www.wikidata.de-de.nina.az
San Sisto Vecchio Alt St Sixtus auch San Sisto all Appia ist eine Dominikanerinnen Klosterkirche Titelkirche und Basilica minor 1 San Sisto Vecchio Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Ubersicht 2 Geschichte 3 Aussen 4 Innen 5 Ikone Maria Advocata 6 Kardinalpriester 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage und Ubersicht Bearbeiten nbsp Stich von Antonio Tempesta 1593Die Kirche liegt im XIX romischen Rione Celio im Suden des antiken Rom und zwar am innerstadtischen Beginn der Via Appia gegenuber von den Caracalla Thermen und der Basilika Santi Nereo e Achilleo sowie nur wenige hundert Meter sudostlich der ehemaligen kleinen Klosterkirche Santa Maria in Tempulo Die erste Kirche an dieser Stelle wird um das Jahr 400 datiert Der romanische Campanile entstand Anfang des 13 Jahrhunderts das Langhaus eine einschiffige Halle erhielt die heutige Gestalt in den Jahren 1725 1727 umfasst aber auch Teile aus alteren Bauphasen Geschichte BearbeitenPapst Anastasius I 399 401 grundete an dieser Stelle eine Basilika die anfangs Titulus Crescentianae genannt wurde wie dem Liber Pontificalis zu entnehmen ist Dieser Name stammt wahrscheinlich von einer Stifterin Crescentia uber die keine weiteren Nachrichten vorliegen Wie in verschiedenen vergleichbaren Fallen wurde spatestens Ende des 6 Jahrhunderts der Name der Stifterin ersetzt durch den Namen des als Martyrer gestorbenen Papstes Sixtus II 257 258 2 Das ergibt sich aus einer Schrift von 591 des Papstes Gregor I 590 604 und aus den Romischen Synodalakten von 595 wo der neue Name Titulus sancti Xisti und damit das Patrozinium des hl Sixtus 3 4 erstmals genannt wird Dieser fruhchristliche Kirchenbau war eine dreischiffige Basilika mit Apsis im Westen und einem Atrium im Osten Die heutige Kirche liess Papst Innozenz III 1198 1216 uber den Fundamenten des Mittelschiffs und der Apsis der fruhchristlichen Kirche als einschiffigen Langsbau nebst Campanile Anfang des 13 Jahrhunderts neu errichten 1219 ubergab Papst Honorius III 1216 1227 die Kirche an Domingo de Guzman genannt Dominikus der 1215 den Predigerorden Ordo fratrum praedicatorum gegrundet hatte Mit dem neben der Kirche erbauten Kloster entstand hier die erste Niederlassung der Dominikanerinnen in Rom mit strenger Klausur 1221 verfugte derselbe Papst die Auflosung des bisher benachbarten Klosters Santa Maria in Tempulo und die Umsiedlung der Nonnen nach San Sisto Vecchio 5 Im Jahr 1575 mussten Kirche und Kloster wegen der sumpfigen und malariagefahrdeten Lage aufgegeben werden Die Dominikanerinnen zogen um in die Kirche Santa Maria di Magnanapoli am Quirinal spater Santi Domenico e Sisto oder San Sisto Nuovo genannt Seitdem fuhrt die bisherige Kirche San Sisto den Namenszusatz Vecchio Titelkardinal Filippo Buoncompagni veranlasste 1582 den Bau einer neuen Fassade und die Umwandlung des bisherigen Atriums in einen freien Platz vor der Kirche Im Innern wurde die Ausstattung im Stil der Zeit neu gestaltet und eine Kassettendecke eingezogen Unter Papst Benedikt XIII 1724 1730 erfolgte eine durchgreifende Restaurierung der bereits baufallig gewordenen Kirche durch Filippo Raguzzini und die Wiederbesiedlung durch einen monastischen Konvent Nach der Eingliederung Roms in das Konigreich Italien wurde das Kloster 1874 verstaatlicht und der Konvent aufgehoben 1893 erwarb Maria Antonia Lalia die Gebaude und grundete hier die Missionsdominikanerinnen von San Sisto mit einer renommierten Schule Bei der Restaurierung von 1936 1938 legte man in den Seitenmauern der fruheren Seitenschiffe die ursprunglichen Bogenstellungen und die Reste der ehemaligen Apsis wieder frei 6 Aussen Bearbeiten nbsp Portikus im 16 Jh Holzschnitt aus Girolamo Franzini Le cose maravigliose dell alma citta di Roma 1588Die fruhchristliche um 400 errichtete Kirche lag etwa 3 5 Meter tiefer als das heutige Niveau es war eine dreischiffige Saulenbasilika mit halbrunder Apsis ca 47 25 m und abgeschragter Eingangsfront die sich mit drei Arkaden zum Atrium hin offnete Zwolf Granitsaulen trugen die Arkaden und den Obergaden des Langhauses An der rechten Aussenwand des hoher gelegenen Nachfolgebaus sind noch die ehemaligen Scheidbogen zwischen Mittelschiff und rechtem Seitenschiff mit den Saulenschaften sowie mit vier Kompositkapitelle aus zeitgenossischer Produktion zu sehen Uber den Arkaden des Mittelschiffs sowie im Chor und in der Fassade befanden sich grosse Rundbogenfenster 7 Bei dem Umbau der dreischiffigen Basilika in einen einschiffigen Langsbau Anfang des 13 Jahrhunderts wurden die Seitenschiffe abgetragen und der Innenraum verandert 48 12 5 m Der gleichzeitig entstandene Campanile hat in den drei oberen Geschossen jeweils von kleinen Saulen