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Schiffsvermessung ist die Ermittlung des Raumgehaltes eines Seeschiffes englisch tonnage of a ship Tonne Fass aus dem Keltischen mittelirisch galisch tunna von dort ins Mittellateinische tunna Fass um 600 n Chr in die germanische und romanischen Volkssprachen gedrungen Auf angelsachsisch tunne Fass geht die Bezeichnung ton als Masseinheit zuruck die wegen der damaligen britischen Seeherrschaft weltweite Verbreitung fand 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtliches zur Schiffsvermessung 1 1 Verschiedene Systeme 1 2 Das Weinfass als ursprungliche Masseinheit 1 3 Moorsom System 1 3 1 Beispiele 1 3 2 Tonnensalat 1 4 Tonnage ein Mass fur Raumgehalt und fur Tragfahigkeit 1 5 1 Internationales Schiffsvermessungs Ubereinkommen Oslo Ubereinkommen 1947 1 5 1 Begriffe aus der Oslo Vermessung 2 Gegenwart 2 1 2 Internationales Schiffsvermessungs Ubereinkommen London 1969 2 2 Suez Canal Special Tonnage Certificate 2 3 Panama Canal Universal Measurement System PC UMS 2 4 Nutzen der Schiffsvermessung 3 Geschichte des deutschen Schiffsvermessungswesen 3 1 Alte Lastenbezeichnungen 4 Siehe auch 5 Quellen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichtliches zur Schiffsvermessung BearbeitenVerschiedene Systeme Bearbeiten In erster Linie durften es die Hafen und die fur Schifffahrt zustandigen Behorden gewesen sein die eine Zahl benotigten aber auch Verlader oder Empfanger von Waren hatten ein Interesse an solch einer Zahl Sie wollten im Allgemeinen wissen welche Ladekapazitat ein bestimmtes Schiff hatte wobei Ladekapazitat sowohl ein Mass fur Raumgehalt als auch fur Gewicht sein konnte Erste Spuren einer solchen Ermittlung lassen sich schon aus einer agyptischen Inschrift entnehmen die belegt dass Nilschiffe von den Pharaonen nach der von den Schiffen beforderten Getreidemenge besteuert wurden Die Griechen stuften die Grosse ihrer Frachtschiffe nach der Anzahl der Amphoren die die Laderaume fassen konnten ein Im Mittelalter war in Frankreich England und den Niederlanden der Wein ein wichtiges Handelsgut das sich wegen seiner Einheitlichkeit in Gewicht und Verpackung gut zur Bestimmung der Ladefahigkeit eignete Da die einheitliche Verpackung das Weinfass also die Weintonne war ist daraus der Begriff Tonne als Raum oder Gewichtsmass der Schiffsvermessung entstanden In Skandinavien und an der Ostsee spielte der Weinhandel eine untergeordnete Rolle Hier wurde zur gleichen Zeit der Begriff Last als Mass fur die Grosse oder Ladekapazitat von Schiffen verwendet Das Weinfass als ursprungliche Masseinheit Bearbeiten Da aber Grosse und Inhalt der damaligen Weinfasser sich unterschieden wurde 1422 unter dem englischen Konig Heinrich V eine Verordnung erlassen nach der es verboten war Wein in Fassern von weniger als 252 Gallonen zu befordern Von da an entsprach das Gewicht einer englischen Tonne dem eines solchen Weinfasses Es wurde auf 2240 englische Pfund eine long ton festgesetzt So erhielt man eine verbindliche Masseinheit die es ermoglichte die Abgaben Steuern fur den Handel mit Wein genau zu errechnen Durch die beherrschende Stellung Englands im Seehandel seit etwa dem 17 Jahrhundert die auch eine lange Zeit Bestand hatte mussten alle Schifffahrt und Seehandel treibenden Staaten die damals ublichen Methoden der Bemessung von Grosse und Ladekapazitat von Seeschiffen aufgeben und sich an das britische Verfahren anlehnen so dass fur den internationalen Handel die nationalen Vermessungsvorschriften mit den britischen Vermessungsvorschriften ubereinstimmten oder mit ihnen sehr nahe verwandt waren Eine dieser Abgaben ist unter der Bezeichnung prisage bekannt Bei mehr als 20 Tonnen Fass Ladung wurden einmal vor dem Mast und einmal hinter dem Mast