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Ein Notenwert ist die Darstellung der Tondauer einer Note in der Notenschrift Die Ableitung der absoluten Dauer eines Tons kann nur in Verbindung mit einer Tempoangabe erfolgen da der Notenwert nur das Verhaltnis zu anderen Notenwerten anzeigt Ganze Halbe Viertel Achtel Sechzehntel Zweiunddreissigstel und Vierundsechzigstel Inhaltsverzeichnis 1 Noten 2 Pausen 3 Punktierungen 4 Teilungen 4 1 Triole 4 2 Andere Teilungen 4 3 Notation 4 4 Spielpraxis 4 5 Berechnung 5 Literatur 6 EinzelnachweiseNoten Bearbeiten nbsp Darstellung der Notenwerte im Umfang von 4 4 Takten nbsp Schreibweisen fur die BrevisDie gebrauchlichsten Notenwerte der westlichen Musiknotation sind auf der Grafik zu sehen Die Noten setzen sich aus den Elementen Kopf leer oder gefullt Hals mit oder ohne und Fahnchen bzw Balken zusammen In der ersten Spalte sehen wir die ganze Note leerer Kopf ohne Hals die halbe Note leerer Kopf mit Hals die Viertelnote dunkel gefullter Kopf mit Hals Die Anordnung der Noten untereinander zeigt im Bild das Verhaltnis ihrer Tondauern Eine ganze Note ist gleich lang wie zwei halbe Noten und eine halbe Note lasst sich in zwei Viertelnoten teilen Mathematisch gesehen kann hier Bruchrechnung angewendet werden wobei sich die Nenner auf Zweierpotenzen Ganze Halbe Viertel Achtel etc beschranken Bei Triolen und anderen Unterteilungen gilt dies allerdings nicht siehe unten Die zweite Spalte zeigt die weiteren Halbierungen der Werte die jeweils durch Hinzufugen eines weiteren Fahnchens oder Balkens entstehen die Achtelnote gefullter Kopf mit einem Fahnchen oder Balken am Hals die Sechzehntelnote gefullter Kopf mit zwei Fahnchen oder Balken am Hals die Zweiunddreissigstelnote gefullter Kopf mit drei Fahnchen oder Balken am Hals Wenn mehrere Noten mit Fahnchen aufeinanderfolgen so kann man sie mit Balken verbinden anstatt jede mit einem Fahnchen zu versehen Mit dieser Schreibweise zeigt man ausserdem oft die musikalische oder rhythmische Gruppierung der Tone an z B Phrasierung oder legato Einzelne Achtel mit Fahnchen deuten dementsprechend akzentuierte Noten oder Staccato an Sehr kleine Notenwerte sind aufgrund der zunehmenden Zahl von Balken bzw Fahnchen schlechter zu lesen doch prinzipiell ist dieses System beliebig weit fortsetzbar So sind zuweilen Vierundsechzigstelnoten und Einhundertachtundzwanzigstelnoten anzutreffen Die Brevis oder Doppelganze findet sich vor allem im Bereich der Alten Musik Mittelalter und Renaissance Die Brevis kommt in spaterer und auch heutiger Musik nur selten vor da die damals vorherrschenden sehr ausgedehnten Taktarten wie 4 2 oder 3 2 heute kaum mehr genutzt werden und somit ein Takt in der Regel keine Doppelganze umfassen kann Das Bild zeigt drei verschiedene Schreibweisen Noch langer als die Brevis sind Longa und Maxima oder Longa duplex Pausen Bearbeiten nbsp Das alte System zur Bezeichnung mehrtaktiger Pausen nbsp Noten und entsprechende Pausenwerte ganze Pause halbe Pause Viertelpause usw Analog zu den Notenwerten gibt es entsprechende Pausenwerte ganze Pause halbe Pause Viertelpause Achtelpause usw In der Abbildung sind die verschiedenen Pausen unter den entsprechenden gleich langen Noten zu sehen nbsp Mehrtaktige Pause moderne NotationDie ganze Pause hangt an der zweitobersten die halbe Pause liegt auf der mittleren der funf Notenlinien Die doppelte Pause verbindet diese beiden Linien und ist deutlich schmaler als die ganze bzw halbe Pause Sich uber uber mehrere Takte hinweg erstreckende Pausen werden mit einem liegenden Balken gekennzeichnet an dessen Enden sich zwei Senkrechte befinden Uber dem System wird die Dauer der Pause in Takten als Zahl angegeben Es ist ublich am Ende einer vieltaktigen Pause Stichnoten anderer markanter Stimmen zu setzen um dem Musiker den korrekten Einsatz zu erleichtern Die Pause in der Notation von Neumen wird lateinisch mit Pausa bezeichnet Punktierungen Bearbeiten Hauptartikel Punktierung Musik Wird einem Noten oder Pausenwert ein Punkt