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Die Schlacht von Schleswig auch Osterschlacht war die zweite grossere Schlacht wahrend der Schleswig Holsteinischen Erhebung und fand am 23 April 1848 bei Schleswig im Herzogtum Schleswig statt Schlacht von Schleswig Teil von Schleswig Holsteinischer Krieg Niels Simonsen Episode aus der Schlacht bei Schleswig 23 April 1848 Datum 23 April 1848Ort Schleswig im Herzogtum SchleswigAusgang Sieg der deutsch preussischen TruppenKonfliktparteienDanemark Danemark Provisorische Regierung Schleswig Holsteins Deutscher BundPreussen Konigreich PreussenBefehlshaberHans Hedemann Prinz von Noer Hugh HalkettPreussen Konigreich Friedrich von WrangelTruppenstarke12 000 Mann 27 000 Mann Angehorige von Freikorps inkludiert Verluste170 Gefallene 463 Verwundete 258 Gefangene 1 41 Gefallene 366 Verwundete 54 Gefangene 1 Schlachten und Seegefechte der Schleswig Holsteinischen Erhebung Bau Schleswig Oeversee Nubel Duppel Eckernforde Duppel Kolding Aarhaus Duppel Helgoland Frederica Idstedt Jagel Missunde Friedrichstadt Lottdorf Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Die Schlacht 3 Nachwirkungen 4 Zeugnisse der Erinnerung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAusgangslage BearbeitenNach dem Gefecht bei Bau am 9 April 1848 das fur die danische Armee siegreich geendet hatte liess das Oberkommando der danischen Armee das Herzogtum Schleswig bis zum Danewerk besetzen Schleswig wurde am 11 April erreicht und die danische Flotte bewegte sich bis Eckernforde das am Tag darauf besetzt wurde Die danischen Generale Laessoe und Hedemann richteten die Hauptstellung daraufhin im hugeligen Gebiet zwischen Gottorf und Husby etwas nordlich des Danewerks ein Der danische Kriegsminister Tscherning instruierte Hedemann die erreichte Stellung bei Schleswig zu verteidigen jedoch die Existenz der Armee nicht aufs Spiel zu setzen Auf der Seite der Schleswig Holsteinischen Truppen sass der Schock der Niederlage von Bau und der hohen Verluste durch Gefangennahme zunachst noch tief Da die Danen allerdings nur verzogert vorruckten gelang der geordnete Ruckzug zur Eiderlinie und der Festung Rendsburg Allerdings befurchtete das Oberkommando der Schleswig Holsteinische Armee einen danischen Einmarsch in das Herzogtum Holstein Um in diesem Fall die Stellungen halten zu konnen hoffte man daher auf die beschleunigte Mobilisierung von Bundesdeutschen und Preussischen Truppen Unterdessen wurden die zwischen Danemark und Preussen das hierbei zugleich fur den Deutschen Bund agierte eingeleiteten diplomatischen Verhandlungen zur Beilegung des Konfliktes fortgefuhrt International beteiligte sich auch Grossbritannien Preussen versuchte hierbei nun vor allem Zeit zu gewinnen um die Mobilisierung und den Aufmarsch der eigenen Armee sowie der Bundestruppen abschliessen zu konnen Zeitgleich forderte die Frankfurter Bundesversammlung Danemark in einem Ultimatum am 12 April auf die Feindseligkeiten einzustellen und das Herzogtum Schleswig zu raumen Anderenfalls wurde auch der Deutsche Bund militarisch aktiv werden um das Recht Holsteins auf die Verbindung mit Schleswig zu wahren Die danische Regierung erklarte daraufhin am 17 April es werde den angedrohten Einmarsch preussischer und deutscher Truppen seinerseits ebenso als Kriegsfall werten Inzwischen waren die preussischen Truppen in Rendsburg auf eine Infanteriebrigade der Garde eine Linien Infanteriebrigade eine Kavalleriebrigade und 22 Geschutze ca 12 000 Mann verstarkt worden Die Bundestruppen die im Raum Itzehoe Neumunster Kellinghusen lagen hatten eine Starke von drei Infanteriebrigaden einer Kavalleriebrigade einem Pionierbataillon und 28 Geschutzen ebenfalls ca 12 000 Mann Die verbliebene Armee Schleswig Holsteins verfugte uber zwei Infanteriebrigaden eine Kavalleriebrigade und 26 Geschutze sowie vier Freikorps ca 8 000 Mann Den Oberbefehl hatte seit dem 13 April der preussische General der Kavallerie