ein Fass als Abgabe fallig Konnte ein Schiff nur weniger als 10 Fass laden war keine prisage fallig Neben der prisage wurden aber noch andere Abgaben auf Einfuhrguter erhoben Diese wurden mit tunnage bezeichnet wenn die Abgabe auf die Einheit Raumtonne bezogen war als poundage wenn es sich um eine Abgabe pro Einheit Gewichtstonne handelte Der tiefere Grund dafur war dass die damaligen Zollbeamten nur die Weinfasser die das vollbeladene Schiff beforderte zu zahlen hatten je mehr man die Abgaben auf diese Werte bezog umso mehr sprach man vom 10 oder 20 Tonnen Schiff In den Dokumenten aus jener Zeit 13 14 Jahrhundert in denen uber die Zahlen der Grosse der Schiffe Auskunft gegeben wird erscheint die Tonnage im Allgemeinen in einem abgerundeten Zahlenwert 20 40 oder 100 Tonnen Eine typische Kogge um die Zeit hatte 240 Tonnen eine britische Nef war 180 Tonnen gross Erst Anfang des 17 Jahrhunderts wurde die Tonnage der Schiffe genauer angegeben wie aus Listen mit Daten uber Kriegsschiffe hervorgehen um 1630 hat man endgultig damit aufgehort die Tonnage auf Zehner oder Hunderter abzurunden In den Listen der Kriegsschiffen sind ausser der Tonnage noch Zahlen uber Lange Breite und Tiefe der Schiffe zu finden Dabei wurde die Tonnage mit einer Formel mit einem Produkt aus Kiellange mal Breite mal Tiefe geteilt durch 100 angegeben wobei alle Langenangaben auf das britische Masssystem zuruckgehen Auch wurden Handelsschiffe nach dieser Regel ermittelt wie aus Listen uber Schiffe der Britischen Ostindien Kompanie British East India Company hervorgeht Diese Regel zur Ermittlung der Tonnage ist in einer Abhandlung 1624 von Admiral Sir William Monson Monson Regel erstmals erwahnt worden Da der Handel schon sehr vielschichtig in der Art der Guter war bestand vielfach auch das Bedurfnis eine angemessene Vorstellung von der Tragfahigkeit carrying capacity eines Schiffes zu bekommen Die nach der Monson Regel ermittelte Tonnage kam bei der damaligen Bauweise der Schiffe auch der Tragfahigkeit meist sehr nahe Dies traf auch auf fur Schiffe mit unterschiedlicher Bauweise und Unterwasserteilen zu weil diese Schiffe damals viel gleichformiger waren als es spater und heute der Fall ist In dem Buch von Edmund Bushnell 1678 The complete Shipwright schreibt er dass die Schiffbauer in England aus einem Produkt aus Kiellange mal Schiffsbreite mal halber Breite dividiert durch 94 oder auch durch 100 die Tonnage der Schiffe errechneten Bushnells Vermessungsregel Das Einsetzen der halben Breite anstelle der Raumtiefe des Laderaums nach der Monson Regel war offensichtlich beabsichtigt um Schwierigkeiten bei der Messung der Raumtiefe eines beladenen Schiffes aus dem Weg zu gehen Die britische Gesellschaft Lloyd s Register of Shipping wurde als erste Klassifikationsgesellschaft 1760 gegrundet Damals existierte in der City von London ein Coffee House eines Walisers Edward Lloyd Dieses Coffee House war Treffpunkt der Reeder Broker und Kaufleute um sich uber den Handel die Schifffahrt und deren Betreiber zu informieren Darin lag die Keimzelle der heute altesten Klassifikationsgesellschaft Stuck fur Stuck schlossen sich einige Reeder und Werftbesitzer in einer Gesellschaft zusammen mit dem Ziel die Verstandigung und den Informationsaustausch zwischen den beiden Parteien Hersteller und Kaufer zu verbessern Ausserdem lag den Reedern viel daran eine Institution zu schaffen die fachlich in der Lage war Schiffe zu bewerten damit auf dieser Grundlage Versicherungen fur die Schiffe abgeschlossen werden konnten Bushnells Vermessungsregel Builders Old Measurement Rule hatte sich sehr ungunstig auf die Sicherheit im Schiffbau ausgewirkt Bei dem Versuch moglichst grosse Schiffe bei moglichst gering vermessener Tonnage zu bauen mussten bei einer