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Der Volpertsberg im Schelder Wald Gladenbacher Bergland liegt in der Gemarkung des Herborner Stadtteils Seelbach und unmittelbar nordlich des Orts Er hat eine Hohe von 426 m u NN 1 und ist im Besitz des Landes Hessen Der Berg ist nahezu vollkommen bewaldet seine Waldflache betragt zirka 100 ha wovon etwa 60 Laubwald und 40 Nadelwald sind An Wildarten kommen insbesondere Wildschwein Reh Fuchs Dachs Feldhase Marder und verschiedene Arten von Wildtauben vor Der Berg wird im Norden und Westen vom Monzenbach umflossen der dann bei Seelbach in die Aar mundet VolpertsbergBild gesucht BWHohe 426 4 m u NNLage Lahn Dill Kreis Mittelhessen Deutschland Gebirge sudwestlicher Schelder Wald Gladenbacher BerglandDominanz 1 3 km Wickenhain im NW Anm 1 Schartenhohe 37 9 m unmittelbar ostlich des GipfelsKoordinaten 50 42 56 N 8 19 45 O 50 7155 8 32906 426 4 Koordinaten 50 42 56 N 8 19 45 OTopo Karte LAGIS HessenVolpertsberg Hessen pd4Vorlage Infobox Berg Wartung TOPO KARTE Inhaltsverzeichnis 1 Umweltkontroverse 2 Geschichtliches 3 Weblinks 4 Anmerkungen 5 EinzelnachweiseUmweltkontroverse BearbeitenGeologisch besteht der Berg aus dem vor allem in der Bauindustrie Strassen Hoch und Tiefbau genutzten Diabas mit Einlagerungen von Losslehm Daher bestehen seit mehreren Jahren Plane auf dem Gipfel des Berges einen bis zu 10 Hektar grossen Diabas Steinbruch anzulegen wo das Basismaterial fur hochwertige Edelsplitte gewonnen werden soll Diese Anlage lage somit geografisch zwischen zwei bereits bestehenden Steinbruchen dem etwa 800 m nordostlich gelegenen Steinbruch Oberscheld und dem etwa 1000 m sudlich gelegenen Steinbruch Monzenbach Der Abbau soll von der Sudseite des Berges uber dessen hochsten Punkt auf die Nordseite vorangetrieben und in Sohlen von 20 bis 25 m Hohe bis auf eine Abbautiefe von zirka 300 m uber NN etwa 10 m uber dem Niveau des Monzenbachs nach unten gefuhrt werden Das Abbaugebiet soll am Ende der Abbautatigkeit eine mittlere Breite von 250 m und eine Lange von zirka 360 m haben Am Ende wird an Stelle des heutigen Berggipfels ein nach unten zeigender und unten abgeflachter Hohlkegel entstanden sein der in vier bis funf Sohlen auf eine Tiefe von 300 m uber NN hinabfuhrt Der Abraum soll zum Wegebau und zur Verfullung des Steinbruchs nach Abschluss des Abbaus verwendet werden Geplant ist eine Verfullung auf durchschnittlich 360 m uber NN Die damit bleibenden hohen Steilwande sollen laut Planung als Geotop und fur Felsbruter wie Uhu und Wanderfalke dienen Nach Sudosten soll der Tagebau so verfullt werden dass eine Senke entsteht in der sich ein Teich bilden soll an der tiefsten Stelle soll hier bis auf 340 m uber NN verfullt werden Auf den Sohlen der sudlichen Abbruchwande soll Abraum so aufgebracht werden dass eine Geroll und Blockschuttflache entsteht Die Rekultivierung soll erst nach Beendigung der Abbautatigkeit beginnen wobei fur den grosseren Teil des Areals grundsatzlich auf naturliche Sukzession durch Sameneinflug gesetzt werden soll Dieses Vorhaben wird von ortlichen Umwelt und Burgerinitiativen wegen seiner befurchteten Auswirkungen auf Landschaftsbild Landschaftsgefuge und naturlichen Lebensraum entschieden abgelehnt und bekampft Mit dem in einigen Jahren erwarteten Durchbruch des Steinbruchs Oberscheld nur 800 m nordostlich des Volpertsbergs durch den Scheitel des Wickenhains wird dieser Tagebaubetrieb in das obere Monzenbachtal durchbrechen Nur etwa 1000 m sudlich des Volpertsbergs beeintrachtigt der Steinbruch Monzenbach den kleinen Fluss bereits durch grossflachige Uberbauung sowohl in seiner Qualitat als auch seiner Funktionalitat Ein zusatzlicher Steinbruch auf dem Volpertsberg wurde somit auch noch den Mittellauf des Monzenbachs in Mitleidenschaft ziehen Geschichtliches BearbeitenDas der Name Volpertsberg im Zusammenhang mit dem in Urkunden der Gegend aus dem 14 Jhdt genannten Volprecht von Dernbach steht ist eher unwahrscheinlich Die lokale Flurnamenforschung macht jedoch einen Zusammenhang des Namens mit der auch hier ehemals betriebenen Waldweidewirtschaft sehr wahrscheinlich Aufgrund des hier beginnenden Schelder Wald ist das Relief der nordlichen Seelbacher Gemarkung wesentlich starker ausgepragt als das des sudlichen Gemarkungsteils Wenn auch der Wasenberg mit seinen rund 460 m der hochste Berg der Herbornseelbacher