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Rudolf Hospinian latinisiert auch Rudolf Wirth 7 November 1547 in Fehraltorf 11 Marz 1626 in Zurich war ein Schweizer evangelischer Geistlicher und Theologe Rudolf Hospinian Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Schriftstellerisches und theologisches Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRudolf Hospinian war der Sohn des Pfarrers Adrian Wirth und dessen Ehefrau Dorothea geb Wolf Sein Grossvater war Hans Wirth Vogt von Stammheim und sein Onkel der gleichnamige Kaplan Hans Wirth Diese wurden nach dem Ittingersturm als Radelsfuhrer angeklagt und hingerichtet Sein Vater der ebenfalls angeklagt worden war erhielt einen Freispruch 1 Im Alter von 7 Jahren kam Rudolf Hospinian 1554 nach Zurich und besuchte die Fraumunsterschule wahrend seines Aufenthaltes wurde er durch seinen Taufpaten den Antistes Rudolf Gwalther und seinen Onkel Pfarrer Johann Wolf 1521 1572 unterstutzt und gefordert 2 Nach dem Tod seines Vaters 1563 ubernahmen sie die weitere Fursorge Er immatrikulierte sich 1565 zu einem Theologiestudium an der Universitat Marburg und beendete das Studium an der Universitat Heidelberg nach einem sechsmonatigen Aufenthalt mit einem Magisterabschluss 1568 erhielt er die Professur fur Dogmatik am Carolinum in Zurich und wurde im selben Jahr in die Zurcher Kirche aufgenommen gleichzeitig war er bis 1576 als Pfarrer in Weiach Hirzel und Schwamendingen tatig anschliessend wurde er Rektor am Carolinum Am 25 September 1588 wurde er zum Archidiakon und Chorherrn am Grossmunster ernannt Von 1594 bis 1623 war er Ecclesia Tigurinae Alta Abbatissana Pastor offizieller Titel der Pfarrer die von 1525 bis 1956 am Fraumunster als Pfarrer tatig waren die Wahl zum Antistes lehnte er zweimal ab 1602 erhielt er die Leitung des neugegrundeten Collegium humanitatis fur dessen Grundung er sich nachdrucklich eingesetzt hatte 1613 sandte ihm der Kurfurst Friedrich IV den Heidelberger Chirurgen Martinus Boos der ihn durch eine Operation vom Grauen Star heilte dies war vermutlich die erste Staroperation in der Schweiz Er befand sich unter anderem im Kontakt mit Thomas Kirchmeyer und Kaspar Brusch Rudolf Hospinian war seit 1569 in erster Ehe mit Anna 1612 Tochter des Archidiakons Ludwig Lavater und seit 1612 in zweiter Ehe mit Magdalena Tochter des Politikers Hans Konrad Wirz verheiratet Seine Tochter Elisabetha Wirth 1593 in Zurich war mit dem Theologen Johann Rudolf Stucki verheiratet Schriftstellerisches und theologisches Wirken Bearbeiten Rudolf Hospinian publizierte zahlreiche historische Werke uber Taufe Messe Monchtum Eucharistie Kirchenfeste Fasten religiose Orden die Herrschaft des Papsttums und Begrabnisse mit dem Ziel die katholische Kirche des Irrtums zu uberfuhren Durch Publikationen uber innerprotestantische Streitigkeiten und seiner Schrift Concordia discors seu de origines und progressu formulae concordiae Bergensis gegen die Konkordienformel geriet er in heftige Auseinandersetzungen mit Lutheranern auf seine Schrift antwortete Leonhard Hutter 1614 mit Concordia Concors Johann Heinrich Heidegger gab 1698 die Schriften als Gesamtausgabe heraus diese umfasste sieben Bande von jeweils sechs bis siebenhundert Seiten heute wird sie in der Zentralbibliothek Zurich aufbewahrt Kennzeichnend fur seine Arbeit war sein kirchenhistorisches patristisches dogmengeschichtliches liturgisches und allgemeines Wissen das ihm erlaubte fundierte Argumentationen vor allem gegenuber Katholiken und Lutheranern vorzubringen So wurden von Johann Friedrich Heidegger im ersten Band De Templis alle Schriften vereinigt in denen Rudolf Hospinian die katholische Neigung zu einem magischen Weltbild und zum Aberglauben angriff Ahnliches gilt