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Der Gilaspecht Melanerpes uropygialis spanisch ˈcila mex ˈhila ist eine Spechtart aus der Gattung Melanerpes innerhalb der Unterfamilie der Echten Spechte Picinae Der sehr ruffreudige mittelgrosse Specht ist ein Charaktervogel der semiariden und ariden Gebiete der sudwestlichen USA sowie des nordlichen und zentralen Mexiko GilaspechtGilaspecht Melanerpes uropygialis SystematikOrdnung Spechtvogel Piciformes Familie Spechte Picidae Unterfamilie Echte Spechte Picinae Gattung MelanerpesArt GilaspechtWissenschaftlicher NameMelanerpes uropygialis S F Baird 1854 Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 1 1 Verwechslungsmoglichkeiten 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Nahrung und Nahrungserwerb 4 Brutbiologie 5 Systematik 6 Bestandssituation 7 Etymologie und Forschungsgeschichte 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksAussehen Bearbeiten nbsp Gilaspecht WeibchenMit einer Korperlange von etwa 24 Zentimetern und einer Spannweite von durchschnittlich 45 Zentimetern ist der Gilaspecht etwa buntspechtgross aber wesentlich kompakter gebaut und massiger als dieser Rucken Oberseite der Flugel sowie die mittleren Steuerfedern sind regelmassig schwarz weiss bebandert Die ausseren Steuerfedern sind schwarz nur die jeweils aussersten weisen wieder weisse Farbeinschlusse auf Der Burzel ist rein weiss Nacken Kopf Kehle und Brust sowie die obere Bauchhalfte sind zeichnungslos hell lederfarben zum Steiss hin wechselt diese Farbe ins Gelbliche Die Unterseite der Steuerfedern ist wie das Gefieder der Oberseite deutlich schwarz weiss gebandert Solche Banderungen weisen auch die Flanken im Bereich des Unterbauches auf Die Augen sind dunkel rubinrot der lange ganz leicht abwarts gebogene Schnabel ist dunkel schiefergrau oder schwarz Die Geschlechter sind in etwa gleich gross einzig deutlich sichtbarer Geschlechtsdimorphismus besteht in der Farbung des Scheitels dieser ist bei Mannchen karmesinrot bei Weibchen jedoch wie das ubrige Kopf Kehl und Brustgefieder gefarbt Im Flug ist bei beiden Geschlechtern ein markanter weisser Fleck im Bereich des Flugelbugs auffallig Verwechslungsmoglichkeiten Bearbeiten Bei guten Beobachtungsbedingungen ist dieser Specht unverwechselbar Bei fluchtiger Beobachtung oder schlechter Sicht konnte er mit dem Goldstirnspecht verwechselt werden mit dem er in einigen Regionen Nordmexikos sympatrisch vorkommt Dieser etwas grossere und auch massigere Specht ist jedoch gut durch die orangerotlichen Nackenabzeichen gekennzeichnet die beide Geschlechter tragen Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Gilaspechtes nbsp Typisches Habitat des Gilaspechtes in einem Saguaro Wald in der Nahe von Tucson oranger Pfeil NisthohleDie Brutgebiete des Gilaspechtes liegen im Sudwesten der USA sowie im Nordwesten Mexikos In den USA bruten Gilaspechte im Sudosten Kaliforniens und im zentralen und sudlichen Arizona Vereinzelt kommt die Art auch im aussersten Suden Nevadas und im Osten Neu Mexikos vor In Mexiko bruten Gilaspechte im zentralen und sudlichen Niederkalifornien sowie in den westlichen pazifiknahen Bundesstaaten von Sonora sudwarts bis Aguascalientes In diesem Verbreitungsgebiet besiedelt der Gilaspecht aride und semiaride Landschaften bevorzugt solche die mit grossen Saguaro Kakteen bestanden sind Daneben kommt er aber auch in locker bewaldeten Gebieten entlang von mit Weiden und Pappeln gesaumten Flusslaufen gelegentlich auch in Palmenbestanden vor Die regelmassigen Brutvorkommen erstrecken sich vertikal vom Kustenniveau bis etwa 1000 Meter uber NN die hochstgelegenen Brutplatze wurden in Hohen uber 1500 Metern festgestellt 1 Die