angefugt so verlangert sich der Wert um die Halfte also um die Lange des nachstkleineren Notenwertes Die punktierte Note oder Pause entspricht damit dem Dreifachen des nachstkleineren Notenwertes Eine punktierte halbe Note entspricht also einer halben Note plus einer Viertelnote eine punktierte Viertelnote einer Viertel plus einer Achtelnote Eine doppelte Punktierung verlangert eine Note oder Pause um die Halfte und ein Viertel Somit entspricht eine doppelt punktierte halbe Note einer halben Note plus einer Viertelnote plus einer Achtelnote Teilungen BearbeitenTriole Bearbeiten nbsp Halbetriole nbsp Vierteltriole nbsp Achteltriole nbsp Rhythmisierungen einer TrioleWenn an die Stelle von zwei gleich langen Noten drei gleich lange Noten derselben Art treten spricht man von einer Triole zum lateinischen Wortbildungselement tri drei dreifach mit Verkleinerungssuffix olus 1 So bietet ein 4 4 Takt Platz fur zwei Vierteltriolen oder vier Achteltriolen Ein einzelner Wert einer Achtel Viertel bzw Halbetriole entspricht einem Drittel einer Viertelnote halben Note bzw ganzen Note Unterteilungen in drei Teile heissen ternar Unterteilungen in zwei Teile binar Eine Triole ist somit der ternare Ersatz fur eine binare Gruppe Die Verwendung von zusammengesetzten Dauern und Pausen ermoglicht es Triolen innerlich zu rhythmisieren Andere Teilungen Bearbeiten Wenn an die Stelle von drei gleich langen Noten zwei gleich lange Noten derselben Art treten spricht man von einer Duole So bietet ein 6 8 Takt Platz fur zwei Achtelduolen Die viergliedrige Quartole tritt fur drei oder sechs die funfgliedrige Quintole fur drei vier oder sechs die sechsgliedrige Sextole fur vier und die siebengliedrige Septole oder Septimole fur sechs oder acht Noten gleicher Form ein 2 Die weiteren Teilungen heissen Oktole Nonole oder Novemole Dezimole Undezimole usw Sextolen konnen sich in zweimal drei oder dreimal zwei Noten gruppieren die erste Form gilt als Doppeltriole die zweite Form als eigentliche Sextole 3 Im folgenden Beispiel steht das Wort Apfelstrudel fur vier gleiche Notenwerte Grossmutters Hefezopf und Schokosahnetorte reprasentieren Doppeltriole und Sextole Vierergruppe Ap fel stru delDoppeltriole Gross mut ters He fe zopfSextole Scho ko sah ne tor teNotation Bearbeiten Um eine Triole anzuzeigen wird die Notengruppe mit der Zahl 3 versehen eine Quartole erhalt die Zahl 4 und so weiter Die Zahl steht mittig uber oder unter der Notengruppe und wird oft mit einem kurzen Bogen in der Art eines Legatobogens gekennzeichnet Wo ein durchgangiger Balken fehlt kann die Notengruppe mit einer eckigen Klammer versehen werden die Beginn und Ende genau anzeigt In komplexeren Fallen wird statt der Zahl gelegentlich das Zahlenverhaltnis angegeben Takt 6 von Karlheinz Stockhausens Klavierstuck I steht im 2 4 Takt und wird von der Angabe 5 4 uberspannt funf Achtel treten an die Stelle von vier Achteln Die ersten zwei dieser vier Achtel sind wiederum mit 7 8 bezeichnet die ubrigen drei Achtel mit der Angabe 11 12 sieben bzw elf treten an die Stelle von acht bzw zwolf Zweiunddreissigsteln In Fallen in denen eine Triolisierung nicht vorubergehend akzidenziell zufallig sondern dauerhaft modal von beibehaltener Art ist wird oft gar keine Teilungsangabe vorgenommen So zieht sich eine Achteltriolenbewegung durch den ganzen ersten Satz von Ludwig van Beethovens sogenannter Mondscheinsonate ohne dass die Triolen eigens angezeigt werden Auch andere irregulare Unterteilungen werden nicht immer ausdrucklich notiert Wo sich die Notenwerte des Taktes nicht zur regularen Gesamtmenge addieren muss umsichtig ermittelt werden wo z B Quartolen oder Quintolen zu spielen sind Spielpraxis Bearbeiten nbsp Punktierte Achtel als Triole nbsp Achtel als Triole nbsp Notes inegales punktiert nbsp Notes inegales triolisch Im Hoch und Spatbarock findet man oft Abschnitte die mit Triolen aufzufuhren sind obwohl diese nicht als solche notiert werden Das geschieht meistens als Angleichung wenn eine Stimme Triolen die andere