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Der Kiefernsaftlecker Sphyrapicus thyroideus ist eine etwa buntspechtgrosse nordamerikanische Spechtart aus der Gattung der Saftlecker Sphyrapicus innerhalb der Unterfamilie der Echten Spechte Picinae Der Kiefernsaftlecker ist die grosste Art dieser Gattung Das fragmentierte Verbreitungsgebiet umfasst vor allem montane Regionen im westlichen Nordamerika von British Columbia sudwarts bis Sudkalifornien und Zentralarizona und dem westlichen New Mexico Wie alle anderen Saftlecker ernahrt sich auch der Kiefernsaftlecker uberwiegend von Baumsaften nur wahrend der Brutzeit bevorzugt er Insekten vornehmlich Ameisen Die nordlichen und montanen Populationen sind Zugvogel mit Uberwinterungsgebieten in den sudwestlichen USA und im nordlichen und zentralen Mexiko In weiten Teilen ihres Verbreitungsgebietes ist die Art nicht selten Das Artepitheton ist wahrscheinlich von griech 8yreos hergeleitet und bezieht sich auf den schwarzen Brustschild des Weibchens 1 KiefernsaftleckerKiefernsaftlecker Sphyrapicus thyroideus SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Spechtvogel Piciformes Familie Spechte Picidae Unterfamilie Echte Spechte Picinae Gattung Saftlecker Sphyrapicus Art KiefernsaftleckerWissenschaftlicher NameSphyrapicus thyroideus Cassin 1852 Der sehr ausgepragte Farbungsdimorphismus des Kiefernsaftleckers fuhrte dazu dass die ersten Beobachter Mannchen und Weibchen fur unterschiedliche Arten hielten Obwohl vor allem gegen Ende des vorigen Jahrhunderts starke Bestandsruckgange zu verzeichnen waren 2 listet die IUCN die Art von der zwei Unterarten anerkannt werden in keiner Gefahrdungsstufe 3 Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 2 Lautausserungen 3 Verbreitung und Lebensraum 3 1 Raumbedarf 3 2 Wanderungen 4 Nahrung und Nahrungserwerb 5 Brutbiologie 5 1 Balz und Hohlenbau 5 2 Gelege und Brut 5 3 Reproduktionsrate und Lebenserwartung 6 Systematik 7 Bestand und Bedrohung 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksAussehen BearbeitenMit einer Grosse von bis zu 23 Zentimetern ist der Kiefernsaftlecker ein knapp mittelgrosser Specht Sein Gewicht schwankt zwischen 44 und 64 Gramm er ist damit bei gleicher Grosse wie der in Europa haufige Buntspecht wesentlich leichter als dieser Der Farbungsdimorphismus des Kiefernsaftlecker zahlt zu den ausgepragtesten innerhalb der Picinae 4 auffallige Grossen und Gewichtsdimorphismen bestehen dagegen nicht Nur die Schwanzlange ist bei Weibchen durchschnittlich geringfugig grosser als bei Mannchen 5 nbsp Kiefernsaftlecker MannchenMannchen der Art sind unverwechselbar Die bedeutend unauffalliger gefarbten Weibchen konnten mit Weibchen des Gelbbauch Saftleckers verwechselt werden sind aber am Rucken bedeutend intensiver schwarz weiss gebandert als diese 6 Beim Mannchen uberwiegen Schwarz Weiss Kontraste Die Oberseite ist glanzend schwarz je nach Lichteinfall konnen vor allem im Kopf und Schulterbereich metallische Blautone auftreten Der Burzel und die Oberschwanzdecken sind weiss Die oberen Flugeldecken sind schwarz weisen jedoch in ihrem mittleren Bereich grosse Weissanteile auf wodurch beim sitzenden Vogel ein grosser weisser Flugelspiegel entsteht Die schwarzen Schwingen sind weiss gepunktet und gefleckt Die Oberseite des Schwanzes ist schwarz gelegentlich im zentralen Bereich leicht weiss gestrichelt Die Unterseite ist an den Flanken auf weissem Grund deutlich gebandert und speerspitzenartig schwarz gezeichnet Der Bauch ist dottergelb die Brust schwarz In die