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Die Saftlecker Sphyrapicus bilden eine Gattung kleiner bis mittelgrosser Spechte in der Familie der Spechte Picidae Die Gattung umfasst vier Arten deren Vorkommen auf Nordamerika beschrankt ist Die Saftlecker im Englischen Sapsuckers haben ihren Namen von der besonderen spezialisierten Art in der sie einen Teil ihrer Nahrung gewinnen SaftleckerGelbbauch SaftleckerSystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Spechtvogel Piciformes Familie Spechte Picidae Unterfamilie Echte Spechte Picinae Gattung SaftleckerWissenschaftlicher NameSphyrapicusBaird 1858Der Gelbbauch Saftlecker der Rotnacken Saftlecker und der Feuerkopf Saftlecker bilden die Superspezies Sphyrapicus varius sie waren bis 1983 in einer einzigen Art zusammengefasst Die vierte Art der Kiefernsaftlecker weist einen deutlichen genetischen Abstand von der varius Gruppe auf Dort wo die Verbreitungsgrenzen der einzelnen Arten der S varius Gruppe uberlappen treten Hybride auf die die Merkmale der Elternarten in unterschiedlicher Deutlichkeit und Abstufung zeigen Saftlecker besiedeln unterschiedliche Baumgesellschaften vor allem im westlichen Nordamerika Nur das Verbreitungsgebiet des Gelbbauch Saftleckers erreicht auch die nordamerikanische Ostkuste Sie sind Standvogel Kurzstrecken oder Mittelstreckenzieher Vertikal erstrecken sich ihre Vorkommen vom Meeresniveau bis nahe der regionalen Baumgrenzen Sie ernahren sich ausserhalb der Brutzeit vor allem von Baumsaften die sie aus meist kleinen bis in die Holzschicht geschlagenen Saftlochern gewinnen Wahrend der Brutzeit bilden Insekten die Hauptnahrung Insekten sind auch das Aufzuchtfutter der Jungen Die Gattung Sphyrapicus wurde 1858 von Spencer Fullerton Baird aus einer Gattung Picus in der viele unterschiedliche Spechtarten und Spechtgattungen vereint waren losgelost Das Gattungsepitheton wird aus griech sfyra Hammer Meissel und lat picus Specht gebildet 1 Keine der vier Arten scheint zurzeit in einer Gefahrdungsstufe auf Ihr Bestand gilt als weitgehend stabil regional sind sie haufige Brutvogel Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lautausserungen 3 Verhalten 3 1 Aktivitat und Ruhe 3 2 Bewegung 3 3 Komfortverhalten 3 4 Agonistisches Verhalten 4 Verbreitung und Lebensraum Wanderungen 5 Hybridisierungszonen und Hybride 6 Nahrung und Nahrungserwerb 7 Brutbiologie 7 1 Balz und Hohlenbau 7 2 Gelege und Jungenaufzucht 7 3 Bruterfolg und Lebenserwartung 8 Systematik 9 Feinde 10 Bestand und Gefahrdung 11 Einzelnachweise 12 Literatur 13 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Sphyrapicus ruber nbsp Sphyrapicus nuchalis nbsp Sphyrapicus thyroideusSaftlecker sind kleine bis knapp mittelgrosse Spechte Gelbbauch Saftlecker und Rotnacken Saftlecker sind mit maximal 21 Zentimetern Korperlange die beiden kleinsten Arten Nur geringfugig grosser ist der Feuerkopf Saftlecker Mit 23 Zentimetern erreicht der Kiefernsaftlecker knapp die Grosse des Buntspechtes Alle Saftlecker sind schlanke und leicht gebaute Vogel Sie sind wesentlich leichter als vergleichbar grosse Spechte wie Mittelspecht oder Buntspecht Das Gewicht der Spechte aus der S varius Gruppe liegt zwischen 36 und 62 Gramm der Kiefernsaftlecker wiegt maximal 64 Gramm 2 Spechte der S varius Gruppe sind einander in der Farbung des Korpergefieders recht ahnlich Die Oberseite