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Der Schelder Wald vor Ort oft auch Schelderwald geschrieben ist ein mit der Angelburg bis 609 4 m u NHN 1 hoher praktisch durchgehend bewaldeter westlicher Auslaufer des Gladenbacher Berglandes im Naturpark Lahn Dill Bergland Schelderwald mit Angelburg von Osten im Vordergrund Felder in der Gemarkung Wallenfels Siegbach Die im aussersten Osten angrenzende nur im erweiterten Sinne zugerechnete Angelburg ist Teil eines ehemals weitaus hoheren Einzelmassivs das im Verlauf der Erdgeschichte bis auf die heutige Hohe abgetragen wurde Als Eisenkiesel Hartlinge haben die Wilhelmsteine eine bis zu 15 m hohe Felsengruppe in der Nahe der Angelburg der Abtragung widerstanden Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Naturraum Schelder Wald 1 3 Naturschutz 1 4 Der Schelder Wald im erweiterten Sinne 1 5 Berge 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Einzelnachweise und Anmerkungen 5 WeblinksGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Schelder Wald liegt im Lahn Dill Kreis und im Landkreis Marburg Biedenkopf Er wird umrahmt von den Gemeinden Angelburg Bad Endbach Siegbach Dillenburg und Eschenburg In seinem Zentrum wird er in Nordost Sudwest Richtung von der Schelde die in Niederscheld in die Dill mundet durchflossen Ihrem Flusslauf folgt die Landesstrasse 3042 Orte im Inneren des Schelder Waldes sind Oberscheld an der Schelde Nanzenbach am gleichnamigen Fluss und Eibach am gleichnamigen rechten Schelde Zufluss Am Nordostrand liegen Wallenfels Burg Wallenfels am Oberlauf des Siegbachs und Tringenstein Burg Tringenstein Naturraum Schelder Wald Bearbeiten Der 79 33 km grosse Naturraum Schelder Wald 320 02 Haupteinheit 320 Gladenbacher Bergland wird in der Hauptsache durch die Einzugsgebiete der Flusse Nanzenbach Schelde beide zur Dill sowie Monzenbach Essenbach und Weibach Nebenflusse der Aar definiert und enthalt die Angelburg explizit nicht 2 Die Schelde nimmt zusammen mit ihren Nebenflussen Tringensteiner Schelde und Eibach knapp die Halfte dieser Flache ein Hieraus ergeben sich etwa folgende Naturraumgrenzen das Dilltal langs Dill und Dietzholze ist Nordwest und Westgrenze die Wasserscheide zwischen Dill und Perf ist Nordostgrenze zu den Bottenhorner Hochflachen die Wasserscheide zwischen Schelde bzw Weibach und Siegbach ist Ostgrenze zur Zollbuche das Untere Aartal ist Sudgrenze zur Horre Insbesondere entwassern alle im Naturraum Schelder Wald entspringenden Flusse uber die Dill in die Lahn Naturschutz Bearbeiten Mit 37 89 km ist ein grosser Teil des Naturraums als FFH Gebiet Schelder Wald ausgewiesen 3 Innerhalb des FFH Gebiets befinden sich die Naturschutzgebiete Schelder Wald 462 4 ha Kanzelstein bei Eibach 18 2 ha und Tringensteiner Schelde 84 1 ha 4 5 6 Das FFH Gebiet umfasst zu 90 grossflachige zusammenhangende Laubwaldgesellschaften Hainsimsen und Waldmeister Buchenwald und ist damit eine bedeutendes Winterquartier und Jagdgebiet fur das Grosse Mausohr und die Bechsteinfledermaus 7 8 Die weitere Flache ist gepragt vom Bachlauf der Tringensteiner Schelde mit seinen Wald Quellbereichen und dem feuchten Auen Grunland von Auwaldern mit Schwarzerle und Esche sowie von Magerrasenflachen am Beerenberg und an der Hohen Strasse westlich von Oberndorf Daneben finden sich zahlreiche kleinraumige Lebensraumtypen in stetem mosaikhaftem Wechsel wie die Felsbereiche mit jeweiliger Felsspaltenvegetation Schutthalden nahrstoffreiche Seen Borstgrasrasen Hochstaudenfluren und Kleinseggensumpfe Viele seltene Arten finden sich in den Naturschutzgebieten darunter Farne Wasserpflanzen Heuschrecken Libellen Schmetterlinge Amphibien und Vogel nbsp Bechsteinfledermaus nbsp Grosses Mausohr nbsp Neuntoter nbsp Kammmolch nbsp Feuersalamander nbsp Dunkler Wiesenknopf Ameisenblauling nbsp Mattscheckiger Braun Dickkopffalter nbsp Silberfleck Perlmutterfalter nbsp Zwerg Blauling nbsp Schwarzfleckiger Heidegrashupfer nbsp Gemeines Brunnenmoos nbsp Stangellose Kratzdistel nbsp Fruhlings Segge nbsp Feld Hainsimse Hasenbrot nbsp Gewohnliche Kreuzblume nbsp Wiesen Schlusselblume nbsp Knolliger Hahnenfuss nbsp Kleiner Wiesenknopf nbsp Nordischer Streifenfarn nbsp ChristophskrautDer Schelder Wald im erweiterten Sinne Bearbeiten Landlaufig wird das eigentlich schon zu den Bottenhorner Hochflachen gehorige sich nordostlich anschliessende Waldgebiet um die Angelburg das zu Gansbach und Siegbach entwassert gelegentlich ebenfalls zum Schelder Wald gezahlt wobei in dieser Definition der Siegbach bzw dessen Einzugsgebiet als Ostgrenze definiert wird Insbesondere wird die Angelburg in vielen Quellen