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Arthur John Robin Gorell Milner FRS FRSE 13 Januar 1934 in Yealmpton bei Plymouth 20 Marz 2010 in Cambridge war ein britischer Professor fur Informatik und Turingpreistrager Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Auszeichnungen Auswahl 2 1 Royal Society Milner Award 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenMilner war der Sohn des Infanterieoffiziers John Theodore Milner und von Muriel Emily Milner Er verbrachte seine Kindheit an verschiedenen Orten in England Schottland und Wales Zeitweise besuchte er die Selwyn House School und ab 1947 als Stipendiat das Eton College u a mit dem spateren Lord Richard Layard Anschliessend absolvierte er von 1952 bis 1954 seinen Militardienst bei den Royal Engineers am Suezkanal wo er den Rang eines Unterleutnants erreichte und studierte dann mit einem weiteren Stipendium Mathematik und spater Philosophie am King s College der University of Cambridge Im Jahre 1957 erhielt er seinen B A und arbeitete in London zunachst in mehreren Teilzeitjobs spater ein Jahr als Schullehrer im Fach Mathematik an der St Marylebone Grammar School und schliesslich ab 1960 als Programmierer bei Ferranti wo er sich um die Programmbibliothek des Sirius Computers kummerte 1963 wurde er fur eine Dozententatigkeit fur Mathematik und Informatik an die City University London berufen wo insbesondere durch die Arbeiten von Christopher Strachey sein Interesse an kunstlicher Intelligenz geweckt wurde Es folgten Forschungstatigkeiten an der Swansea University 1968 bis 1971 der Stanford University 1971 bis 1973 und ab 1973 der University of Edinburgh wo er 1984 nach einer Gastprofessur an der Universitat Aarhus 1979 bis 1980 1984 ordentlicher Professor wurde und 1986 bis 1989 Grundungsdirektor des Laboratory for Foundations of Computer Science war Er starkte dort vor allem die Verankerung der Theoretischen Informatik in der Lehre 1995 kehrte er an die Universitat Cambridge zuruck wo er von 1996 bis 1999 das Computer Laboratory leitete von dem er sich schrittweise zuruckzog 2001 emeritierte er forschte aber sowohl in Cambridge als auch in Edinburgh weiter und hatte 2006 bis 2007 den chaire internationale de recherche Blaise Pascal an der Ecole normale superieure in Paris inne Milner war stets an den theoretischen Grundlagen fur praktische Probleme interessiert mit Schwerpunkten etwa in Programmiersprachen formalem Beweisen und abstrakten Berechnungsmodellen Er entwickelte inspiriert von der Arbeit Dana Scotts in John McCarthys Forschungsgruppe in Stanford LCF Logic for Computable Functions eines der ersten Werkzeuge zum automatischen Beweisen Die Programmiersprache ML Meta Language die er fur die Realisierung von LCF entwickelte war die erste Sprache mit polymorpher Typinferenz und typsicherer Ausnahmebehandlung und hat sich zur eigenstandigen Arbeits und Lehrprogrammiersprache entwickelt Auch deren Weiterentwicklung zu Standard ML leitete Milner von 1983 bis 1990 In einem ganz anderen Bereich entwickelte Milner eine Theorie zur Analyse nebenlaufiger Systeme den Kalkul kommunizierender Systeme CCS Grundlage des ISO Standards Language of Temporal Ordering Specification LOTOS und mit Joachim Parrow und David Walker seinen Nachfolger den p Kalkul und dafur auch mit David Park das Konzept der Bisimulation Zuletzt entwarf er ein auf Bigraphen basierendes mathematisches Modell das besonders beim Ubiquitous Computing zum Einsatz kommen sollte und wofur er auch mit Tony Hoare zusammenarbeitete Alle diese Errungenschaften setzte Milner auch in der Lehre intensiv ein Obwohl er selbst nie promovierte betreute er in seiner Karriere 19 Doktoranden Neben diversen Universitatsgremien gehorte er u a auch dem Rat der European Association for Computer Science Theory und dem Mathematik und Informatik Komitee der Royal Society an beriet Danmarks Grundforskningsfond bei der Einrichtung von Postgraduiertenschulen und war Grundungsmitglied des UK Computing Research Committee Er arbeitete u a fur die Journale Theoretical Computer Science und The Computer Journal Milner war seit 1963 mit Lucy Milner verheiratet und hatte eine Tochter und zwei Sohne von denen er aber