ist mit unterschiedlich deutlichen weissen Einschlussen im Wesentlichen schwarz der Bauch auf grauweissem Grund dunkel gestrichelt oder pfeilspitzenartig gezeichnet Beim Gelbbauch Saftlecker ist der obere Bauchbereich hellgelb beim Feuerkopf Saftlecker blass rotlich Das gattungstypische langliche weisse Flugelfeld ist das einzige Merkmal das alle vier Arten gemeinsam aufweisen Stark unterschiedlich ist die Farbung des Kopf Kehl und Brustgefieders vor allem die Rotanteile variieren von Art zu Art betrachtlich Am wenigsten Rot zeigt der Gelbbauch Saftlecker am meisten der Feuerkopf Saftlecker bei dem der gesamte Kopf der Nacken und Hals sowie der Brustbereich rot gefarbt sind Mannchen und Weibchen des Feuerkopf Saftleckers sind weitgehend monomorph bei den anderen beiden Arten beschrankt sich der Geschlechtsdimorphismus auf die Kopffarbung insbesondere auf die Verteilung der Rotanteile Grossen und Gewichtsunterschiede zwischen den Geschlechtern sind marginal Von diesen drei Saftleckerarten unterscheiden sich die Mannchen des Kiefernsaftleckers betrachtlich Kopf und Oberseite ist bei diesen im Wesentlichen schwarz nur die Kehle ist rot Der Bauch des Mannchens ist dottergelb Der Farbungsdimorphismus ist so ausgepragt dass Mannchen und Weibchen lange Zeit fur Vertreter unterschiedlicher Arten gehalten wurden 3 Abgesehen von der unterschiedlichen Grosse ahneln Weibchen stark weiblichen Gilaspechten Alle Saftlecker sind zygodactyl Sie verfugen uber einen an der Basis recht breiten meisselartig zugespitzten meist schiefergrauen Schnabel Die Iris der Augen ist dunkelbraun der unbefiederte Bereich der Beine sowie die Zehen sind grau Lautausserungen BearbeitenSaftlecker sind akustisch vor allem in den Perioden der Balz und der Revieretablierung akustisch sehr prasent Sie verfugen uber eine Reihe unterschiedlicher arttypische Rufe Charakteristisch fur alle Saftlecker ist das Trommeln das mit einem schnellen Trommelwirbel beginnt und mit einigen unregelmassigen Einzelschlagen ausklingt 4 5 Verhalten BearbeitenAktivitat und Ruhe Bearbeiten Saftlecker sind wie alle Spechte tagaktiv Ihre Aktivitatsphase deckt sich mit der Tageshelligkeit Die Nacht verbringen die Spechte aus der varius Gruppe meist unter einem starken Ast an den Stamm geklammert der Kiefernsaftlecker in naturlichen Baumhohlen oder eigenen Schlafhohlen 6 Auch wahrend des Tages legen die Spechte vor allem um die Mittagszeit lange Aktivitatspausen ein die sie dosend oder mit Gefiederpflege beschaftigt verbringen Bewegung Bearbeiten nbsp Mannlicher Gelbbauch Saftlecker beim Verzehr von BeerenAlle Saftlecker hupfen beidbeinig sich an der Stamm oder Astoberflache festkrallend sowohl vertikal als auch horizontal auf Stammen und Asten Besonders wahrend der Balz und in agonistisch gestimmten Situationen hupfen sie schraubig stammaufwarts Um Fruchte oder Beeren zu ernten klammern sie sich auch an sehr dunne Zweige Der Flug ist der typisch bogenformige Spechtflug mit einer Reihe kraftiger schneller Flugelschlage in der Aufwartsphase und zur Ganze angelegten Flugeln in der Abwartsphase Der Flug der Saftlecker ist schnell und gewandt mit geschickten schnellen Wendungen konnen sie Insekten im Flug erbeuten Komfortverhalten Bearbeiten Saftlecker wenden sehr viel Zeit zur Gefiederpflege auf Sie schutteln und strauben ihr Gefieder haufig und ziehen einzelne Federn vor allem