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Rudolf Georg Strey 28 April 1907 in Templin Deutsches Kaiserreich 30 Juni 1988 in Namibia war ein deutsch namibischer Botaniker und ehemaliger Landwirt Sein botanisches Autorenkurzel lautet Strey 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Dedikationsnamen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStrey war der zweitjungste Sohn von Wilhelm Georg Strey der zunachst Apotheker in Templin und danach in Stettin und Angermunde war Strey besuchte von 1914 bis 1918 das Friedrich Wilhelm Gymnasium in Stettin und von 1918 bis 1923 das Uckermarkische Real Pro Gymnasium in Angermunde Wahrend sein Bruder ebenfalls Apotheker wurde schlug Strey eine berufliche Laufbahn in der Landwirtschaft ein Er besuchte zwischen 1923 und 1928 eine Reihe von landwirtschaftlichen Einrichtungen in Genschmar im Oderbruch auf dem Rittergut Gross Lubars im Westhavelland in Gross Santersleben in der Magdeburger Borde und schliesslich in Groningen bei Rathenow Von 1927 bis 1928 absolvierte er eine landwirtschaftliche Fachschule die Hohere Lehranstalt fur Praktische Landwirte in Potsdam wo er zum staatlich gepruften Landwirt diplomiert wurde Aufgrund der Depression und der Abwertung der Wahrung in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise wanderte er nach Sudwestafrika aus Er ging bei August Stauch einem Diamantenhandler in die Lehre und arbeitete auf dessen Farm Dordabis wo er auf der benachbarten Farm Ibenstein seine erste Frau kennenlernte Kurz darauf ging Stauchs Geschaft in Konkurs und Strey besuchte einen Kurs uber Karakulschafzucht am Neudamm Agricultural College bei Windhoek Streys Vater und sein Onkel kamen 1930 nach Sudwestafrika und Strey machte sich auf der staatlichen Farm Buellspoort Nr 172 Distrikt Rehoboth in der Nahe der Naukluftberge selbstandig Sein Vater unterstutzte ihn beim Kauf des Hofes aber er blieb nur kurze Zeit bevor er nach Deutschland zuruckkehrte Der Betrieb erwies sich bis zur grossen Durre von 1933 als rentabel fur die Milchviehhaltung woraufhin Strey auf die Haltung von grauen und schwarzen Karakulschafen umstieg Wahrend dieser Zeit erkrankte er schwer an einer Kombination aus Maltafieber Amobenruhr und Malaria und kehrte zur Behandlung nach Deutschland in das Institut fur Tropenmedizin Tubingen zuruck Strey entwickelte ein Interesse an der Botanik wahrend er als Landwirt der Frage nachging welche Pflanzen fur sein Vieh entweder geniessbar oder giftig waren Da es nur wenig Literatur gab bemuhte er sich verschiedene Botaniker zu konsultieren Im Dezember 1934 besuchte ihn Kurt Dinter auf der Buellspoort Farm und er traf auch Otto Heinrich Volk sowie Ernst Bruno Schonfelder 1940 wurde Strey zunachst in Baviaanspoort und Koffiefontein interniert spater kam er in das Internierungslager Andalusia im heutigen Jan Kempdorp in der Nahe von Warrenton in der damaligen Kapprovinz Eine Reihe deutscher Wissenschaftler gerieten ebenfalls in Kriegsgefangenschaft darunter Wolfgang Muller Stoll Sigmund Eugen Adolf Rehm Hans Cloos und Volk Sie organisierten im Lager einen universitatsahnlichen Botaniklehrgang der 1940 begann und bis 1946 dauerte Die Studenten wurden regelmassig gepruft und nach dem Krieg wurde der Abschluss von den deutschen Universitaten anerkannt Auf Anregung von Volk baute Strey eine neue Kartei der Flora Sudwestafrikas auf und kombinierte die Namen aus der Kartei von Dinter mit der Flora von Paul Range und den Herbarlisten von Schonfelder und Ernst Rusch