ebenfalls schwarze Kehle ist ein dunkelroter Kehlfleck eingelassen der jedoch nur bei gunstigen Bedingungen deutlich sichtbar ist Die Flugelunterseite ist dunkelgrau weiss gebandert ebenso die Unterseite des Schwanzes dort treten haufig auch Brauntone auf Der Kopf ist schwarz deutlich durch einen weissen uber dem Auge schmalen und sich zum Nacken hin leicht verbreiternden Uberaugenstreif sowie durch einen ebenfalls weissen etwa parallel verlaufenden etwas breiteren Bartstreif gezeichnet Der spitze Schnabel ist dunkelgrau Beine und die vier Zehen sind grau die Iris ist kastanienbraun nbsp Kiefernsaftlecker WeibchenWeibchen sind auf der Oberseite auf gelbbraunlichem Grund dicht dunkelbraun oder dunkelgrau gebandert und gefleckt Burzel und Oberschwanzdecken sind wie beim Mannchen weiss Die Unterseite weist im Wesentlichen die Farbung und Zeichnung der Oberseite auf Brust und Kehle sind schwarz im Kehlzentrum meist gelbbraun und in Einzelfallen auch leicht rotlich Die untere Brust und der Oberbauch sind fahl gelb Die Kopffarbung ist variabel meist uberwiegen jedoch Braun oder Gelbbraunfarbungen Oft ist eine dunkle Strichelung insbesondere im Scheitelbereich erkennbar Jungvogel ahneln Altvogeln des jeweiligen Geschlechts Ihre Farbung ist jedoch blasser und weniger kontrastreich Mannliche Jungvogel haben eine weisse Kehle und zeigen oft auch auf der Oberseite kleine weisse Zeichnungen vor allem im Nackenbereich Junge Weibchen sind insgesamt braunlicher als ausgefarbte die Banderung von Ober und Unterseite ist deutlicher vor allem ist bei ihnen auch der Brustbereich gebandert Jungvogel verlassen komplett ins Jugendgefieder vermausert die Bruthohle die Mauser ins erste Erwachsenengefieder ist im Herbst ihres Geburtsjahres abgeschlossen 7 Lautausserungen BearbeitenKiefernsaftlecker sind in der Balz und fruhen Brutzeit akustisch sehr auffallig Die Art verfugt uber eine Reihe hochst charakteristischer Lautausserungen Haufigster Ruf ist ein Kreischen das etwas an das von Kustenseeschwalben erinnert Dieses wird vor allem vom Mannchen im territorialen oder sexuellen Kontext geaussert haufig nach oder zwischen Trommelwirbeln Entsprechende Rufe des Weibchens sind hoher und scharfer Daneben ist haufig ein unterschiedlich modulierter recht scharfer mehrfach gereihter Ruf zu horen der sich etwa mit Krrrrrj transkribieren lasst Er wird vor allem als Alarmruf eingesetzt und erinnert etwas an solche kleiner Lappentaucher Sehr charakteristisch ist das Trommeln dieser Art Die Trommelfolgen bestehen aus einem recht kurzen Trommelwirbel dem zwei bis vier ganz kurze Wirbel oder auch nur Einzelschlage folgen Stimmbeispiel 8 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Kiefernsaftleckersgelb mehrheitlich Zugvogelgrungelb meist Jahresvogelblau Hauptuberwinterungsgebietehellblau gelegentliche Uberwinterer und ZieherDie Hauptverbreitungsgebiete der Art liegen in den Rocky Mountains und im Kaskadengebirge Die Vorkommen in den Rocky Mountains erstrecken sich in einem unterschiedlich breiten Band von Montana und Wyoming sudwarts bis Zentralarizona und New Mexico Die westlichen dem Pazifik naheren Verbreitungsgebiete beginnen im Norden im sudlichen British Columbia und reichen mit einigen Verbreitungslucken sudwarts bis Zentralkalifornien Dazwischen ostlich der Rocky Mountains vor allem aber westlich und sudlich der Kaskadenkette liegen einige Verbreitungsinseln Die sudlichsten bekannten Brutgebiete befinden sich in der Sierra San Pedro Martir in Niederkalifornien Kiefernsaftlecker sind Vogel hoherer Lagen