fur den zweiten Band De festis in dem Hospinian die katholischen Festtage und der daraus entstandene Heiligenkult widerlegte indem er aufzeigte dass sich gerade im Heiligenkult die fur den Katholizismus typische Verdinglichung des Heils manifestiert Genauso entscheidend lehnt er im dritten und vierten Band Historia sacramentaria die Lehre der Transsubstantiation ab wobei er sich auch mit der lutherischen Abendmahlsauffassung auseinandersetze In den weiteren Banden beschaftigt sich Rudolf Hospinian ausserdem mit dem Monchtum De Monachis und insbesondere mit den Methoden der Jesuiten Historia Jesuitica Diese Kampfschrift von 1619 in die er auch die Materialsammlung in Auseinandersetzungen um den Jesuitenorden die Schrift De Studiis Jesuitarum Abstrusioribus Relatio 3 von Johann Cambilhon mit aufnahm blieb sein letztes grosseres Werk Aus seinem Gesamtwerk sticht der funfte Band hervor Concordia discors in dem Hospinian nicht gegen die Katholiken sondern gegen die Lutheraner antritt Besonders die Lehre von der Ubiquitat des verklarten Leibes und Blutes Christi im Abendmahl war Ziel seines Angriffs eine Streitfrage die schon Huldrych Zwingli und Martin Luther auseinandergetrieben hatte Schriften Auswahl BearbeitenDe origine et progressu rituum et ceremoniarum ecclesiasticarum Zurich 1585 De templis hocest de origin progressu et abusu templorum ac omnia rerum omnium ad templa pertinentium Zurich 1587 De monachis seu de origine und progressu monachatus ac ordinum monasticorum equitum militarium tam sacrorum quam saecularium omnium Zurich 1588 De Origine et progressu monachatus ac ordinum monasticorum equitumque militarium omnium Zurich 1588 De festia Judaeorum et Ethnicorum hoc est de origine progressu ceremoniis et ritibus festorum dierum Christianorum Zurich 1592 1593 Concordia discors seu de origines und progressu formulae concordiae Bergensis Zurich 1607 Historia sacramentaria Zurich 1598 1603 Die Gleichnus unseres Herr Jesu Christivon dem Reychen mann und Armen Lazaro Zurich 1614 Historiae sacramentariae pars prior 1681 Literatur BearbeitenHans Ulrich Bachtold Rudolf Hospinian In Historisches Lexikon der Schweiz 15 Januar 2008 Karl Sudhoff Hospinian Rudolph In Johann Jakob Herzog Real encyclopadie fur protestantische Theologie und Kirche Band 6 1856 S 281 283 Digitalisat Hans Trumpy Die volkstumliche Bedeutung von Rudolf Hospinians Festa Christianorum In Zurcher Taschenbuch Bd 100 1980 S 87 105 Weblinks BearbeitenRudolf Hospinian In Bildarchiv Austria Rudolf Hospinian In Burgerbibliothek Bern Online Archivkatalog Portrat Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Hanhart Erzahlungen aus der Schweizergeschichte nach den Chroniken Schweighauser 1829 google de abgerufen am 4 Februar 2020 Martina Sulmoni Einer Kunst und Tugendliebenden Jugend verehrt die Bild Text Kombinationen in den Neujahrsblattern der Burgerbibliothek Zurich von 1645 bis 1672 eingeschr Ansicht Peter Lang 2007 ISBN 978 3 03911 172 5 google de abgerufen am 4 Februar 2020 MDZ Reader Band De Studiis Jesuitarum Abstrusioribus Relatio Cambilhom Johann De Studiis Jesuitarum Abstrusioribus Relatio Cambilhom Johann Abgerufen am 4 Februar 2020 Normdaten Person GND 121891453 lobid OGND AKS LCCN n85355837 VIAF 90632709 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hospinian RudolfALTERNATIVNAMEN Hospinianus Rodolphus Hospinian Rudolph Wirt Rudolph Wirth Rudolf Hospinianus Rudolph Hospinianus Rudolphus Wirth Rudolph Hospinianus Rodolph Hospinian Rodolph W Wirt Rudolf Hospinian Rudolph WirthKURZBESCHREIBUNG Schweizer reformierter Geistlicher und TheologeGEBURTSDATUM 7 November 1547GEBURTSORT FehraltorfSTERBEDATUM 11 Marz 1626STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Hospinian amp oldid 238891241