Friedrich von Wrangel Wrangel hatte bereits 1846 die 2 Division des X Bundesarmeekorps besichtigt und sich uber den Ausbildungs und Ausrustungsstand der Bundestruppen informiert Der deutsche Offensivplan erdacht von dem preussischen Generalleutnant Wilhelm von Radziwill sah vor die danische Verteidigung am Danewerk mit zwei Kolonnen anzugreifen und zwei kleinere Abteilungen uber die Schlei zu setzen um Missunde zu nehmen und der danischen Verteidigung in den Rucken und in die Flanke zu fallen Am 20 April erhielt der hannoverische Generalleutnant Halkett die Nachricht dass auch die Bundestruppen nunmehr am vorgesehenen Angriff teilnehmen konnten Die preussisch deutschen Truppen nahmen wie folgt Aufstellung Den rechten Flugel Ost bildete die Preussischen Gardeinfanterie 5 000 Mann die bei Stenten etwas nordlich von Alt Duvenstedt lag mit 10 000 Mann Bundestruppen in Reserve An der Schlacht selbst nahmen die deutschen Bundestruppen zwar nicht teil aber sie zwangen die Danen durch ihre Anwesenheit zu einem sehr defensiven Vorgehen Der linke Flugel West formierte sich bei Sorgbruck und bestand aus der preussischen Linieninfanteriebrigade 7 000 Mann mit der Schleswig Holsteinischen Armee 6 000 Mann als Reserve Die Schlacht BearbeitenAm 23 April einem Ostersonntag mit kaltem und regnerischen Wetter ruckten die preussischen Truppen des rechten Flugels ab 7 Uhr auf die danischen Stellungen vor Der ursprungliche Plan Wrangels sah vor die Armee auf zwei Strassen die sich an einer Kreuzung bei Hedeby und Friedrichsberg sudlich vom Danewerk trafen vorrucken zu lassen dort zu lagern und am nachsten Tag anzugreifen 2 Die danischen Truppen waren vom deutschen Vorrucken vollkommen uberrascht und wurden erst gegen 10 Uhr uberhaupt alarmiert Danische Quellen betonen die Soldaten waren direkt aus dem Ostergottesdienst heraus alarmiert worden 1 Da der rechte Flugel somit bisher ungehindert vorgedrungen war beschloss der Kommandeur weiter gegen Busdorf und Friedrichsberg vorzugehen Sudostlich von Busdorf trafen die Truppen schliesslich auf die danische Avantgarde wobei es zu heftigen Kampfen kam Die Danen waren mit 3 2 in der Unterzahl und mussten bis zum Nachmittag schliesslich auf zwei Hugel den Galgenberg und den Risbjerg zuruckweichen General Wrangel befahl nun dem Kommandeur des linken Flugels General Eduard von Bonin seinerseits weiter westlich bei der Ortschaft Klein Dannewerk anzugreifen Er befolgte den Befehl jedoch waren seine beiden Frontbataillone bereits ohne sein Wissen durch die Kampfe bei Busdorf alarmiert dorthin vorgeruckt Inzwischen hatte Wrangel beschlossen die beiden kleinen Hugel nordlich von Busdorf anzugreifen und befahl von Bonin umzukehren um den Angriff zu unterstutzen Der Befehl erreichte allerdings nur die hinteren Einheiten von Bonins Kolonne Die Danen gingen nun ihrerseits mit dem 1 und 11 Bataillon zum Gegenangriff gegen den linken Flugel der preussischen Truppen vor die zeitgleich die kleinen Hugel vor Busdorf angriffen Die preussischen Linien gerieten ins Wanken doch in diesem Moment erreichten die hinteren Einheiten Bonins unter Oberst Steinmetz das Gefechtsfeld die nun ihrerseits die linke Flanke der Danen angriffen und zum Ruckzug auf den sog Erdbeerenberg zwangen Friedrichsberg wurde von den Preussen besetzt Als Bonin das Gebiet sudlich von Klein Dannewerk erreichte bemerkte er das Fehlen fast der Halfte seiner Truppen Er erhielt den Befehl umzukehren aber da er danische Truppen vorfand beschloss er anzugreifen und erhielt bald darauf Verstarkung von schleswig holsteinischen Truppen Der Angriff erfolgte gegen 17 30 Uhr und die Danen zogen sich nach Husby und spater nach Schuby zuruck Auf dem Ostflugel eroberten die Preussen inzwischen den Erdbeerenberg und um die mit Buschwerk bedeckten Hugel und einen Bauernhof Kratbakkerne und Anettenhohe entbrannten erbitterte Kampfe Die Danen sammelten erneut Truppen fur einen Gegenangriff Doch in diesem kritischen