Art ist weitgehend sesshaft kleinraumige Wanderungen sowie saisonale vertikale Ortsveranderungen werden jedoch beobachtet Nahrung und Nahrungserwerb BearbeitenDie Art ernahrt sich vornehmlich von Insekten Vegetabilien werden zwar nach Verfugbarkeit regelmassig aufgenommen spielen insgesamt aber eine nebengeordnete Rolle Innerhalb der Insektennahrung uberwiegen Zikaden Ameisen Termiten und Kafer Saisonal konnen Zikaden zur Hauptbeute werden Quantitativ nicht bedeutsam sind Schmetterlinge Opportunistisch werden Gelege verschiedener Vogelarten gelegentlich auch deren Nestlinge sowie Regenwurmer kleine Schlangen und Eidechsen erbeutet Die vegetabilen Nahrungsbestandteile bestehen vor allem aus den Fruchten und Samen verschiedener Kakteenarten daneben aber auch aus Beeren Koniferensamen und Fruchten kultivierter Obstarten Gilaspechte gewinnen ihre Nahrung vor allem durch Absuchen Stochern und Bohren Sie sind nahrungssuchend in allen Bereichen der Baume und Kakteen ebenso zu finden wie auf dem Boden wo sie Ameisen oder Termitennester durch Scharren und Hacken offnen Wenn sie wahrend der heissesten Tagesstunden nicht ruhen trachten sie danach diese Zeit im schutzenden Blatterdach zu verbringen Brutbiologie Bearbeiten source source source source source source source source Ein Gilaspecht futtert seine KukenGilaspechte werden am Ende ihres ersten Lebensjahres geschlechtsreif ob Einjahrige regelmassig zur ersten Brut schreiten ist ebenso wenig bekannt wie die Dauer der Paarbindung Die Nisthohle wird von beiden Partnern bevorzugt in Saguaros angelegt Nach dem Aushacken der Nisthohle muss diese einige Wochen austrocknen bevor sie benutzt werden kann haufig werden deshalb gleich nach dem Brutgeschaft Nisthohlen fur das nachste Jahr gebaut Wo keine Saguaros zur Verfugung stehen zimmern Gilaspechte ihre Nisthohlen auch in Baumen insbesondere in Palmen oder Pappeln Oft usurpieren andere Vogel wie verschiedene Eulenarten Nisthohlen dieser Spechtart In manchen Regionen wird der eingefuhrte europaische Star zu einem ernst zu nehmenden Nistplatzkonkurrenten Die Hauptbrutzeit liegt zwischen Mitte April und Mitte Mai frische Gelege konnen aber bis Mitte September gefunden werden Mehrfachbruten sind nicht nur bei Gelegeverlust haufig gelegentlich kommt es sogar zu drei Bruten im Jahr Das Gelege besteht meist aus 4 5 3 6 ovalen reinweissen Eiern Es wird von beiden Eltern etwa 14 Tage bebrutet Die Dauer der Nestlingszeit wahrend der beide Eltern die Kuken betreuen ist nicht genau bekannt durfte jedoch bei etwa 4 Wochen liegen 2 Auch uber die Dauer der Fuhrungszeit sowie uber das Jugenddispersal liegen keine Informationen vor Systematik BearbeitenDer Gilaspecht ist sehr nahe mit dem Carolinaspecht Melanerpes carolinus dem Hoffmannspecht Melanerpes hoffmannii dem Bahamaspecht Melanerpes superciliaris und dem Goldstirnspecht Melanerpes aurifrons verwandt mit letzterem hybridisiert er in Mexiko gelegentlich Vom Gilaspecht werden einige Unterarten beschrieben drei sind allgemein anerkannt 3 Die Nominatform Melanerpes uropygialis uropygialis Baird SF 1854 4 die im gesamten Festlandbereich des Verbreitungsgebietes vorkommt die etwas kleinere Unterart Melanerpes uropygialis brewsteri Ridgway 1911 5 von der Sudhalfte der Baja sowie die sehr dunkle Rasse Melanerpes uropygialis cardonensis Grinnell 1927 6 vom zentralen und nordostlichen Teil der Baja Bestandssituation BearbeitenGenaue quantitative Bestandanalysen liegen nicht vor Grobe Schatzungen geben eine Gesamtbestandsgrosse von uber 3 Millionen Individuen an 7 Regionale Untersuchungen erbrachten unterschiedliche Ergebnisse doch kann insgesamt von einem leichten Bestandsruckgang ausgegangen werden Zurzeit