Anschliessend legte er eine Kartei fur alle korrekten Pflanzennamen mit Angaben zu Literatur Synonymen Typen und Belegsammlungen an In dieser Zeit wurde das Werk Genera of South African Flowering Plants von Edwin Percy Phillips ins Deutsche ubersetzt Streys Kartei befindet sich zusammen mit seinen Verzeichnissen von Sammlern Fundorten und botanischer Literatur uber Sudwestafrika im National Herbarium in Pretoria Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft ging Strey nach Stellenbosch wo er einige Monate bei Hans Herre blieb der die Leitung des Botanischen Gartens der Universitat Stellenbosch erneut ubernommen hatte Strey arbeitete in den Garten und im Herbarium der Universitat zusammen mit Sigmund Eugen Adolf Rehm Ende November 1946 kehrte er nach Buellspoort zuruck Aus gesundheitlichen Grunden aber auch wegen seiner neuen und anderen Interessen gab er die Landwirtschaft auf Er begann in allen Teilen des Landes zu sammeln und sandte seine Pflanzen zur Bestimmung nach Kew Munchen Kirstenbosch und Pretoria Botanical Research Institute Zwiebeln Samen und Sukkulente wurden an Herre in Stellenbosch geschickt Strey war auch ein eifriger Insektensammler und sammelte Blindkafer aus der Namib Er sammelte auch Pilze die hauptsachlich im Plant Protection Research Institute PREM aufbewahrt werden Er setzte die Zusammenstellung der Verzeichnisse der Sammler in Sudwestafrika der Literatur der Ortsnamen und der Karten fort aber sein Hauptinteresse galt zwischen 1947 und 1952 der Archaologie als er mit dem Prahistoriker Abbe Henri Breuil einem Experten fur palaolithische Archaologie zusammenarbeitete der vor allem fur seine Studien uber Hohlenkunst bekannt war Breuil hatte von 1944 bis 1951 einen Lehrstuhl an der Witwatersrand Universitat inne und unternahm zwischen 1947 und 1950 drei bedeutende Exkursionen die Brandberg Expeditionen nach Sudwestafrika Strey leitete und half bei der Organisation dieser Reisen und zusammen mit Ernst Rudolf Scherz und anderen erforschten erfassten und kartierten sie prahistorische Statten in Sudwestafrika und in der Kapprovinz 1950 leitete Strey in Zusammenarbeit mit dem Ethnologen Martin Gusinde eine Expedition zum Okavango um den Stamm der Taung Buschmanner zu erforschen Seine Sammlungen von Felsmalereien Steinwerkzeugen und anderen Exponaten befinden sich im Windhoek Museum im Swakopmund Museum und in den archaologischen Sammlungen der Witwatersrand Universitat Strey lernte auf einer der Expeditionen mit Breuil seine zweite Frau Rita kennen Sie arbeitete als Kunstlerin mit der Gruppe zusammen und reproduzierte verschiedene Gemalde 1950 verkaufte Strey die Farm Buellspoort Anschliessend organisierte er Expeditionen bis er 1953 nach Pretoria ging Er erhielt eine Anstellung in einer kleinen Druckerei und kaufte schliesslich seine eigene Druckerei in Germiston Im Februar 1955 wurde Strey als Techniker an das Botanische Forschungsinstitut in Pretoria berufen um im National Herbarium PRE zu arbeiten Im Jahr 1961 verfasste er eine Schrift mit dem Titel Two hundred years of Botanical Research in South West Africa das den Hohepunkt seiner fruheren Forschungen darstellte Darin gibt er einen Uberblick uber die Geschichte der Botanik in Sudwestafrika unterteilt in verschiedene Epochen mit einer Auflistung der wichtigsten Sammler und der Herbarien in denen die Sammlungen untergebracht sind Die Literatur die fur die Botanik in Sudwestafrika von besonderem Interesse ist wird aufgefuhrt darunter Karten Okologie Physiologie Heil und