der Schwingen und des Schwanzes durch den Schnabel Mit dem Schnabel ordnen sie auch die ubrigen erreichbaren Federareale Wasserbaden wurde bei Spechten der varius Gruppe nur selten beobachtet Kiefernsaftlecker scheinen dies haufiger zu tun Sonnenbaden ist fur alle vier Arten eine haufige Komforthandlung dabei wenden sie der Sonne den Rucken zu plustern das Gefieder auf und spreizen leicht die Flugel Beim Kiefernsaftlecker wurde aktives Einemsen beobachtet 7 Agonistisches Verhalten Bearbeiten Alle Saftlecker sind zumindest im Sommerhalbjahr territorial residente Spechte wahrend des gesamten Jahres Das Territorium wird durch Trommelreihen und Schaufluge markiert und abgegrenzt Saftlecker verteidigen die unmittelbare Hohlenumgebung und einige wichtige Nahrungsbaume gegenuber Artgenossen und gegenuber Nahrungs und Hohlenkonkurrenten Sie vermogen bedeutend grossere Arten wie etwa den Helmspecht zu vertreiben 8 Am starksten ist das Aggressionspotential in der Vorbrutzeit und wahrend die Nestlinge grossgezogen werden In dieser Zeit kann es zwischen mannlichen Artgenossen aber auch mit einer anderen Saftleckerart zu heftigen Beruhrungskampfen kommen 9 Meist aber genugen von lauten Rufreihen begleitete Drohgebarden wie das Strauben des Kopf Brust und Scheitelgefieders horizontales Kopfpendeln sowie das vertikale Auf und Abwartsbewegen des Kopfes Abgemilderte agonistische Verhaltensweisen sind auch Bestandteile der Balz und werden im gegenseitigen Verhalten von Paaren beobachtet Ausserhalb der Brutzeit leben Saftlecker solitar Gelegentlich kommt es wahrend des Zuges und im Winterquartier zu kleinen temporaren Gruppenbildungen Wahrend der Nestlingszeit versuchen Saftlecker auch grossere Fressfeinde durch lautes Schreien und direkte Angriffe aus der Nestumgebung zu vertreiben Sonst verhalten sie sich gegenuber Feinden weitgehend ruhig verharren entweder still und eng an den Stamm geklammert oder versuchen unbemerkt zu fliehen Verbreitung und Lebensraum Wanderungen Bearbeiten nbsp Verbreitung und Hybridisierungszonen der S varius SuperspeziesBis auf ein kleines isoliertes Brutvorkommen des Kiefernsaftleckers in Niederkalifornien ist die Brutverbreitung der Saftlecker auf die Staaten Kanada und USA beschrankt Die grosste Artenvielfalt liegt in den Gebirgsregionen des nordwestlichen Nordamerika wo alle vier Arten meist in klar separierten Gebieten vorkommen Das mit Abstand grosste Brutareal wird vom Gelbbauch Saftlecker eingenommen der als einziger der Saftlecker Arten die nordamerikanische Ostkuste erreicht Er ist auch mit Brutplatzen in Zentralalaska die am weitesten nordlich vorkommende Art Die sudlichsten Brutvorkommen sind die des Rotnacken Saftleckers im nordwestlichen Texas Das kleinste Gebiet bewohnt der Kiefernsaftlecker Vertikal sind der Gelbbauch und der Feuerkopf Saftlecker vom Meeresniveau bis etwa 3000 Meter verbreitet der Rotnacken Saftlecker von etwa 300 Meter bis an die 3000 Meter Der Kiefernsaftlecker ist eine submontane beziehungsweise montane Art Seine Brutplatze liegen im Norden nicht unter 800 Metern im zentralen Teil seines Brutgebietes meist uber 1500 Meter und reichen bis an die Baumgrenze Die Lebensraume des Gelbbauchsaftleckers sind unterschiedlich zusammengesetzte Walder wie Mischwalder aus verschiedenen Koniferenarten mit Pappeln Birken Weiden und vor allem im Osten Hickories gelegentlich auch