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Die Schleier auch Schleyer Schleyer genannt Schlegerer Schleger o a nach ihrem Stammsitz auch Schleier zu Schiffelbach waren ein in Nordhessen ansassiges niederadeliges Geschlecht Es ist erstmals im 13 Jahrhundert urkundlich erwahnt und erlosch in der mannlichen Linie im Jahre 1635 Wappen derer von Schleyer genannt Schlegerer in Siebmachers Wappenbuch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie vermutlich erste urkundliche Erwahnung Angehoriger des Geschlechts stammt vom 16 August 1261 als die Bruder Ludwig und Helwig gen Schleier Slegeregen sich mit dem Kloster Haina wegen Gutern zu Eckensdorf bei Gemunden Wohra einigten 1 Die Schleier waren in dem im Jahre 1263 erstmals urkundlich erwahnten Dorf Schiffelbach Scufelbach 2 das bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1635 ganz oder mehrheitlich ihr Lehnsbesitz war und wo sie eine ursprunglich wohl bescheidene Burganlage bewohnten und wurden daher auch oft als Schleier zu Schiffelbach bezeichnet Sie waren dort Lehnsmannen und Ministeriale der Erzbischofe von Mainz und der Grafen von Ziegenhain und nach dem Aussterben der Ziegenhainer im Jahre 1450 dasselbe der Landgrafen von Hessen Ihre Geschichte ist bisher nur in Bruchstucken bekannt Ein Konrad Schleier Slegereyne ist 1377 als Johanniterbruder in Wiesenfeld bekundet als er ein Gut in Bentreff fur sich und die Johanniterkommende Wiesenfeld kauflich erwarb 3 Ein Dietrich Schleier dessen verstorbener Bruder Konrad und Dietrichs Sohn Heinrich sind im Juli 1389 bekundet als Dietrich sich mit der Johanniter Kommende Nieder Weisel hinsichtlich einer Schuldforderung verglich 4 1449 89 war eine Halfte von Schiffelbach das Oberdorf wo sich ihr Wohnsitz befand kurmainzisches Lehen der Schleier die andere Halfte das Unterdorf war im Besitz derer von Lowenstein Gottfried Schleier wird 1452 als Amtmann des landgraflich hessischen Amts Gemunden genannt Hartmann Schleier ist 1485 als Rat und Hofmeister fur den noch unmundigen Landgrafen Wilhelm II von Hessen beurkundet 5 im Jahre 1504 als Amtmann zu Gemunden Hartmanns Sohn Johann es liess in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts neben der alten Burganlage am sudostlichen Ortsrand Flurname hinterm Hof eine durch vom nordlich vorbeifliessenden Schiffelbach gespeiste Wassergraben gesicherte Wasserburg erbauen die sein Sohn Hartmann mit dem Bau eines neuen Burghauses Wappenstein um 1530 vollendete 6 Dieser Hartmann Schleier war mindestens von 1533 bis 1540 landgraflicher Amtmann und Pfandherr in Gemunden 7 Er war es der im Mai 1536 eine grosse Gruppe von Taufern bei einer nachtlichen Versammlung in einer verlassenen Kirche bei Gemunden verhaftete deren fuhrende Personen dann im Oktober November 1538 von Martin Bucer im Auftrag des Landgrafen Philipp I verhort wurden 8 1552 erlangte Hartmann Schleier von Abt Crato I die hersfeldische Belehnung der Halfte von Ottrau die zuvor sein 1551 verstorbener Schwiegervater Helwig von Ruckershausen innegehabt hatte 9 Im Jahre 1555 verkauften die Lowenstein ein Viertel ihres halben Dorfes Schiffelbach an Hartmann Schleier 1577 teilten sich Johann Daniel Schleier und die Lowenstein je zur Halfte die niedere Gerichtsbarkeit im Ort wobei Schleier allerdings die lowensteinische Halfte in Pfandbesitz hatte Die Blutgerichtsbarkeit lag beim Landesherrn dem Landgrafen Wilhelm IV von Hessen Kassel Johann Daniel Schleier zu Schiffelbach starb 1579 10 Im Jahr darauf teilten sich seine vier Sohne das Erbe und liessen sich in Schiffelbach Gemunden Ottrau siehe Alte Burg Ottrau und Schrecksbach siehe Schleierscher Burgsitz Schrecksbach nieder Damit begann der Niedergang der Familie Zwar kauften sie noch 1580 die lowensteinische Halfte des Gerichts Schiffelbach und bauten eine kleine Kirche im Dorf 11 aber im Jahre 1619 verkauften sie ihren von den Lowenstein gekauften Teil von