Giftpflanzen Strey arbeitete sieben Jahre lang in Pretoria und lebte auf einem Grundstuck in Silverton wo er auch Huhner zuchtete Im April 1962 wurde er an das Natal Herbarium in Durban versetzt wo er Kurator und spater Leiter der botanischen Forschungsabteilung wurde Seine Jahre in Natal markierten die wissenschaftlich aktivste Phase seiner Karriere Er reorganisierte das Natal Herbarium und baute ein Museum mit fruhen Sammlungen von John Medley Wood und eigenen Sammlungen von Insekten Holz Fruchten und Samen auf Strey entwickelte den Herbariumsgarten und pflanzte eine grosse Anzahl seltener Pflanzen aus Natal Er sammelte in einem moglichst grossen Gebiet da viele Arten nur von wenigen Exemplaren bekannt waren Seine Sammlungen die bei seiner Ankunft in Durban mit 4150 Exemplaren begannen erreichten bis zu seiner Pensionierung 11 300 Strey legte auch grossen Wert darauf die Typlokalitaten seltener oder einmal gesammelter Pflanzen aus Natal zu besuchen Seine ersten Forschungen im Natal Herbarium betrafen 1965 die Gattung Dietes aus der Familie der Schwertliliengewachse Seine Notizen Praparate von Blutenblattern sowie Kisten mit Fruchten und Samen sind im Plant Protection Research Institute PREM untergebracht Danach widmete sich Strey den Palmengewachsen insbesondere den Gattungen Hyphaene und Raphia Er konzentrierte sich vor allem auf die reiche Flora der Sandsteingebiete im sudlichen Natal und Pondoland mit ihren vielen endemischen Arten Er sammelte oft zusammen mit Hugh Barry Nicholson mit dem er die Region intensiv bearbeitete Strey entwickelte ein reges Interesse an der Familie der Araliengewachse und betrieb intensive Studien uber die Gattung Cussonia Neben seinen veroffentlichten Studien erstellte Strey sehr umfassende biographische Notizen uber fruhe botanische Sammler in Natal insbesondere uber Mark Johnston McKen John Medley Wood und Wilhelm Keit Die meisten seiner Aufzeichnungen die er in Museen und Bibliotheken in Sudafrika und Europa insbesondere auf einer Uberseereise im Jahr 1978 machte befinden sich entweder im Killie Campbell Museum oder im Natal Herbarium in Durban Strey ging Ende April 1972 in den Ruhestand wurde aber noch drei Jahre lang bis Ende 1975 weiterbeschaftigt bevor er sich endgultig in sein Cottage im Village of Happiness in der Nahe von Margate zuruckzog Dedikationsnamen BearbeitenNach Strey sind unter anderen die folgenden Taxa benannt Pseudosalacia streyi Codd Crassula streyi Toelken Sonderina streyi Merxm Turraea streyi F White amp B T Styles Anthospermum streyi Puff Indigofera hochstetteri Bak ssp streyana Merxm A Schreib Indigofera herrstreyi Schrire Eriosema streyi C H Stirt Literatur BearbeitenBrian David Schrire Obituary Rudolf Georg Strey 1907 1988 In Bothalia Band 19 Nummer 1 1988 S 137 139Weblinks BearbeitenStrey Rudolf Georg 1907 1988 In JSTOR Abgerufen am 21 Mai 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Strey Rudolf Georg 1907 1988 In International Plant Names Index The Royal Botanic Gardens Kew Harvard University Herbaria amp Libraries and Australian National Botanic Gardens 2021 abgerufen am 21 Mai 2022 englisch Normdaten Person VIAF 304914283 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 21 Mai 2022 PersonendatenNAME Strey Rudolf GeorgKURZBESCHREIBUNG deutsch namibischer Botaniker und LandwirtGEBURTSDATUM 28 April 1907GEBURTSORT Templin Deutsches KaiserreichSTERBEDATUM 30 Juni 1988STERBEORT Namibia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Georg Strey amp oldid 223253375