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Das Schloss Neunburg vorm Wald auch als Altes Schloss Durnitz bzw im Volksmund auch als Gurnitz bezeichnet 1 liegt in der oberpfalzischen Stadt Neunburg vorm Wald im Landkreis Schwandorf Es ist unter der Aktennummer D 3 76 147 75 als Baudenkmal verzeichnet Archaologische Befunde der mittelalterlichen Burg und des fruhneuzeitlichen Schlosses von Neunburg vorm Wald werden zudem als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 3 6640 0057 gefuhrt 2 Ansicht von Neunburg nach einem Stich von Matthaus Merian von 1665Altes Schloss Neunburg vorm Wald Schloss Neunburg vorm WaldBurgtor zum Schloss Neunburg vorm Wald Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenBurg und Stadt Neunburg liegen auf einer Granitzunge die sich in ost westlicher Richtung bis an die Schwarzach erstreckt Der Ort liegt auf einer dreieckigen Hochflache An der Sudseite fliesst der Rotzbach der unmittelbar unterhalb der Dreiecksspitze in die Schwarzach mundet Die Bergzunge erreicht eine Hohe von 380 m uber dem Meeresspiegel und liegt etwa 20 m hoher als die beiden Flusse Die Lage war sehr gut fur die Errichtung einer Befestigungsanlage geeignet da man nur einen Halsgraben auf der Ostseite anlegen musste um sich gegen einen Angriff von dieser Seite abzusichern Die alte Burg bzw das alte Schloss lag an der Spitze des geschilderten Dreiecks Die alteste Bebauung wird im Bereich des heutigen Pfarrhofes und der Stadtpfarrkirche vermutet der heutige Kirchturm ist fruher wahrscheinlich der Bergfried der Burg gewesen Im Laufe der Zeit wurden weitere Teile ostlich des Burggrabens in die Befestigung einbezogen Hier wurde dann ein neuer Halsgraben errichtet und mit Mauern abgesichert der fruhere Burggraben wurde so zu einem Abschnittsgraben Die Anfang des 14 Jahrhunderts begonnene Burg und Stadtbefestigung wurde im 15 Jahrhundert vollendet Bereits der Hussiteneinfall von 1418 soll an den Mauern der Stadt gescheitert sein Herzog Johann der Neunburger soll die Befestigungsanlagen verstarkt haben Die Befestigung besteht aus einer Ringmauer mit einem vorgelegten Zwinger und Mauerturmen An der Sudseite lag davor ein breiter Weihergraben ebenso vor dem ostlichen Halsgraben Geschichte BearbeitenNeunburg wird als Burgort erstmals in einer Urkunde Kaisers Heinrich II von 1017 erwahnt der diese Gegend an das Bistum Bamberg ubertrug und zur Lokalisierung dieser Schenkung die Ortsbezeichnung Niwnburg verwendete 1129 bezeugte Pertold de Niwenbruch eine Besitzubergabe zwischen dem Regensburger und den Bamburger Bischof Dieser ist wegen seiner Bezeichnung den primates zuzurechnen und nicht den Ministerialen Kurz darauf ubertrug Markgraf Diepold das Gut Denchelingen Denglarn das bisher sein Vasall nobilis vir Pilgrimus de Nuwenburch besessen hat vermutlich auf dessen eigenen Wunsch an das Kloster Reichenbach allerdings haben dieser Ubertragung seine Familie widersprochen und so kam diese nicht zustande Pertholdus de Nuwenburch Bruder des genannten Pilgrimus erscheint 1129 als Zeuge in einer Urkunde 1133 nennt eine Urkunde Erchenbertus und Werinhardus de Nuwenburch als diepoldische Ministeriale Ein dominus bzw als liber homo bezeichneter Berchtoldus de Nuenburc wird in einer Schenkungsurkunde des Bamberger Bischofs Eberhardus II vom 12 Februar 1150 genannt Dabei bestatigt der Bischof dass der dominus Berchtoldus de Swarzenburc seine Guter Doberseze und Lese wegen seiner bevorstehenden Kreuzfahrt nach Jerusalem dem Bertholdus de Nuenburc ubertragen hat und dieser diese Guter in seinem Todesfall an das Kloster Michelsberg nach Bamberg ubertragen soll Der Ministeriale Werinhart de Nuwenburch bezeugt um 1140 eine Schenkungsurkunde des Lukardis de Mura zugunsten des Klosters Reichenbach Um 1160 ist Meginhardus der Maister de Wewenburch et de Wartsperch unter den nobilis Homines einer Urkunde des Engilscaldus nobilis homo de Wasin verzeichnet die von Chunradus Dux de Dachouwe angefuhrt wird Daraus wird geschlossen dass der genannte Meginhardus ein Vasall des Konrad II Graf von Dachau gewesen sei 1179 ubergibt ein Sigefridus de Niwnburg seinen homo Ortolfus de Pisingen Posing als Zensualen an das Kloster St Emmeram In der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts gehort die Burg zum Herrschaftsbereich der Grafin Adelheid von Warberg diese Adelheid war die Tochter von Heinrich von Limburg und die Enkelin des Bodo von Pottenstein Nach deren Tod um 1144 stellte Graf Gebhard III von Sulzbach Erbschaftanspruche auf die Hinterlassenschaften der Grafin Die Tochter des Gerhard