landwirtschaftlich genutzte locker baumbestandene Flachen und grossere Parks Der Feuerkopf Saftlecker und der Kiefernsaftlecker sind eher Bewohner reiner Nadelwalder der Rotnacken Saftlecker bevorzugt Laubwalder und Laubmischwalder kommt gelegentlich aber auch in offenen Gelbkieferbestanden vor Pappeln spielen fur alle Saftlecker Arten sowohl als Nahrungs als auch als Hohlenbaum eine hervorragende Rolle Auch stehendes Totholz ist fur einige zur Anlage der Bruthohlen unerlasslich Die Winterverbreitung des Gelbbauch Saftleckers umfasst den sudostlichen Bereich der USA Mexiko Mittelamerika bis ins nordliche Panama sowie viele der Westindischen Inseln Rotnacken Saftlecker uberwintern in sudlichen Bereichen des Brutgebietes oder ziehen bis Zentralmexiko in Ausnahmefallen bis Guatemala und Honduras nach Niederkalifornien beziehungsweise an die sudliche kalifornische Pazifikkuste Kiefernsaftlecker verstreichen in niedriger gelegene Gebiete oder ziehen relativ kleinraumig sudwarts Feuerkopf Saftlecker sind mehrheitlich Standvogel Hybridisierungszonen und Hybride BearbeitenDie Brutgebiete von Kiefernsaftlecker Feuerkopf Saftlecker und Rotnacken Saftlecker beruhren einander oder uberlappen in vielen Regionen Feuerkopf Saftlecker und Kiefernsaftlecker besiedeln auch die gleichen Waldtypen Dort wo die Spechte sympatrisch vorkommen halten sie die gleichen Territorialabstande ein wie zu Artgenossen 10 Hybride von Spechten aus der varius Gruppe mit dem Kiefernsaftlecker scheinen vorzukommen sind aber ausserordentlich selten 11 Die Brutgebiete zwischen Feuerkopf und Rotnacken Saftlecker uberlappen an deren ostlicher beziehungsweise westlicher Verbreitungsgrenze Im gesamten Bereich dieser Kontaktzone werden Hybride festgestellt bei denen sich die Gefiedermerkmale beider Eltern mischen Bei Mischpaaren ist in den meisten Fallen das Mannchen ein Feuerkopf Saftlecker 12 In den Kontaktzonen ist der Anteil von makroskopisch identifizierbaren Hybriden der ersten oder einer Folgegeneration mit 32 sehr hoch Hybride scheinen keine Beeintrachtigung in Bezug auf korperliche Fitness zu haben auch ihr Bruterfolg unterscheidet sich nicht von dem konspezifischer Paare 13 Moglicherweise ist jedoch fur Hybride die Partnerfindung erschwert 14 Im nordlichen British Columbia uberlappen die Brutgebiete des Feuerkopf und des Gelbbauch Saftleckers in Sudalberta die des Gelbbauch Saftleckers und des Rotnacken Saftleckers Auch in diesen bedeutend kleineren Kontaktgebieten werden Hybride festgestellt 15 Nahrung und Nahrungserwerb Bearbeiten nbsp Weiblicher Gelbbauch Saftlecker beim Trinken von Baumsaft nbsp Feuerkopf Saftlecker beim SafttrinkenSaftlecker im Englischen Sapsuckers haben ihren Namen von der besonderen spezialisierten Art in der sie einen Teil ihrer Nahrung gewinnen Fur viele Spechte bilden Baumsafte einen Bestandteil der Nahrung die Saftlecker haben sich jedoch in besonderem Masse auf diesen Nahrungserwerb spezialisiert Baumsafte bilden wahrend des gesamten Jahres einen wesentlichen Nahrungsbestandteil nur wahrend der Brutzeit ernahren sich alle Saftlecker Arten hauptsachlich von Insekten vornehmlich von Ameisen daneben aber auch von anderen Arthropoden wie Fliegen Wespen Kafern Zikaden und Spinnen Die Jungen werden mit Insekten gefuttert Gelegentlich wurde beobachtet dass die Insektenbeute vor dem Verfuttern in Baumsaft getunkt wurde 