Moment hielt sich der Chef der Leibgarde von Schloss Gottorp falschlicherweise fur umgangen und ordnete die Raumung des Schlosses das bis dahin als Hauptquartier der Danen gedient hatte an Sein Fehler wurde schnell entdeckt und das Schloss wurde wieder besetzt Aber wertvolle Zeit war verloren gegangen und der Gegenangriff wurde abgebrochen Die danische Position wurde somit aussichtslos Hedemann befahl den Ruckzug und gab zugleich den Befehl das Schloss Gottorf wiederum zu raumen womit die Schlacht endete Parallel hatte uber den Tag Hauptmann Aldosser mit 50 Mann des II Rantzauischen Freikorps die Schlei uberschritten und die Kriegskasse des danischen Flankenkorps mit 2900 Reichstalern erbeutet Nachwirkungen BearbeitenDie Verluste auf danischer Seite betrugen 880 Mann davon 170 Tote und 258 Gefangene Auf deutscher Seite gab es 41 Tote 366 Verwundete und 59 Gefangene insgesamt 474 Mann Bei den danische Verlusten war die Anzahl der Offiziere sehr hoch Der Grund hierfur war dass die danischen Offiziere bereits die ab 1842 eingefuhrte blaue Uniform trugen und damit von den preussischen Scharfschutzen von den uberwiegend mit roten Uniformen ausgestatteten danischen Soldaten gut zu unterscheiden waren Der Ruckzug der danischen Hauptmacht erfolgte in guter Ordnung am 23 April noch bis in die Gegend um den Langsee Die Kavalleriebrigade wurde auf Idstedt zuruckgenommen und das linke Flankenkorps auf Wedelspang Im Anschluss zog die Armee durch Flensburg das am 25 April aufgegeben wurde Der grosste Teil der danischen Armee zog sich uber Sundewitt nach Alsen zuruck Einige wenige Infanteriebataillone und die Kavallerie verblieben auf dem Festland und zogen weiter durch Jutland Richtung Norden Die deutschen Truppen setzen den Vormarsch nach Norden am 24 April fort wobei es zu einem kurzen Nachhutgefecht bei Oeversee kam In der Folge wurde die schleswig holsteinische Division nach Sundewitt dirigiert um einen moglichen danischen Angriff abzuwehren wahrend die preussische und die Bundesdivision nach Norden vorstiessen Am 28 April erreichten sie Apenrade uberschritten am 2 Mai die Konigsau und besetzten einen Tag spater die unbesetzte Festung Fredericia Die auf dem Festland verbliebenen danische Truppen waren vorher von Fredericia Aarhus und Aalborg auf die Insel Funen eingeschifft worden sodass nun ganz Jutland im Grunde unverteidigt war Trotz der Niederlage galt die Schlacht fur Danemark als Erfolg da sich die Armee trotz zahlenmassiger Unterlegenheit tapfer verteidigt und letztlich intakt zuruckgezogen hatte 1 Die Moral war daher nicht wesentlich beeintrachtigt und die Schlacht bei Schleswig gilt als eine der ehrenvollsten in der danischen Kriegsgeschichte 1 2 Zeugnisse der Erinnerung BearbeitenDer danische Dichter Carl Ploug verfasste ein Gedicht mit dem Titel Paaskeklokken kimed mildt deutsch Die Osterglocke lautete milde in Erinnerung an die Schlacht 3 Auf dem Friedhof an der Dreifaltigkeitskirche in Friedrichsberg sind noch Graber von in der Schlacht gefallenen Soldaten erhalten nbsp nbsp Literatur BearbeitenGerd Stolz Die Schleswig Holsteinische Erhebung Husum Druck und Verlagsgesellschaft 1996 ISBN 3 88042 769 0 Seiten 70 80 Weblinks BearbeitenEintrag Battles and Events 1848 50 The Battle of Schleswig April 23 1848 Auf Military history denmark dk online Abgerufen am 14 Juni 2021 Jesper Stenild Preusserne kommer Eintrag auf milhist dk Dansk Militaerhistorie online Abgerufen am 14 Juni 2021 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Jesper Stenild Preusserne kommer Eintrag auf milhist dk Dansk Militaerhistorie online Abgerufen am 14 Juni 2021 a b Eintrag Battles and Events 1848 50 The Battle of Schleswig April 23 1848 Auf Military history denmark dk online Abgerufen am 14 Juni 2021 Eintrag von Carl Ploug auf Kaliope org mit dem Text des Gedichts in danischer Sprache Link Abgerufen am 13 Juni 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Schleswig amp oldid 233116897