Schiffelbach an Philipp von Scholley d A Obervorsteher der Adeligen Stifte in Hessen mit dem Recht des Ruckkaufs und 1622 erwarb Scholley durch Verpfandung auch die Nutzungsrechte der mainzischen Halfte des Dorfs Bereits 1606 hatte Christian Schleier seine Gerichthalfte in Ottrau und 1608 auch sein dortiges Gut an Landgraf Moritz von Hessen Kassel verkauft 12 Der 1569 genannte Schleiersche Burgsitz in Schrecksbach kam durch Erbe um die gleiche Zeit an die von Baumbach Mit Johann Daniel Schleier zu Schiffelbach erlosch das Geschlecht im Mannesstamm im Jahre 1635 Kurmainz zog das erledigte Mannlehen auf die Halfte von Dorf und Gericht Schiffelbach ein und verlieh es dem mainzischen Keller David Leutenrodt in Neustadt Die ehemalige Halfte derer von Lowenstein war zu diesem Zeitpunkt bereits freier Besitz des Heinrich Gramehl Ehemann der Anna Margaretha Schleier und somit Erbe der verschuldeten Schleierschen Guter der sie von Scholley erworben hatte Wappen BearbeitenBlasonierung In Schwarz drei 2 1 silberne Schlegel Auf dem gekronten Helm mit schwarz silbernen Decken zwischen zwei von Schwarz und Silber ubereck geteilten Buffelhornern ein silberner Schlegel Es handelt sich um ein Redendes Wappen Weblinks BearbeitenSchiffelbach Landkreis Waldeck Frankenberg im Historischen Ortslexikon Hessen besucht am 11 August 2023 Grabmal des Johann Schleier zu Schiffelbach mit dem Wappen derer von Schleier auf deutsche digitale bibliothek de besucht am 11 August 2023 Literatur BearbeitenHeimat und Kulturverein Schiffelbach Hrsg 1263 2013 750 Jahre Schiffelbach Geschichte und Geschichten Heimat und Kulturverein Schiffelbach 2013 ISBN 978 3 9813837 7 5 Hermann von Goeckingk J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Bd 6 Abgestorbene erloschene Geschlechter 7 Abt Der abgestorbene Nassauische Adel Nurnberg 1882 S 38 uni goettingen de und Tfl 63 uni goettingen de Hermann Otto Schwobel Die Schleier und ihr Wappenstein zu Schiffelbach ein hessisches Adelsgeschlecht zwischen Schwalm und Burgwald In Schwalmer Jahrbuch 1978 S 16 30 Johann Siebmacher Johann Siebmachers allgemeines grosses und vollstandiges Wappenbuch 1 Teil 12 Ausgabe Nurnberg 1772 Tfl 137 uni goettingen de Einzelnachweise Bearbeiten HStAM Fonds Urk 26 No 182 Heute Stadtteil von Gemunden Wohra im Landkreis Waldeck Frankenberg HStAM Fonds Urk 43 No 16 Verkauf eines Gutes zu Bentreff an das Johanniterordenshaus zu Wiesenfeld Vergleich zwischen Dietrich Schleier und der Johanniter Kommende Niederweisel Wilhelm A Eckhardt Landgraf Philipp von Hessen und das Salzwerk Sooden S 88 vhghessen de PDF Diese Burg wurde um 1700 unter Johann ufm Keller aus und umgebaut und ab 1747 nach ihren neuen Besitzern dem ehemaligen Marburger Professor Johann Tilemann und dessen Nachkommen als Tilemann scher Hof bezeichnet Das Anwesen war noch bis etwa 1830 bewohnt verfiel dann aber und wurde schliesslich abgebrochen Gemunden Wohra im Historischen Ortslexikon Hessen Martin Bucer Deutsche Schriften Schriften zu Taufertum und Spiritualismus 1531 1546 Stephen E Buckwalter Bearb Schriften zum Taufertum und Spiritualismus 1531 1546 Martin Bucers Deutsche Schriften Band 14 Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2011 ISBN 978 3 579 04879 6 S 448 449 457 books google com Ottrau Schwalm Eder Kreis im Historischen Ortslexikon Hessen Sein Grabmal befindet sich in der Evangelischen Kirche des Dorfs Johann Schleier zu Schiffelbach 1579 Schiffelbach bei LAGIS Grabdenkmaler Herbert Merkel Der Kirchbau zu Schiffelbach in Die Kirche war allgegenwartig Lebensnahe und zeitgemasse Geschichtsschreibung aus den Kirchenbuchern des Marburger Landes BoD 2018 ISBN 3 7460 9822 X S 21 diese Kirche wurde 1701 abgebrochen und 1701 1704 durch einen Fachwerkbau ersetzt Ottrau Schwalm Eder Kreis im Historischen Ortslexikon Hessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schleier Adelsgeschlecht amp oldid 236321286