Raumfahrtbehorde ESA Mitte 2005 ihr Interesse am Kliper bekundet hatte war Onega bzw eine ahnliche Rakete mit einem NK 33 1 in der Zentralstufe unter der Bezeichnung Sojus 3 als Trager wieder im Gesprach denn sie wurde einen Start des Raumschiffs vom europaischen Weltraumbahnhof in Kourou erlauben wo sowohl eine Startanlage fur die Sojus 2 existiert als auch bereits eine LH2 Infrastruktur fur die Ariane 5 Bei der Versammlung des Europaischen Weltraumrates im Dezember 2005 wurden jedoch keine finanziellen Mittel fur Kliper genehmigt Sojus 5 bis 7 Bearbeiten Unter dem Projektnamen Sojus 5 ursprunglich Sunkar auch Irtysch begann Roskosmos 2013 mit dem Entwurf einer neuen Raketenfamilie die nicht mehr auf der R 7 basiert aber wie diese von RKZ Progress gebaut werden soll Der Entwurf umfasst vier Raketenvarianten mit Nutzlastkapazitaten von 3 9 ca 17 und 26 Tonnen beim Transport in niedrige Erdumlaufbahnen LEO Sowohl die Sojus 2 als auch die veraltete Proton und die nicht mehr verfugbare ukrainisch russische Rakete Zenit konnten damit ersetzt werden 20 Seitdem wechselten die Bezeichnungen und Entwurfe fur diese Raketenfamilie Bis Anfang 2019 war eine zweistufige Sojus 5 mit einem RD 171M Erststufentriebwerk und einem zwei RD 124 als Antrieb der oberen Stufe geplant 21 22 Die Hohe dieser Rakete gab Roskosmos mit 61 9 Metern beziehungsweise 65 9 Metern einschliesslich des Raumschiffs Federazija an Die LEO Nutzlastkapazitat bei einem Start von Baikonur sollte bei 17 oder 18 t liegen fur GTO Starts waren 5 t geplant Ein erster Start wurde fur 2022 angekundigt 23 24 Im Sommer 2019 wurde diese Rakete bei unveranderten Leistungsdaten in Sojus 6 umbenannt und der Erstflugtermin auf 2025 verschoben die Bezeichnung Sojus 5 erhielt stattdessen die nachstkleinere Variante mit 9 t LEO und 2 3 t GTO Nutzlastkapazitat Bei beiden Modelle soll nun in der oberen Stufe das bereits fur die Onega geplante Triebwerk RD 0146 verwendet und mit Flussigsauer und Wasserstoff betrieben werden Der erste Probeflug der neuen Sojus 5 ist fur 2023 angekundigt 25 26 Anfang 2020 wurde unter der Bezeichnung Sojus 5 wieder eine Rakete mit 17 t LEO Kapazitat verstanden Ausserdem stellte Roskosmos eine Variante namens Sojus 7 in Aussicht die anstelle der Zenit von der schwimmenden Plattform Sea Launch starten soll 27 Die kleinste Variante soll Sojus 5 Light heissen und wiederverwendbar sein 28 Bau und Start Bearbeiten nbsp Sojus FG mit Sojus TMA 5 bei der Montage in Baikonur Man sieht den Zentralblock mit den Boostern die kleinere dritte Stufe und die Nutzlastverkleidung mit dem bereits integrierten Raumschiff nbsp Sojus TMA 13 beim Aufrichten nbsp Sojus TMA 14 vor dem Start auf der StartrampeDie Sojus wird von Starsem vermarktet und vom russischen Hersteller TsSKB Progress Samara Space Center gebaut Die von verschiedenen Firmen gelieferten Raketenteile werden in einem speziellen Montage und Prufgebaude horizontal zusammengefugt In Kourou erfolgt das Aufrichten schon kurz nach dem Verlassen des Montagegebaudes Die Rakete wird dort bis zum Start aus klimatischen Grunden noch von einem zusatzlichen fahrbaren Wartungsturm bis zur Startrampe umschlossen 29 Nach dem Aufsetzen der voll betankten und ausgerusteten Nutzlast wird die Rakete mit einem Spezialfahrzeug per Schiene zur etwa 2 km entfernten Startplattform bewegt Erst dort wird die Rakete hydraulisch in ihre senkrechte Position gebracht auf dem drehbaren Starttisch exakt in die spatere Startrichtung Inklination ausgerichtet und in die Startplattform uber der etwa 25 m tiefen Grube eingehangt Die Rakete steht dabei nicht auf dem Starttisch sondern ist an den vier Auslegern etwa in Hohe der Enden der Booster eingehangt was es ermoglichte die Rakete weniger stabil und damit durch die verringerte Strukturmasse leichter zu bauen Zusatzlich werden die beiden Halften des Wartungs und Kontrollturmes nun in Position gebracht Etwa acht Stunden vor dem Start