16 Weitere wichtige Nahrungsbestandteile sind Rindenbast und verschiedene Fruchte und Beeren Quantitative Analysen sind nicht aussagekraftig da die Baumsafte sehr rasch den Magen verlassen ihr Anteil somit nicht festgestellt werden kann Im Jahresdurchschnitt durfte die Energiedeckung durch Baumsafte etwa 20 betragen steigt aber saisonal auf an die 100 17 Die Insektennahrung gewinnen Saftlecker durch Absuchen der Stamm und Astoberflachen durch Stochern und Bohren gelegentlich auch durch Ablosen von grosseren Rindenteilen Vor allem aber sammeln sie jene Insekten die von den Saftlochern angezogen wurden Fluginsekten werden auch in der Art von Fliegenschnappern im Flug erbeutet Frassgange holzbewohnender Insekten oder Insektenlarven hacken Saftlecker nicht frei Saftlecker legen in einer Vielzahl von holzigen Pflanzen Saftlocher an bevorzugt werden jedoch Laubbaume wie Birken Pappeln Weiden Ulmen Eichen Ahorne und Hickories sowie Nadelbaume wie Gelbkiefer Kustenkiefer Jeffrey Kiefer Douglasien Westamerikanische Hemlocktanne Felsengebirgs Tanne und Purpur Tanne Gelbbauch Saftlecker und Rotnacken Saftlecker bevorzugen Laubbaume die anderen beiden Arten Nadelbaume Saftlecker legen zwei verschiedene Arten von Saftlochern an Ausserhalb der Vegetationszeit schlagen sie runde oder langsovale kleine Locher die bis in die Holzschicht vorgetrieben werden Diese Locher sind meist radial angeordnet Wahrend der Wachstumsperiode sind die Saftlocher bedeutend flacher und grosser oft annahernd rechteckig und liegen meist untereinander Baume mit hoherem Zuckergehalt werden gegenuber solchen mit grosserem Saftfluss bevorzugt Der tagliche Energiebedarf eines Gelbbauch Saftleckers von etwa 46 Gramm Korpergewicht betragt rund 85 Kilojoule Dafur benotigt er 300 Milliliter Baumsaft mit 1 9 Zucker Diese Menge konnten bei einem durchschnittlichen Saftfluss vier Saftlocher innerhalb einer Stunde produzieren 18 Der Zuckergehalt der Baumsafte ist jedoch wahrend der Wachstumsperiode bedeutend hoher sodass sich die zur Deckung des Energiebedarfes notwendige Flussigkeitsmenge entsprechend reduziert 19 Brutbiologie BearbeitenAlle Saftlecker werden mit knapp einem Jahr geschlechtsreif und bruten meist auch erstmals in diesem Alter Sie fuhren eine weitgehend monogame Saisonpartnerschaft Wiederverpaarungen letztjahriger Partner kommen auf Grund der grossen Brutortstreue beider Geschlechter relativ haufig vor Die Partnerschaft ist durch gegenseitige Distanz und nie ganz erloschende Aggression gepragt 20 Saftlecker bruten einmal im Jahr Nur bei fruhem Gelegeverlust beginnen wohl alle Arten eine Ersatzbrut Balz und Hohlenbau Bearbeiten Die Balz aller Arten beginnt im letzten Marzdrittel und erreicht in der ersten Aprilhalfte ihren Hohepunkt Sie enthalt die fur viele Spechtarten typischen Elemente wie laute Rufreihen Trommeln Zeigen von Hohlen und Nahrungsbaumen Schaufluge schraubiges Stammklettern und Verfolgungsjagden Viele Elemente des Balzrituals sind auch agonistische Verhaltensweisen Saftlecker legen jedes Jahr eine neue Bruthohle an haufig im gleichen Baum wie im Vorjahr Als Nistbaume kommen eine Vielzahl von vitalen oder toten Laub und Nadelbaumen in Frage Nur der Feuerkopf Saftlecker brutet fast ausschliesslich in abgestorbenen Baumen oder in abgestorbenen Bereichen noch lebender Baume die anderen Arten schlagen ihre Hohlen bevorzugt in