Elisabeth von Sulzbach brachte Neunburg 1159 ihrem Gemahl Graf Rapoto I von Ortenburg zu Diese Familien liessen Neunburg durch Burghuter verwalten die sich nach Neunburg nannten Als ein solcher tritt 1218 ein Konrad Popst von Neuenburg bei einem Gutertausch auf Anna von Ortenburg war mit Friedrich VI von Truhendingen verehelicht und dieser verkaufte 1261 Neunburg an den wittelsbacher Herzog Ludwig II Zu diesem Zeitpunkt wird Neunburg bereits als oppidum bezeichnet Im Herzogsurbar von 1285 ist Niwenburch neben Warperch als Amtssitz eingetragen Am 13 November 1323 befreit Kaiser Ludwig der Bayer die Stadt fur die Dauer von acht Jahren von allen Steuern damit diese eine Stadtmauer errichten kann Damals wird Neunburg als civitas bezeichnet was eindeutig den Aufstieg des Ortes zu einer Stadt belegt Im Hausvertrag von Pavia von 1329 fallt Neunburg ebenso wie Schwarzeneck an die Neffen von Konig Ludwig Rudolf und Ruprecht Unter Ruprecht II wurde Neunburg vorm Wald 1354 eine Residenzstadt der pfalzischen Wittelsbacher nbsp Belagerung von Neunburg vorm Wald durch kaiserliche und kurbayerische SoldatenIm Dreissigjahrigen Krieg wurde Neunburg 1634 von den Schweden eingenommen Die Besatzer liessen die Mauer ausbessern und 1636 das Obere Tor erneuern 1641 wurde die zu diesem Zeitpunkt noch oder wieder von den Schweden besetzte Stadt durch kaiserliche und kurbayrische Truppen unter Octavio Piccolomini und Franz von Mercy belagert und im Sturm eingenommen dabei geriet der schwedische Obrist Erik Slang mit 2000 Mann in Gefangenschaft Slang hatte schwedische Garnisonen evakuieren wollen um sich der Hauptarmee unter Johan Baner bei ihrem Ruckzug von einem fehlgeschlagenen Angriff auf den Reichstag in Regensburg anzuschliessen Der Vortrab der Bayern unter Kaspar von Mercy hatte Slang jedoch angegriffen und in Neunburg eingeschlossen Architektur BearbeitenDas von der Bergstrasse herfuhrende Burgtor ist ein halbkreisformiger uberbauter Torbogen in einem in den Granitfelsen gehauenen Einschnitt Aussen sind noch zwei Kragsteine fur das Fallgitter vorhanden An der Spitze des Burgberges steht das Alte Schloss von Neunburg oder der Durnitzstock in dem zeitweise das Konigliche Amtsgericht untergebracht war Die Durnitz stammt aus der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts ihr Name kommt von dem grossen Saal im ersten Stock her der als Speisesaal aber auch als Raum fur Beratungen gedacht war Als die Hofhaltung zu Neunburg verloren ging wurde die Durnitz fur andere Zwecke verwendet z B als Amtskasten oder 1749 als Amtsstadel 1857 wurde die Durnitz nach Planen von Voit fur das Bezirksgericht vollstandig umgebaut Ein damals noch vorhandener Erker aussen an der Nordseite wurde spater abgebrochen Literatur BearbeitenGeorg Hager Stadtbefestigung und Schloss In Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Band 2 Regierungsbezirk Oberpfalz und Regensburg Heft 2 Bezirksamt Neunburg v W R Oldenbourg Munchen 1983 ISBN 3 486 50432 0 S 41 57 Textarchiv Internet Archive Erstausgabe 1906 Nachdruck Wilhelm Nutzinger Neunburg vorm Wald Historischer Atlas von Bayern Heft 52 Teil Altbayern Kommission fur bayerische Geschichte Verlag Michael Lassleben Munchen 1982 ISBN 3 7696 9928 9 S 230 240 u a Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altes Schloss Neunburg vorm Wald Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Neunburg Reste der ehemaligen BurgEinzelnachweise Bearbeiten Georg Hager Bezirksamt Neunburg v W R Oldenbourg Munchen 1906 Abschnitt Die Durnitz S 52 Textarchiv Internet Archive Denkmalliste fur Neunburg vorm Wald PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege PDF Stand 17 Marz 2022 49 34906 12 3839 390 Koordinaten 49 20 56 6 N 12 23 2 O Burgen und Schlosser im Landkreis Schwandorf Schlosser Schloss Altendorf Schloss Altfalter abgegangen Schloss Bodenstein Schloss Bodenwohr abgegangen Schloss Bruck abgegangen Schloss Brudersdorf Schloss Charlottenhof Schloss Dieterskirchen Schloss Dietldorf Schloss Eckendorf abgegangen Altes Schloss Ettmannsdorf Neues Schloss Ettmannsdorf Schloss Fischbach Schloss Fronberg Schloss Fronhof abgegangen Schloss Fuchsberg Schloss Glaubendorf Schloss Gleiritsch Schloss Guteneck Schloss Haselbach abgegangen Schloss Hohentreswitz Schloss Hoflarn Modl Bauer Adelssitz Holmbrunn abgegangen Schloss Katzdorf Schloss Kettnitzmuhle Adelssitz Krandorf abgegangen Schloss Kroblitz Neues Schloss Leonberg Hammerschloss Mantel Schloss Munchshofen Schloss Naabeck Schloss Nabburg Schloss Neunburg vorm Wald 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