Formel in der das Mass Breite im Quadrat erschien die Schiffe schmaler werden Die Folgen davon waren dass viele Schiffe aus Grunden der Vermessung instabil wurden Im Jahre 1821 wurde deshalb eine Kommission zur Uberprufung der Vermessungsvorschriften eingesetzt Diese schlug vor den Schiffskorper zwischen Leer Wasserlinie und Tiefladelinie zu messen war jedoch der Ansicht dass ein solch Verfahren in praktischer Hinsicht erhebliche Schwierigkeiten mit sich brachte so dass es besser sei die Schiffe innen zu vermessen Dafur wurde im Einzelnen folgendes vorgeschlagen Die Breite sollte an funf Stellen und die Tiefe an zwei Stellen gemessen werden Das Produkt aus mittlerer Breite und mittlerer Tiefe multipliziert mit der Lange und dividiert durch 112 solle der Zahlwert fur die Tonnage sein Die Zahl 112 sei gewahlt worden um moglichst gleiche Tonnagezahlen zu erhalten wie sie sich nach der alten Vorschrift ergeben hatten Der Vorschlag fand jedoch keine Anerkennung Moorsom System Bearbeiten George Moorsom der Sekretar eines 1847 von der britischen Admiralitat einberufenen Komitees schlug ein System vor wonach der gesamte Rauminhalt eines Schiffes Brutto Register Tonnage Gross Register Tonnage sowie der fur den Transport von Fracht oder Passagieren dienende Raumgehalt Netto Register Tonnage Net Register Tonnage bestimmt und in den Schiffspapieren registriert werden sollten Dieses System wurde im britischen Merchant Shipping Act von 1854 Handelsschifffahrtsgesetz verbindlich eingefuhrt 2 Nach Moorsoms Vorschlag sollte der Raumgehalt eines Schiffes so genau wie moglich auf Innenmass gemessen und in Kubikfuss errechnet werden Aus diesem Ergebnis wird die Tonnage durch Division mit 100 ermittelt Die Zahl 100 als Divisor war gewahlt worden um eine moglichst nahe Zahl zu haben die moglichst bei den bisherigen Vorschriften liegen sollte Es galt somit 1 BRT 100 Kubikfuss 2 83 m Diese Vermessung sah vor dass der gesamte Rauminhalt eines Schiffes unter dem Oberdeck eingemessen wurde die uber dem Oberdeck liegenden Raume die etwa der Unterbringung von Passagieren Aufbewahrung von Ladung oder Vorrate dienten wurden wenn es sich um geschlossene Raume handelte mit eingemessen Die Summe der Rauminhalte ergab die Brutto Tonnage von der aus durch Abzug bestimmter Raumgehalte die Register oder Netto Tonnage ermittelt wurde Raume fur die Besatzung waren vorausgesetzt dass sie uber den Vermessungsdeck lagen und insgesamt weniger als funf Prozent der Brutto Tonnage ausmachten von der Einrechnung in den Bruttoraumgehalt befreit Der Nettoraum ist der Bruttoraum abzuglich der Raume fur die Besatzung Vorrate Wasserballast usw Fur die Maschinenraume gilt folgendes Betragt der Raum der von der Maschine oder Kessel eingenommen wird mehr als 13 des Bruttoraums dann werden 32 des Bruttoraums als Maschinenraum abgezogen man unterstellt hier dass der Uberschuss vom Kohlebunker eingenommen wird Das Moorsom System wurde in den folgenden Jahren von anderen Staaten 3 mehr oder weniger unverandert ubernommen Im Jahre 1873 galt es in Deutschland Osterreich Ungarn Danemark USA Frankreich Italien Norwegen und dem Osmanischen Reich wahrend Belgien Spanien die Niederlande und Schweden seine Einfuhrung beabsichtigten 4 1954 feierte die Moorsomsche Regel ein hundertjahriges Jubilaum In dieser Zeit hatte sich in der Schiffstechnik einiges getan der Brennstoffverbrauch fur Schiffsmaschinen ging von 2 5 kg auf 0 27 kg bei Turbinenanlagen und bei Motoranlagen gar auf 0 17 kg zuruck Die Brennstoffraume schrumpften die Vermessungsformel aber blieb Mit dem Moorsom System liess sich gut tricksen um Schiffe vom gleichen Typ oder Schwesterschiffe mit anderen Zahlen auszustatten Siehe auch Simpsonregel Beispiele Bearbeiten Die Parteien maritime