lebende Pappeln oder Birken oder wenn diese nicht verfugbar sind in stark geschadigte oder bereits tote Kiefern Als Nistbaum besonders begehrt ist die Amerikanische Zitterpappel insbesondere dann wenn sie bereits durch Pilzbefall im Inneren leichter bearbeitbar geworden ist Die Hauptarbeit des Hohlenbaus vollbringen die Mannchen Die Beteiligung der Weibchen ist individuell sehr unterschiedlich und kann auch ganz entfallen Gelege und Jungenaufzucht Bearbeiten Die Eiablage des Gelbbauch Saftleckers beginnt erst Mitte Mai die der anderen drei Arten schon in der letzten Aprilwoche bei sehr sudlich brutenden Populationen noch fruher Die Gelegegrosse ist recht einheitlich und liegt bei allen Arten im Durchschnitt bei 4 5 reinweissen langsovalen Eiern die im Tagesabstand gelegt werden Beide Eltern bruten etwa zu gleichen Teilen wie bei den meisten Spechten nachts immer das Mannchen Die Brutdauer betragt etwa 12 13 Tage Beide Eltern hudern und futtern die Jungen Nach etwa 25 28 Tagen fliegen die Jungen aus und werden von den Eltern sofort zu Saftbaumen gelockt Junge Saftlecker werden schon nach wenigen Tagen von ihren Eltern weitgehend unabhangig Eingehende Untersuchungen zur Dismigration von Jungspechten stehen noch aus doch deuten die Ergebnisse kleinerer Untersuchungsreihen darauf hin dass subadulte Saftlecker nach ihrem ersten Winter haufig in die unmittelbare zumindest aber in die nahere Umgebung des Geburtsortes zuruckkehren 21 Bruterfolg und Lebenserwartung Bearbeiten Zum Bruterfolg liegen nur wenige Daten aus relativ kleinen wenig reprasentativen Untersuchungsreihen vor Aus 32 Gelbbauch Saftlecker Nestern flogen 87 Junge aus 2 72 Nest 22 In Nevada hatten 77 einjahriger Brutpartner mit zumindest einem fluggen Jungen Bruterfolg dagegen brachten 92 von dreijahrigen Eltern wenigstens ein Junges zum Ausfliegen 23 Fur den Kiefernsaftlecker wurden relativ hohe Ausfliegeraten von durchschnittlich uber drei Junge pro Gelege ermittelt 24 Auch Daten zur Lebenserwartung fehlen weitgehend Das Hochstalter wiedergefundener Saftlecker lag bei uber sechs Jahren Die Mortalitat ist vor allem in den ersten Lebenswochen am hochsten Nur maximal ein Viertel der Jungvogel wird ein Jahr alt 25 Systematik BearbeitenDie Gattung Sphyrapicus wurde 1858 von Spencer Fullerton Baird eingefuhrt Er gab dem gemeinsam mit John Cassin erstbeschriebenen Rotnacken Saftlecker dem von Cassin erstbeschriebenen Melanerpes oder Picus thyroideus Weibchen des Kiefernsaftleckers und dem Gelbbauch Saftlecker mit den auch heute gebrauchlichen Artepitheta Artrang Den Feuerkopf Saftlecker verstand er als Subspezies des Rotnacken Saftleckers Robert Ridgway fasste 1914 in The Birds of North an Middle America 26 S ruber und S nuchalis als Unterarten von S varius auf sodass bei ihm die Gattung Sphyrapicus zwei Arten eben Sphyrapicus varius und S thryoideus enthielt Seit 1873 war bekannt dass es sich bei der bisher Picus williamsonii genannten Spechtart um die Mannchen von S thyroideus handelt 27 Die Klassifikation Ridgways hatte bis 1983 Bestand Insbesondere die Forschungsarbeit von Ned K Johnson und Robert M Zink 28 fuhrten dazu dass S nuchalis und S ruber Artrang erhielten Die Gattung Sphyrapicus ist die Schwestergattung von Melanerpes 29 Die Gattung hat sich offenbar schon sehr fruh in zwei Linien gespalten in eine die den Gelbbauch Saftlecker Sphyrapicus