als hochste Erhebung aufgefuhrt Berge Bearbeiten Zu den Erhebungen des Schelder Waldes gehoren sortiert nach Hohe in Meter m uber Normalhohennull NHN wenn nicht anders genannt laut 1 Angelburg 609 4 m Bottenhorner Hochflachen Schmittgrund 590 0 m Bottenhorner Hochflachen Eschenburg 589 0 m ausserster Norden Hohe Koppe 540 2 m nordlicher Osten Stockseite 516 m 9 Osten Heunstein 471 1 m ausserster Westen bereits im Naturraum Dilltal Wasenberg 459 3 m Suden Volpertsberg 426 4 m Sudwesten Geschichte Bearbeiten nbsp Herborner Hohe Strasse Abschnitt zwischen Angelburg und Wilhelmsteine war vom Hochmittelalter bis 1875 in Gebrauch heute Forststrasse fur den offentlichen Verkehr gesperrtDer Schelder Wald war schon zur Keltenzeit besiedelt wie Ausgrabungen in den 1930er Jahren belegen Spektakularstes Fundstuck ist der Keltenstein dessen Original heute in Darmstadt im Museum steht Insbesondere an der Sudostseite der Angelburg in der Nahe der Quellwiesen des Siegbachs sind im Wald auch heute noch stark verschliffene Spuren einstiger menschlicher Tatigkeiten zu erkennen Kreuzungspunkt alter FernwegeEin Bericht von 1235 erwahnt einen Bauern aus der Diozese Utrecht der auf seinem Pilgerweg zum Grab der hl Elisabeth in Marburg durch den Schelder Wald gekommen sei Das zeigt den Schelder Wald als ein Gebiet alter Wege Ihn querten die hochmittelalterliche Fernstrasse von Antwerpen uber Koln Siegen Marburg und Erfurt nach Leipzig auch Brabanter Strasse genannt und die Herborner Hohe Strasse von der Dill ins obere Lahntal ferner mundete in der Nahe der Angelburg der aus dem Raum Giessen Dunsberg kommende Westfalenweg hier in dieses Hohen Wegesystem ein 10 Im rheinisch frankischen Landfrieden vom 15 Mai 1265 den der Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein und die Herren und Stadte der Wetterau miteinander schlossen wird unter anderem auch eine Herrschaft zum Schelterwald genannt 11 Bedeutendes EisenerzrevierDer Schelder Wald hatte innerhalb des Lahn Dill Gebiets ehemals eine besondere wirtschaftliche Bedeutung als Abbaugebiet fur Eisenerz und zwar seit der Latenezeit bis 1973 Im 13 und 14 Jahrhundert kam es zwischen der Landgrafschaft Hessen und den Grafen von Nassau deshalb zu heftigen kriegerischen Auseinandersetzungen Diese Kampfe sind als Dernbacher Fehde in die Geschichte eingegangen Heute wird der Schelder Wald als Erholungsgebiet fur die Bewohner der umliegenden Orte genutzt Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Wilhelmsteine 2019 nbsp Fernsehturm Angelburg 2019Wilhelmsteine Eine Gruppe von bis zu 15 m hohen Eisenkieshartlingen auch Felsenburg genannt GeoTop des Jahres 2017 Fernsehturm Angelburg Irrschelde Tal der Tringensteiner Schelde mit Naturschutzgebiet Tringensteiner ScheldeEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Naturraumkarte Nicht mehr online verfugbar Umweltatlas Hessen archiviert vom Original am 19 Juli 2011 abgerufen am 17 Juli 2009 und Erlauterung Nicht mehr online verfugbar Umweltatlas Hessen archiviert vom Original am 18 August 2016 abgerufen am 17 Juli 2009 FFH Gebiet Schelder Wald Protected Planet abgerufen am 22 Oktober 2021 Verordnung uber das Naturschutzgebiet Schelder Wald vom 24 Februar 2022 In Regierungsprasidium Giessen Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 2022 Nr 13 S 422 Punkt 298 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 6 4 MB Verordnung zur Anderung der Verordnungen uber Naturschutzgebiete und Landschaftsschutzgebiete vom 20 Juli 1992 In Regierungsprasidium Giessen Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1992 Nr 35 S 2039 Punkt 724 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 6 4 MB Verordnung uber das Naturschutzgebiet Tringensteiner Schelde vom 19 Juli 1995 In Regierungsprasidium Giessen Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1995 Nr 32 S 2465 Punkt 798 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 6 4 MB Standarddatenbogen FFH Gebiet Schelder Wald PDF Natureg abgerufen am 20 April 2023 Grunddatenerhebung FFH Gebiet Schelder Wald PDF Natureg abgerufen am 20 April 2023 Berghohe laut unbekannte nicht recherchierte Quelle Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 4 Hessen unveranderter Nachdruck der 3 Auflage Kroner Verlag Stuttgart 1993 ISBN 3 520 27403 5 Horst W Muller Burg Wallenfels die Unbekannte Hinterlander Geschichtsblatter 88 Jahrgang Nr 3 Oktober 2009 BiedenkopfWeblinks BearbeitenLuftbild des Schelder Waldes mit Grenzen Flussen und den wichtigsten Erhebungen Placemarks Google Earth erforderlich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schelder Wald amp oldid 233812109