Im Norden ihres Verbreitungsgebietes liegen ihre niedrigsten Brutplatze auf etwa 800 Meter im zentralen und sudlichen Teil meist nicht unter 1500 Meter Die hochstgelegenen wurden auf uber 3000 Meter festgestellt 9 nbsp Lebensraum der Art in OregonDie Lebensraume der Art bilden vor allem Nadelwalder unterschiedlicher Zusammensetzung die neben einem ausreichenden Nahrungsangebot stehendes Totholz zur Anlage der Nisthohlen bieten mussen In British Columbia sind es vor allem gemischte Tannen Fichten Bestande mit einem gewissen Anteil der Westamerikanischen Larche Weiter sudlich werden Mischbestande mit Douglasien Kustenkiefern und Gelb Kiefern besiedelt Gebiete in denen einzelne Amerikanische Zitterpappeln eingestreut sind scheinen besonders attraktiv zu sein Diese Laubbaumart ist der bevorzugte Hohlenbaum und beeinflusst die Bestandsdichte offenbar wesentlich 10 Kiefernsaftlecker besiedeln vor allem Hochtaler weniger haufig Kamm oder Hanglagen 11 Wahrend der Zugzeit rasten die Spechte in unterschiedlich zusammengesetzten Waldern flussbegleitenden Geholzen und Hainen Den Winter verbringen sie vor allem in Kiefern Eichen und Eichen Wacholder Bestanden Im Allgemeinen halten sich Kiefernsaftlecker im Winter in niedrigeren Lagen auf als wahrend der Brutzeit wobei die Mannchen meist die etwas hoheren Bereiche bevorzugen Nur in den sudlichsten Uberwinterungsgebieten werden auch wahrend der Wintermonate Hohenlagen uber 3000 Meter insbesondere in Eichen Kiefern Bestanden aufgesucht 12 Raumbedarf Bearbeiten Kiefernsaftlecker sind zumindest wahrend der Brutzeit territorial Zur Grosse der Territorien liegen nur wenige kleine Untersuchungen vor Sie ergaben durchschnittliche Grossen von 4 10 Hektar 13 Die Siedlungsdichte ist innerhalb des Verbreitungsgebietes sehr unterschiedlich und offenbar massgeblich vom Angebot an geeigneten Nistbaumen abhangig 14 Wenige Angaben reichen von einem Brutpaar 40 Hektar in Kalifornien und etwas uber 4 Brutpaaren 40 Hektar in Colorado 15 Wanderungen Bearbeiten Die nordlichen Populationen dieser Art sind Zugvogel die sudlichen sind Teilzieher oder verbleiben im Brutgebiet Vogel hoherer Lagen ziehen in tiefer gelegene Gebiete Kiefernsaftlecker der Unterart S t nataliae sind im hoheren Masse Zugvogel als die der Nominatform sie ziehen auch weiter nach Suden Weibchen beider Unterarten scheinen eine grossere Zugbereitschaft zu haben und grossere Distanzen zuruckzulegen als Mannchen Erste Zugbewegungen beginnen in British Columbia Anfang September gegen Ende des Monats sind die meisten Brutplatze geraumt Der Heimzug beginnt fruh In Arizona sind einige Brutplatze bereits Ende Februar wieder besetzt die meisten im Marz In den Nordweststaaten erscheinen die ersten Kiefernsaftlecker Mitte Marz Wahrscheinlich ziehen sie in kleinen Gruppen zumindest werden zur Zugzeit haufig solche beobachtet zuweilen auch mit Gruppen des Feuerkopf Saftleckers vergesellschaftet 16 Die Winterquartiere der ziehenden Populationen liegen sudlich der Brutgebiete oder und in tiefer gelegenen Regionen Im Suden reichen die Winterquartiere bis nach Baja California und zu den zentralmexikanischen Provinzen Jalisco und Michoacan ostwarts wurden gelegentlich Uberwinterer im sudlichen Texas und im sudwestlichen Louisiana beobachtet 17 Nahrung und Nahrungserwerb Bearbeiten nbsp Die Fruchte des Pazifischen Erdbeerbaumes bilden im Herbst und Winter eine wichtige NahrungserganzungWie bei allen Saftleckern ist die Nahrungszusammenstellung des Kiefernsaftleckers saisonal sehr unterschiedlich Ausserhalb der