varius den Feuerkopf Saftlecker Sphyrapicus ruber und den Rotnacken Saftlecker Sphyrapicus nuchalis umfasst und eine zweite mit dem Kiefernsaftlecker Sphyrapicus thyroideus als einzigen Vertreter 30 Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Verbreitung GefahrdungsstufeRote Liste der IUCN Anmerkungen BildGelbbauch Saftlecker Sphyrapicus varius Linnaeus 1766 nbsp nbsp Least Concern nicht gefahrdet 31 monotypischVon Zentralalaska ostwarts bis Neufundland sudwarts bis Sudkanada bzw nordliche USA nbsp Rotnacken Saftlecker Sphyrapicus nuchalisS F Baird 1858 nbsp nbsp Least Concern nicht gefahrdet 32 monotypischRocky Mountains von British Columbia bis Arizona und Nordwesttexas nbsp Feuerkopf Saftlecker Sphyrapicus ruber Gmelin 1788 nbsp nbsp Least Concern nicht gefahrdet 33 2 Unterarten Alaska Feuerkopf Saftlecker S r ruber Gmelin 1788 Kalifornischer Feuerkopf Saftlecker S r daggetti Grinnell 1901 Pazifiknah von Sudalaska bis Sudkalifornien nbsp Kiefernsaftlecker Sphyrapicus thyroideus Cassin 1852 nbsp nbsp Least Concern nicht gefahrdet 34 2 Unterarten S t thyroideus Cassin 1852 S t nataliae Malherbe 1854 Stark fragmentiert in den Rocky Mountains und im Kaskadengebirge nbsp Feinde BearbeitenAdulte Saftlecker werden vor allem von Greifvogeln wie dem Rundschwanzsperber dem Eckschwanzsperber oder dem Habicht erbeutet gelegentlich fallen sie auch Eulen vor allem dem Streifenkauz zum Opfer Ruhende und brutende Vogel Jungvogel und Eier gehoren in das Beutespektrum von Mardern Hornchen Schwarzbaren und Waschbaren sowie baumkletternder Schlangen insbesondere von Pituophis catenifer und der Berg Strumpfbandnatter Als oft erfolgreicher Hohlenkonkurrent wurde der Hauszaunkonig beobachtet der bedeutend kleinere Vogel zerstort Saftleckergelege und baut daruber sein eigenes Nest 35 Bestand und Gefahrdung BearbeitenLaut BirdLife International ist der Bestand keiner der vier Arten zur Zeit bedroht 36 37 38 39 Allerdings fehlen fur alle vier Arten uberregionale quantitative Bestandserhebungen Bis auf regionale hauptsachlich durch forstwirtschaftliche Massnahmen verursachte Bestandsruckgange wie zum Beispiel des Gelbbauch Saftleckers in den Appalachen ist der Bestand der Arten aus der varius Gruppe auf hohem Niveau weitgehend stabil und wahrscheinlich vielerorts hoher als vor der europaischen Besiedelung Nordamerikas 40 So wurden in idealen Habitaten bis zu 28 Brutpaare des Feuerkopf Saftleckers pro 100 Hektar festgestellt 41 Der Bestand des Kiefernsaftleckers ging regional im Zeitraum zwischen 1984 und 1993 um bis zu 60 zuruck scheint zur Zeit jedoch auf niedrigerem Niveau stabil zu bleiben Er wird von Naturschutzbehorden in Oregon und Utah als sensitive species strukturempfindliche Art eingestuft 42 Alle Saftlecker sind in den USA und in Kanada durch den Migratory Bird Treaty Act Zugvogelschutzgesetz geschutzt Saftlecker konnen Storungen am Brutplatz und gewisse forstwirtschaftliche Eingriffe in ihren Lebensraum tolerieren solange Baume zur Anlage der Nisthohle und Saftbaume erhalten bleiben Gelbbauch Saftlecker haben sogar davon profitiert indem sie neue Lebensraume an Waldrandern Lichtungen und in offeneren Waldbereichen nutzten Empfindlich reagieren Saftlecker auf das grossflachige Ernten von Pappeln zur Furniererzeugung und Herstellung von Essstabchen Feuerkopf und Kiefernsaftlecker auch auf die Entfernung von Totholz