einen uberlebte Auszeichnungen Auswahl BearbeitenEr wurde 1988 zum Mitglied Fellow der Royal Society of London ernannt und erhielt 1991 den ACM Turing Award fur LCF ML und CCS 1994 erhielt er den Friedrich L Bauer Preis 2004 eine der Royal Medals der Royal Society of Edinburgh und 2005 den EATCS Award Milner war Grundungsmitglied der Academia Europaea 1988 Distinguished Fellow der British Computer Society 1988 und Fellow der Royal Society of Edinburgh 1993 und der ACM 1994 sowie Auslandsmitglied der Academie des sciences 2005 1 und der National Academy of Engineering 2008 Er erhielt Ehrendoktortitel der TH Chalmers 1988 der University of Stirling 1996 der Universitat Bologna 1997 der City University London 1998 der Universitat Aarhus 1999 der University of Essex 2000 der University of Edinburgh 2003 der University of Glasgow 2005 und der Universitat Paris Sud 2007 und ist Ehren Fellow der Swansea University 2004 Milner selbst stiftete der University of Edinburgh Geld um die jahrliche Milner Lecture zu organisieren mit der seit 1996 jahrlich Forscher geehrt werden die signifikante Leistungen zur Verbindung der theoretischen mit der praktischen Informatik geleistet haben Royal Society Milner Award Bearbeiten Fur herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Computerwissenschaften wird der nach Robin Milner benannte Royal Society Milner Award vergeben Preistrager sind Xavier Leroy 2016 Thomas Henzinger 2015 Bernhard Scholkopf 2014 Serge Abiteboul 2013 und Gordon Plotkin 2012 2 Schriften Auswahl BearbeitenA Calculus of Communicating Systems Lecture Notes in Computer Science 92 Springer Berlin u a 1980 ISBN 3 540 10235 3 Communication and Concurrency Prentice Hall New York NY u a 1989 ISBN 0 13 115007 3 mit Mads Tofte und Robert Harper The Definition of Standard ML MIT Press Cambridge u a 1990 ISBN 0 262 13255 9 Revised Edition mit Mads Tofte Robert Harper und David MacQueen ebenda 1997 ISBN 0 262 63181 4 The Space and Motion of Communicating Agents Cambridge University Press Cambridge u a 2009 ISBN 978 0 521 73833 0 Literatur BearbeitenGordon Plotkin Colin Stirling und Mads Tofte Hrsg Proof Language and Interaction Essays in Honour of Robin Milner MIT Press 2000 ISBN 0 262 16188 5 Ein Milner gewidmetes Informatikbuch das viele Bereiche seines Werks abdeckt Weblinks BearbeitenMilners Cambridge Webprasenz englisch Martin Berger Ein Interview mit Robin Milner 3 September 2003 englisch Gordon Plotkin Colin Stirling und Mads Tofte A Brief Scientific Biography of Robin Milner der biografische Teil aus Proof Language and Interaction PDF englisch 239 kB Einzelnachweise Bearbeiten Verzeichnis der Mitglieder seit 1666 Buchstabe M Academie des sciences abgerufen am 23 Januar 2020 franzosisch Royal Society Milner Award Memento vom 23 Juli 2015 im Internet Archive Abgerufen am 20 Juli 2015 Trager des Turing Awards 1966 Perlis 1967 Wilkes 1968 Hamming 1969 Minsky 1970 Wilkinson 1971 McCarthy 1972 Dijkstra 1973 Bachman 1974 Knuth 1975 Newell Simon 1976 Rabin Scott 1977 Backus 1978 Floyd 1979 Iverson 1980 Hoare 1981 Codd 1982 Cook 1983 Thompson Ritchie 1984 Wirth 1985 Karp 1986 Hopcroft Tarjan 1987 Cocke 1988 Sutherland 1989 Kahan 1990 Corbato 1991 Milner 1992 Lampson 1993 Hartmanis Stearns 1994 Feigenbaum Reddy 1995 Blum 1996 Pnueli 1997 Engelbart 1998 Gray 1999 Brooks 2000 Yao 2001 Dahl Nygaard 2002 Rivest Shamir Adleman 2003 Kay 2004 Cerf Kahn 2005 Naur 2006 Allen 2007 Clarke Emerson Sifakis 2008 Liskov 2009 Thacker 2010 Valiant 2011 Pearl 2012 Micali Goldwasser 2013 Lamport 2014 Stonebraker 2015 Diffie Hellman 2016 Berners Lee 2017 Hennessy Patterson 2018 Hinton LeCun Bengio 2019 Catmull Hanrahan 2020 Aho Ullman 2021 Dongarra 2022 Metcalfe Normdaten Person GND 128466081 lobid OGND AKS LCCN n79133739 VIAF 10415187 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Milner RobinALTERNATIVNAMEN Milner Arthur John Robin Gorell vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG britischer Hochschullehrer Professor fur Informatik und TuringpreistragerGEBURTSDATUM 13 Januar 1934GEBURTSORT YealmptonSTERBEDATUM 20 Marz 2010STERBEORT Cambridge Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robin Milner amp oldid 236583200