Gemarkung ist so gibt doch der Monzenbach mit seinem tiefen den Volpertsberg umfliessenden Tal diesem Berg 426 m seine herausragende Form Er ist pragend fur das Landschaftsbild der Gemarkung und der Region Die Landnutzung war in den zuruckliegenden Jahrhunderten eine wesentlich Andere als wir sie heute kennen Die ersten Kartopfeln in Herbornseelbach wurden um 1792 hier oben auf dem s g Engelscheid angebaut Heute kaum vorstellbar dass man selbst in solch scheinbar ungunstigen Lagen das Land noch kultivierte Vor dem 30 jahrigen Krieg wurde der Berg noch als Volperchsberg bezeichnet was sich auch teilweise noch im ortlichen Dialekt wieder findet Hier handelt es sich wohl um den vol mhd fur Schwein pherrich mhd fur Pferch Einzaunung also den Schweinepferch Berg Fruher trieben auch die Seelbacher nachweislich wie vielerorts ublich ihre Schweine zur Mast in die Walder Zum einen durch die Aar nach Suden in die s g Horre aber wohl auch hier hinauf auf den Volpertsberg Ob nun der gesamte Berg mit einem Flechtzaun sog Hurden o a umgeben war sei dahingestellt allerdings ist auch nicht bekannt wie man danach den spateren Grenzverlauf um den Berg herum festlegte Es ist zu vermuten dass man sich hier wie so oft zumindest in Teilen an einem bereits bestehenden Grenzverlauf orientierte Der bekannte Heimatforscher Otto Schafer berichtet in seiner Zusammenstellung aus der Geschichte von Herborn Seelbach ersch 1950 auch von vorgeschichtlichen Siedlungsstellen am Volpertsberg leider ohne diese naher zu beschreiben Was Otto Schafer noch von den alten Dorfbewohnern zu Anfang des vergangenen Jahrhunderts erfahren konnte hat er leider nicht im Detail an uns uberliefert Offenbar war der Berg vor dem Dreissigjahrigen Krieg lt 1636 im Besitz der Seelbacher denn ein kleiner Hinweis in den Dillenburger Renteirechnungen weist auf Veranderungen in den Besitzverhaltnissen unmittelbar nach dem fur unser Dorf verheerenden Kriegs und Pestjahr 1635 hin 1622 der Empfang von Linsen vom Medem zu Herbornseelbach ist gar so gering gewesen erhalten nur 4 Mesten 1634 der Gemeinde Herbornseelbach von dem in diesem Jahr schuldigen Korn 1 Malter 8 Mesten nachgelassen da die Gemeinde durch das Kriegsvolk sehr verderbt Nachlass Hafer der Gemeinde Herbornseelbach nachgelassen 26 Malter da selbige durch das Kriegsvolk ganz ruiniert 1636 Korn aus Gnaden der Gemeinde nun und kunftig ewiglich wegen Vertauschung des Volpersberges neben 2 Malter Hafer 1 gl 8 alb Scheinbar hat sich die damalige Regierung noch an der Not der Bevolkerung bereichert denn Eintragungen uber andere nassauische Dorfer erklaren die wundersame nassauische Landvermehrung nach den Elendsjahren Die aus diesem Tauschhandel resultierende herrschaftliche Grenze um den Volpertsberg ist bis heute gultig und trennt noch immer Staats und Gemeindewald Viele alte herrschaftliche Grenzsteine und zeichen zeugen noch von der einstigen Bedeutung dieser Grenze Zu den wichtigsten Waldnutzungen in diesem Bereich gehorte in der Vergangenheit die Jagd Die Grafen und Fursten von Nassau liessen dabei einerseits Wild fur den Verzehr an der hofischen Tafel schiessen und veranstalteten andererseits Hofjagden als Teil des hofischen Lebens und zur Unterhaltung ihrer Besucher Die Dienste der Untertanen die sog Jagdfrohnden waren bei der Bevolkerung sehr unbeliebt da sie die bauerlichen Arbeiten behinderten Auf dem so genannten Kutschenplatz auf dem Volpertsberg 389 m u N N wurden der Uberlieferung nach bei herrschaftlichen Jagden die Kutschen der Jagdgaste abgestellt Erzahlungen zufolge wurde der Kutschenplatz dabei von Dillenburg aus durch das Hustenbachtal entlang der Nordseite des Volpertsberges angefahren Uber diesen Platz fuhrt auch der alte Fussweg von Herborn Seelbach nach Oberscheld Vom Hirtenborn heraufkommend fuhrt er von hier weiter nach Norden steil bergab ins Monzbachtal und von dort weiter das Lohrtal hinauf und hinuber nach Oberscheld Weblinks BearbeitenBurgerinitiative CONTRA ABBAU VOLPERTSBERG Memento vom 2 Juni 2012 im Internet Archive Anmerkungen Bearbeiten Sofern der noch nicht abgetragen sein sollte Auf Karten ist er noch mit 434 m eingetragen jedoch als Tagebaugebiet Einzelnachweise Bearbeiten Wanderung rund um den Volpertsberg auf heimatverein seelbach de abgerufen am 30 August 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volpertsberg amp oldid 226895978