aus Wirtschaftswaldern Direkte Verfolgung durch Abschuss und Vergiftung die sich lange Zeit in den Obstanbaugebieten des Ostens sowie in Kalifornien bestandsmindernd auswirkte spielt heute keine Rolle mehr Einzelnachweise Bearbeiten James A Jobling The Helm Dictionary of Scientific Bird Names Helm London 2010 ISBN 978 1 4081 2501 4 S 362 Winkler et al 1995 S 220 225 Dobbs et al 1997 Introduction Trommeln Feuerkopf Saftlecker MP3 702 kB Trommeln und Rufe Kiefernsaftlecker MP3 937 kB Dobbs et al 1997 Behavior Sleeping Roosting Sunbathing Dobbs et al 1997 Behavior Preening Walters et al 2002 Yellow bellied Sapsucker Social And Interspecific Behavior Nonpredatory Interspecific Interactions Walters et al 2002 Red breasted Sapsucker Agonistic Behavior Physical Interactions Walters et al 2002 Red breasted Sapsucker Spacing McCarthy 2006 S 110 Ned K Johnson und Carla Bowan Johnson Speciation in Sapsuckers Sphyrapicus II Sympatry Hybridization an Mate Preference in S ruber dagetti and S nuchalis The Auk 1985 Vol 102 S 13 McCarthy 2006 S 110 Ned K Johnson und Carla Bowan Johnson Speciation in Sapsuckers Sphyrapicus II Sympatry Hybridization an Mate Preference in S ruber dagetti and S nuchalis The Auk 1985 Vol 102 S 13 Saftlecker Hybride pdf engl Memento des Originals vom 26 Juni 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www paradisebirding com Walters et al 2002 Yellow bellied Sapsucker Parental Care Feeding Walters et al 2002 Red breasted Sapsucker Diet Quantitative Analysis Walters et al 2002 Yellow bellied Sapsucker Metabolism and Temperature Regulation Walters et al 2002 Yellow bellied Sapsucker Feeding Food Capture and Consumption Walters et al 2002 Yellow bellied Sapsucker Behavior Individual Distance Walters et al 2002 Red breasted Sapsucker Range Initial Dispersal From Natal Site Walters et al 2002 Yellow bellied Sapsucker Demography and Populations Annual And Lifetime Reproductive Success Walters et al 2002 Red breasted Sapsucker Demography and Populations Proportion Of Total Females That Rear At Least One Brood To Nest Leaving Or Independence Dobbs et al 1997 Demography and Populations Walters et al 2002 Red breasted Sapsucker Demography and Populations Life Span And Survivorship Bulletin of the United States National Museum Nr 50 1914 S 272 ff PDF 88 0 MB Dobbs 1997 Introduction Ned K Johnson und Robert M Zink Speciation in Sapsuckers Sphyrapicus Genetic Differentiation The Auk 100 1983 S 871 884 Brett W Benz Mark B Robbins A Townsend Peterson Evolutionary history of woodpeckers and allies Aves Picidae Placing key taxa on the phylogenetic tree In Molecular Phylogenetics and Evolution 40 2006 S 389 399 S 394 ff Ned K Johnson und Robert M Zink Speciation in Sapsuckers Sphyrapicus Genetic Differentiation The Auk 100 1983 S 871 Sphyrapicus varius in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 3 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 8 Februar 2017 Sphyrapicus nuchalis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 3 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 8 Februar 2017 Sphyrapicus ruber in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 3 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 8 Februar 2017 Sphyrapicus thyroideus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 3 Eingestellt 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