ist der Gilaspecht in keiner Gefahrdungsstufe verzeichnet Etymologie und Forschungsgeschichte BearbeitenSpencer Fullerton Baird beschrieb den Gilaspecht unter dem Namen Centurus uropygialis Als Fundort des Typusexemplar gab er die den Bill Williams Fork Fluss einen Seitenarm des Colorado River an 4 Es war auch William Swainson der erstmals die neue Gattung Melanerpes fur den Rotkopfspecht Melanerpes erythrocephalus Linnaeus 1758 8 einfuhrte 9 Erst spater wurde auch der Gilaspecht dieser Gattung zugeordnet Dieser Name ist ein Gebilde aus den griechischen Worten melas melanos melas melanos fur schwarz und herpes herpō ἑrphs ἑrpw fur Kriecher kriechen 10 Das Artepitheton uropygialis leitet sich vom lateinischen uropygium bzw vom griechischen ouropygion oyropygion fur Burzel ab 11 Brewsteri wurde zu Ehren des Zoologen William Brewster vergeben 5 Cardonensis leitet sich vom mexikanischen Wort cardon fur eine Distel ab was sich wiederum auf die Kaktusart Pachycereus in Niederkalifornien bezieht die zum Lebensraum dieser Unterart gehort 6 Einzelnachweise Bearbeiten Edwards amp Schnell 2000 Distribution Edwards amp Schnell 2000 Breeding IOC World Bird List Woodpeckers a b Spencer Fullerton Baird S 120 a b Robert Ridgway S 32 a b Joseph Grinnell S 168 Factsheet auf BirdLife International Carl von Linne S 113 William Swainson S 316 James A Jobling S 246 James A Jobling S 387 Literatur BearbeitenHolly H Edwards und Gary D Schnell Gila Woodpecker Melanerpes uropygialis The Birds of North America Online A Poole Ed Ithaca Cornell Lab of Ornithology 2000 aus The Birds of North America Online Species 552 Roger Tory Peterson Western Birds Houghton Mifflin Boston 1990 ISBN 0 395 51749 4 James A Jobling Helm Dictionary of Scientific Bird Names Christopher Helm London 2010 ISBN 978 1 4081 2501 4 William Swainson John Richardson Fauna boreali americana or The zoology of the northern parts of British America containing descriptions of the objects of natural history collected on the late northern land expeditions under command of Captain Sir John Franklin R N Vogel Band 2 John Murray London 1831 biodiversitylibrary org abgerufen am 31 Marz 2015 Spencer Fullerton Baird Descriptions of New Birds collected between Albuquerque N M and San Francisco California during the Winter of 1853 54 by Dr C B R Kennerly and H B Mollhausen naturalists attached to the survey of Pacific R R Route under Lt A W Whipple In Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia Band 7 1854 S 118 120 biodiversitylibrary org abgerufen am 31 Marz 2015 Joseph Grinnell A New Race of Gila Woodpecker From Lower California In The Condor Band 29 Nr 3 1927 S 168 169 englisch sora unm edu PDF 202 kB abgerufen am 31 Marz 2015 Robert Ridgway Diagnoses of some new forms of Picidae In Proceedings of The Biological Society of Washington Band 24 1911 S 31 35 biodiversitylibrary org abgerufen am 31 Marz 2015 Carl von Linne Systema Naturae per Regna Tria Naturae Secundum Classes Ordines Genera Species Cum Characteribus Differentiis Synonymis Locis 10 Auflage Band 1 Imprensis Direct Laurentii Salvii Stockholm 1758 gdz sub uni goettingen de abgerufen am 31 Marz 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gilaspecht Melanerpes uropygialis Album mit Bildern und Videos Cornell Lab of Ornithology Gila Woodpecker englisch abgerufen am 21 August 2010 Melanerpes uropygialis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 13 September 2021 Gilaspecht Melanerpes uropygialis bei Avibase Gilaspecht Melanerpes uropygialis auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Gilaspecht Melanerpes uropygialis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gilaspecht amp oldid 237173391