Brutzeit besteht die Nahrung zu einem Grossteil aus Baumsaften und Phloem im Winter auch aus Fruchten und Beeren Wahrend der Brutzeit und im Winter wenn die Baumsafte nicht fliessen ernahrt sich die Art vorwiegend von Insekten insbesondere von Ameisen Diese stellen auch das Aufzuchtfutter der Jungen dar Bevorzugte Saftlieferanten sind Pinienarten vor allem die Gelb Kiefer Daneben spielen Douglasien Kustenkiefern Jeffreys Kiefern und unter den Laubbaumen Espen eine insgesamt untergeordnetere Rolle konnen regional jedoch die wichtigsten Saftbaume sein In diese Saftbaume schlagt diese Spechtart in konzentrischen Kreisen flache leicht nach unten geneigte Napflocher in denen sich der Baumsaft sammelt Daneben losen Kiefernsaftlecker auch grossflachig Rinde vom Stamm um einerseits den austretenden Baumsaft zu gewinnen andererseits ernahren sie sich auch vom Rindenbast den sie von der Innenseite der Rindenstucke losen Im Herbst und Winter konnen Fruchte und Beeren eine wichtige Nahrungserganzung darstellen Besonders begehrt sind die Fruchte des Amerikanischen Erdbeerbaums aber auch Wacholderbeeren andere Fruchte und Beeren und Obst werden aufgenommen Wahrend der Brutzeit bilden Insekten den wesentlichen Teil der Nahrung ohne dass jedoch die Aufnahme von Baumsaften vollig eingestellt wird Diese Ernahrungsumstellung beginnt schon in der Vorbrutzeit und betrifft beide Geschlechter Rossameisen und Waldameisen sind die Hauptbeutetiere sie bilden auch den Hauptbestandteil der Nestlingsnahrung Daneben werden verschiedene andere Insekten wie Fliegen Kafer und Blattlause erbeutet Die Art sucht ihre Nahrung vor allem im Stammbereich lebender Baume Die Insektenbeute wird von der Stammoberflache aufgepickt oder durch Stochern aus Ritzen und Spalten geholt Gelegentlich beutet die Art aber auch Ameisennester am Boden aus Die Saftlocher befinden sich ebenfalls bevorzugt im Stammbereich Oft werden bestimmte Saftbaume uber Jahre hinweg aufgesucht 18 Brutbiologie BearbeitenWie alle Spechte werden auch Kiefernsaftlecker noch im ersten Lebensjahr geschlechtsreif Soweit bekannt bruten die meisten auch erstmals in diesem Alter Uber die Dauer der Paarbindung liegen keine Untersuchungen vor wahrscheinlich ist eine Brutzeitbindung Kiefernsaftlecker bruten einmal im Jahr Bei fruhem Gelegeverlust kommen Ersatzbruten vor Balz und Hohlenbau Bearbeiten Die Mannchen besetzen im Spatwinter beziehungsweise in den ersten Fruhlingswochen Reviere die einige geeignete Nistbaume enthalten vor allem Amerikanische Zitterpappeln Bevorzugt werden noch vitale aber durch Pilzbefall geschadigte Exemplare Das Mannchen lockt die etwas spater im Brutgebiet erscheinenden Weibchen durch Rufe Trommeln und durch Anzeigen von Hohlenbaumen Insgesamt ist die Balz des Kiefernsaftleckers recht kurz akustisch jedoch auffallig Die Nisthohlen werden jedes Jahr neu angelegt auch wenn gelegentlich alte wiederverwendet werden Auch unverpaarte Mannchen bauen Nisthohlen Mit Abstand bevorzugtester Nistbaum ist die Amerikanische Zitterpappel Gelegentlich finden sich Nisthohlen in geschadigten Kiefern Fichten und anderen Holzern sehr selten auch in Telegraphenmasten Die Hauptarbeit des Hohlenbaus erledigt das Mannchen Weibchen beteiligen sich in sehr unterschiedlichem Mass daran Der Zeitaufwand fur den Hohlenbau variiert zwischen drei und vier Wochen Zu den Ausmassen der Bruthohlen liegen nur kleine Stichproben vor Danach betragt der durchschnittliche Durchmesser des Einfluglochs 4 17 cm die Tiefe des Nestraums 26 67 cm und dessen Breite 9 14 cm Die