Seestreitkrafte hier Rot und Blau berichten uber ihren Scheinangriff auf ein Schiff Blau Unsere pausenlos angreifenden U Boote versenkten auf dem Nordatlantik aus einem stark gesicherten feindlichen Geleitzug einen Frachter von 13 000 Tonnen Rot Ein Rudel feindlicher Unterwasserstreitkrafte griff im westlichen Teil des Nordatlantik einen unserer Geleitzuge an Von den Sicherungskraften wurde sechs feindliche U Boote versenkt Einer unserer kleineren Frachter von 5 500 Tonnen ging verloren Die beiden haben keine falschen Angaben uber die Grosse des Schiffes gemacht obwohl die Differenz in den Massen der Beute 7 500 Tonnen betragt Hier lesen wir zum ersten Mal durch Weglassung des Dimensionsbegriffs dass man uber die Grosse von Schiffe tauschen kann Zur Beurteilung eines Schiffes und seiner technischen Leistungen muss man eigentlich nur seinen Raum und seine Tragfahigkeit kennen Man kann das Schiff ja mit Wattebauschen beladen ohne seine Tragfahigkeit auszunutzen oder mit Eisenbahnschienen ohne seinen Raum voll auszunutzen nbsp VaterlandBei der Vermessung des Bruttoraumes wie bei der Nettoraumzahl lasst sich zaubern Ein beruhmtes Beispiel dafur bietet die Vaterland die nach dem Ersten Weltkrieg an die USA ubergeben wurde und dann unter dem Namen Leviathan weiter fuhr Der deutsche Messbrief gab fur das Schiff eine BRT von 54 282 her Die Schwesterschiffe die Imperator und die Bismarck waren mit 52 226 BRT und mit 56 621 BRT vermessen Die Bismarck spater unter den Namen Majestic war zunachst das grosste Schiff der Welthandelsflotte Da nun mal Menschen und die Amerikaner viel von Rekorden halten wurde die Leviathan neu vermessen Nach der Neu Vermessung hatte sie daraufhin uber Nacht 59 957 BRT und die Amerikaner hatten das grosste Schiff der Welthandelsflotte Wahrend der Weltwirtschaftskrise wurde dieser Rekord teuer und das Schiff wurde erneut vermessen jetzt hatte es uber Nacht nur noch 49 942 BRT Das Schiff wurde nicht etwa verlangert oder geschrumpft sondern man machte offene Aufbauten zu geschlossenen und umgekehrt Tonnensalat Bearbeiten Um den Tonnensalat zu verdeutlichen Einen Blick in die Schiffspapiere Dort haben wir einen Schiffmessbrief Hieraus entnehmen wir dass das Schiff einen umbauten Raum von 21342 m hat Sein verdienendes Raummass das ist der Nettoraum hat einen Umfang von 15232 m Auf britisches Raummass umgerechnet ergeben sich folgende Zahlen Bruttoraum 7541 Registertonnen Nettoraum 5382 Registertonnen Der nachste Messbrief ist der Suezmessbrief Suez Canal Special Tonnage Certificate Bruttoraum 7645 Registertonnen und das der Nettoraum 5742 Registertonnen betragt Hinsichtlich der Nettoraumzahl Unterscheidung hat man noch keine grossen Bedenken da die Kanalgebuhren fur den Suezkanal vom Nettoraum abhangen Hier werden seltsamerweise auch die sanitaren Anlagen in den verdienenden Raum mit eingerechnet Was auffallt ist die Bruttoregistertonne sie ist unterschiedlich Fur den Fahrbereich des Panamakanals wurde unser Schiff nicht vermessen sonst wurden die Zahlen noch unterschiedlicher Wir schauen weiter in die Unterlagen des Schiffs und stossen auf das Schiffssicherheitszeugnis Dort lesen wir Das Schiff darf nur 8900 Tonnen Frachtgut laden und wir sehen dass nach den von der Werft ausgestellten Unterlagen unser Schiff vollbeladen 13509 Tonnen Wasser verdrangt das bedeutet dass Schiff und Ladung 13509 Tonnen wiegen Die Zahlen noch mal zusammengefasst 13509 Tonnen Wasserverdrangung 8900 Tonnen Tragfahigkeit 7541 Registertonnen Bruttoraum 5382 Registertonnen Nettoraum 7645 Registertonnen Bruttoraum Suez 5742 Registertonnen Nettoraum SuezTonnage ein Mass fur Raumgehalt und fur Tragfahigkeit Bearbeiten nbsp LademarkeIn Aufstellungen Tabellen und Statistiken uber Seeschiffe wird oft neben der Brutto