jedoch keine enthalt oder wenn eine Linie standig Triolen die andere punktierte Achtel und Sechzehntel aufweist In der franzosischen und franzosisch gepragten Barockmusik werden auch meistens langere Passagen die nur aus Achtelketten bestehen triolisch als Triolenviertel Triolenachtel aufgefuhrt eventuell auch als Ketten von punktierten Achteln Sechzehnteln siehe dazu notes inegales Im Blues im Jazz und in der Rockmusik gibt es das Triolenfeeling oder Shuffle genannte Phanomen dass als Achtel notierte Unterteilungen beim Spielen wie Triolen behandelt werden Tatsachlich geht es hierbei um ein gefuhltes Lang Kurz das praktisch kontinuierlich zwischen zwei Extremen variieren kann allerdings erst ab einem gewissen absoluten Referenzwert namlich dort wo man die kleinste vorkommender Dauer nicht mehr zahlend wahrnimmt So konnen auf dieser mikrorhythmischen Ebene je nach Tempo auch 3 1 4 1 5 1 scharfer aber z B auch 2 1 3 2 4 3 weniger scharf so wie kontinuierliches Changieren zwischen diesen noch als Shuffle aufgefasst werden Entscheidend ist dass die Langung als der metrische Schwerpunkt also als der Anfang Referenzpunkt bei der Wahrnehmung der modal rhythmischen Lang Kurz Gestalt aufgefasst wird Berechnung Bearbeiten nbsp Beispiel fur die Aufteilung der Zeitachse in zwolf gleiche Abschnitte bei einer Quartole mit vier Zahlzeiten auf drei zu teilenden Zahlzeiten sodass alle Schlage der zu teilenden und der geteilten Zahlzeiten genau auf einen Schlag zwischen den Abschnitten kommen Die Grundzahlzeiten auf der Zwolferskala sind die 1 die 5 und die 9 und die Zahlzeiten der Quartole sind die 1 die 4 die 7 und die 10 Damit ein triolisierter mit einem regularen binaren Notenwert vergleichbar ist muss die ubergeordnete Dauer in das kleinste gemeinsame Vielfache aufgebrochen werden 2 3 6 So dauert das regulare Achtel drei Sechstel ein triolisiertes Achtel zwei Sechstel einer Viertelnote Wenn X displaystyle X nbsp Zahlzeiten in Y displaystyle Y nbsp gleiche Teile geteilt werden sollen kann das kleinste gemeinsame Vielfache V kgV X Y displaystyle V operatorname kgV X Y nbsp der beiden ganzen Zahlen X displaystyle X nbsp und Y displaystyle Y nbsp genommen werden um eine gleichmassige Aufteilung auf der Zeitachse zu erreichen die fur alle auftretenden Zahlzeiten einen entsprechenden Schlag hat Die Grundzahlzeiten mit X displaystyle X nbsp Schlagen sind dann auf der kleinteiligen Skala mit V displaystyle V nbsp Schlagen V X i i X 1 displaystyle V X i i cdot X 1 nbsp mit 0 i lt V X displaystyle 0 leq i lt frac V X nbsp Die Zahlzeiten der Teilung mit Y displaystyle Y nbsp Schlagen ergeben sich auf den folgenden Zahlzeiten der kleinteiligen Skala mit V displaystyle V nbsp Schlagen V Y j j Y 1 displaystyle V Y j j cdot Y 1 nbsp mit 0 j lt V Y displaystyle 0 leq j lt frac V Y nbsp Wenn eine Quartole mit Y 4 displaystyle Y 4 nbsp Zahlzeiten auf X 3 displaystyle X 3 nbsp Zahlzeiten verteilt werden soll muss der gesamte Zeitraum in V 12 displaystyle V 12 nbsp Abschnitte geteilt werden siehe Abbildung 2 Die Schlage auf der kleinteiligen Skala fur die Grundzahlzeiten V X i displaystyle V X i nbsp lauten dann 1 5 und 9 und diejenigen fur die Teilung V Y i displaystyle V Y i nbsp lauten dann 1 4 7 und 10 Literatur BearbeitenChristoph Hempel Neue allgemeine Musiklehre mit Fragen und Aufgaben zur Selbstkontrolle 7 Auflage Schott Mainz 1997 Wieland Ziegenrucker ABC Musik Allgemeine Musiklehre 6 Auflage Breitkopf amp Hartel Wiesbaden 2009 Einzelnachweise Bearbeiten Willi Apel Harvard Dictionary of Music 2 Auflage Heinemann London 1976 Eintrag Triplet Gunther Drosdowski Hrsg Duden Das grosse Fremdworterbuch Dudenverlag Mannheim 1994 Eintrage tri und Triole Hans Heinrich Eggebrecht Hrsg Riemann Musiklexikon Sachteil Schott Mainz 1967 Eintrage Duole Quartole Quintole Sextole und Septole Stanley Sadie Hrsg The New Grove Dictionary of Music and Musicians Macmillan London 1989 Eintrag Sextolet Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notenwert amp oldid 233583390 Triole