www.wikidata.de-de.nina.az
Das Rondo a Moll KV 511 ist ein Klavierwerk von Wolfgang Amadeus Mozart das er im Marz 1787 in Wien komponierte und mit dem er auf den Tod eines Freundes reagierte Mit seiner dusteren von schmerzlicher Chromatik bestimmten Klangsprache 1 den ausgedehnten Couplets und dem haufigen Changieren zwischen Moll und Dur gehort das Rondo zu den bedeutenden und bekenntnishaften Einzelstucken Mozarts 2 W A Mozart Detail aus einem Gemalde von Johann Nepomuk della Croce ca 1780 Inhaltsverzeichnis 1 Zur Musik 2 Besonderheiten und Entstehung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseZur Musik BearbeitenDas achttaktige Thema des an eine Siciliana erinnernden Ritornells setzt mit einem punktierten durch Doppelschlag verzierten Motiv auf dem Ton e ein der dreimal wiederholt wird Der dunkle Charakter des Themas wird auch durch das abfallende Intervall der Quinte gepragt Ihm schliesst sich von Takt 2 bis 3 eine aufsteigende chromatische Tonleiter von b bis e an die nach dem Quartschritt auf a mit absteigender diatonischer Skala endet In Takt 5 wiederholt Mozart die Melodie und umspielt den chromatische Aufstieg In der ab Takt 9 folgenden helleren C Dur Episode ersetzt er die fallende Quinte des punktieren Motivs durch eine aufwarts gerichtete Terz und fuhrt uber die Dominante E Dur zum Thema in der Haupttonart zuruck Mit Takt 31 beginnt das erste Couplet in F Dur das ebenfalls mit chromatischen Motiven arbeitet Dem verkurzten Ritornell ab Takt 81 folgt das zweite Couplet in A Dur das mit dem Doppelschlag Motiv und chromatischen Laufen arbeitet sowie eine konzertante Triolen Figur hinzufugt um schliesslich in Takt 129 zum ersten Thema zuruckzukehren Die gebrochenen Akkorde der Begleitung ab Takt 163 beleuchten das erste Thema harmonisch neu etwa in Takt 165 mit dem Gegenklang F Dur und dramatisieren das Geschehen Die mit Takt 173 einsetzende Triolenbewegung mundet in eine Coda die mit ihrer innigen Begleitfigur die neapolitanischen Sexte als Hohepunkt des schmerzlichen Ausdrucks erreicht 3 Besonderheiten und Entstehung BearbeitenDie Chromatik dominiert weite Teile des Werkes und erstreckt sich auch auf die Nebengedanken Verzierungen und Couplets Die Verflechtung der Stimmen geht uber den Bereich der Klaviermusik hinaus ins Kammermusikalische 4 Der Aufbau des 182 Takte umfassenden Andantes kann grob mit dem Schema ABACA umschrieben werden Das erste Couplet erinnert mit seinen kontrapunktischen Passagen und Sechzehntel Laufen an eine Invention das zweite greift den Rhythmus der Siciliana wieder auf ist dabei aber pianistisch anspruchsvoller Da das Thema des Ritornells zunehmend verziert wird wirkt das Rondo mitunter wie eine Variation die allerdings durch den stets pragenden 6 8 Takt zusammengehalten wird 5 Beide Couplets sind dreiteilig und konnten auch als sehr kurze Sonatenhauptsatze betrachtet werden 6 Das erste etwa mit einer sich von F bis C Dur bewegenden Exposition einer modulierenden Durchfuhrung die durch einen jahen an die Musik Franz Schuberts erinnernden Trugschluss in Des Dur auffallt und einer Reprise ab Takt 54 Die ricercarartige Chromatik und der Siciliana Rhythmus geben dem Stuck eine sudliche Note Mit den Verzierungen in den Couplets greift Mozart auf das pragende erste Thema zuruck 7 In einem Brief an seinen Vater von Marz 1787 erwahnte er den biographischen Anlass der dusteren Komposition den traurigen Todesfall seines liebsten besten Freundes Grafen von Hatzfeld 8 Viele Details des Stuckes sind ungewohnlich und geben ihm eine Sonderstellung im Œuvre Mozarts Hierzu zahlen die ausdrucksvollen Arpeggien der Begleitung am Schluss und die chromatischen Figuren in der Mittelstimme des ersten Couplets Eigenschaften die auf die Klaviermusik der Romantik vorausweisen 9 Fur Hermann Albert und Glenn Stanley zeigt das Rondo die damonische Seite von Mozarts Wesen Im Vergleich mit dem Rondo D Dur KV 485 von 1786 einem galant liebenswurdigen Gesellschaftsstuckchen treffe der Horer hier auf ein personliches Bekenntnis von dessen seelischen Abgrunden der harmlose Vorganger sehr weit entfernt sei 10 Literatur BearbeitenAllen Forte Generative Chromaticism in Mozart s Music The Rondo in A Minor K 511 The Musical Quarterly 66 4 1980 S 459 483 Marie Agnes Dittrich Mozart Handbuch Hrsg Silke Leopold Barenreiter Metzler Stuttgart und Kassel 2005 ISBN 3 476 02077 0 S 548Einzelnachweise Bearbeiten Gunther Batel Meisterwerke der Klaviermusik Wolfgang Amadeus Mozart Variationen Fantasien Einzelstucke Fourier Verlag Wiesbaden 1997 S 175 Harenberg Klaviermusikfuhrer 600 Werke vom Barock bis zur Gegenwart Wolfgang Amadeus Mozart Rondo a Moll KV 511 Meyers Mannheim 2004 S 598 Marie Agnes Dittrich Mozart Handbuch Hrsg Silke Leopold Barenreiter Metzler Stuttgart und Kassel 2005 S 548 Gunther Batel Meisterwerke der Klaviermusik Wolfgang Amadeus Mozart Variationen Fantasien Einzelstucke Fourier Verlag Wiesbaden 1997 S 176 Marie Agnes Dittrich Mozart Handbuch Hrsg Silke Leopold Barenreiter Metzler Stuttgart und Kassel 2005 S 548 So Marie Agnes Dittrich Mozart Handbuch Hrsg Silke Leopold Barenreiter Metzler Stuttgart und Kassel 2005 S 548 Marie Agnes Dittrich Mozart Handbuch Hrsg Silke Leopold Barenreiter Metzler Stuttgart und Kassel 2005 S 548 Zit nach Harenberg Klaviermusikfuhrer 600 Werke vom Barock bis zur Gegenwart Wolfgang Amadeus Mozart Rondo a Moll KV 511 Meyers Mannheim 2004 S 598 So Gunther Batel Meisterwerke der Klaviermusik Wolfgang Amadeus Mozart Variationen Fantasien Einzelstucke Fourier Verlag Wiesbaden 1997 S 176 Marie Agnes Dittrich Mozart Handbuch Hrsg Silke Leopold Barenreiter Metzler Stuttgart und Kassel 2005 S 548Normdaten Werk GND 300110537 lobid OGND AKS VIAF 195807934 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rondo a Moll Mozart amp oldid 237766382