Tonnage BRT in englischen gross tonnage GT auch die von der Werft errechnete Tragfahigkeit in Tons Deadweight tdw eine Tragfahigkeits oder Zulassungstonnage angegeben Vergleicht man das Verhaltnis zwischen beiden Zahlen stellt man fest dass der Wert recht breit streut und zwar unterschiedlich von Schiffstypen bei verschiedenen Schiffsgrossen Sie konnen auch sehr unterschiedlich sein bei Schiffen der gleichen Grosse und Verwendungszweck sogar bei Schwesterschiffen Die Ursache fur die Unterschiede in Grosse und Streuung liegt in der Art der beiden hier verglichenen Zahlenwerte selbst begrundet Wahrend die durch die Vermessung ermittelte Brutto Tonnage ein Mass fur den Raumgehalt und fur die Volumen Grosse des Schiffes ist gibt die Tragfahigkeit an wie viel an Zuladung ein Schiff maximal ubernehmen kann Diese Zahl kann in der Einheit short tons long tons oder auch in metrischen Tonnen von 1000 kg angegeben sein Die Tragfahigkeit wird rechnerisch ermittelt als Differenz aus Deplacement Gewicht des verdrangten Wassers bis zum hochstzulassigen Tiefgang und Eigengewicht des voll ausgerusteten Schiffs verdrangtes Wasser bis zum Leer Tiefgang Ein Hinweis der Tragfahigkeit wird fur jedermann sichtbar an der Aussenhaut in der Mitte des Schiffes angebracht die sogenannte Plimsoll Marke Lademarke Die deutsche Einfuhrung der Lademarke Tieflademarke ist ein Verdienst des letzten deutschen Kaisers er veranlasste dass die deutschen Reeder mit gutem Beispiel vorangingen Siehe auch Samuel Plimsoll1 Internationales Schiffsvermessungs Ubereinkommen Oslo Ubereinkommen 1947 Bearbeiten Fortschreibungen Anderungen Erganzungen zum Beispiel schiffbautechnische Anpassungen Man unterschied Bruttoregistertonnen kurz BRT engl GRT Gross Registered Tons von Nettoregistertonnen bzw NRT engl Net Registered Tons BRT umfassten das ganze Schiff also zwischen Vermessungs und Oberdeck unter dem Vermessungsdeck Unterdeckraumgehalt Inhalt der Luken uber Deck Inhalt der Aufbauten NRT errechneten sich aus BRT durch Abzuge namlich der Besatzungsunterkunfte Kommandobrucke Maschinen und Heizraume Brennstoffbunker Wasserballasttanks Pumpenraume Proviantraume Werkstatten und Vorratsraume Begriffe aus der Oslo Vermessung Bearbeiten Vermessungsdeck Das Oberdeck bei Schiffen mit nicht mehr als einem vollstandigen Deck und das vollstandige nachste Deck unter dem Oberdeck bei Schiffen mit zwei oder mehr vollstandigen Decks Freidecker Ein Schiff mit den vermessungstechnischen Vergunstigungen wie ein Schutzdecker jedoch ohne Vermessungsoffnungen und ausserlich mit einer Vermessungsmarke gekennzeichnet die den grossten zulassigen Tiefgang anzeigt Volldecker Ein Schiff dessen Freibord vom Oberdeck abgesetzt ist das zugleich Vermessungsdeck ist Alle Raume unter diesem Deck uber den Doppelboden werden in die Vermessungsberechnung mit einbezogen Schutzdecker Ein Schiff das uber dem Vermessungsdeck das zugleich Freiborddeck ist noch ein vollstandiges Oberdeck Schutzdeck hat welches durch Vermessungsoffnungen mit vorgeschriebenen Abmessungen ebenso wie die darunter liegenden Schotten offen gemacht wurden Es wird auch Shelterdecker genannt Wechselschiff Ein Schiff das als Schutz und als Volldecker vermessen wurde und entsprechend dem jeweils festgesetzten Freibord zwischen beiden Vermessungsergebnissen wechseln konnte Gegenwart Bearbeiten2 Internationales Schiffsvermessungs Ubereinkommen London 1969 Bearbeiten nbsp Spanten und WasserlinienrissInternational Maritime Organization IMO UN Sonderorganisation in Zusammenhang mit dem Internationalen Schiffsvermessungs Ubereinkommen von 1969 allgemein London 69 5 Am 18 Juli 1982 ist das Internationale Schiffsvermessungs Ubereinkommen vom 23 Juni 1969 kurz London 69 in Kraft getreten das nach einer Ubergangszeit