meisten Bruthohlen befinden sich in Hohen zwischen 2 und 18 m uber dem Boden 19 Gelege und Brut Bearbeiten Die Eiablage beginnt im gesamten Verbreitungsgebiet recht einheitlich im letzten Aprildrittel Frische Gelege wurden bis Ende Mai festgestellt Die fur die meisten Spechtarten in Farbe und Form typischen weissen matt glanzenden Eier haben durchschnittliche Masse von 23 6 mm 17 3 mm Sie werden in Intervallen von etwa 24 Stunden gelegt Die Gelegegrosse betragt 4 6 3 7 Eier Die Brutzeit variiert zwischen 12 und 14 Tagen Nachts brutet wie bei fast allen Spechtarten nur das Mannchen wahrend des Tages wechseln sich die Partner in etwa halbstundigen Intervallen ab Der Schlupf aller entwickelten Eier erfolgt innerhalb eines maximal zweier Tage sodass die Entwicklungsunterschiede zwischen den Kuken gering sind Beide Eltern futtern und hudern die Nestlinge und entfernen die Faeces Die Nestlingszeit dauert 31 32 Tage manchmal nahrungs und wetterbedingt auch etwas langer Die Nestlinge verlassen die Bruthohle innerhalb eines oder zweier Tage Wenn viele Junge flugge werden kann es auch bis zu vier Tage dauern bis das letzte die Bruthohle verlasst Beim Ausfliegen sind die Jungvogel noch nicht voll flugfahig Entsprechend haufig verunglucken sie in diesen ersten Tagen oder werden das Opfer von Pradatoren Sie bleiben meist in der Umgebung der Nisthohle und werden von den beiden Eltern haufig auch nur vom Weibchen einige Tage mit Futter versorgt Das Mannchen verlasst oft schon wenige Tage vor dem Ausfliegen der Jungen den Familienverband Insgesamt werden junge Kiefernsaftlecker sehr schnell selbstandig Daten zur Dismigration sind nicht verfugbar 20 Reproduktionsrate und Lebenserwartung Bearbeiten Die wenigen Untersuchungen deuten auf eine relativ hohe Reproduktionsrate dieser Spechtart hin Zwischen 60 und 72 2 der Eier schlupfen und uber 3 Junge werden durchschnittlich pro Gelege flugge 21 Zur Lebenserwartung liegen keine Daten vor Systematik BearbeitenJohn Cassin beschrieb 1852 einen weiblichen Kiefernsaftlecker und nannte ihn Black breasted Woodpecker Picus thyroideus 1857 entdeckte John Strong Newberry eine vermeintlich neue Art tatsachlich aber den mannlichen Kiefernsaftlecker und nannte ihn Williamson s Woodpecker Picus williamsonii Beide Spechte wurden nach der Etablierung der Gattung Sphyrapicus 1858 in Artrang in diese Gattung gestellt Erst 1873 erkannte Henry W Henshaw dass es sich um die zwei Geschlechter einer Art handelte und gab ihr den Namen Williamson s Sapsucker Der Kiefernsaftlecker ist eine der vier Arten der Gattung Sphyrapicus der Schwestergattung von Melanerpes Die Gattung hat sich offenbar schon sehr fruh in zwei Linien aufgespalten in eine die den Gelbbauch Saftlecker Sphyrapicus varius den Feuerkopf Saftlecker Sphyrapicus ruber und den Rotnacken Saftlecker Sphyrapicus nuchalis umfasst und eine zweite mit dem Kiefernsaftlecker als einzigem Vertreter Wahrscheinlich sind die gemeinsamen Vorfahren der Saftlecker Spechte der Gattung Melanerpes Der Kiefernsaftlecker ahnelt im Aussehen stark Vertretern dieser Gattung Mannchen etwa dem Eichelspecht Melanerpes formicivorus oder dem Gelbbrauenspecht M cruentatus Weibchen besonders dem Gilaspecht M uropygialis Hybridisierungen mit anderen Saftleckerarten scheinen sehr selten zu sein zwei Hybride mit dem Rotnacken Saftlecker Sphyrapicus nuchalis je ein Mannchen und ein Weibchen wurden beschrieben 22 Zurzeit werden zwei Unterarten anerkannt die sich jedoch nur in Bezug auf die Breite und Lange des Schnabels unterscheiden Spechte