beginnt der finale Countdown Betankt wird die Rakete in der Regel erst wenige Stunden vor dem Start Bei bemannten Missionen trifft die Besatzung etwa zweieinhalb Stunden vor dem Start ein und nimmt im Raumschiff Platz Eine Stunde vor dem Start werden die Wartungsturme zuruckgeklappt und 15 Minuten vor dem Start wird die eigenstandige Energieversorgung eingeschaltet und das Rettungssystem aktiviert Sechs Minuten vor dem Start wird der automatische Start eingeleitet der Kabelmast und der Betankungsmast werden weg geschwenkt Zweieinhalb Minuten vor dem Start werden Tanks mit Stickstoffgas unter Druck gesetzt und 45 Sekunden vor dem Start komplett auf die interne Stromversorgung umgeschaltet 20 Sekunden vor dem Abheben wird dann das Startkommando gegeben Point of no return drei Sekunden spater zunden die Triebwerke und drei Sekunden vor dem Abheben erreichen die Triebwerke ihre volle Leistung Nun offnen sich die Ausleger blutenformig durch ihr Eigengewicht und durch den Wegfall des Gewichtes der Rakete aufgrund deren Schubes beim Start Etwa 118 Sekunden spater werden die Booster und nach 226 Sekunden wird die Nutzlastverkleidung abgeworfen Nach 288 s ist die zweite Stufe ausgebrannt und wird abgeworfen und nach 295 s der untere Teil der Verkleidung der dritten Stufe die bis zu Sekunde 528 weiter arbeitet und sich dann abtrennt Bei unbemannten Missionen mit einer vierten Stufe zundet diese etwa bei Sekunde 588 Beim Startvorgang treten Beschleunigungen bis zu 4 3 g kurz vor dem Abtrennen der ersten Stufe und noch einmal knapp 3 5 g kurz vor Brennschluss der Drittstufe auf 30 31 Technische Daten BearbeitenSiehe auch Daten und Startstatistik der Tragerraketen auf der Basis der R 7 Version R7 Sojus Sojus U Sojus U2 Sojus FG Sojus 2 1aSojus ST A Sojus 2 1bSojus ST B Sojus 2 1wStufen 2 3 3 4 3 3 4 2 3Erste Stufe 4 RD 107 4 RD 117 4 RD 107A 1 NK 331 RD 0110RZweite Stufe 1 RD 108 1 RD 118 1 RD 108A 1 RD 0124Dritte Stufe 1 RD 0110 1 RD 0124 Schub am Boden 3904 kN 4038 kN 4030 kN 4088 kN 4143 kN 1780 kNStartmasse 280 t 308 t 313 t 305 t 311 t 157 tHohe maximal 34 m 50 67 m 51 1 m 49 5 m 50 7 m 44 mNutzlast LEO 200 km 1 6 45 t 6 95 t 7 15 t 7 44 t 12 7 02 t 12 8 2 t 12 9 0 t 32 2 4 3 0 t 12 Nutzlast GTO 1 2 1 t 1 8 t2 81 t 12 3 25 t 12 1 Beim Start von Baikonur bzw Kourou ausRecycling BearbeitenDie Booster der ersten Stufe der Sojus Raketen die von Baikonur aus starten gehen in der Kasachensteppe nieder und werden dort von Schrottsammlern geborgen und verwertet 33 Startliste BearbeitenAlle seit 1990 durchgefuhrten Starts sind in der Startliste der Sojus Rakete aufgefuhrt Siehe auch BearbeitenListe von RaumfahrtunfallenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Sojus Rakete Album mit Bildern Videos und Audiodateien Die Sojus Tragerrakete bernd leitenberger de Sojus auf der Website von Starsem englisch Sojus auf der Website von Arianespace englisch Die Zukunft der Sojus raumfahrer net 2011Einzelnachweise Bearbeiten Andreas Menn Sollen Sie mit dem Trampolin ins All springen Russland und der Westen In Wirtschaftswoche 4 Marz 2022 ISSN 0042 8582 wiwo de abgerufen am 1 August 2023 Matthew Bodner Soyuz investigators hone in on booster separation promise conclusions Oct 20 In Spacenews 12 Oktober 2018 abgerufen am 12 Oktober 2018 englisch Skizze der Sojus L Memento vom 24 Februar 2007 im Internet Archive auf federalspace ru russisch Soyuz 11A511M in der Encyclopedia Astronautica englisch Chris Gebhardt Longest serving rocket in history bids farewell 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Sojus 6 Zyklon 4MInaktiv Rockot StrelaAusgemustert Antares 100 200 Dnepr Energija Kosmos N 1 R 7 Varianten Molnija Sojus L M U FG ST Sputnik Woschod Wostok Schtil Start Wolna Zenit Zyklon 1 bis 3Oberstufen Blok D Bris Fregat Wolga ausgemustert Ikar nbsp Dieser Artikel wurde am 23 Juli 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sojus Rakete amp oldid 236005172