von zwolf Jahren 1994 alle bisherigen nationalen Vermessungsvorschriften abgelost hat Bis heute haben 132 Lander das Ubereinkommen von London unterzeichnet das entspricht ca 98 der Welttonnage Die Bundesrepublik Deutschland trat am 22 Januar 1975 als 21 Land dem Ubereinkommen bei BGBl II 75 Bruttoregistertonne BRT und Nettoregistertonne NRT wurden ersetzt durch die dimensionslosen Zahlen Bruttoraumzahl BRZ und Nettoraumzahl NRZ Nach der BRZ oder NRZ berechnen sich weiterhin die tonnage dues die Gebuhren fur Hafennutzung Kanal oder Schleusendurchfahrt und Lotsen Die genaue Berechnung von BRZ und NRZ erfolgt nach folgenden Formeln B R Z K 1 V displaystyle BRZ K 1 cdot V nbsp N R Z K 2 V c 4 T 3 H 2 K 3 N 1 N 2 10 displaystyle NRZ K 2 cdot V c left frac 4T 3H right 2 K 3 left N 1 frac N 2 10 right nbsp Hierbei sind Randbedingungen einzuhalten 4 T 3 H 2 displaystyle left frac 4T 3H right 2 nbsp darf nicht grosser als eins K 2 V c 4 T 3 H 2 displaystyle K 2 cdot V c left frac 4T 3H right 2 nbsp nicht kleiner als 0 25 BRZ undN R Z displaystyle NRZ nbsp nicht kleiner als 0 30 BRZ sein In den Formeln bedeuten V displaystyle V nbsp Zahlenwert des Inhalts aller geschlossenen Raume in Kubikmetern V c displaystyle V c nbsp Zahlenwert des Inhalts aller Laderaume in Kubikmetern K 1 0 2 0 02 log 10 V displaystyle K 1 0 2 0 02 cdot log 10 V nbsp K 2 0 2 0 02 log 10 V c displaystyle K 2 0 2 0 02 cdot log 10 V c nbsp K 3 1 25 B R Z 10000 10000 displaystyle K 3 1 25 frac BRZ 10000 10000 nbsp T displaystyle T nbsp Tiefgang mittschiffs in Metern H displaystyle H nbsp Seitenhohe mittschiffs in Metern N 1 displaystyle N 1 nbsp Anzahl der Fahrgaste in Kabinen mit hochstens 8 BettenN 2 displaystyle N 2 nbsp Anzahl ansonsten zulassiger FahrgasteN 1 N 2 displaystyle N 1 N 2 nbsp Gesamtzahl zulassiger Fahrgaste unberucksichtigt bei weniger als 13 Diese Werte sind im amtlichen Internationalen Schiffsmessbrief International Tonnage Certificate erfasst Fur Yachten mit einer Lange von weniger als 24 m ist kein Internationaler Schiffsmessbrief vorgeschrieben Suez Canal Special Tonnage Certificate Bearbeiten Die Gebuhren fur die Fahrt durch den Suezkanal werden aufgrund der Suez Canal Special Net Tonnage SCNT berechnet Fur die Berechnung dieser Tonnage gelten spezielle Regeln die ursprunglich nach dem englischen Moorsom System durch eine internationale Kommission 1873 in Konstantinopel festgelegt wurden 6 Der Hintergrund war ein Streit zwischen der Suezkanal Gesellschaft und insbesondere britischen Reedern uber die den Kanalgebuhren zugrundezulegende Tonnage Da der von der Kommission gefundene Kompromiss kleinere Abweichungen vom Moorsom System enthielt und die Suezkanal Gesellschaft verpflichtet war die Schiffe aller Nationen mit gleichen Gebuhren zu belasten aber den in den Schiffspapieren angegebenen Registertonnen misstraute behielt sie sich eine eigene Vermessung der Schiffe vor Dies fuhrte zu dem Suez Canal Special Tonnage Certificate Infolge von Veranderungen im Schiffbau wurden die Regeln 1904 erganzt 1939 folgten dazu noch Erganzungen zur einheitlichen Behandlung der Maschinenanlage und Hilfskessel Donkeykessel 1955 wurde das Regelwerk als Zusammenfassung herausgeben das vollstandige Werk hiess Regles de la Jauge de Suez der Compagnie Universelle du Canal Maritime de Suez mit den Regeln von 1873 und 1904 sowie Erganzungen Diese Regeln gelten im Prinzip heute noch sind aber an die Entwicklung des Schiffbaus Tanker LNG Containerschiffe angepasst worden Sie finden sich heute in Art 93 bis 98 der Rules of Navigation der Suez Canal Authority 7 Die sich aus diesen Regeln ergebende Suez Canal Net Tonnage SCNT wird in dem Suez Canal Special Tonnage Certificate bestatigt das von den Klassifikationsgesellschaften oder den