abgestutzte Triforien Die 1582 errichtete neue Fassade mit drei Mittelachsen und zwei Seitenrisaliten tauscht vor fur eine mehrschiffige Kirche bestimmt zu sein Tatsachlich erstreckt sich das Kirchenschiff lediglich hinter dem durch Portal und Rundbogenfenster betonten Mittelteil Das eigentliche Portal mit Dreieckstympanon und Volutenkonsolen wird durch breite Pilaster und Gebalk mit Segmentgiebel noch einmal gerahmt und hervorgehoben 8 In den bemerkenswerten barocken Kreuzgang mit Freskoszenen aus dem Leben des heiligen Dominikus sind Bogen Saulen und Kapitelle der altchristlichen Basilika integriert Innen BearbeitenDie Wande der fruhchristlichen Basilika sollen mit Marmorverkleidung und Mosaiken ausgestattet gewesen sein In einem schwer zuganglichen Raum links vom Chorjoch am Beginn der Apsisrundung sind an der Aussenwand des ehemaligen Mittelschiffs die Reste von Fresken aus dem 13 bis 15 Jahrhundert freigelegt worden u a das Pfingstwunder sowie Szenen aus dem Leben der hl Katharina von Siena und des Martyrers Eustachius 9 Der Innenraum der heutigen Kirche zeigt die reiche Barockausstattung des 18 Jahrhunderts bewahrt aber auch noch einige Bauteile der fruhchristlichen Kirche und Freskenreste vom Ende des 13 Jahrhunderts Ikone Maria Advocata Bearbeiten nbsp Maria Advocata oder Hagiosoritissa 6 JahrhundertBei der Einweihung der mittelalterlichen Kirche im Jahr 1221 trug Dominikus personlich die bereits damals hochverehrte Ikone der Maria Advocata die bisher in der benachbarten kleinen Kirche Santa Maria in Tempulo verwahrt worden war in den Neubau der Dominikanerinnenkirche San Sisto Dort verblieb die Ikone bis zur Fertigstellung der Barockkirche Santi Domenico e Sisto am Quirinal im Jahr 1575 und befindet sich seit 1931 in der Kirche der Dominikanerinnen des Klosters Santa Maria del Rosario auf dem Monte Mario wo zu bestimmten Zeiten Besucher zugelassen sind 10 Diese Ikone auch als Hagiosoritissa bezeichnet gilt als eine der altesten gemalten Mariendarstellungen und als die alteste Marienikone Roms Maler und Entstehungszeit sind nicht bekannt Fachleute halten aus unterschiedlichen Grunden eine Entstehung im 6 Jahrhundert im syrisch palastinensischen Raum fur wahrscheinlich 11 Kardinalpriester BearbeitenDie Kirche ist mindestens seit 499 Titelkirche Fur die Titeltrager siehe Liste der Kardinalpriester von San SistoLiteratur BearbeitenHugo Brandenburg Die fruhchristlichen Kirchen in Rom vom 4 bis zum 7 Jahrhundert Schnell amp Steiner Regensburg 2013 S 162f und 322 Walther Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms Der romische Sakralbau in Geschichte und Kunst von der altchristlichen Zeit bis zur Gegenwart Band 3 Hollinek Wien 1974 S 908 919 Stefan Grundmann Hrsg Architekturfuhrer Rom Menges Stuttgart 1997 S 261 Hans Georg Wehrens Rom Die christlichen Sakralbauten vom 4 bis zum 9 Jahrhundert Ein Vademecum Herder Freiburg 2016 S 182 185 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons San Sisto Vecchio Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien S Sisto Vecchio romasegreta it italienisch Innenaufnahme http photos wikimapia org p 00 00 87 89 98 big jpg Apsis der Kirche heute http www vicariatusurbis org page id 188 amp ID 849 PfarrnachrichtenEinzelnachweise Bearbeiten gcatholic org Hugo Brandenburg Die fruhchristlichen Kirchen in Rom vom 4 bis zum 7 Jahrhundert Regensburg 2013 S 162 Lexikon fur Theologie und Kirche LThK Band 9 Freiburg 2006 Sp 643f Lexikon der christlichen Ikonographie LCI Band 8 Freiburg 2004 Sp 378f Walther Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms Der romische Sakralbau in Geschichte und Kunst von der altchristlichen Zeit bis zur Gegenwart Band 3 Wien 1974 S 911 Walther Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms Der romische Sakralbau in Geschichte und Kunst von der altchristlichen Zeit bis zur Gegenwart Band 3 Wien 1974 S 911f Hans Georg Wehrens Rom Die christlichen Sakralbauten vom 4 bis zum 9 Jahrhundert Ein Vademecum Freiburg 2016 S 182f mit Grundriss Abb 20 1 Stefan Grundmann Hrsg Architekturfuhrer Rom Stuttgart 1997 S 261 Walther Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms Der romische Sakralbau in Geschichte und Kunst von der altchristlichen Zeit bis zur Gegenwart Band 3 Wien 1974 S 916ff Hans Georg Wehrens Rom Die christlichen Sakralbauten vom 4 bis zum 9 Jahrhundert Ein Vademecum Freiburg 2016 S 183f Hans Belting Bild und Kult Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst 2 Auflage Munchen 1991 S 353f mit Abb V 41 88061 12 49582 Koordinaten 41 52 50 2 N 12 29 45 O Normdaten Geografikum GND 4227307 9 lobid OGND AKS LCCN n78038215 VIAF 239971388 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title San Sisto Vecchio amp oldid 210630611