der Nominatform S t thyroideus haben geringfugig langere und breitere Schnabel als die der mehr ostlich vorkommenden Unterart S t nataliae Sphyrapicus thyroideus thyroideus Cassin 1852 Brutet im westlichen pazifiknahen Teil des Verbreitungsgebietes Die meisten Vogel der Nominatform sind Standvogel oder Kurzstreckenzieher Sphyrapicus thyroideus nataliae Malherbe 1854 Das Verbreitungsgebiet dieser Unterart liegt ostlich und ist weitgehend von der der Nominatform getrennt Neben ganzjahrig residenten Populationen viele Kurzstrecken zum Teil auch Langstreckenzieher mit Uberwinterungsgebieten sudlich bis Jalisco and Michoacan Bestand und Bedrohung BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Art ist mit 649 000 km mit Abstand das kleinste aller vier Saftleckerarten Auch der geschatzte Gesamtbestand von 300 000 adulten Individuen ist der kleinste der Gattung Laut IUCN liegen jedoch derzeit keine Grunde vor die Art in eine Gefahrdungsstufe einzustufen 3 Laut BBS North American Breeding Bird Survey waren von 1984 bis 1993 im gesamten Verbreitungsgebiet innerhalb der USA zum Teil signifikante Bestandsruckgange zu verzeichnen deren Grunde vor allem im modernen Forstmanagement und in Massnahmen zur Eindammung von Waldbranden vermutet werden 23 Allerdings beruhten diese Angaben auf sehr kleinen stichprobenartigen Untersuchungen Insgesamt scheint der Kiefernsaftlecker in seinem gesamten Verbreitungsgebiet eine relativ haufige Spechtart zu sein 24 Einzelnachweise Bearbeiten James A Jobling The Helm Dictionary of Scientific Bird Names Helm London 2010 ISBN 978 1 4081 2501 4 S 385 Dobbs et al 1997 Population status a b Factsheet auf BirdLife International Winkler HBW 2002 S 309 Abbildungsbeschreibung Dobbs et al 1997 Measurements Winkler et al 1995 S 224 Dobbs et al 1997 Moult Chris Parrish XC14406 Kiefernsaftlecker Sphyrapicus thyroideus xeno canto org 29 Juni 2007 abgerufen am 9 Juni 2019 Dobbs et al 1997 Distribution Dobbs et al 1997 Breeding Range Winkler et al 1995 S 224 Winkler et al 1995 S 224 Dobbs et al 1997 Territoriality Dobbs et al 1997 Breeding Range Dobbs et al 1997 Territoriality Dobbs et al 1997 Migration Dobbs et al 1997 Winter Range Dobbs et al 1997 Food Habits Dobbs et al 1997 Breeding Dobbs et al 1997 Breeding Dobbs et al 1997 Demography and Populations Dobbs et al 1997 Systematics Dobbs et al 1997 Population Status Dobbs et al 1997 Population Status NumbersLiteratur BearbeitenRobert C Dobbs Thomas E Martin Courtney J Conway Williamson s Sapsucker Sphyrapicus thyroideus In A Poole Hrsg The Birds of North America Online Cornell Lab of Ornithology Ithaca 1997 Hans Winkler David A Christie David Nurney Woodpeckers A Guide to the Woodpeckers Piculets and Wrynecks of the World Pica Press Robertsbridge 1995 ISBN 0 395 72043 5 S 68 69 und 224 225 Hans Winkler Family Picidae Woodpeckers In Josep del Hoyo Andrew Elliott Jordi Sargatal Jose Cabot et al Hrsg Handbook of the Birds of the World Band 7 Jacamars to Woodpeckers Lynx Ediciones Barcelona 2002 ISBN 84 87334 37 7 S 274 419 und 452 453 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kiefernsaftlecker Sphyrapicus thyroideus Album mit Bildern Videos und Audiodateien Sphyrapicus thyroideus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Kiefernsaftlecker Sphyrapicus thyroideus bei Avibase Kiefernsaftlecker Sphyrapicus thyroideus auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Kiefernsaftlecker Sphyrapicus thyroideus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kiefernsaftlecker amp oldid 237364515