Behorden der Flaggenstaaten ausgestellt und von der Suez Canal Authority anerkannt wird Dieses Certificate muss bei jeder Kanaldurchfahrt vorliegen Sollte dies nicht der Fall sein kann es theoretisch auch von der Suez Canal Authority ausgestellt werden was zu entsprechenden Verzogerungen fuhrt Angesichts der erheblichen Ladungsmengen in Containern an Deck werden auch diese bei der Gebuhrenberechnung berucksichtigt Siehe auch Constantinople Convention of the Suez Canal 8 Suezkanal Panama Canal Universal Measurement System PC UMS Bearbeiten Die Panama Canal Commission PCC schloss sich im Oktober 1994 dem Internationalen Ubereinkommen London 69 an Der Ausgangswert fur das Panama Canal Universal Measurement System PC UMS genannt ist das Bruttovolumen in m nach den London Regeln Die fur die Kanalgebuhren wichtigere Nettotonnage wurde nicht nach der London 69 ubernommen Die Anwendung der PC UMS Net Tonnage wird in dem Regelwerk Proposed changes in rules for measurement of vessels for the Panama Canal April 1994 beschrieben Seit 1997 wird in der Nettotonnage auch die Summe der Deckscontainer als Volumen erfasst hier werden die Standardcontainer 20 Fuss 0 3041 cm 8 8 1 TEU genommen Bei unterschiedlichen Containerstauvarianten wird immer die gewahlt die den hochsten Volumenwert ergibt z B 100 Container mal 20 8 8 5 3851 6 m 50 Container mal 40 8 9 5 4304 7 m und diese wird dann wieder auf den Standardcontainer zuruckgerechnet zu der Einheit TEU 9 Siehe auch Panamakanal Nutzen der Schiffsvermessung Bearbeiten Registertonnen oder Raumzahlen sind Grundlage fur viele das Schiff betreffende Regelungen Berechnung von Gebuhren Hafenliegegebuhren Lotsengebuhren Abgaben Steuern Entgelten Kanalpassagen z B Suezkanal Panamakanal Nord Ostsee Kanal Die Einordnung des Schiffes in gesetzliche Vorschriften nationale wie internationale Schiffssicherheit SOLAS 10 11 Schiffsbesetzung Schiffsbesatzungs und Ausbildungsordnungen STCW 12 Verhutung der Meeresverschmutzung durch Schiffe MARPOL 13 Die Registrierung des Schiffes Schiffsregister Statistiken in Schifffahrt und SchiffbauGeschichte des deutschen Schiffsvermessungswesen BearbeitenBis zur Reichsgrundung im Jahre 1871 war die Vermessung von Seeschiffen ausschliesslich Sache der Kustenlander und Hafen So hatte Hamburg im Jahre 1819 eine Instruction an die Hafenmeister fur die Vermessung von seegehenden Schiffen festgelegt Gemessen wird in Hamburger Fuss zu 286 Millimeter 14 Die Lange des Schiffes uber Deck zwischen beiden Steven die grosste Breite des Raumes zwischen Wegerung der Hauptplanken und die Raumtiefe zwischen den Dielen am Kielschwein und den Decksplanken Es wird ein Mass mit einer sogenannten Raumlange ermittelt durch Subtraktion der Raumlange von der Lange uber Deck Diese Raumlange mit der grossten Breite und Raumtiefe miteinander multipliziert und das Ergebnis durch Teilung mit einem Divisor der in Abhangigkeit von der Schiffsgattung als Merkmal der Schiffsform zwischen 280 und 320 liegen konnte in Hamburger Lasten zu 6000 Pfund umgerechnet Anders wurde an der Ostseekuste verfahren Dort wurden drei Breiten gemessen eine in der Mitte und zwei je auf 1 12 der Lange des Schiffes Der aus den beiden letztere gewonnene Mittelwert wurde von der Breite mittschiffs abgezogen Aus dem reduzierten Breitenmass wurde durch Multiplikation mit Lange und Tiefe der Raumtiefe ein Kasten ermittelt der durch einen Divisor geteilt das Ergebnis darstellte und im Mass fur die Tragfahigkeit in Lasten zu 4000 Pfund ergab Alte Lastenbezeichnungen Bearbeiten 1 Last 17 Fass oder Kantjes 1666 kg Heringe 1 Kantje 74 kg Heringe 1 Korb ca 1 Zentner ca 50 kg 1 Barrel z B Anchovis und Sardinen 30 lb 13 608 kg 1 Warp 4 Stuck 1 long hundred 33 Warps 132 Stuck 1 thousand 10 long hundred 1320 Stuck 1 Last 10 thousands 13200 Stuck 1 crade 500 Heringe 1000 Sprotten 1 mease 600 Heringe 1 cran 37 gallons 170 Liter HeringeFerner ist es Versicherungsbegriff wenn die Lasten auf den Versicherer gehen Dann ist es auch noch ein Schiffbau wie seemannischer Ausdruck dort wird ein Stauraum auch als Last bezeichnet z B der unterste Raum im Schiff in den man noch Last fahren kann weiterhin gibt es noch die Bezeichnung fur Lebensmittelraume z B Brotlast Fleischlast usw Siehe auch BearbeitenErklarungen einiger hier verwendeten Fachausdrucke Tonnagegewinnermittlung Archimedisches Prinzip Vermessung Regattasegeln Quellen BearbeitenIMO Resolutionen und Interpretationen Zum Internationalen Schiffsvermessungs Ubereinkommen London 1969 A 492 XII vom 19 November 1981 Inkrafttreten des Internationalen Schiffsvermessungs Ubereinkommen von 1969 A 493 XII vom 19 November 1981 Begriffsbestimmungen Ton Gross Tonnage Gross Tonnage A 494 XII vom 19 November 1981 Ubergangslosung fur die Tonnagevermessung A 540 13 vom 17 November 1983 Tonnagevermessung bestimmter Schiffe im Hinblick auf das Internationale Ubereinkommen uber Normung fur die Ausbildung die Erteilung von Befahigungszeugnissen und den Wachdienst von Seeleuten von 1978 A 541 13 vom 17 November 1983 Ubergangslosung fur die Tonnagevermessung bestimmter Schiffe im Hinblick auf das Internationale Ubereinkommen zur Verhutung der Meeresverschmutzung durch Schiffe von 1973 angenommen am 17 November 1983 A600 15 vom 19 November 1987 IMO Identifikationsnummer fur Schiffe A758 18 vom 4 November 1993 Einheitliche Eintragung von Vermerken uber die alte BRT VermessungsergebnisseLiteratur BearbeitenA van Driel Tonnage Measurement Historical and Critical Essy Den Haag 1925 Yrjo Kaukiainen Tons and Tonnages Ship Measurement and Shipping Statistics ca 1870 1980 In International Journal of Maritime History Band 7 1995 S 29 56 Karl Joachim Kluver Geschichte der Schiffsvermessung In HANSA International Maritime Journal Heft 1 2009 S 32 37 ISSN 0017 7504 Heinrich Herner Autor Bernhard Harms Herausgeber Hafenabgaben und Schiffsvermessung Europaischer Hochschulverlag 2013 ISBN 978 3 95427 290 7Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Schiffsvermessung Quellen und Volltexte nbsp Commons Schiffe der einzelnen Perioden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internationales Schiffsvermessungs Ubereinkommen von 1969 inkl Berechnung der Bruttoraumzahlen BRZ Schweiz 2005 admin ch PDF 485 kB Die Bruttoraumzahl als neue Einheit der Schiffsvermessung bfa fish de PDF 393 kB Tarifordnung fur das Hafenlotsrevier Hamburg Website der See Berufsgenossenschaft VermessungsverfahrenEinzelnachweise Bearbeiten Tonne In F Kluge Etymologisches Worterbuch der Deutschen Sprache 1967 S 782 Auszug aus dem Merchant Shipping Act Textarchiv Internet Archive englisch Tabellarische Ubersicht uber die Tonnage Systeme Textarchiv Internet Archive englisch Abschlussbericht der Kommission von Konstantinopel 18 Dezember 1873 Textarchiv Internet Archive franzosisch IMO Memento des Originals vom 28 Februar 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www imo org Offizielle Homepage englisch Abschlussbericht der Kommission von Konstantinopel 18 Dezember 1873 Textarchiv Internet Archive franzosisch suezcanal gov eg Constantinople Convention of the Suez Canal auf Wikisource englisch Offizielle Seite des Panamakanals SOLAS Memento des Originals vom 22 April 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte 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Vorlage Webachiv IABot www bsh de Walter Kresse Schiffsvermessung vor 1870 In Zeitschrift des Vereins fur Hamburger Geschichte 58 Band Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schiffsvermessung amp oldid 229568232